Carla Bleys musikalischer Zauber in der Unterfahrt

Letzten Donnerstag (14.7.2016) in der restlos ausverkauften Münchner Unterfahrt: 214 Jahre Jazzerfahrung auf der Bühne mit Carla Bley, Steve Swallow und Andy Sheppard, jenem Trio, das vor mittlerweile 22 Jahren(!) in dieser Besetzung ihr erstes, sensationelles Album „Songs with Legs“ einspielte. Vom ersten Ton an zogen die drei das Publikum in ihren Bann und verwandelten den Club in einen kammermusikalischen Raum. Carla Bley’s pointiert typische Harmonien am Piano, der singend swingende Bass von Steve Swallow dazu und das melodisch tönende Saxophon von Andy Sheppard sorgten für ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuhörer, die nach 2 Sets mit dem wunderbaren Stück „Lawns“ als Zugabe belohnt wurden. Eine tiefe Verbeugung vor drei Meistern ihrer Zunft – das war eines DER musikalischen Highlights dieses Jahres in der Unterfahrt! Für alle Connoisseurs noch die Setlist des Abends. Set: Copycat / Up & down / Naked Bridges – Diving Brides / Healing Power Set: Saints alive / Tricycle / Andanto el Tiempo Encore: Lawns Text & Fotos: Thomas J. Krebs  

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Das Bayerische Jazzweekend – ein Spaziergang

Text und Foto: Michael Scheiner – Bei einem Streifzug durch das Bayerische Jazzweekend kann man einiges erleben. An einigen Stellen, meist Übergängen zwischen Plätzen und verschiedenen Spielorten hat man als Flaneur auf der einen Seite noch den launigen Dixieland der Berliner „Dizzy Birds“ im Ohr, während einem bereits die düster-schweren Klavierklänge des in New York lebenden Kubaners Aruán Ortiz in den Gehörgang des anderen Ohres kriechen. Dazwischen schnappt man noch einige Takte eines funky Acidjazz-Groove auf, der aus dem Zelt eines Kartenverkäufers quillt. Nur wenige Schritte weiter in einem Durchgang dann ein Saxofonsolist mit einem unsäglichen Poprührstück, der auch etwas vom großen Aufmerksamkeitskuchen abbekommen will. Neben der verbreiteten Kategorie der Jazzweekend-Flaneure, die sich drei oder vier Stücke einer Band anhören, während des Applaus aufstehen und weiterziehen, gibt es ortsfeste Zuhörer. Sie bleiben auf ihrem einmal ergatterten Platz sitzen und hören sich oft mehrere Bands hintereinander an. Im Hof des Thon-Dittmer-Palais eröffnete heuer die Schlagzeugerin Eva Klasse mit ihrem Trio „No Kissing“ den Abend. Zusammen mit Alma Neumann am Kontrabass und E-Gitarrist Werner Neumann entfaltete sie einen hybriden Kosmos aus heftig grollenden Klangbrechern, leisen Stimmungen und …

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„Der Flügel hält das aus“ – Gelungenes Auftaktkonzert im Foyer der Uni-Bibliothek Regensburg

Der Ort war so ungewöhnlich, wie Zeit und Anlass. Ein Jazzkonzert mitten am Nachmittag im Foyer der Universitätsbibliothek. Ein Novum und ein Versuchsballon, der – soviel schon vorweg – abgehoben hat. Chris Gall und Andreas Dombert spielen seit zwei Jahren zusammen und haben bisher ein gemeinsames Album veröffentlicht, schlicht „Duo“ betitelt. Die Besetzung mit zwei Akkordinstrumenten, Klavier und Gitarre, ist nicht gerade alltäglich, deshalb aber auch besonders reizvoll. Musikalisch liegt der besondere Akzent des perfekt aufeinander eingestimmten Gespanns in einer konsequenten Überschreitung herkömmlicher Stil- und Genregrenzen. Vor allem der Einfluss aus dem musikalischen Minimalismus, der Minimal Music, ist dabei unüberhörbar. Ein Flügel, verstärkt über ein Mikrofon, eine Jazzgitarre und ein kleiner Verstärker mit zwei Lautsprechern. Darum herum ein paar Stühle, die bei Konzertbeginn fast alle besetzt waren. Mehr war nicht nötig für ein spannendes Konzert. Zwischen einer impressionistischen, lyrisch-verhaltenen Stimmung und einem brausenden Orkan hereinbrechender Akkorde entfachten die beiden ein musikalisches Wetterleuchten, das es in sich hatte. Mit der Begrüßung durch Professor Dr. Katelijne Schiltz vom Institut für Musikwissenschaft wurde auch klar, wie es zu dem musikalischen Ereignis gekommen ist. Als Student bei Professor Dr. …

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Live im Bayerischen Hof: Der Jazz Sommer 2016 naht mit sonnigem Funk und stürmischen Soundgewittern

Wann wird es endlich wieder Sommer? Definitiv ab dem 18.07. im Münchner Hotel Bayerischer Hof! Dieses Jahr findet dort zum 25. (!) Mal der traditionelle „Jazz Sommer“ statt. Die Hintergrundgeschichte dazu ist schnell erzählt: Vor genau 25 Jahren stieg das Hotel Bayerischer Hof mit seiner Location in den 1981 von Friedrich Gulda begründeten „Münchner Klaviersommer“ als Mitveranstalter ein. Als das Festival dann 2001 kurz vor dem Aus stand, wurde der Bayerische Hof zweimal alleiniger Veranstalter und führte das Festival schließlich ab dem Jahr 2007 als „Jazz Sommer im Bayerischen Hof“ komplett in eigener Regie erfolgreich weiter. Damit ist der Stadt München ein wichtiges wie renommiertes Festival erhalten geblieben…Dank des Engagements des Bayerischen Hofes, der für Jazz-Impulse und Innovationen stets seine Pforten öffnet. Abgesehen vom silbernen Jubiläum des Jazz Sommers findet auch dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches, interessantes, hochkarätig besetztes Festival mit allem „Drum und Dran“ statt: Traditionell eingeläutet wird der „Jazz Sommer“ bereits am Vorabend, Sonntag den 17.07., mit der Band „Münchner Musik-Kritiker machen Musik“. Danach folgt am 18.07. der offizielle Eröffnungsabend im Festsaal mit keinem Geringeren als Marcus Miller, der gerade mit seiner aktuellen …

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Hochkarätig besetztes „Internationales Jazz Weekend“ in Unterföhring

So schnell ist doch ein Jahr vorbei. Vom 14.-17.Juli ist es endlich wieder soweit: Das „Internationale Jazz Weekend“ in Unterföhring bei München ist diesmal zum 14. Mal am Start! Am 14.07. beginnt die Konzertreihe um 15:00 Uhr mit einem Jazz Kinderkonzert zum Mitsingen und Mitswingen in der Schulaula (Bahnhofstrasse 3) unter dem Motto „Matze mit der blauen Tatze“. Den offiziellen Auftakt bestreitet im Rahmen „Jazz meets Brazil“ am 15.07. das Bossarenova Trio „Samba Prelúdio“ mit Paula Morelenbaum, Joo Kraus und Ralf Schmid in der Bibliothek des Bürgerhauses in Unterföhring. Zum Eröffungs- und Einführungsgespräch lädt Oliver Hochkeppel, Musikjournalist der SZ, um 19:30h ein, bevor um 20:00h schließlich das Konzert beginnt. Weiter geht es dann mit einem absoluten Highlight: Am Samstag, den 16.07., gastiert im Bürgerhaus um 20:00h die großartige und international renommierte Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington mit ihrem „The Mosaic Project – Love and Soul“ … und sie wird mit hochkarätig besetzter Band zusätzlich prominent unterstützt von der Ausnahmesängerin China Moses – der Abend wird ein absoluter Knaller! Abschluss und Ausklang des diesjährigen „Internationalen Jazz Weekends“ findet dann am Sonntag, den 17.07., um 11:00h traditionell wieder …

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Classic-Jazz-Saisonhöhepunkt: das „International Hot Jazz Summit“ in Stuttgart

Seit 15 Jahren veranstaltet die Kulturgesellschaft Musik+Wort e.V. Jazz-Konzerte und Jazzreisen  zwischen Stuttgart, St. Gallen und New Orleans. Ihr Jubiläum begeht die Kulturgesellschaft Musik+Wort  beim Classic-JazzSaisonhöhepunkt des „International Hot Jazz Summit“  am Sonntag, 19. Juni 2016, in der  Stuttgarter Liederhalle Unter dem Motto „from Ragtime to Swing – from New Orleans to New York“ bringen 22 Ausnahmemusiker aus 7 Nationen und 3 Kontinenten eine einmalige Reise durch die Geschichte des Jazz auf die Bühne. Unter anderem zelebriert die Sängerin Monique Thomas aus Philadelphia (USA) gemeinsam mit den Trompetern Malo Mazurie und Colin Dawson mit „A Tribute to Ella & Louis“ eine Hommage an zwei der größten Stars der Jazzgeschichte. Der englische Sänger Denny Ilett jr. wird nach seinem großen Erfolg in Ascona 2015 mit Ausschnitten aus seinem Frank Sinatra-Programm an den großen Entertainer erinnern. Wechselnde musikalische Besetzungen vom Trio bis zur Bigband, eine Drum Battle mit 3 Schlagzeugern, 4-HandPiano-Duette und ein Guitar-Special sorgen für einen außergewöhnlich kurzweiligen Jazzabend mit vielen Höhepunkten und über 3 Stunden Jazzerlebnis der Superlative (Einlass 17.00 Uhr, Beginn 18.00 Uhr). Seit 15 Jahren widmet sich die Kulturgesellschaft Musik+Wort e.V. als Veranstalter …

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Zwei Festivals läuten den Juni ein: Events in Berlin und Salzburg

Den Anfang macht am 31. Mai Berlin mit dem Festival Jazzdor im Kesselhaus. Und es feiert Geburtstag: Zehn Jahre deutsch-französische Musikabenteuer! Auch die Jubiläums-Ausgabe bleibt dem Festival-Credo treu: Zu hören gibt es wieder einige Premieren deutsch-französischer Projekte und das Neueste aus der französischen Jazzszene. Ganz in der Tradition von Jazzdor steht die Premiere des Duos von Joachim Kühn und dem jungen Sopransaxofonisten Émile Parisien. Der Schlagzeuger Dejan Terzic  stellt sein neues, mit Bojan Z., Matt Penman und Chris Speed besetztes, internationales Quartett AXIOM vor. Die Vitalität des französischen Jazz zeigt sich unter anderem bei den Auftritten des neuen Quartetts des Geigers  Dominique Pifarély, Sylvain Rifflet, Naïssam Jalal & Rhythms of Resistence und der Band Electric Vocuhila. Am Anfang im Jahre 2007 stand die Idee, der vielfältigen Jazzszene Frankreichs eine Plattform in Deutschland zu geben. Mittlerweile hat sich das Festival zur wichtigsten Drehscheibe für Jazz aus Frankreich etabliert. Das Festival präsentiert alljährlich deutschfranzösische, teilweise vom Festival initiierte, Bandprojekte, wie z.B. das Duo von Nils Wogram und Bojan Z., die inzwischen ihr erstes gemeinsames Album aufgenommen haben. Seit zwei Jahren gibt es mit Jazzdor Series auch ein …

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Lebenswerk von Wolfgang Dauner wird mit dem Echo Jazz 2016 honoriert

Der Keyboarder, Jazzpianist und Filmkomponist Wolfgang Dauner wird in diesem Jahr mit dem ECHO JAZZ für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der 1935 in Stuttgart geborene Künstler schrieb Musik für Film, Fernsehen, Theater und Musicalbühnen und hatte dabei stets den Anspruch, Genregrenzen zu transzendieren und neue gestalterische Möglichkeiten auszutesten. Im Laufe seiner Karriere erhielt Dauner die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Landesjazzpreis Baden-Württemberg sowie zahlreiche weitere Ehrungen. Als Komponist, Bandleader und Arrangeur arbeitet er bis heute mit den Größen der internationalen Jazzszene zusammen. Seine Trophäe nimmt Wolfgang Dauner beim gestrigen ECHO JAZZ auf Kampnagel persönlich entgegen. In der Begründung der 12-köpfigen Jury heißt es unter anderem: „Er ist einer der wichtigsten Stilsynoptiker der vergangenen Jahrzehnte, ein famoser Pianist, opulenter Komponist und hintersinniger Humorist, der dem Jazz in Deutschland auf eigensinnige und inspirierende Art neue Wege gewiesen hat. […] Jazz ist für Wolfgang Dauner Freiheit […] als Möglichkeit, einzutauchen […] und ein Maximum des empfundenen Ausdrucks zu ermöglichen.“ Die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie, ehrt mit dem genommierten ECHO seit 1992 jährlich die erfolgreichsten und besten Leistungen nationaler und internationaler Künstler. Seit …

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Young Lions On Stage im JazzStudio Nürnberg

Mal eben reingeschaut ins JazzStudio Nürnberg bei „Young Lions on Stage“ und abgetaucht in die wunderbare, einzigartige Atmosphäre dieses Clubs. Zu Gast waren an diesem Abend im Rahmen der Veranstaltungsreihe die Vokalformation „D. MONIC“ und das Orgel-Jazz Quartett „Organic Project“. Das Herzstück von D. MONIC sind die beiden Vokalistinnen Lucia Kastlunger und Judith Geißler die, begleitet von einem sauber groovigen Piano-Bass-Drums Trio, Pop-, Latin- und Funkjazz vom Feinsten boten. Lebendig, vital und spritzig kamen die Eigenkompositionen in Italienisch und Englisch rüber – immer mit einer kleinen passenden Story verbunden – la dolce vita meets pure life – eine echt beeindruckende Performance – Respekt! Danach trat das Organic Project auf und überzeugte bereits nach den ersten Tönen. Jazz Standards von Wes Montgomery, John Coltrane, Pat Metheny oder Charlie Parker wurden nicht einfach gecovert, sondern mit eigenem Leben, beseelten Improvisationen und packendem Groove gefüllt. Wirklich klasse, wie die Jungs im Quartett das Studio jazzmäßig zurück in die sechziger Jahre katapultierten, ohne dabei auch nur einen Moment manieriert oder altbacken zu klingen. Well, that’s real Jazz! Die Veranstaltungsreihe „Young Lions on Stage“ ist ein absolut erfrischender Jazzsommer in …

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Wo das Wienerlied auf die Serenata trifft – Das Südtirol Jazzfestival 2016 mit Länderschwerpunkt Italien-Österreich

Musik im Gefängnishof in Brixen, übers Wasser aus Booten auf dem Völser Weiher oder am Ufersteg am tiefblauen Karer See auf 1520 m Höhe – das 34. Südtirol Jazzfestival Alto Adige setzt wieder einmal auf neue Orte und unerwartete Begegnungen – und auch auf ein Publikum, das es nicht als Mühe, sondern als Lust empfindet Neues und Unbekanntes zu suchen und kennenzulernen. Von der Eröffnung am Freitag, 24. Juni bis zum Abschluss am Sonntag, 3. Juli, zieht der bunte Jazz-Tross zu knapp 60 Schauplätzen in 20 Südtiroler Gemeinden – und bringt fast 80 Konzerte mit. Mehr als 100 Musiker wirken mit. Die meisten von ihnen stammen aus Österreich und Italien, aber es spielen auch Künstler aus der Schweiz, aus Deutschland, Slowenien und den USA. Der diesjährige Länderschwerpunkt Österreich–Italien kommt einem auf den ersten Blick nicht so originell vor. Doch Festivalchef Klaus Widmann bringt nicht nur das Offensichtliche und Bekannte aus diesen beiden Staaten, die beide mit Südtirol verbunden sind, aufs Festival. Widmann hat eingehendere Recherchen angestellt und präsentiert auf den diversen Podien eine junge Generation innovativer Künstler, die sich auf die Suche machen. In diesem Jahr, …

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