Sie ist so reich und voller archaischer Kraft, diese Welt jenseits der alltäglichen „emotionalen Normalität“. Es müssen nur die Tore aufgestoßen werden. Die aktuelle CD von Simin Tanders neuem Quartett wirkt wie ein kostbarer Schlüssel dafür. Sehnsuchtsvolle Musik Die Stimme der deutsch-afghanischen Sängerin transportiert pures, manchmal archaisches Gefühl – ungefiltert direkt, zugleich zerbrechlich. Großartig, wenn eine künstlerische Entwicklung und vor allem eine konsequent erarbeitete Stimm-Beherrschung auf dieses und kein anderes Resultat hinaus läuft. Auf ihrem neuen Album „Unfading“ steht Simin Tander eine neue Band zur Seite. Die 15 Stücke dieser Platte erklingen nicht einfach so, sie wandern vielmehr über imaginäre Firmamente, breiten sich aus und ergreifen Besitz. Dafür sorgt allein schon das in sich ruhende, atmende Timing im Schlagzeugspiel von Samuel Rohrer. Melancholie ist die Grundsubstanz. Traurigkeit? Sehnsucht? Die Zustände, die sich auf Anhieb so stark ausbreiten, verweigern sich der üblichen Beschreibung: „Es ist etwas, was war und wieder da ist, nach vorne geht, im neuen Glanz erstrahlt, eine Endlosigkeit besitzt. Ich verbinde damit eine sanfte, endlose, weibliche Bewegung“, formuliert Simin Tander ihr künstlerisches Anliegen. Vielseitiges multikulturelles Repertoire Sie vertont in den Eigenkompositionen des neuen …
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