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2000/07
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Kurz aber wichtig Seite 12 |
14. Festival Jazz an der Donau vom 13. bis 16. Juli in Vilshofen
Für viele, die heute Jazz hören, gehören James Brown und The Temptations zudem zu den unverzichtbaren Erfahrungen an die eigene Zeit des Auf- und Ausbruchs. Seit gemeinsamen Aufnahmen und Auftritten mit Hip Hip-Acts und Rapmusikern kommt der alternde Sänger mit der Energie und Power eines weit Jüngeren aber auch bei jungen Leuten wieder an. Ein Idol ist der charakterlich problematische Soulshouter, der für die Schwarzen Amerikas zeitweise fast messianische Züge angenommen hatte, heute sicher nicht mehr - eine Ikone mit Kultstatus aber mehr denn je. Drei Auftritte absolviert Mr. Sex Machine Man in Deutschland. Noch bevor der zirka 70-Jährige mit seiner Show das Zelt zum Kochen bringen will, sorgen die saarländische Fusiongitarristin Susan Weinert und eine temperamentvolle Formation mit mehreren Tubas und Posaunen, Heay Tuba feat. Jon Sass, aus Österreich dafür, dass Stimmung in die Bude kommt. Statt wie bisher drei, dauert das Festival heuer vier Tage. Der Grund ist beinahe sensationell: Ein classic opening mit Mitgliedern der Münchner Philharmoniker. Eigentlich ist es das komplette Orchester unter Leitung des Bambergers Gerd Schaller und mit Mihaela Ursuleasa als Solistin am Flügel. Um aber Konflikte mit dem Management zu vermeiden, muss die eigentümliche Sprachregelung mit Mitgliedern herhalten. Da die Münchner bisher nie in Niederbayern aufgetreten sind und die Festivalorganisatoren aus einem Jazz- und Musikfreundeverein kommen, griffen sie zu, als sich diese einmalige Chance bot. Der New Jazz, mit dem sich der gute Ruf von Jazz an der Donau verbindet, kommt trotz des Gewichts großer Namen auch zum Zug. Aus der nahen Zukunft (des Jazz) schallt der elektro-akustische Sound des Weilheimer Tied & Tickled Trio mit Senkrechtstarter Johannes Enders am Saxofon herüber. Drumloops werden mit Fusionklängen á la Herbie Hancock und griffigen Popkonturen zu einem Sound verschmolzen, der die Avantgarde-Postille Spex zu einem andächtigen Kniefall veranlasste. Hochkarätiges verspricht auch das französische Kontrabass-Sextett L´Orchestre De Contrebasses. Clownerien und Tempo, freies Powerplay und mediterran schmachtendes Melos verbindet der Turiner Saxofonist Carlo Actis Dato mit seinem Quartett zu einer einzigartigen musikalischen Melange. Und David Murray, mit seinem mächtigen Saxofonklang schon fast Stammgast in Vilshofen, stellt sein jüngstes Projekt Speaking in tongues mit der Sängerin Fontella Bass vor. Godehard Lutz |
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