Der fünfte Kölner „Winterjazz“ – Ein Jubiläum

Von Dietrich Schlegel – Rechtfertigen fünf Jahre schon die stolze Selbstbelobigung „Jubiläum“? Im Falle des Kölner Festivals „Winterjazz“, das sein Programmheft mit dieser Headline schmückt, ist diese Frage uneingeschränkt zu bejahen. Denn über einen solch langen Zeitraum die jeweils erste Jazz-Großveranstaltung des neuen Jahres auf gleich hohem Niveau zu halten und ein nach hunderten zählendes Publikum zu erreichen, ist schon eine beachtliche Leistung. Das ist vor allem der quirligen Kölner Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin Angelika Niescier zu verdanken. Sie ist häufig in der New Yorker Jazzszene aktiv. Vom dortigen Winterjazzfest, das in diesem Jahr fast parallel zum zwölften Mal stattfand, war sie so beeindruckt, dass sie 2012 die Initiative zur Gründung eines ähnlichen Festivals in ihrer Heimatstadt ergriff und auch gleich die künstlerische Leitung übernahm. Auch in diesem Jahr war ihr wieder ein Programm mit 50 Musikerinnen und Musikern für 19 Konzerte auf fünf Bühnen gelungen. Und wieder war die ganze Bandbreite von modernem Mainstream bis zur experimentellen Grenzüberschreitung vertreten. Den Mittelpunkt des Konzertgeschehens bildete wie gewohnt der Kölner Stadtgarten mit seinen drei Bühnen. Zwei weitere Spielstätten befanden sich in zwei Lokalen quer über die …

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Deutsch-dänische Freundschaft beim 37. Copenhagen Jazz Festival 2015: „Fusk“

Von Godehard Lutz, Fotogalerie von Ralf Dombrowski – „Pfusch“ nennt der dänische Schlagzeuger Kasper Tom Christiansen sein Berliner Avantgarde-Quartett mit Philipp Gropper (ts), Rudi Mahall (bcl) und Andreas Lang (b),dem zweiten Dänen von der Spree, das sich durch Spontaneität und (Improvisations-) Freude auszeichnete. Barefoot Records in Christianhavns Beboerhaus war dabei eine der rund 100 Spielstätten, an denen innerhalb der 10 Tage vom 3. bis 12. Juli in und um Kopenhagen rund 1250 Konzerte in allen Stilrichtungen von 10 Uhr morgens bis weit nach Mitternacht stattfanden. In Clubs, Cafes, Bars, Theatern, Konzerthallen und unter freiem Himmel in Parks, auf Straßen, Plätzen und am Hafen. Workshops, Kinder-und kostenlose Konzerte. In lokalen, nationalen und internationalen Besetzungen. Mit Stars wie David Sanborn, Ben Sidran, Jamie Cullum, Gary Peacock, Alvin Queen, Kenny Barron, Joe Lovano, Enrico Pieranunzi, Dave Liebman, Michel Camilo, Chick Cora und Herbie Hancock, Mike Stern, Didier Lockwood, Salif Keita, Palle Mikkelborg und Marilyn Mazur. Und mit sehr vielen weniger bekannten dänischen, skandinavischen und baltischen Musikern. Insgesamt ein Festival der Superlative mit deutlichem dänisch-nordischen Akzent, das nur in kleinen Dosen und mit Hilfe der umfangreichen Programmzeitung zu bewältigen …

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News und Tipps: 50 Jahre Institut Jazz in Graz+++Lillinger gastiert mit „Grund“ in Graz+++Grossmann spielt mit Lillinger „Earth Tones“

50 Jahre Institut Jazz in Graz Vor 50 Jahren war Graz die europäische Hauptstadt des Jazz: Mit der offiziellen Gründung des Instituts für Jazz am 1. Januar 1965 setzte die damalige Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz ein Zeichen für den Jazz. Die Einrichtung gilt heute als Europas erstes selbständiges Institut im Bereich der künstlerischen und theoretischen Jazzausbildung auf akademischer Ebene. 50 Jahre nach seiner Gründung ist das Institut eine international renommierte Ausbildungsstätte der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Sein Jubiläum begeht das Institut Jazz der Kunstuniversität Graz mit einer Reihe prominenter Konzertereignisse, in deren Rahmen  Künstler/innen zu erleben sind, die für Graz prägend waren, darunter Sheila Jordan, die die Gründung der Vokalklasse begleitet hat, oder der langjährige Institutsvorstand Karlheinz Miklin, der sich mit seinem Auftritt als KUG-Lehrender verabschiedet. Am Dienstag 21.04.2015, stellen Elisabeth Freismuth, Rektorin der Universität für Musik für Musik und darstellende Kunst Graz, Ed Partyka, Institutsvorstand, Sigi Feigl, stellvertretender Institutsvorstand und Sheila Jordan, Jazz Vokalistin in einer Pressekonferenz ein neues Veranstaltungsformat aus Anlass des Jubiläums vor, dessen Etablierung die Dynamik der 50-Jahr-Feier in die Zukunft weitertragen soll. (11:00 …

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22. JazzForum der UDJ 2014 in Köln erfolgreich zu Ende gegangen

Mit einer „Weltpremiere“ am Konzertabend endete das 22. JazzForum der Union Deutscher Jazzmusiker im Stadtgarten Köln. Die Lokalmatadoren Sebastian Sternal (Klavier), Dieter Manderscheid (Bass), Dominik Mahnig (Schlagzeug) und Claudius Valk (Saxophon) waren das erste Mal als Quartett aufeinandergetroffen und vor einem euphorischen Publikum durch eine kontrastreiche und vielschichtige Klangwelt regelrecht gewirbelt. Auch die anderen exzellenten Bands Underkarl – „Symbiose von Disziplin und Anarchie, Jazz und Rock“ (Rolling Stone) – und der hervorragende musikalische Nachwuchs, „Bertram Burkerts Trio Kaktusfeld und Pollon“ hatten begeistert. Das JazzForum, eine Mischung aus Konzerten (abends) Konferenz und Workshops (tagsüber), hatte bereits am Donnerstag mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Audience Development“ begonnen. Anschließend informierten sich zahlreiche Musikerinnen und Musiker sowie weitere Interessierte in Workshops über Themen wie Recht, Musikphysiologie, Förderung und Label/Vertrieb. Eine Informationsveranstaltung der Union Deutscher Jazzmusiker, die Mitgliederversammlung und ein Netzwerktreffen von Landesarbeitsgemeinschaften des Jazz rundeten die politischen Inhalte ab. „Wir freuen uns nach dieser überaus gelungenen Wiederauflage einer alten UDJ-Tradition über die vielen UDJ-Mitglieder, die nach Köln gereist sind, aber ebenso über all die unbekannten Gesichter einer interessierten Öffentlichkeit,“ so Gebhard Ullmann, Vorsitzender der Union Deutscher Jazzmusiker. …

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Jazzfestivals bei WDR und hr – live on air und im Netz!

Zeitgleich starten heute in Frankfurt und Köln die Jazz-Festivals der Sender HR (Deutsches Jazzfestival Frankfurt) und WDR (WDR3 jazz.cologne). Wer es nicht in die Funkhäuser oder die entsprechenden Locations schafft, dem kann geholfen werden: 41. Deutsches Jazzfestival Frankfurt live im Netz und im Hörfunk In Frankfurt mit dabei: Tony Lakatos, Courtney Pine, Bill Evans, hr-Bigband feat. Rudi Mahall und Aki Takase, u.v.a Das Festival wird im Video-Livestream übertragen auf www.hr-online.de oder liveweb.arte.tv (28.–31.10.10; täglich ab 19.05 Uhr) Außerdem sendet hr 2 alle Konzerte auch live im Rundfunk. Das Programm des 41. Deutschen Jazzfestivals gibt es auf der Website von hr 2. WDR 3 jazz.cologne im Hörfunk In Köln dabei: Gwilym Simcock, Fred Wesley, Diana Torto & Dave Holland, u.v.a. Auch WDR 3 bringt Ausschnitte der Konzerte in seinem Programm. Ein Höhepunkt ist am Freitag abend die Verleihung des WDR-Jazzpreises an Frederik Köster (Jazz Improvisation) und Stefan Schultze (Jazz Komposition). Mit der WDR Big Band Köln und dem BuJazzO. Am Sonntag abend dann das Dave Holland Quintet im Funkhaus (20 Uhr). Eine Zusammenfassung gibt es am 30./31. Oktober 2010, 20:05 Uhr in der WDR 3 Jazznacht.

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