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Das dänische Storyville-Platten-Label mit seinem im vergangenen September verstorbenen Begründer und Kopf Karl Emil Knudsen existiert seit über 50 Jahren, genauer gesagt seit 1950, und hat die Jazz- und Blueshistorie eines halben Jahrhunderts dokumentiert und begleitet. In den 70er-Jahren begann Knudsen neben LP- auch Filmrechte von Unternehmen wie „Official Films“ oder „Pathé Pictures“ aufzukaufen und Video-Filme mit Konzertmitschnitten oder FernsehClips in Europa herauszubringen. Die eigene Produktion von Jazz- und Bluesdokumentationen begann Mitte der 80er-Jahre, nachdem sich Knudsen mit dem US-Regisseur Don McGlynn in Los Angeles getroffen hatte. In Zusammenarbeit mit dem dänischen Radio enstanden anschließend in Dänemark international erfolgreiche Dokumentarfilme zum Beispiel über die Mills Brothers, Spike Jones oder Chris Barber. Da die jüngere Generation von Jazz- und Blues-Fans bald nicht mehr wissen wird, was ein Videorekorder ist oder war, sind die Jazzfilme und -Dokumentationen in Deutschland schwungweise nun über die ZYX Music GmbH Merenberg (www. zyx.de) auf DVD-Video käuflich zu erwerben. Wer sich via Bild und Ton einen Überblick über die Jazzgeschichte verschaffen will, hat die Qual der Wahl und kann zum Beispiel in das Monterey Jazz Festival 1975 zurücktauchen, sich das Clark Terry Quartet zusammen mit dem Duke Jordan Trio im Club Montmartre 1985 in Kopenhagen zu Gemüte führen oder sich verschiedene Mitschnitte zusammengefasst unter dem Titel „Duke Ellington & His Orchestra 1929–1943“ in den Ohren zergehen lassen. Auch Blues-Freunde kommen auf ihre Kosten: zum Beispiel mit Champion Jack Dupree-Aufnahmen aus den 80ern, mit Konzertmitschnitten von „Rockin’ Dopsie And The Zydeci Twisters“ 1984 in der Maple Leaf Bar in New Orleans oder am gleichen Ort von Clarence „Gatemouth“ Brown. Aber auch Legenden jüngeren Alters wie Michael Brecker, Eddie Gomez oder Peter Erskine wurden bereits auf DVD gepresst. Die Ausstattung der einzelnen Produkte ist nicht gerade voluminös, besondere zusätzliche Specials oder Features, wie es die Herausgeber von Spielfilmen oftmals vorführen, sucht man leider vergebens. Die durchschnittliche Gesamtspieldauer beträgt meist um die 50 bis 60 Minuten, wurde dem Medium DVD also auch nicht angepasst, denn da würde ja bekanntlich eigentlich wesentlich mehr Material drauf passen. Bequemer zu handhaben sind diese Kleinodien aber trotzdem allemal. Ursula Gaisa
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