Jazzfest 2013 – Michael Wollny und Abraham Inc. – Strenge Extase vom Main und New Yorker Kraftschmelze

Ein musikalischer Höhepunkt des diesjährigen Festes. Denkbar verschieden die beiden Auftritte, packend waren sie auf beide Weisen. Die Wunderkammer XXL des Michael Wollny mit Tamar Halperin & der hr-BigBand kochte kompositorische Konstruktion hoch, Abraham Inc. feat. David Kracauer, Fred Wesley, socalled and others, schmolz sie im Party-Tiegel ein und ließ den Saal beben Strenge Extase (Michael Wollny / Tamar Halperin & die HR-BigBand) Wollnys Wunderkammer-Kompositionen mit dem von Tamar Halperin ergänzten Tasteninstrumenten-Konvolut (Celesta, Cembalo, Quetsche) haben ja eine ganz eigene Tonsprache. Diese spielt häufig mit Akkordbrechungen aus Terz- und Quartentürmen, in gebrochenen Rhythmen. Die Musik spiegelt sich in den Musikern. Daraus wird eine präzis unscharfe Binnenharmonik gezogen, ähnlich wie ein Zwiefacher. Das haut einen um, zumal wenn Wollny mehr oder minder komplex und instantan komponierte Soli dazwischen setzt. Jetzt kommt mit den Arrangements von Jörg Achim Keller die hr-BigBand in Spiel. Mundgeblasene Kaskaden von den Bläsern fügen sich hinzu, mit dem Schlagzeug wird die Musik durchlöchert. Das fegt einem Orkan gleich durch den Raum. Fotos: Petra Basche Man liest häufig, das erinnere an Filmmusik. Das stimmt. Der Einsatz des Cembalos trägt dazu bei. Von Miss …

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Aus den Gletschermassen des Jazz herausgebrochen – Das BuJazzO feierte 25jähriges Bestehen mit Konzert in Berlin

Das Orchester ist zwar erst 25 Jahre alt, aber seine Mitglieder sind nicht älter als 24. Es handelt sich um die wahrscheinlich besten jungen Jazz-Musiker Deutschlands, die seit Jahren durch diese BigBand hindurchgeschleust worden sind. Das stellten sie auch in der aktuellen Besetzung klar. Sie spreitzten dabei das Repertoire von Kompositionen ebenfalls junger Musiker wie Monika Roscher oder Johannes Lauer über Arrangements von Standards bis zur den Gesang von Kurt Elling begleitenden Formationen. Unter der Leitung von Niels Klein und Jiggs Whigham setzen sie fort was unter Peter Herbolzheimer begann. Als Projekt unter der Trägerschaft des Deutschen Musikrats begann man 1988 mit dem wohl besten Jazzpädagogen, Peter Herbolzheimer, unter anderem mit Till Brönner an der Trompete. Heute sind die Früchte der Musik vollreif. Es handele sich, so ein Gast des Jubiläumskonzerts, um das „vielleicht beste BuJazzO aller Zeiten“. Das BuJazzO ist nämlich nicht nur ein Resultat, eine Summe aktueller musikalischer Spielfreude sondern wirkt offensichtlich auch zurück in die Motivation junger Jazzmusiker überhaupt. Es hat das Niveau durch seine stetige künstlerische Leistung insgesamt gehoben. Das tut es nicht allein, sondern im Zusammenspiel mit der gesamten Jazzförderung, …

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