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Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 10/2000

2000/10

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Kommentar

Seite 4

Zur 1. Deutschen Jazzwoche

Im ersten Augenblick ist man enttäuscht. Gerade mal 15 Jazzclubs und Veranstalter in sieben Städten beteiligen sich an der „1. Deutschen Jazzwoche” des Deutschen Jazz-Netzwerkes. Zumindest war dies der Stand bei Redaktionsschluss. Das ist nicht sehr viel Resonanz für ein bundesweites Projekt. Vielen Konzertorganisatoren schien es demnach nicht besonders vielversprechend zu sein, ein oder zwei Konzerte unter das Banner der Jazzwoche zu stellen. Da gilt wohl noch immer: Ein Veranstalter ist des anderen Konkurrent.

Erfreulich ist es dennoch, wenn einige Engagierte weiter an einem bundesweiten Jazz-Netzwerk stricken. Über 20 Jazzinitiativen und Festivals aus ganz Deutschland sowie die Interessenvereinigungen UDJ, DJF und LAG Jazz Bayern haben sich als Deutsches Jazz- Netzwerk darauf geeinigt, in der ersten Novemberwoche 2000 ihre Veranstaltungen einheitlich unter dem überregionalen Logo 1. Deutsche Jazzwoche durchzuführen (Programmvorschau und auf den Seiten 14/15 und im Internet). Die Initiatoren der Aktion steckten sich als Ziel, „durch unübersehbares Auftreten die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Jazz zu lenken”.

Koordiniert wird die Jazzwoche vom Jazzbüro Hamburg, und so nimmt es nicht wunder, dass dort die größte Beteiligung zu verzeichnen ist. Während in den meisten Städten die jeweiligen etablierten Jazz-Kräfte aus der örtlichen Szene vertreten sind, drängen in Hamburg junge Ensembles und Musiker aus der Städtischen Musikschule und der Musikhochschule aufs Podium. Anscheinend sind junge Leute doch noch am Jazz interessiert – was sie allerdings darunter verstehen, steht wieder auf einem anderen Blatt. Denn mit dem Jazz ist es wie mit der Sprache. Ist sie lebendig, dann lehnt sie neue und „fremde“ Wörter nicht ab, sondern saugt sie begierig in sich auf. Ich wünsche dem Festival der Jazzinitiativen die angestrebte Resonanz sowie das kreative Potenzial, das der Jazz in Deutschland braucht, um in Zukunft wieder von einem breiteren Publikum als bisher wahrgenommen zu werden.

Andreas Kolb

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