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Ornette Colemans Album Redet man heute von Charlie Haden, denkt man zuerst an die noch jüngeren, unter Hadens Namen erschienen Balladenplatten wie „American Dreams“, „Missoury Skies“, „Nocturne“, an die Platten das Quartet West oder an die Zusammenarbeit mit John Coltrane, Pat Metheny oder Keith Jarrett. Oft wird aber darüber hinaus vergessen, dass Haden in der Zeit der Zusammenarbeit mit Ornette Coleman, von 1957 bis 1960, als Bassist Pionierarbeit geleistet hat. Er war der erste Bassist Colemans, der sich ungeachtet jeglicher Kritik an Colemans Spiel vollkommen auf die neuen und eigenwilligen Konzepte des Saxophonisten eingelassen hat und somit die Rolle des Basses im Jazz entscheidend verändert hat. Hadens nur vom Schlagzeug begleitetes Solo über „Focus On Sanity“ bewegt sich über eine 8-taktige Form der folgende Akkordfolge unterliegt: Bbm/ Bbm/ Ebm/ Ebm/ Abm/ Abm/ F7/ F7. Haden verschleiert die Form, indem er über die Takte hinweg phrasiert und Ideen ausspielt die nicht offensichtlich auf ein vier- oder achttaktiges Schema schließen lassen (z.B. Takt 28). Die Auswahl der Töne richtet sich aber zum größten Teil nach den vorgegebenen Harmonien. Das Solo des damals 21-jährigen Haden ist genau wie sein Begeitspiel nicht unbedingt von Virtuosität geprägt, aber die intelligente Tonauswahl und besonders die Wärme seines Tones (Haden spielte und spielt bis heute Darmseiten) erzeugt eine auffallende Tiefe, die die Aufnahme fast dreidimensional erscheinen lässt.
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