„Wir tragen die Musik zu den Menschen!“ – Jazz-Workshop mit Helmut Eisel in Hürth

Am Vortag der 24. Hürther Jazznacht 2018 fand morgens in der Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums ein Workshop statt. Auf Initiative des Jazzclubs Hürth e. V. durften Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums drei Stunden lang intensiv mit Helmut Eisel zusammenarbeiten. Der gefeierte Klezmer-Klarinettist und musikalische Grenzgänger probte mit neun Heranwachsenden unter anderem Giora Feidmans „Forget the tears, it’s beautiful“. Dabei vermittelte er auch etwas über die spirituellen Grundlagen der Klezmer-Musik, wenn er den Ursprung des Begriffs aus dem Aramäischen erläuterte. „Das Wort Klezmer bedeutet wörtlich ‚Gefäß des Liedes‘ oder ‚Gefäß der Musik’“, unterstrich Eisel. „Wenn wir live spielen, heißt das in diesem Zusammenhang, dass wir die Musik zu den Menschen tragen. Wir werden also der Kanal für Musik, die im eigentlichen Sinne schon da ist und auch in den Menschen weiterwirken wird, wenn wir aufgehört haben zu spielen“, sagte Eisel weiter zu den Schülern, die an Klavier, Posaune, Trompete, Saxophon, Querflöten und Cajón in einen Dialog mit dem Profi traten. Vor allem lag Eisel daran, die Schüler zum eigenen Improvisieren zu ermutigen: Wilde Skalen spielend, in denen seine Klarinette jauchzte und lachte, seufzte und jammerte, forderte er …

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Ein West-östlicher Jazz-Folk-Divan – Die Debüt-CD der Band „Eurasians Unity“

Wer sich die im Juni bei Enja Yellow Bird erschienene CD „Eurasians Unity“ anhören möchte, dem sei angeraten, zuvor auf Google Earth zu surfen oder einen klassischen Weltatlas zur Hand zu nehmen. Denn nicht jeder mag auf Anhieb wissen, wo zumindest einige der sieben Herkunftsländer der acht Musiker mit sieben Sprachen, die in diesem Orchester vereint sind, auf der Landkarte genau zu finden sind. In geographischer Definition liegen Usbekistan, Aserbaidschan, Iran, die Ukraine, Bulgarien, Polen und – am westlichen Zipfel – auch Deutschland – allesamt auf der Eurasischen Kontinentalplatte. Kultur, Volkskunst und Musik der jeweiligen Regionen auf diesem gewaltigen Terrain sind jedoch äußerst unterschiedlich. In westlicher Sicht je weiter östlich desto fremdartiger. Diese Unterschiede sind es, die Caroline Thon reizen. Die Kölner Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin folgte schon immer ihrer künstlerischen Devise, Grenzen zu testen und zu überschreiten. Das bewies sie bisher schon mit ihrem Quintett „Patchwork“ und mehr noch mit ihrem Thoneline Orchestra, mit dem sie die weithin beachteten Alben „Panta Rhei“ (2011) und „Black & White Swan“ (2015) veröffentlicht hatte. Spielte sie mit diesen Formationen fast ausschließlich ihre eigenen Kompositionen, so ging sie …

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+++ News +++ Weimar: Jazzworkshop und Dozentenkonzert mit „Mister Barrington“ und „Edit Bunker“ +++ Jazz bei der 8. SüdKultur Music Night in Hamburg +++ Jazzfest München in 29. Auflage +++Leipziger Jazz-Nachwuchspreis für Pianist Philipp Rumsch +++

+++ Weimar: Jazzworkshop und Dozentenkonzert mit „Mister Barrington“ und „Edit Bunker“ +++ Mit einem Dozentenkonzert eröffnet das Jazz-Trio „Mister Barrington“ am 21. November 2018 im Lichthaus-Kino den 20. Internationalen Jazzmeile-Workshop , der anschließend am 22. und 23. November 2018 in der Franz-Liszt-Hochschule für Musik in Weimar stattfindet. Erst vor zwei Jahren gründeten Schlagzeuger Zach Danziger, Owen Biddle am Bass und Oli Rockberger (Gesang und Keyboard) „Mister Barrington“, doch ihre über die Grenzen der elektronischen Musik hinausgehenden Songs wurden bereits mit dem Grammy ausgezeichnet. Den Jazzworkshop veranstalten das Institut für Neue Musik und Jazz der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar mit der Jazzmeile Thüringen und der Kulturdirektion Weimar als Kooperationsprojekt, gefördert wird der Kurs von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Außedem treten im Rahmen der Fortbildung Zach Danzinger und Owen Biddle auch als Duo „Edit Bunker“ auf und stellen ausgefallene MIDI-Architekturen vor. www.hfm-weimar.de +++ Jazz bei der 8. Südkultur Music Night in Hamburg +++ Am Samstag, 20. Oktober 2018, bietet die 8. Runde der SüdKultur Music Night in Hamburg ganze 45 Acts mit insgesamt über 100 Musiker/-innen in 19 Locations – von A wie „Akademie“ bis …

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Hessische Nachwuchsjazzer ausgezeichnet

Zum 34. Mal zeichnete der Landeswettbewerb „Jugend Jazzt Hessen“ seine Nachwuchstalente am 2. September 2018 in der Landesmusikakademie in Schlitz aus. Im „Solo“-Bereich kämpften die jungen Jazzmusiker/-innen im Alter zwischen 11 und 21 Jahren in drei Altersstufen (bis 16, bis 20 sowie bis 24 Jahre) an Gitarre, Saxophon, Klavier, Bass, Schlagzeug und Gesang um die begehrten Auszeichnungen. Gitarrist Noah Schaub, mit elf Jahren der jüngste Teilnehmer im Feld, wurde in seiner Altersklasse mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Mehrfachvergabe von 1., 2. und 3. Preisen unterstrich die starken Leistungen der jungen Musiker/-innen. In der Kategorie „Combo“ zeigten Ensembles von vier oder fünf Musikern am Nachmittag die unterschiedlichen Facetten der Jazzmusik und konnten die Jury unter Vorsitz von Wolfgang Diefenbach, Gründer des Wettkampfs, überzeugen. Die höchste Gesamtpunktzahl erreichten dabei „Count Spacey“, die sich im Mai 2019 im Rahmen der Bundesbegegnung „Jugend Jazzt“ mit den Sieger-Formationen der anderen Landeswettbewerbe messen dürfen. Der Landeswettbewerb, den der Landesmusikrat trägt, alterniert jährlich zwischen den Sparten „Solo/Combo” und „Big Band”. Zudem wird er alle zwei Jahre durch einen Kompositionswettbewerb mit Workshop ergänzt.   www.landesmusikrat-hessen.de  

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Dresdner Drum & Bass Festival stellt Programm vor

Am 15. September 2018 geht das Dresdner Drum & Bass Festival in seine zwölfte Runde und rückt traditionsgemäß wieder Taktgeber und Tieftöner in seinen Fokus. Von 12 Uhr mittags bis in den späten Abend bieten die Spielfreunde der Rhythmusgruppe auf fünf Bühnen – darunter Spielstätten wie „Scheune Saal“ und „Katy’s Garage“ – wieder Grooves zum Zuhören und Mitmachen. Aaron Spears, der unter anderem schon für Alicia Keys, Miley Cyrus und Ariane Grandé getrommelt hat, reist aus den USA in die Sächsische Hauptstadt genauso wie Poogie Bell (Titelbild). Der Jazz-Drummer aus Pittsburgh präsentiert beim abendlichen Auftritt einige Nummern aus seiner Zusammenarbeit mit Marcus Miller und Erykah Badu.     Außerdem stellt das Trio rund um Komponisten und Produzenten Richard Spaven aus Großbritannien eine Mischung aus Jazz mit Clubsound vor und Landsmann Pete Lockett klopft auf der Open-Air-Bühne die Percussion. Der Veteran kooperierte bereits mit Björk und Peter Gabriel. Zahlreiche deutsche Schlagzeug- und Bass-Profis runden das Konzertprogramm ab – mit dabei sind Jost Nickel, Dirk Erchinger, Claudio Spieler, Tom Götze, Marcel Bach und Dirk Brand.   Wie gewohnt setzt das Jazz-Festival nicht nur auf Unterhaltung, sondern auch auf …

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1. Jazz–Avantgarde–Schüler–Festival in München

Im 20. Jahr seines Bestehens geht das ICI-Ensemble (International Composers and Improvisers Ensemble Munich)  neue Wege und mischt sich in die Jazz-Pädagogik ein. Gemeinsam mit der Big Band des Pestalozzi Gymnasiums und der Little Big Band des Feodor-Lynen-Gymnasiums gestaltet das ICI-Ensemble im Anschluss an einen Workshop-Tag im Theater HochX in München diesen unkonventionellen und spannenden Konzertabend. Das repetitive Erlernen von historischen Stücken bestimmt leider auch in der Musikpädagogik die Praxis. Der Kreativ-Beitrag hat im Lehrplan, weder in musikalischen noch außermusikalischen Zusammenhängen seinen Platz. In der Jazzpädagogik verhält es sich nicht viel anders. Die Konsequenzen daraus, dass Jazz sich weiterentwickelt hat, werden aber nicht gezogen und man kommt im Betrachten der Jazz-Entwicklung kaum über das Jahr 1965 hinaus. Das Gespenst „Free Jazz“ geistert umher und scheint zu beunruhigen. Unter dem Titel „Was geschah nach 1960? – Praktischer Workshop zu neuen Spielformen im Jazz“ wird aus diesem Grund der Frage „Was ist Kreativität?“ auf den Zahn gefühlt. Es sollen neue Klangmöglichkeiten erschlossen und rythmische Konzepte entwickelt werden, neue, erfrischende Spielmöglichkeiten, jenseits der üblichen Noten-Lese-Praxis. Geleitet wird der Workshop von den Dozenten Christofer Varner und Markus Heinze. Varner …

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Akustische Emotionen: Jazzkonzert im Kulturzentrum mon ami in Weimar mit dem „Large Ensemble featuring Claudio Puntin“

Claudio Puntin ist nicht nur einer der wenigen Holzbläser der modernen deutschen Jazzszene, die ausschließlich Klarinetten spielen, er ist auch einer ihrer kreativsten Köpfe überhaupt. Nun kommt der Musiker als Gast des „Large Ensembles“ der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar zu einem Workshop am 5. und 6. Juni an das Institut für Neue Musik und Jazz. Die Arbeit mit den Studierenden gipfelt in einem Jazzkonzert am Donnerstag, 7. Juni um 20:00 Uhr im Weimarer Jugend- und Kulturzentrum mon ami. Die Leitung des Konzerts übernimmt Stefan Schultze. „Large Ensemble feat. Claudio Puntin“ ist der Jazzabend übertitelt, für den Puntin (Klarinette, Bassklarinette und Komposition) extra die Musik seines Projekts „Sepiasonic“ für das 14-köpfige Jazzensemble neu arrangiert. Inspiriert sowohl von Popgruppen wie Sigur Rós als auch von der Klangästhetik seines geistigen Mentors Sergiu Celibidache geht es Puntin um eine möglichst räumliche und „hymnische“ Musik. Komponiertes Material wird improvisierend in langen Bögen und Schleifen zu dichten, harmonischen Klangteppichen ausgewoben. „Es geht in erster Linie darum, mit den Studierenden ein Klima zu schaffen, in dem akustische Emotionen zu konzertantem Material strukturiert werden“, erklärt Claudio Puntin sein Konzept. Im Workshop …

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+++ news +++ Bayreuther Jazz-November +++ Jazzwoche Hannover +++ Göttinger Jazzfestival +++

+++ Bayreuther Jazz-November +++ Der Bayreuther Jazz-November präsentiert sich in seinem elften Jahr vom 9. bis 12. November musikalisch noch breiter aufgestellt. Das mehrfach ausgezeichnete Jazzforum (Kulturpreis 2017 der Stadt Bayreuth, Spielstättenprogrammpreis bzw. APPLAUS 2013, 2014 und 2016) zündet als Veranstalter die nächste Stufe für das Herzensprojekt Bayreuther Jazz-November. Beinahe könnte man ihn „Allstar-Jazz-November“ nennen, wenn da nicht die Spätkonzerte wären mit spannenden jungen Projekten. Wenn an den Festivaltagen um 20 Uhr die Jazzgrößen Makiko Hirabayashi, Marilyn Mazur, Rolf Kühn, Jasper van‘t Hof, Tony Lakatos, Wolfgang Haffner oder Christopher Dell auf der Bühne im Becher stehen, machen sich die jungen Wilden schon mal warm: Mario Rom im Glashaus oder die fulminante Jazzrausch Bigband und die meistgehörte deutsche Jazz-Soul-Stimme Pat Appleton im Lamperium. In Kooperation mit den Kulturfreunden Bayreuth kommt sogar ein ganzes Orchester auf die Bühne des Zentrum, um mit dem David Gazarov Trio und der Sängerin Fola Dada den Sonntag Nachmittag mit dem Great American Songbook zu versüßen. In den Werkstätten der Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne gibt es einen Workshop für Kinder mit Percussion am halbfertigen Flügel. Und zusammen mit Kino ist Programm e.V. …

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Auf musikalischen Zehenspitzen: Uni-Jazzorchester Regensburg mit Ack van Rooyen

Wann wird ein Künstler, ein Musiker zur „Legende“? Um die 80 Jahre herum ist ein Alter, wo diese einfallslose Floskel scheinbar ein Eigenleben zu entwickeln beginnt und auf jeden draufgepappt wird, der sich nicht dagegen wehrt. Demnach ist der niederländische Trompeter Ack van Rooyen vermutlich eine „Superlegende“, hat er doch mit 87 Jahren ein schon fast biblisches Alter erreicht, in dem er dennoch nach wie vor ganz aktiv unterwegs ist. Beim Jazzclub im Leeren Beutel bestritt der weißhaarige Musiker als Stargast des Regensburger Uni-Jazzorchesters (UJO) das Abschlusskonzert der Saison – und wurde völlig zu Recht lauthals dafür gefeiert. „Weiter klatschen“, forderte Lorenz Kellhuber das Publikum forsch-fröhlich auf, als sich die Musiker der Uni-Bigband durch die eng gepackten Stuhlreihen zu ihren Plätzen schlängelten. Kellhuber selbst verschwand hinter einer Steinsäule und setzte von dort am Flügel einige dramatische Akkorde zum Auftakt für einen gleichermaßen unterhaltsamen, wie packenden Abend. Mit dem „A-B-C Blues“ von Bob Brookmeyer wählte das Orchester unter Leitung des Trompeters Benny Brown einen kraftvollen Einstieg. Damit machte es gewissermaßen von Anfang deutlich, wo der Hammer hängt. Unerwartete melodische Wendungen und abrupte harmonische Wechsel wurden problemlos …

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Klaus Widmann zur neuen Ausgabe des Südtirol Jazzfestival Alto Adige

Das Südtirol Jazzfestival Alto Adige steht vor der Tür. Vom 30. Juni bis 9. Juli erklingt nicht nur Bozen, sondern die gesamte Region zwischen 262 und 2.000 Meter über dem Meerespiegel. Andreas Kolb sprach mit dem künstlerischen Leiter Klaus Widmann über die Musiker, die Spielorte und die Eigenproduktionen der Ausgabe 2017. JazzZeitung: Im Programm steht: „Mainstream und Konzertsäle sind beim Südtirol Jazzfestival Alto Adige vom Aussterben bedroht.“ Sind die Musiker glücklich mit den wunderbaren, aber manchmal schwer zu bespielenden Spielorten und Naturbühnen? Widmann: Natürlich ist es ein tolles Gefühl für Künstler und Veranstalter, einen riesigen Saal gefüllt zu haben. Aber bei der Art von Musik, wie wir sie machen, ist das nicht so leicht möglich, weil wir ganz bewusst auf große Namen und Stars verzichten. An vielen Spielorten bewegen wir uns zwischen 50 und 100 Besuchern. Im Italienischen gibt es ein Sprichwort, das heißt: „Pochi ma buoni“ „Lieber weniger und dafür Gute“. In den letzten Jahren haben wir gesehen, dass wir ein Publikum haben, das von vornherein weiß, worauf es sich einlässt. Das können dann auch mal weniger Leute sein, aber die wenigen sind dann …

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