Volles Risiko für „im Moment sein“

Beim Jubiläumskonzert des Jazzclub im Leeren Beutel begeisterte das Trio des 30-jährigen Pianisten Pablo Held das Publikum bis zum letzten Platz. „Was ihr da habt, ist ein Geschenk“, begeisterte sich die Sitznachbarin im Leeren Beutel, nachdem der lang anhaltende Beifall für das Pablo Held Trio abgeflaut war. Damit meinte sie sowohl das Konzert, wie auch das Programm des Jazzclubs als solches. In Traunstein, wo sie lebe, müsse man Wege bis München oder Salzburg in Kauf nehmen, um vergleichbare Konzerte zu hören. Nach einer Fortbildung war die Physiotherapeutin über ein Plakat auf das Jubiläumskonzert zum 30-jährigen des Clubs aufmerksam geworden und hatte spontan beschlossen es sich noch anzuhören. Ruhig, suchend, ein paar wenig Töne vom Flügel markieren den tastenden Einstieg. Getupfte Beckenklänge, vom Bass breitet sich ein Ton in bedächtigen Wellen durch den ganzen Saal aus. Langsam entwickelt sich aus den vereinzelten Klangbewegungen ein fragiles Motiv, gewinnt an Fahrt und Dynamik, verdichtet sich, kumuliert in einem ersten Höhepunkt, bricht fast schlagartig wieder ab. „Wir spielen seit zwölf Jahren zusammen“, hatte Pianist Pablo Held zur Begrüßung das Trio vorgestellt, „und beschlossen etwas zu ändern“. Sie würden nun …

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LAG-Jazzpreis 2015: Das „Konstantin Herleinsberger 4tet“ im Herbst auf Bayerntour

Mit einer Fotogalerie von Ralf Dombrowski – Im Herbst wird das Quartett des jungen Nürnberger Saxophonisten Konstantin Herleinsberger den LAG-Jazzpreis einlösen, den es am 28.4. beim Hansjürg Hensler Wettbewerb im Rahmen des Kemptener Jazz-Frühlings gewonnen hat. Der Preis ist eine Tournee durch bayerische Jazzclubs, die von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz in Bayern e.V. organisiert und vom Sparkassenverband Bayern unterstützt wurde. Vom 15. September bis 15. Oktober wird das Quartett mindestens sieben Konzerte in München, Nürnberg, Kempten, Regensburg, Landshut, Schweinfurt und Bamberg spielen. Auch der Bayerische Rundfunk plant ein U21-Studiokonzert mit der Gewinnerband: „Es ist eine sehr große Sache für uns, diese einzigartige Konzerttournee zu gewinnen“, begeistert sich Herleinsberger, „im Hinblick darauf werden wir viel proben und an neuen Stücken arbeiten. “   Die Musiker des Konstantin Herleinsberger Quartett spielen seit 2014 zusammen und kennen sich aus der Nürnberger Jazzszene. Der Tenorsaxophonist Herleinsberger wird von Dominik Raab am Schlagzeug, Andreas Feith am Piano und Peter Christof am Bass begleitet, In pikanten Eigenkompositionen mit gewandten Melodien, kolorierten harmonischen Gerüsten und Raum für Improvisation können sich die Charaktere der Bandmitglieder entfalten. Dabei entstehen elegante Arrangements in modernem Straight …

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Jilman Zilman live. Foto: Ralf Dombrowksi

LAG-Jazzpreis: Jilman Zilman im Herbst auf Bayerntour

Im Herbst kann „Jilman Zilman“, die Band des Augsburger Schlagzeugers Tilman Herpichböhm, den LAG-Jazzpreis einlösen, den sie Mitte des Jahres beim Hansjürg Hensler Wettbewerb in Kempten gewonnen hat. Der Preis ist eine Tour durch bayerische Jazzclubs, die von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz in Bayern e.V. organisiert worden ist. Vom 30. September bis 5. Oktober spielt das Quartett sechs Konzerte von Garmisch-Partenkirchen bis Nürnberg, von Regensburg bis ins Allgäu. Im kommenden Frühjahr schließen sich noch einmal etwa gleich viele an. „Es ist waaahnsinnig toll“, begeistert sich Herpichböhm für den Preis, „weil einem unendlich viel Arbeit erspart wird.“ Damit sei für eine Band, die sonst immer alles organisieren müsse, „viel mehr gewonnen, als wenn du zehntausend Euro kriegst – und darfst dann doch wieder alles selbst machen“. Die Formation um Schlagzeuger und Komponist Tilman Herpichböhm fand sich 2010 in Nürnberg zusammen. Sie begannzunächst als Spezialist für John Zorns Quartett Masada, feierteihr Cd-Debut im Frühjahr 2012 und wurde 2013 für den neuen deutschen Jazzpreisnominiert. Über die Jahre entwickelt Jilman Zilman eine energetische Mischung aus orientalisch-klezmeresken Melodien, virtuos vorgetragener kompositorischer Einfachheit und treibend-tänzelnden Rhythmen, welche die unersättliche Spielfreude der …

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„Kreuzritter des Swing“: zum Tod von Al Porcino

Text und Foto von Michael Scheiner – Im Mai 2010 feierten Jazzorchester Regensburg und Uni Jazz Orchester mit dem Bandleader Al Porcino dessen 85. Geburtstag im vollbesetzten Audimax. Am Silvestermorgen, nicht wie von einigen Medien berichtet am 2. Januar, ist der Musiker im Alter von 88 Jahren in seiner Wahlheimat München gestorben. „Wir sind alle wie vor den Kopf gestoßen“, sagt die Trompeterin Annette Neuffer, die elf Jahre in der Bigband ihres „väterlichen Mentors und Lehrers“ gesungen hat. Porcino war in den letzten Jahren häufiger in Regensburg. Meist auf Einladung des Jazzdirektors und Posaunisten Christian Sommerer. Der schätzte die große Erfahrung des Altmeisters sehr hoch und engagierte ihn für Workshops mit Studenten und verschiedenen Big Bands. Porcino folgte diesen Einladungen immer gern, erkannte er doch in Sommerer einen Geisterverwandten, der vieles von dem fortsetzen konnte, was ihm in der Musik und im Leben wichtig war. Am 14. Mai 1925 in New York City geboren, trat Porcino mit 17 Jahren in das Orchester des berühmten Sängers Louis Prima ein. Nach der Tournee mit Prima wurde die Arbeit in und mit Jazzorchestern zu Porcinos Lebensaufgabe. In den …

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