Von Dietrich Schlegel. Elias Canetti beschrieb in seinem philosophischen Hauptwerk „Masse und Macht“ (1960) den Hang der Deutschen zur Mystifizierung des Waldes mit den Worten: „In keinem modernen Lande der Welt ist das Waldgefühl so lebendig geblieben wie in Deutschland. Das Rigide und Parallele der aufrechtstehenden Bäume, ihre Dichte und ihre Zahl erfüllt das Herz des Deutschen mit tiefer und geheimnisvoller Freude. Er sucht den Wald, in dem seine Vorfahren gelebt haben, noch gern auf und fühlt sich eins mit den Bäumen… Man soll die Wirkung dieser frühen Waldromantik auf den Deutschen nicht unterschätzen. In hundert Liedern und Gedichten nahm er sie auf…“ Refugium Wald Konfrontiert mit diesen Sätzen gerät Heiner Schmitz, Jazzmusiker und Komponist, Schöpfer seines – nach der „Odyssee“ und „Sinns & Blessings“ – neuen großorchestralen Werkes „Tales From The Wooden Kingdom“, ins Grübeln, sieht sich in gewisser Weise bestätigt und versucht zu beschreiben, was Wald für ihn bedeutet: „Wald ist für mich in erster Linie ein Refugium, in dem man zu sich kommen kann, seine Gedanken schweifen lässt, den urbanen, sozusagen unbewaldeten Alltag abstreifen und durchatmen kann…“ Die Frage, ob er …
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