Wann wird ein Künstler, ein Musiker zur „Legende“? Um die 80 Jahre herum ist ein Alter, wo diese einfallslose Floskel scheinbar ein Eigenleben zu entwickeln beginnt und auf jeden draufgepappt wird, der sich nicht dagegen wehrt. Demnach ist der niederländische Trompeter Ack van Rooyen vermutlich eine „Superlegende“, hat er doch mit 87 Jahren ein schon fast biblisches Alter erreicht, in dem er dennoch nach wie vor ganz aktiv unterwegs ist. Beim Jazzclub im Leeren Beutel bestritt der weißhaarige Musiker als Stargast des Regensburger Uni-Jazzorchesters (UJO) das Abschlusskonzert der Saison – und wurde völlig zu Recht lauthals dafür gefeiert. „Weiter klatschen“, forderte Lorenz Kellhuber das Publikum forsch-fröhlich auf, als sich die Musiker der Uni-Bigband durch die eng gepackten Stuhlreihen zu ihren Plätzen schlängelten. Kellhuber selbst verschwand hinter einer Steinsäule und setzte von dort am Flügel einige dramatische Akkorde zum Auftakt für einen gleichermaßen unterhaltsamen, wie packenden Abend. Mit dem „A-B-C Blues“ von Bob Brookmeyer wählte das Orchester unter Leitung des Trompeters Benny Brown einen kraftvollen Einstieg. Damit machte es gewissermaßen von Anfang deutlich, wo der Hammer hängt. Unerwartete melodische Wendungen und abrupte harmonische Wechsel wurden problemlos …
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Bildergalerie: das Bayerische Jazzweekend 2017
Vergangenes Wochenende erlebte Regensburg die 36. Ausgabe seines legendären Festivals Bayerisches Jazzweekend. Etwa 100 Bands bespielten den historischen Kern der Stadt mit Dixieland, Blues, Swing, Modern und Free Jazz. Die Fotografin Petra Basche ließ sich von der widrigen Witterung nicht abschrecken, sondern von dem lebendigen Treiben auf den diversen Bühnen faszinieren. Das Ergebnis ihrer Bildrecherchen spiegelt unsere aktuelle Weekend-Galerie wider. Mehr Informationen zum 36. Bayerischen Jazzweekend in den Kritiken von Juan Martin Koch und Michael Scheiner in der Mittelbayerischen Zeitung. Merken
WeiterlesenGewinnen Sie Tickets: Jazz Sommer im Bayerischen Hof
Vom 18. bis 22. Juli findet zum 26. Mal das renommierte Festival in München statt. Als Medienpartner des Jazz Sommers im Bayerischen Hof verlosen wir 10 mal 2 Tickets. Versuchen Sie Ihr Glück – Postkarte oder E-Mail genügen! Teilnahmebedingungen Schicken Sie uns bis zum 10. Juli 2017 eine Postkarte oder E-Mail mit dem Kennwort „Jazz Sommer 2017“ und unter Angabe Ihrer Postadresse an folgende Adresse: JazzZeitung, Brunnstr. 23, 93053 Regensburg oder gaisa@jazzzeitung.de Die Preise 10-mal zwei Klaviersommer-Konzertkarten (keine Wahlmöglichkeit). Mitarbeiter der ConBrio Verlagsgesellschaft sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Weitere Infos zum Programm immer aktuell unter www.bayerischerhof.de Das Programm Di. 18.07. 19.30 Festsaal BOB GELDOF & THE BOBKATZ Di. 18.07. 22.00 Night Club MIKE STERN/RANDY BRECKER BAND feat: Lenny White & Teymur Phell Mi. 19.07. 21.00 Night Club ROY HARGROVE QUINTET Do. 20.07. 21.00 Night Club ARTO LINDSAY BAND Do. 21.07. 21.00 Night Club DOMINIC MILLER BAND Sa. 22.07. 22.00 Night Club GATO PRETO
WeiterlesenSchönberg-Zyklus als skelettierter Blues
Mit dem Regensburger Debüt des David Helbock Trios setzte der Jazzclub Regensburg seine Reihe hochkarätiger Konzerte im Jahresprogramm fort „Voll und ganz“ habe das Konzert ihren Erwartungen entsprochen, strahlte eine Konzertbesucherin nach der letzten Zugabe des David Helbock Trios. „Es hat sie sogar übertroffen, würd` ich sagen“, ergänzt sie noch sichtlich eingenommen von dem mitreißenden Auftritt. Die Vorschusslorbeeren, die dem österreichischen Trio des Voralbergers Pianisten nahezu überall vorauseilen, haben bei den zahlreichen Zuhörern im Leeren Beutel offensichtlich voll ins Schwarze getroffen. Selten, dass die eher kritisch-zurückhaltenden Jazzfans mehr als eine Zugabe einfordern, sich gar zu „Standing Ovations“ hinreißen lassen. Beim Debüt des Trios beim Jazzclub Regensburg gab es keine Zurückhaltung und wenn der hochgewachsene Musiker nicht unmissverständlich auf dem letzten Stück bestanden hätte, wer weiß, wann das Jazzclub-Team dann das Licht ausknipsen und zusperren hätte können. Mit den drei österreichischen Musikern, neben Helbock gehören Reinhold Schmölzer und Raphael Preuschl dem Trio an, setzte der Jazzclub die Reihe hochklassiger Konzerte fort, die schon jetzt ein herausragendes Jazzjahr erwarten lassen. Der Wiener Preuschl spielte neben einer fünfsaitigen Bassgitarre bei einigen Stücken auch eine elektrisch verstärkte Bass-Ukulele. Wegen …
WeiterlesenLive Acts: +++ Kemptener Jazzfrühlung +++ BamesreiterSchwartzOrchestra +++
+++ Kempten mit Jazz-Frühlingsgefühlen +++ Vom 29.4. bis 7.5. findet der 33. Kemptener Jazzfrühling statt. Gut 60 Konzerte in neun Tagen von nationalen wie internationalen Künstlern auf ca. 40 Bühnen dargeboten – verschiedenste Stilrichtungen von traditionellem Jazz über Blues, Swing, Gypsy, Bigband-Jazz und Gospel bis hin zu moderneren Spielarten werden zu hören sein. Der Theatersaal im STADTTHEATER ist erneut der Mittelpunkt des Jazzfrühlings. Freuen Sie sich auf SAKÉSHO FEAT. PAQUITO D’ RIVERA, die SINGIN’ BIRDS und das KARNATAKA COLLEGE OF PERCUSSION FEAT. MATTHIAS SCHRIEFL. Im THEATEROBEN, dem kleinen Saal im Stadttheater, hören Sie Indo-Jazz von TRIO BENARES, Avant-Funk mit dem ÉMILE PARISIEN QUARTET und ein Feuerwerk grandioser Melodien und packender Improvisatione von QUARTETTO TRIONFALE. Der HANSJÜRG-HENSLER-JAZZ-WETT-BEWERB bietet wieder aufstrebenden Jazzmusikern ein Podium und dem Publikum ein Spektakel voller musikalischer Höhepunkte. AÜW JAZZPERLEN – der kleine Saal mit Ausblick auf die Iller ist wiederum Austragungsort für die rein akustisch ausgerichteten Konzerte des Festivals. BLUESCAFÉ – Blues vom Feinsten ist täglich in der Brauereigaststätte »Zum Stift« zu hören. Die Konzertreihe im HAUS HOCHLAND geht in die dritte, die JAZZNACHT bereits in die vierte Runde und am ersten Abend treten die Blues Brothers im »PARKTHEATER« auf . +++ BamesreiterSchwartzOrchestra auf Tournee +++ Die acht Kompositionen auf ihrem …
WeiterlesenDer streitbare Musiker und Forscher – Zum Tod von Ekkehard Jost
Letzten Donnerstag starb im Alter von 79 Jahren Ekkehard Jost. Er gilt als einer, wenn nicht, der Pionier der Jazzforschung in Deutschland. Seine Habilitationschrift „Free Jazz“ aus dem Jahr 1972 brachte dem Jazz in Deutschland nicht nur akademische Weihen, sondern war natürlich, mehr als bemerkenswert. Eine Arbeit über Jazz und zwar eine über aktuellen Jazz zu schreiben und damit in der Musikwissenschaft zu reüssieren muss als Unmöglichkeit erscheinen. Gewiss, 1970, im Umfeld des Beethovenkongresses hat sich in der deutschen Musikwissenschaft viel bewegt. Der Zeitpunkt war günstig. Dass er, Ekkehard Jost, ein echter 68er mit allen politischen Implikationen, dann aber auch noch Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Gießen wurde, darf als nächste Erstaunlichkeit wahrgenommen werden. Am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik sammelte sich zu der Zeit eine junge Schar progressiver Musikwissenschaftler (wie der Musikpsychologe Eberhard Kötter, der junge tschechische Forscher Peter Faltin, der Dahlhaus-Schüler und Ästhetiker Peter Nitsche und später und leider zu kurz der Sozialgeschichtler Erich Reimer). Peter Brömse war damals der Direktor, der mit Mut und guter Hand das Institut profilierte – sicher zusammen mit der Musikpädagogin Gisela Distler-Brendel. Hier also blühte die …
WeiterlesenAndreas Dombert mit seinem neuen Album „35“
Die Vorbereitungen waren bis ins Detail ausgetüftelt, das Ergebnis dennoch bis zu einem gewissen Grad offen. Für die Aufnahmen zu seinem Album „35“ hat sich Andreas Dombert extra zwei Tage früher in einem Hotel nahe beim Aufnahmestudio eingemietet. Er wollte den Klang des Studios kennenlernen, um sich darauf einstellen zu können. Das war im Sommer vor zwei Jahren. Nach der Veröffentlichung ist er heuer mit „35“ auf der Nominierungsliste für den Echo Jazz in der Kategorie „Instrumentalist national Gitarre“ gelandet. Bei der Verleihung der Preise Anfang Juni in Hamburg auf dem ehemaligen Werftgelände von Blohm+Voss wird sich herausstellen, ob die Musik des Regensburger Gitarristen auch das Zeug hat, die beiden Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen. Aufgenommen hat er sie in einem Trio. Von Michael Scheiner Der in New York lebende Kölner Schlagzeuger Jochen Rückert und der Münchner BR-Redakteur Henning Sieverts am Bass waren Domberts Wunschbesetzung für sein Debütalbum. Freilich hat der 37-jährige Musiker schon zuvor auf zahlreichen Aufnahmen mitgewirkt und mit eigenen Bands, wie „Dombert´s Urban Jazz“ und der „Night of Jazz Guitars“, auch von ihm geschriebene Stücke in die Welt gesetzt. „35“ allerdings …
WeiterlesenTizian Jost zum 2. LAG Jazzfestival in Murnau
Nach der Premiere im vergangenen Jahr in Regensburg findet das Landesjazzfestival 2017 in Murnau am Staffelsee statt (23. bis 25. Juni). Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht erneut die Begegnung von regionalen und international renommierten Künstlern. Bei dem von der Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern (LAG) gemeinsam mit dem Kulturverein Murnau ausgerichteten Festival treten unter anderem Klaus Doldingers Passport, Wolfgang Lackerschmid & The Brazilian Trio, das Wolfgang Oppenrieder Trio sowie das Landes-Jazz-Ensemble Bayern auf. Für die Jazzzeitung.de sprach Gunther Matejka mit Tizian Jost, 1. Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz in Bayern e.V., über die Idee des Festivals. Warum ist das Landesjazzfestival für die Jazzszene wichtig? Tizian Jost: Das Landesjazzfestival richtet den Fokus auf die hervorragende Qualität der bayerischen Jazz-Szene in einer bisher nicht statt gefundenen Art. Warum steht in diesem Jahr die bayerische Jazz-Szene im Mittelpunkt? Tizian Jost: Die bayerische Jazz-Szene verdient hier und außerhalb der Grenzen viel mehr Beachtung. Bedingt durch die hohe Qualität der Ausbildung an den drei Musikhochschulen und anderer Institutionen haben wir hier ein beachtliches Niveau. Allerdings muss die praktisch nicht geförderte professionelle Jazz-Szene Bayerns in Konkurrenz mit Jazz-Szenen aus Ländern treten, die …
WeiterlesenTourabstecher: Fred Frith begeisterte in Regensburg
„Ich freu mich, wir freuen uns aaauf. Fred Frith!“ In seiner Aufregung über den Tourschlenker, den der Musiker mit dem legendären Ruf für einen Auftritt beim Jazzclub Regensburg genutzt hat, vergisst Clubchef Winfried Freisleben ganz, dass da noch zwei andere Musiker mit auf der Bühne stehen. Mit kurzem Nicken nimmt der Gitarrist den Platz neben dem Flügel ein und stellt mit einer gemurmelten Begrüßung „Mister Jason Hoopes on bass“ und „on drums, Mister Jordan Glenn“ vor. Solide englische Höflichkeit, die dem in Kalifornien lebenden und lehrenden Musiker in den legereren USA unberufen nicht abhanden gekommen ist. Hoopes und Glenn, beide Abgänger des renommierten Mills College in Oakland, sind gut eine Generation jünger als Frith. Zwei Tage zuvor feierte der seinen 68. Geburtstag. Bemerkbar macht sich das gelegentlich, wenn Frith in Soundtüfteleien und Gefrickel vertieft, spürbar abgeklärter wirkt, während der schwarzgelockte Bassist wie unter Strom wuchtige rhythmische Breitseiten abfeuert, vertrackt kontrastiert, immer wieder aufs Tempo drückt. Dennoch ist die gemeinsame Haltung, aus dem Moment heraus eine von Stil- und Genregrenzen befreite, nach vielen Seiten offene Musik zu kreieren, auch bei musikalischen Sticheleien durchwegs spürbar. Transportiert werden …
Weiterlesen2. Landesjazzfestival Bayern in Murnau
Nach der erfolgreichen Premiere in Regensburg im vergangenen Jahr findet das 2. Landesjazzfestival Bayern vom 23. bis 25. Juni in Murnau am Staffelsee statt. Im Mittelpunkt des jährlich seinen Standort wechselnden Festivals steht dabei die bayerische Jazzszene. Schwerpunkt der zweiten Festival-Ausgabe wird die Begegnung zwischen regionalen und international renommierten bayerischen Künstlern sein. So erleben Besucher am 23. Juni das wohl führende Jazzensemble bayerischer Provenienz Klaus Doldingers Passport sowie den bekannten Schlagzeuger der Staffelseeregion, Florian Oppenrieder, mit seinem Trio. Am 24. Juni gastiert der vom Tegernsee stammende Vibraphonist Wolfgang Lackerschmid mit seinem Brazilian Trio neben dem Landes-Jazz-Ensemble Bayern, eine Gruppierung der aktuell interessantesten bayerischen Jazzmusiker. Auch die Förderung des regionalen Nachwuchses ist Teil des 2. Landesjazzfestivals. In einem dreitägigen Workshop arbeitet Echo-Jazz-Preisträger Christian Elsässer mit ausgewählten Schülerinnen und Schülern der Bigbands örtlicher Schulen zusammen. Diese jungen Talente teilen sich am Sonntagvormittag (25.6.) beim Abschlusskonzert die Bühne mit den Gewinnern des LAG-Jazzpreises 2017. Nach dem Auftakt in Regensburg lag es laut Künstlerischem Leiter Thomas Köthe nahe, mit dem zweiten Landesjazzfestival in die kleine oberbayrische Kunst- und Kulturhochburg zu wechseln: „Der Jazz ist in Murnau seit vielen Jahren …
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