20.000 Euro für bayerische Jazzprogramme: Freistaat weitet Förderung aus

Gerade hat die Corona-Pandemie das Musikleben in Bayern und weltweit plattgemacht, da bringen Meldungen wie die folgende einen Hoffnungsschimmer: Der Freistaat weitet seine Jazzförderung aus: Mit dem kommenden Jahr 2021 soll die Prämierung von Jazzprogrammen als ergänzender Baustein zur bereits bestehenden „Jazzfestivalförderung“ mit einem Volumen in Höhe von 20.000 Euro an den Start gehen. Dies gab das Bayerische Staatsministerium, für Wissenschaft und Kunst am 1. Juni bekannt. An der Erweiterung des Jazzförderprogramms waren neben dem Bayerischen Kunstministerium und dem BMR das Bayerische Jazzinstitut und der Bayerische Jazzverband beteiligt. Die Prämierung ist ein weiterer Schritt, um den Jazz im Freistaat noch sicht- und hörbarer zu machen, heißt es von Seiten Ministeriums. Jazzförderung in Bayern bestand nach Jahren des Aufbruchs Ende der 90er für allzu lange Zeit aus einem etwas abgenutztem Dreiklang, der – musikalisch ausgedrückt – nirgendwo mehr hinzuführen schien: dem Landesjugendjazzorchester in Marktoberdorf, dem vom Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen getragenen Jazzinstitut in Regensburg und der Förderung sogenannter Jazz-Leuchttürme wie dem Jazzfestival Burghausen oder dem Kemptener Jazzfrühling.  Nach vielfältigen Anregungen aus der Jazz-Szene beschloss man – was die Jazz-Festivalförderung anging – im Staatsministerium für Kunst …

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Geoff Goodman Quintett: The Opposite Of What

Geoff Goodman Quintett: The Opposite Of What ENJA ENJ-9678 2 Die aktuelle, auf Enja erschienene, Aufnahme des Geoff Goodman Quintetts „The Opposite Of What“ ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Goodmans große Stärke liegt im kammermusikalischen Ensemblespiel mit zwei Bläsern. Dazu erklingt seine geerdete Gitarre unglaublich abwechslungsreich und vielseitig. Mit Weggefährten Rudi Mahall spielte er bereits in seinem ursprünglichen Quintett vor 15 Jahren, genauso wie mit Drummer Bill Elgart. Dann gibt es Musiker, die hören Töne und sehen gleichzeitig Farben. Der renommierte Synästhetiker und Saxophonist Matthieu Bordenave, sowie der Münchner Bassist Andreas Kurz sind neu in der Formation und tragen die geistige Haltung des Quintetts mit: fließende, leise Töne wechseln sich ab mit spannungsgeladenen Modern- & Free-Jazz Passagen, nie abdriftend in oberflächlichem Wohlklang. Goodmans Arrangements sind wohl durchdacht, aber nie konstruiert oder gekünstelt. Der Schalk sitzt ihm im Nacken und augenzwinkernd, humorvoll aber bestimmt spielt sich das Quintett durch Goodmans aufregende Stücke. Lediglich eine Gemeinschaftskomposition „One Of Many Circles“ sowie ein Standard ist auf dem Album vertreten, George Shearings „Lullaby Of Birdland“. Der wiederum wird sowas von inbrünstig und hingebungsvoll vorgetragen, dass Shearing seine wahre Freude …

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news+++Gemeinsamer Appell der Verbände an Bundesregierung+++Jazz Day Germany geht mit neuer Website online+++hr-Bigband und hr-Sinfonieorchester mit Stage@Seven-Konzerten nun online+++Konzertabsagen des Jazzclubs Hürth+++

Gemeinsamer Appell: Deutsche Jazzunion fordert dringende Korrekturen bei Corona-Soforthilfen. Berlin, 12.05.2020 | In einem gemeinsamen Appell fordern die Deutsche Jazzunion und zahlreiche andere Bundes- und Landesverbände verschiedener Sparten von der Bundesregierung dringende Korrekturen bei den Corona-Soforthilfen. Die aktuellen Regularien gingen an der Arbeitsrealität der soloselbständigen Jazzmusikerinnen und Kunstschaffenden vorbei, heißt es in dem Appell, der unter anderem eine ausführliche Begründung umfasst, weshalb das von der Bundesregierung vorgesehene Sozialschutzpaket dem tatsächlichen Bedarf professionell und unternehmerisch tätiger Künstlerinnen, die in der Coronakrise ihren Beruf nicht ausüben dürfen, nicht gerecht wird. Zur Bewahrung der beruflichen Existenz tausender Jazzmusikerinnen und anderer freier Künstlerinnen vor dem wirtschaftlichen Ruin würden außerdem dringend passgenaue Konzepte benötigt, die über den Zeithorizont der Soforthilfen hinausgehen und neben der Infrastruktur passgenaue individuelle Unterstützung sicherstellen. In dem Appell heißt es: „Kultur wird von Menschen gemacht. Es ist richtig, die kulturelle Infrastruktur zu stützen, das allein reicht aber nicht aus. Wenn die kulturelle Vielfalt in Deutschland erhalten werden soll, dann müssen auch die ausübenden Künstlerinnen individuell in die Lage versetzt werden, ihre Arbeit professionell fortzusetzen. (…) Die Soloselbständigen in den Bereichen Kunst und Kultur sind wichtige Protagonistinnen …

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+++ news +++ Zukunft Dresden: mit oder ohne Jazztage Dresden? +++ Bewerbungsfrist verlängert: Radio Ö1 Jazz-Stipendium 2020 +++

+++ Pressemitteilung des Teams der Jazztage Dresden +++ Eine schöne Sache können wir der aktuellen Situation abgewinnen – wir hören öfter voneinander. Wir sind im Gespräch mit zahlreichen politischen Akteuren, benötigen aber Ihre breite Unterstützung gerade jetzt in Bezug auf die Kulturentwicklung der Stadt Dresden. Hier heißt es simpel: Wir danken für die ersten zahlreichen Spenden auf den letzten Newsletter, wodurch schon knapp 10.000 € zusammen gekommen sind. Aber ohne Stadt und Staat werden die gemeinnützigen Jazztage Dresden wie auch große Teile der freien Kulturszene nicht überleben. Die 9000 € Unternehmens Soforthilfe wurde gewährt, aber der SAB-Kredit über 100.000 € zur Absicherung dieses Jahres kann nicht beantragt werden, weil leider in Sachsen gemeinnützige Institutionen von der Hilfe ausgenommen sind. Mitte April nun wurde der neue Kulturentwicklungsplan der Stadt Dresden veröffentlicht und liegt im Zuge der Bürgerbeteiligung seit Montag, 11. Mai zum Kommentieren aus. In ALLEN 5 benannten Schwerpunkten des Bereiches Musik (ab Seite 64) „Exzellenz fördern, international agieren, Zeitgenossenschaft demonstrieren, musikalische Bildung intensivieren, Partizipation … stärken“ können die Jazztage punkten. Benannt zur Durchführung werden in allen Punkten fast ausschließlich die 3 großen Städtischen Einrichtungen Philharmonie, …

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news+++Der nigerianische Schlagzeuger und Songschreiber Tony Allen ist tot+++Konzert Doldinger/Bundesjazzorchester mit neuem Termin+++ „Women in Jazz“-Nacht bei MDR KULTUR+++

Tony Allens Vermächtnis: Afrobeat und Afrofunk: Der am 12. August 1940 in Lagos (Nigeria) geborene Schlagzeuger Tony Allen ist am 30.4.2020 in Paris gestorben. Allen, der im Alter von 18 Jahren mit dem Schlagzeugspielen begann, versuchte schon früh in seiner Karriere verschiedene Sounds, Genres und Spielweisen zu vereinen. Ab den 1970-Jahren arbeitete er mit nigerianischen Bandleader und politischen Aktivisten Fela Kuti zusammen und nahm mit ihm und dessen Band Africa ’70 auch mehr als 30 Alben auf. 1980 gründete Allen seine eigene Band und nahm unter anderem No Discrimination und N.E.P.A auf. Seiner Verschmelzung von Electronica, Dub und Hip-Hop gab er den Namen „Afrofunk“. Übergesiedelt nach Europa arbeitete er mit Künstlern wie Michael Balzary (Flea), Jeff Mills oder Moritz von Oswald und unzähligen weiteren Projekten und Gruppen zusammen. Allen verstarb im Alter von 79 Jahren an einem Aneurysma. Der Fotograf Thomas J. Krebs stellte der Jazzzeitung.de das aktuelle Beitragsfoto von Toni Allen zur Verfügung. Jazzfest Bonn bestätigt ersten neuen Konzert-Termin: Der Ausweichtermin für das Konzert des Bundesjazzorchesters und Klaus Doldinger’s Passport steht fest: Es ist der 28. November 2020. Wie mittlerweile üblich sind alle Tickets …

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