Masako Ohta & Matthias Lindermayr mit neuen Duo-Album: Nozomi

(Von Thomas J. Krebs) Am Abend des 13. Februar fand im Münchner Theater Schwere Reiter das Release Konzert des neuen Albums der Pianistin Masako Ohta und dem Trompeter Matthias Lindermayr statt. Ein ganz normaler Tag bis 10.30 Uhr, als sich in München, in mittelbarer Nähe des Theaters, der Anschlag am Stiglmaierplatz ereignete. Alle stehen noch sichtlich unter Schock. Betroffenheit Christiane Böhnke-Geisse, künstlerische Leiterin der Sparte Musik, trat an dem Abend sichtlich betroffen vor das Publikum und bat um eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags, bevor die Musiker die Bühne betreten. Ein versöhnlicher Trost, das Konzert konnte trotz der tragischen Umstände stattfinden. Nach dem 2022 erschienen Debutalbum MMMMH und unzähligen erfolgreichen Konzerten sind Masako Ohta und Matthias Lindermayr wieder ins Studio gegangen, um beim Münchner Label Squama das Nachfolgealbum Nozomi aufzunehmen. Der Abend begann mit den ersten drei Titeln der neuen Aufnahme „Hatsuhinode“, „Agora“, „Ostinato“, gefolgt von „Shizuku“, „Maya“ und als Abschluss des ersten Sets „Hibari“, einer einfühlsam melancholischen Komposition von Ryūichi Sakamoto. Vertrautes Im zweiten Set hörte das Publikum vertraute Kompositionen wie „Sora“, zwei weitere neue Stücke „Niwa“ und „Tio“, sowie das Bonusstück der …

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+++ News: Jazz-Highlights in München, Saalfelden und Kempten+++

+++Highlights Jazz – Thomas J Krebs stellt im Leica Store München aus+++ Heute ein Hinweise in eigener Sache: Seit 1984 arbeitet unser Fotograf Thomas J. Krebs mit Leica Equipment. Die Ausstellung „Highlights: Jazz – Momentaufnahmen im Leica Store München“ umfasst eine kleine, feine Auswahl von 2 Farb- und 7 Schwarzweiss-Motiven aus vier Jahrzehnten seines fotografischen Schaffens im Bereich Jazz. Vernissage ist am Samstag, den 15.02.2025 um 12:00 Uhr, mit einer Solo-Performance des Trompeters Vincent Eberle. Thomas J. Krebs schrieb an die Jazzzeitung.de: „Ich freue mich auf viele Freunde, interessierte Jazzfans, Fotoenthusiasten sowie einen persönlichen Austausch“. Die Fotos werden danach 8 Wochen zu den Öffnungszeiten des Leica Stores zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Thomas J. Krebs Highlights: JAZZ – MOMENTAUFNAHMEN im Leica Store München Fotoausstellung von THOMAS J. KREBS Highlights: JAZZ – MOMENTAUFNAHMEN im Leica Store München Briennerstraße 7, 80333 München +++Zu seiner 45. Ausgabe meldet das Jazzfestivals Saalfelden (21. bis 24. August 2025) die ersten bestätigten Acts+++ Das Eröffnungskonzert auf der Mainstage gehört in diesem Jahr Leonhard Skorupa. Der Wiener Musiker, von Ö1 als einer der „jungen Rebellen des österreichischen Jazz“ gefeiert, liebt …

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CD – Philipp Schiepek Solo & Trio: Meadows and Mirrors

Der aus Dinkelsbühl stammende Gitarrist Philipp Schiepek ist ein ausgesprochen ruhiger, überlegter Zeitgenosse. Nach drei ganz unterschiedlichen Alben, seinem Debut „Golem Dance“ im Quartett mit Seamus Blake, dem Duo Album „Cathedral“ mit dem Pianisten Walter Lang und „Versuch zu Träumen“ im Trio mit Henning Sieverts und Bastian Jütte, präsentiert Philipp Schiepek nun mit „Meadows and Mirrors“ sein neuestes Werk. Musikalische Weggefährten Der Bassist Henning Sieverts und Schlagzeuger Bastian Jütte sind mit Philipp Schiepek seit Jahren nicht nur freundschaftlich verbunden, sondern auch enge musikalische Weggefährten (bereits auf „Golem“ aus dem Jahr 2019 waren die beiden mit von der Partie). Das neue Album „Meadows and Mirrors“ strahlt eine ungemeine Ruhe aus. Fernab von der Zivilisation, tief im Wald, in der Natur herrscht Frieden, „während der Blick in die Weite schweift, wo sich der Himmel im Grün der Wiesen spiegelt“ – so der Text auf der Innenseite des Covers. Überaus treffend auch für die Musik: überlegte, ruhige Stücke, größtenteils aus der Feder von Philipp Schiepek, gespielt auf seiner klassischen Nylon-String Gitarre, abwechselnd solo und im Trio fesseln und begeistern vom ersten bis zum letzten Ton. Das Album beginnt …

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Jan Garbarek Group bei den Ingolstädter Jazztagen

(Von Thomas J. Krebs) Die Ingolstädter Jazztage sind eine über die Jahre gewachsene, feste Institution und nicht zuletzt das musikalische Aushängeschild der Stadt. Seit 41 Jahren findet dieses vielseitige und abwechslungsreiche Jazzfest mit nationalen Acts, Geheimtipps, Newcomern, vor allem aber auch den großen Namen des Jazz statt. Nachdem der bisherige künstlerische Leiter Jan Rottau nach 27 Jahren mit der 40. Ausgabe der Ingolstädter Jazztage verabschiedet wurde, folgt auf ihn, prominent besetzt, der Schlagzeuger Wolfgang Haffner. Ihm wurde für die kommenden beiden Jahre die Leitung des Festivals übertragen. Viel Veränderung gibt es bisher – zum Glück – nicht. Der Ingolstädter Jazzförderpreis, die Veranstaltungen Jazz in der Kirche, Jazz in den Kneipen, Jazzgottesdienst, Förderpreis des bayerischen Jazz Verbands, Jazz for Kids oder die Jazzparty sind weiterhin gesetzt. In diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit, wenn alles auf den Prüfstand kommt und überdacht wird. Die Ingolstädter Jazztage lassen die Herzen der Jazzfans auch dieses Jahr wieder höher schlagen. Langjährige Weggefährten Jan Garbarek macht sich zum Glück nur mit seinen Veröffentlichungen auf Tonträgern rar. Seine letztes offizielles Album unter eigenem Namen bei ECM war die 2007 aufgenommene und 2009 erschienene Live …

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Mosaic Records: Classic V-DISC Small Group Jazz Sessions

Mosaic Records setzt seit nunmehr 42 Jahren Maßstäbe für Wiederveröffentlichungen oder Entdeckungen im Jazz. Gegründet wurde das feine Jazzlabel 1982 von Michael Cuscuna und Charles Lourie. Anfang der 1980er-Jahre waren viele wichtige und richtungsweisende Jazzveröffentlichungen vergriffen. Da kam Mosaic Records ins Spiel. In streng limitierter Auflage wurden so Perlen des Jazz wieder veröffentlicht. Neu gemastert, mit Alternative Takes sowie detaillierten Informationen und Fotos zu den Sessions. Bis heute unvergessen als Mosaic die verschollenen Charlie Parker Benedetti Sessions komplett auf 7 CDs / 10 LPs veröffentlichte. Nun hat das Label erneut einen Coup gelandet: auf 11 CDs liegen nun die Classic V-Disc Small Group Jazz Sessions in einer grandiosen Box mit einem umfangreichen Booklet vor. V-Discs Die sogenannten V-Discs (Abkürzung für „Victory Disc“) waren ein ganz eigenes Kapitel in der Geschichte des Jazz, der Klassik und Unterhaltungsmusik. Während des sogenannten „recording ban“ in den USA von August 1942 bis November 1944 ( siehe dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Recording_ban ) sind dies die einzigen offiziell genehmigten Aufnahmen und Produktionen mit Instrumentalmusikern, die nur in einem ganz speziellen Rahmen hergestellt und veröffentlicht werden durften: nämlich für die US-Armee in Übersee als …

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Pat Metheny Solo in der Isarphilharmonie

(Von Thomas J. Krebs) Pat Metheny und seine Gitarren … im Laufe der Zeit sind da so Einige zusammen gekommen. Viele davon hat er selbst entwickelt – immer wieder tauchte auf der Bühne ein neues Instrument auf. Am Ende waren es über zehn Girarren, die von ihm vorgestellt und gespielt wurden. Was Metheny nach wie vor auszeichnet ist seine klangtechnische Neugier, egal ob auf einer Bariton- oder der speziellen Pikassogitarre, die an dem Abend natürlich auch nicht fehlen durfte. Stets ist er dabei Neuland auf seinen Instrumenten auszuloten, egal ob im Tourbus, Hotelzimmer oder den Konzertsälen. Aus seinem bewegten Leben Nach nunmehr 53 Alben stellte Metheny in der Isarphilharmonie seine aktuellen Veröffentlichungen „Dream Box“ & „Moon Dial“ vor. Soloalben gibt es bereits mehrere von ihm, aber Pat Metheny solo live, das ist tatsächlich ein Novum! Mit seinen mittlerweile 70 Jahren tourt er zum ersten Mal ohne weitere Musiker durch die Lande, stellt eine ganz persönliche Auswahl an Stücken vor und begleitet sich dabei mal per Looper oder mit dem ebenfalls von ihm erfundenen und konstruierten Orchestrion. Metheny erzählt aus seinem bewegten Leben, gibt Einblicke in …

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Der Münchner Jazzsommer – wieder mal ein gelungenes Festival

(Text & Fotos: Thomas J. Krebs) Der Jazzsommer im Bayerischen Hof ist seit 2007 der offizielle Nachfolger des 1981 begründeten und seinerzeit von Friedrich Gulda initiierten Münchner Klaviersommers. Eine traurige Nachricht vorab: die beiden ursprünglichen Veranstalter Karheinz Hein sowie Manfred Frei sind vor kurzem verstorben. Umso wichtiger die Tradition weiter aufrecht zu halten und dafür Sorge zu tragen, dass das Festival weitergeht. Garant dafür sind Innegrit Volkhardt mit ihrem Hotel Bayerischer Hof und Oliver Hochkeppel, dieses Jahr zum zweiten Mal verantwortlich für das Programm. Gemäß dem diesjährigen Motto „Loud & Proud“ öffnete der Bayerische Hof seine Tore fünf Tage lang für Jazzfans und Musikinteressierte. Das Al Di Meola Quintet im Festsaal Auftakt und gleichzeitig Hauptakt des Festivals war am ersten Abend Al Di Meola mit seinem Quintet im Festsaal des Hotels. Al Di Meola lieferte planmäßig sein bewährtes Jazz-Rock-Fusion Programm ab. Neben ein paar aktuellen Kompositionen des neuen Albums, startete er gleich als Opener mit dem Klassiker „The Wizard“ durch. Nach der Pause präsentierte Al Di Meola einen Solopart auf seiner akustischen Gitarre, bevor er dann wieder mit der Band loslegte. Neben „Hymn Of The …

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Grandios und abwechslungsreich – das Internationale Jazz-Weekend Unterföhring

(Text & Fotos: Thomas J. Krebs) Seit mittlerweile 21 Jahren lässt Unterföhring es jazztechnisch einmal im Jahr besonders krachen – beim Internationalen Jazz-Weekend! So gab es auch dieses Jahr wieder sowohl Bewährtes als auch so manche musikalische Überraschung im Bürgerhaus der Gemeinde. Soviel schon vorab: es war mal wieder ein ereignisreiches, wohltuendes Wochenende. Beeindruckend: Dominique Fils-Aimé Den offiziellen Startschuss des Jazz-Weekends bestritt traditionell die Jazzbande diesmal mit einem „Jazz-Quiz“ für alle großen und kleinen Musik- wie Jazzinteressierten. Den Auftakt der internationalen Konzertreihe gab die aus Quebec stammende kanadische Singer- und Songwriterin Dominique Fils-Aimé mit ihrer Band. Vor dem Konzert gab es – mittlerweile eine wunderbare Tradition – die Begrüßung des Publikums durch die Leiterin des Kulturamtes Barbara Schulte-Rief sowie eine profunde Konzerteinführung mit Oliver Hochkeppel (SZ) und der Künstlerin. Durch geschickt gestellte Fragen eröffnete sie so aufschlussreiche Einblicke in ihre Musik und Schaffen. Es folgte ein Abend, den das Publikum so schnell nicht vergessen wird. Fils-Aimé betrat die Bühne im langen schwarzen Kleid, barfuß, setzte sich im Schneidersitz auf das Podest in der Mitte der Bühne und begann die ersten Minuten mit einem Solo, das …

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Bob Reynolds Group Live in Munich als immersives Klangerlebnis

Bob Reynolds – Saxophonist, Grammygewinner und unter anderem Mitglied des Musikerkollektivs Snarky Puppy – auf seiner ersten Quartett Europatour nach Corona. Gleich zu Beginn der geplanten Europakonzerte wurde Bob Reynolds in Holland am Bahnhof von Rotterdam seine Tasche mit Noten, Computer und Effektgeräten gestohlen. Stress pur war angesagt, und mit Hilfe helfender Hände konnte zumindest all das organisiert werden, was für die kommenden Auftritte unverzichtbar war. Zu Gast im Jazzclub Unterfahrt Die Europareise des Quartetts konnte so wie geplant weitergehen, und am 8. Oktober 2022 gastierte die Band im Münchner Jazzclub Unterfahrt. Wie so viele Konzerte wurde auch dieser komplett ausverkaufte Gig gestreamt, mit umwerfendem Feedback des Publikum im Club selbst. Und unzähligen positiven Kommentaren weltweit während des Streams von den Geräten zu Hause. Daraufhin beschloss man, die Highlights des Abends abzumischen und zu veröffentlichen. Mit von der Partie waren der Pianist Ruslan Sirota, Janek Gwizdala am Bass sowie der Schlagzeuger Gene Coye. Das Programm bestand aus bekannten, spannenden Kompositionen aus Reynolds Feder wie „Closer“, „Crush“ oder „Feedback“, die mit herrlich inspirierten Soli, unvergleichlich mitreißend gespielt wurden. Eine absolute, musikalische Sternstunde im Jazzclub Unterfahrt! Das …

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Thomas J. Krebs: Jazz-Fotoretrospektive in Unterföhring

Unser geschätzter Autor und Mitarbeiter Thomas J. Krebs begann vor 57 Jahren zu fotografieren und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Konzertfotografie-Jubiläum. Am 27. Juli 1974 stand er zum ersten Mal mit seiner Kamera bei einem Konzert vor der Bühne. Mittlerweile sind es gut 3.500 Konzerte, die er zwischenzeitlich besucht und fotografisch festgehalten hat. Seine Arbeit ist geprägt von tiefem Respekt gegenüber dem Künstler, besonders wenn man so wie er dem Musiker auf der Bühne sehr nahe ist. In dieser Umgebung erfordert die Livefotografie Fingerspitzengefühl, wann man auf den Auslöser der Kamera drückt, ohne Musiker oder Publikum zu stören, um den besonderen, den unwiederbringlichen Moment einzufangen. Projektbezogene Aufnahmen Im Laufe der Jahre entstanden außer seinen Live-Foto-Momenten auch projektbezogene Aufnahmen wie seine „Poladroid-Serie“, oder die Reihe „keys & sticks“, bei dem Thomas J. Krebs ausgewählte Pianisten mit einem Mini-Piano und Drummer mit Maxi-Drumsticks portraitiert. „Hands“ wiederum zeigt die Hände der Musiker in Großaufnahmen. Bei „Silhouette“ fotografierte Thomas J. Krebs in der Coronazeit nach Konzerten ohne Publikum das Profil der Musiker mit ihren Instrumenten im harten Gegenlicht. Das Ergebnis erinnert an klassische Scherenschnitte. Fotografischen Stillstand gibt es bei …

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