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Das Violoncello wurde als Solo-Instrument erst zu Beginn der Bebop-Ära, also sehr spät im Jazz eingeführt. Zwar spielten schon zuvor Jazzmusiker Cello doch sie spielten (wie etwa Coleman Hawkins) darauf klassische Musik. Die meisten frühen Cellisten kamen vom Bass und benutzten es als Zweitinstrument, dass sie in etwa wie einen kleinen Bass spielten, und dies fast immer nur pizzicato. Der erste von ihnen war Harry Babasin, der das Instrument bei Trio-Aufnahmen mit dem hervorragenden Bebop-Pianisten Dodo Marmarosa offiziell einführte. Wichtig für die Verbreitung des Instruments im Jazz war der Einsatz des Weg weisenden Bassisten Oscar Pettiford, der sogar eines seiner Kinder Cello nannte. Zahlreiche Bassisten, darunter Sam Jones und Ray Brown folgten seinem Beispiel. Verblüffend ist der Fall des Bop-Bassisten Doug Watkins, der 1960 bei seinem Plattendebüt als Cellist erst drei Tage Cello zupfte, das er sich für die Platte ausgeliehen hatte und das großartig. Leider starb er kaum zwei Jahre später ohne je wieder zum Cello zu greifen. Als erster wichtiger streichender Cellist trat Mitte der 50er-Jahre der von der Klassik beeinflusste Cool-Jazzer Fred Katz hervor, der das Instrument im Chico Hamilton Quintet spielte. Vor allem durch Ron Carter verbreitete sich das Arco-Cello-Spiel im Jazz. Doch auch Carter war und ist wie alle genannten Musiker und viele andere Gelegenheitscellisten (Dave Holland) in erster Linie Bassist. Heute gibt es eine Reihe namhafter Musiker, etwa David Darling und Vincent Courtois, die nur (oder fast ausschließlich) als Cellisten tätig sind. Marcus A. Woelfle |
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