Lokalmatadore und Weltklasse: „Jazz an einem Sommerabend“ ist ein Ort der Begegnung

Der Jazzclub Krefeld hat vier Jahrzehnte einiges richtig gemacht, wenn es um kulturelle Nachhaltigkeit und überregionale Ausstrahlung geht. Und so hat auch das leidenschafliche Engagement vieler Ehrenamtlicher das große Festival auf der malerischen Burg Linn zu dem werden lassen, was es ist: „Jazz an einem Sommerabend“ ist ein wirkliches „Jazz-Fest“, ein Ort der Begegnung. Das heißt auch, dass man hier nicht von einem Überangebot erschlagen wird. Auch können die Bands nach Herzenslust lange Sets inclusive Zugaben spielen. Die Programmauswahl bildet die Pluralität im Jazz ab: Es gibt die Lokalmatadoren, welche zum Gepräge einer Stadtkultur beitragen, es werden hoffnungsvolle europäische Newcomer-Formation präsentiert – und es gibt die Sternstunden, in denen Weltklasse zu erleben ist! Genau diese Ausgewogenheit stellte auch in diesem Jahr der künstlerische Leiter Florian Funke sicher. Auch die fünf Musiker vom „Horst Hansen Trio“ gehen aus dem Umfeld des Krefelder Jazzclubs hervor. Richtig verstanden: Fünfköpfige Trios dürften in der Jazzwelt Seltenheitswert beanspruchen – ein solcher Bandname deutet auf viel Humor bei der eigenen Sache hin, und der stieß auch bei den Anmoderationen vorm Krefelder Publikum auf fruchtbaren Boden. Aber Lukas Weber (Saxofon), Tobias Foller …

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Impressionen: Matthias Gmelin Sextett feat. Joe Chambers bei der Munich Jazz Summer Week

Das Matthias Gmelin Sextett zeigt sich mit gleich fünf Auftritten (28. August bis 1. September) in der Münchner Unterfahrt besonders spielfreudig. Das Ensemble rund um Drummer Gmelin kollaboriert im Rahmen der Konzertreihe mit Jazz-Urgestein Joe Chambers, der bereits für so Große wie Miles Davis, Bobby Hutcherson und Charles Mingus trommelte. Pianist Emanuel Ruffler reist für die Munich Jazz Summer Week von seiner Wahlheimat New York in seine Geburtsstadt. Langjährige Freundschaften zu Gmelin verbinden außerdem Jason Seizer am Tenorsaxophon und Bassist Marc Abrams, der an verschiedenen Konservatorien in Italien unterrichtet. Komplementiert wird die Formation vom peruanischen Diony Varìas Astudillo (Percussion), der in einer Familie von Tänzern und Theaterschaffenden aufwuchs. Innerhalb der Gigs stellt Mastermind Gmelin auch einige Werke seiner neuen Platte „Vibes Waltz“ vor. Ralf Dombrowski hielt die Eindrücke für uns fotografisch fest.  

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Stefano Bollanis „Napolis Trip“ in der Hamburger Elbphilharmonie

Vergangenen Mittwoch gastierte das Stefano Bollani Quartett mit dem Programm „Napoli Trip“ in der Hamburger Elbphilharmonie und präsentierte den Zuhörern ein abwechslungsreiches, spannungsgeladenes Konzert. Ob Bollani solo am Steinway, im Duo mit dem Klarinettisten Nico Gori, im Quartett am Piano und teilweise parallel am Fender Rhodes, dann wieder im Duo mit seinem Saxophonisten Daniele Sepe oder im Dialog mit Bernardo Guerra am Schlagzeug: „Napoli Trip“ ist immer eine musikalische Wundertüte: was weiß nie was einen am Konzertabend erwartet außer, dass es improvisatorisch wie kommunikativ ein spannender Abend mit angeregten wie lustigen Zwiegesprächen werden wird. Bei Bollani steht die ungezügelte Freude an der Musik an erster Stelle, und er kann praktisch spielen was er will, es ist und bleibt „bollianisk“. Ob Kompositionen wie „Il Valzer del Cocciolone“, sein Napoli Blues oder die herrliche Solo-Zugabe „Putesse essere allero“ von Pino Daniele, Bollani drückt ihnen seinen Stempel auf und überzeugte vom ersten bis zum letzten Ton. Das begeisterte Publikum entlockte ihm und seiner Band schließlich noch zwei Zugaben.   Konzerttipp: Am 21.10.2018 um 19:00h (!) gastiert Stefano Bollani mit seinem Quartett und „Napoli Trip“ im Stadttheater Landsberg am …

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Fotostrecke: Guido May „Groove Extravaganza“ feat. Pee Wee Ellis bei der Munich Jazz Summer Week

Guido May feierte bei der Munich Jazz Summer Week seinen 50. Geburtstag! Dafür trommelte der international gefragte Schlagzeuger aus Bad Reichenhall am 24. und 25. August im Müncher Jazzclub Unterfahrt seine Formation „Groove Extravaganza“ zusammen. Deren Altsaxophonist James Morton spielte bereits mit Fred Wesley und The Herbaliser, während Tony Remy (Gitarre) mit Annie Lennox und Incognito tourte. Komplemeniert wurde die Kombo von Pianist Jason Rebello, der als Sideman von Sting bekannt wurde, und Pee Wee Ellis am Tenorsaxophon. Thomas J. Krebs war für uns in München dabei.   Backstage feierte das Geburtstagskind weiter:

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Fotogalerie: Cornelius Claudio Kreusch „Black Mud Sound“ feat. Bobby Watson bei der Munich Jazz Summer Week

An gleich fünf Tagen, vom 14. bis 18. August, trat im Rahmen der Munich Jazz Summer Week das Afro-Jazz-Quartett rund um Pianisten Cornelius Claudio Kreusch auf. Im Müncher Jazzclub Unterfahrt wurde der Komponist von seinen langjährigen Weggefährten Zaf Zapha (Bass) und Maxime Zampieri (Schlagzeug) unterstützt; Gast-Saxophonist Bobby Watson rundete das Ensemble ab. Der 65-Jährige ist bekannt als Leader der Band Horizon und des 29th Street Saxophone Quartet sowie der Tailor-Made BigBand. Mit dem Projekt „Black Mud Sound“ tourt Kreusch anlässlich der Wiederveröffentlichung seines gleichnamigen Albums aus dem Jahr 1994. Damals hatte er mit den Saxophonklängen von Kenny Garrett kooperiert. Thomas J. Krebs hielt die Eindrücke aus München für uns fotografisch fest.  

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Mehr als eine Riesenparty: der 27. Jazzsommer im Bayerischen Hof

Im Prinzip ist es jedes Jahr das Gleiche: man freut sich auf eine spannende Woche im Hotel Bayerischer Hof, bekommt ein erstklassiges Programm geboten, feiert ab, hört zu, trifft Musiker, Freunde und Bekannte, tauscht sich aus, lässt sich inspirieren und am Morgen nach dem letzten Abend des Festivals setzt mit aller Wucht der Kater ein. Was: das war es jetzt, schon wieder alles vorbei, so schnell? Yes – jetzt ist Erholung angesagt, nun folgt die für alle Beteiligten verdiente Sommerpause ! Inoffiziell eröffnet den Jazzsommer seit fast zehn Jahren die Band „Münchner Musikkritiker machen Musik“ im Nightclub. Den offiziellen Opening-Act im Festsaal des Hotels bestritt dieses Jahr dann Jean-Paul „Bluey“ Maunick mit seiner Band Incognito, faktischer Garant für gute Laune und nach wie vor Federführer im Bereich Acid-Jazz. Am gleichen Abend folgte darauf im Nightclub Bass Newcomerin Nik West mit einem Funk-Gewitter. Der zweite Abend stand mit Lucky Peterson, der nächstes Jahr mit 55 Jahren sein 50 jähriges Bühnenjubiläum feiern wird, unter dem Motto Blues pur und wurde von der Gastvokalistin Tamara Tramell mit Verve unterstützt. Am Mittwoch folgte dann schließlich ein lupenreiner Jazzabend mit …

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Bildergalerie: Molvaer, Shakespeare, Dunbar, Aarset und Delay mit „Nordub“

Nils Petter Molvaer (tp), Robbie Shakespeare (b), Sly Dunbar (dr), Eivind Aarset (g), Vladislav Delay (electronics) und ihr Projekt „Nordub“ in der Münchner Unterfahrt: Dub the Reggae. Die Jamaikaner Sly + Robbie tummeln sich schon seit den frühen 70er-Jahren in diversen Reggaebands. Als Rhythmusgruppe ihrer Band Black Uhuru erhielten sie 1985 den ersten Grammy Award, der je für ein Reggaealbum vergeben wurde. 1999 gewannen sie ihren zweiten Grammy für ihr Duoalbum ‘Friends’. Als Produzentenduo sind Sly & Robbie bekannt für ihre Innovationsfreude: Sie kombinieren Dancehall, Hip-Hop, Jazz, Reggae, Soul und viele andere Einflüsse. Sie haben für Paul McCartney, Britney Spears oder No Doubt Hits produziert und mit Bob Dylan, Sting, Serge Gainsbourg und Sean Paul zusammengearbeitet. Nun erschaffen sie gemeinsam mit dem Norweger Nils Petter Molvaer eine einzigartige Klangwelt, die von farbenreichen, elegischen Sounds des norwegischen Jazz bis zu den energiegeladenen Grooves Jamaikas reicht. Zusammen mit Eivind Aarset an den Gitarren und Vladislav Delay an der Elektronik hat sich eine Band von seelenverwandten Musikern gefunden, die alle Genregrenzen sprengt. Fotos vom 17. Juli 2018 aus der Münchner Unterfahrt von Ralf Dombrowski

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Multikulturelle Atmosphäre: das Bayerische Jazzweekend 2018

Ein Streifzug von Michael Scheiner (Text und Fotos) – Je genauer man hinschaut, desto länger wird die Küste eines Landes. Dieses Phänomen wendet das europäische Kollektiv „Coastline Paradox 5“ um die beiden Bläser Richard Köster (tp) und Damian Dalla Torre (ts, bcl) in einer Mischung aus langen Spannungsbögen und subtilen, intuitiven Nahaufnahmen an. Im Arkadenhof entfalteten die fünf Musiker ihre musikalische Landschaften zwischen zarten, versponnenen Unisono-Linien, repetitiven Pianomotiven, sirrenden Sounds und klaren kraftvollen Attacken, die manchmal wie Warnsignale wirkten. Je näher man da mit den Ohren ranrückte, desto gehaltvoller und ergiebiger wurde das Erlebnis – und entfaltete von einer fast meditativen Ruhe, über versteckten Witz, bis zu unheimlichen Momenten und märchenhaft-romantischen Stimmungen ein faszinierendes Klangpanorama. Vom Quartett, mit dem sie vor zwei Jahren zu hören war, ist Nathalie Elwoods Projekt auf ein Duo mit dem Pianisten Josef Reßle geschrumpft. Im lüftungverrauschten Degginger präsentierte die Münchner Sängerin eigene Songs, wie das nachdenklich „Many Moons Ago“, und eigens arrangierte moderne Jazzsongs. Atemberaubend wie die beiden durch verzwickte Wendungen ihrer ungemein spritzigen Version von Chick Coreas „Spain“ rasen, das Publikum rast begeistert mit. Was Stimmumfang, die Fähigkeit federleicht …

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Highlights beim 16. Internationalen Jazz-Weekend in Unterföhring

Vergangenes Wochenende ging das mittlerweile 16. Internationale Jazz-Weekend in Unterföhring über die Bühne. Was braucht ein erfolgreiches Jazz-Festival? Ein abwechslungsreiches Programm! Und das wurde in der Tat geboten: der Startschuss fiel am Donnerstag Nachmittag mit dem traditionellen Jazz-Kinderkonzert in der Unterföhringer Schulaula. Im großen Konzertsaal des Bürgerhauses folgten am Freitag Abend das Kinga Glyk Trio und als Highlight am Samstag der großartige Kurt Elling & Band mit Special Guest Marquis Hill an der Trompete, der leider nur im zweiten Set des Konzertes aufspielte. Am Sonntag Vormittag fand das Jazz-Weekend dann, wie immer im S-Bahnhof Unterföhring, dieses Jahr mit dem Dickbauer Collective und dem Programm „Hohe Gesprächskultur“, seinen krönenden Abschluss. Rundherum gelungen, beste Stimmung und erstklassige Mucke waren an diesem Wochenende angesagt. Und an Aufregung fehlte es letztlich auch nicht, als drei Koffer von Kurt Elling & Co auf der (Flug-) Strecke blieben, der Drummer sich darauf mit kurzfristig organisierten Becken behelfen musste und der ansonsten perfekt in Anzug und Maßhemd gekleidete Kurt Elling nebst Band mal eben im Funktionshemd, Freizeithose und Sneakern auftreten musste, was der Stimmung allerdings keinen Abbruch tat. Mit Standing Ovations lockte …

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Wo der Bass die erste Geige spielt

Anfang Juli war er wieder einmal in München, um auf der Bühne des Night Clubs im Hotel Bayerischer Hof seinen kammermusikalischen Weltmeisterjazz zu präsentieren: Bassist Ron Carter im Trio mit Gitarrist Russell Malone und Pianist Donald Vega. Ein Schlagzeug hätte bei dieser fein gemachten Musik nur gestört. Seit fast sieben Dekaden gilt der smarte wie sympathische Kontrabassist aus Ferndale/Michigan als einer der wichtigsten, kreativsten und strahlkräftigsten Vertreter seiner Zunft. Mit seiner Philosophie der absoluten Professionalität und Verlässlichkeit erhob er sich zum Vorbild ganzer Generationen von Jazzmusikern. Sein einzigartiges Spiel ist auf schätzungsweise zweitausend fünfhundert Alben zu hören, rund fünfzig davon nahm er als Leader auf. Seine technischen und musikalischen Mittel sind grenzenlos, sein legendärer Ruf auch. Ralf Dombrowski war vor Ort und fing die warme Stimmung der Musik auch im Bild ein.

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