Ausschreibung für den Jazzfrühling-Wettbewerb Kempten zur Vergabe des Förderpreises des Bayerischen Jazzverbandes Regensburg, 25.November 2018. Die Förderung junger talentierter Jazzkünstler in Bayern sowie der landesweiten Jazzszene wird von Jahr zu Jahr bedeutsamer. Aus diesem Grund schreibt der Bayerische Jazzverband e.V. in Kooperation mit dem Kemptener Kleinkunstverein Klecks e.V. den Jazz-Wettbewerb zur Vergabe des Förderpreises des Bayerischen Jazzverbandes aus. Die Siegerband erhält den Förderpreis – eine organisierte Tournee durch namhafte Clubs und Spielstätten in Bayern. Teilnahme und Bewerbung: Teilnehmen können alle Musikerinnen, Musiker und Musikgruppen ab zwei bis fünf Personen. Keine Musikerin und kein Musiker darf zum Zeitpunkt der Bewerbungsfrist älter als 30 Jahre sein. Stilistisch sind alle Arten des Jazz zugelassen. Mindestens ein Bandmitglied muss in Bayern geboren sein, oder einen festen Wohnsitz in Bayern haben oder an einer bayerischen Hochschule studieren. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind Gewinner-Bands von zurückliegenden Wettbewerben. Auch neue Ensembles dürfen nicht mehr als zwei Bandmitglieder haben, die bereits mit anderen Gruppen den Wettbewerb gewonnen haben. Bei Duos nicht mehr als ein Mitglied. Die Vorauswahl aus allen Einsendungen wird von einer dreiköpfigen unabhängigen Jury getroffen. Neben musikalischen Aspekten fließen auch …
WeiterlesenSchlagwort: Regensburg
„1.000 Kilo Schwein(s)“-Vergnügen mit Nicole Johänntgen
Von Michael Scheiner. Selbst in New Orleans, der Wiege des Jazz, wie die Stadt am Mississippi gern bezeichnet wird, würde Nicole Johänntgen mit ihrem Bandprojekt „Henry II“ die Szene kräftig aufmischen und jedes Publikum zum Tanzen bringen. Damit haperte es beim Auftritt der Saxophonistin und ihren Musikern im Leeren Beutel leider ein wenig. Die gemütliche Sitzordnung mit Tischchen und das zumindest teilweise etwas fortgeschrittene Alter des Auditoriums verlockte nur eine Handvoll begeisterter Zuhörer die Stühle wegzuschieben und Hüften und Beine in schwungvolle Bewegung zu versetzen. Der mitreißende Groove und die ansteckende Fröhlichkeit der Musik waren aber auch zu verlockend. Das mit drei Bläsern und Schlagzeug besetzte Quartett um die 37-jährige Musikerin ist eigentlich ein Zufallsprodukt. Vor zwei Jahren unternahm Johänntgen während eines Stipendiumsaufenthaltes in New York einen Abstecher nach New Orleans. „Um mehr als ein bloßes Mitbringsel mitzunehmen“, erzählte sie nach einer Zugabe dem begeisterten Publikum, „wollte ich mit einigen Musikern ein paar Stücke aufnehmen, die ich im Stil eines modernen New Orleans Jazz komponiert hatte“. Sie fand die Musiker, den Posaunisten Jon Ramm, Tubaspieler Steven Glenn aus Colorado und den Schlagzeuger Paul Thibodeaux, einen echten …
WeiterlesenGitarre vom Klassenfeind im Heulmodus – Heiner Reinhardt & Helmut „Joe“ Sachse eröffnen neue Konzertsaison im Jazzclub Regensburg
„Schraubenzieher-Tango für Jaroslav Hasek“ betitelte der Gitarrist Helmut Joe Sachse eine Komposition auf seinem Soloalbum, das er 1988 noch auf dem staatseigenen Amiga-Label vorgelegt hat. Die musikalische Widmung an den Autoren des Soldaten Schwejk und das skurrile Hilfsmittel deuten bereits an, dass dem in Mittweida groß gewordenen Chemnitzer – damals noch Karl-Marx-Stadt – ebenso der anarchistische Schalk im Nacken hockt, wie dem braven Schwejk. So ließ er Jazzclub-Managerin Ulrike Eilers nach einem furiosen Duokonzert mit dem Bassklarinettisten Heiner Reinhardt in der Garderobe lächelnd auflaufen: „Geld? Was, Honorar gibt es hier auch noch?“ Die beiden Musiker stellten das von Sachse erarbeitete und arrangierte Programm „Hey Joe“ mit Kompositionen von Jimi Hendrix zum Auftakt des Herbstprogramms im Leeren Beutel vor. Es ist gewissermaßen eine Verneigung vor dem großen Idol und ein Dank, denn der Sachse verdankt dem Gitarren-Heroen seinen zweiten Vornamen. Als der jugendliche Beatfan 1967 mit einer Amateurband auftrat und niemand seinen Namen wusste, feierten ihn seine Kumpel nach dem Gig als „Joe“. Sachse war dem afroamerikanischen Rockgitarristen kurz zuvor in einer Beatclub-Sendung von Radio Bremen hoffnungslos verfallen. An Virtuosität und Vielseitigkeit hat der 69-Jährige sein …
WeiterlesenMehr Frauen, mehr Europa: Der Jazzclub Regensburg meldet sich mit einem stilistisch vielseitigen und regional geprägten Programm zurück
Weiblich, europäisch, jung. Es sind Merkmale, die wie ein gesellschaftliches oder politisches Statement erscheinen. Tatsächlich vermitteln sie einen ersten Eindruck vom Herbstprogramm des Jazzclub Regensburg. Von den bislang rund 15 Konzerten, die bis Dezember den Leeren Beutel mit cool swingenden und soulig heißen Klängen füllen, wird fast die Hälfte von Musikerinnen geleitet oder mitbestimmt. Mit den großartigen Stimmen von TokTokTok, der Sängerin Tokunbo und Malia (22. November) sind darunter gleich zwei Künstlerinnen, die es geschafft haben, ein eigenes künstlerisches Profil zu entwickeln und damit ein breites Publikum ansprechen. Mit Bassistin Eva Kruse (11. Oktober) und den beiden Saxophonistinnen Nicole Johänntgen (23. Oktober) und Stephanie Lottermoser (29. November) gehören dazu auch ausgezeichnete Instrumentalistinnen. Denn, um niemanden etwas vorzumachen, noch immer sind es vorwiegend Stimmen, Sängerinnen wie Steffie Denk und die Britin Zoe Francis, die das weibliche Bild im Jazz prägen. Der starke europäische Akzent wird durch Themen wie das Tribute-Konzert für Stevie Wonder (27. September) und amerikanische Musiker in mehreren Bands ein wenig relativiert, ist aber dennoch deutlich sichtbar. Den Einstieg ins Herbstprogramm hat der Jazzclub bereits erfolgreich geschafft, kommende Woche setzt er es mit dem …
WeiterlesenMultikulturelle Atmosphäre: das Bayerische Jazzweekend 2018
Ein Streifzug von Michael Scheiner (Text und Fotos) – Je genauer man hinschaut, desto länger wird die Küste eines Landes. Dieses Phänomen wendet das europäische Kollektiv „Coastline Paradox 5“ um die beiden Bläser Richard Köster (tp) und Damian Dalla Torre (ts, bcl) in einer Mischung aus langen Spannungsbögen und subtilen, intuitiven Nahaufnahmen an. Im Arkadenhof entfalteten die fünf Musiker ihre musikalische Landschaften zwischen zarten, versponnenen Unisono-Linien, repetitiven Pianomotiven, sirrenden Sounds und klaren kraftvollen Attacken, die manchmal wie Warnsignale wirkten. Je näher man da mit den Ohren ranrückte, desto gehaltvoller und ergiebiger wurde das Erlebnis – und entfaltete von einer fast meditativen Ruhe, über versteckten Witz, bis zu unheimlichen Momenten und märchenhaft-romantischen Stimmungen ein faszinierendes Klangpanorama. Vom Quartett, mit dem sie vor zwei Jahren zu hören war, ist Nathalie Elwoods Projekt auf ein Duo mit dem Pianisten Josef Reßle geschrumpft. Im lüftungverrauschten Degginger präsentierte die Münchner Sängerin eigene Songs, wie das nachdenklich „Many Moons Ago“, und eigens arrangierte moderne Jazzsongs. Atemberaubend wie die beiden durch verzwickte Wendungen ihrer ungemein spritzigen Version von Chick Coreas „Spain“ rasen, das Publikum rast begeistert mit. Was Stimmumfang, die Fähigkeit federleicht …
WeiterlesenGewinnen Sie Tickets! JAZZ SOMMER 2018 im Bayerischen Hof
Als Medienpartner des Jazz Sommers im Bayerischen Hof verlosen wir 15 mal 2 Tickets. Versuchen Sie Ihr Glück – Postkarte oder E-Mail genügen! Das Festival „Jazz Sommer im Bayerischen Hof“ gilt als offizieller Nachfolger des Münchner Klaviersommers, der bis Ende der 90er Jahre Weltstars wie Miles Davis, Sonny Rollins, Keith Jarrett, Stan Getz, Wynton Marsalis, aber auch Klassik-Stars wie Svjatoslav Richter, Jewgenij Kissin, Martha Argerich, Ivo Pogorelich in der Philharmonie und anderen Hallen der Hochkultur in München prästentierte. Auch diesen Sommer bietet das 2007 vom Hotel Bayerischer Hof gegründete Festival vom 23. – 28. Juli ein erlesenes und abwechslungsreiches Musik-Programm im Festsaal und Night Club. Das Festival wird am 23.7. von der britische Soul-Jazz-Band Incognito eröffnet. Im Anschluss daran spielt Nik West mit ihrer Band im Night Club coolen Funk. Die Blues-Legende Lucky Peterson tritt am 24.7. mit seiner Band The Organisation feat. Tamara Tramell auf. Am 25.7. präsentiert der Gitarrist Bill Frisell neu arrangierte Filmmusikklassiker aus seinem Projekt „When You Wish Upon A Star“. Die zweite Festivalhälfte ist dominiert von CD-Vorstellungen ebenfalls internationaler Musiker: The Queen of Afro Groove Manou Gallo (Titelbild) präsentiert ihre neue …
WeiterlesenFinnische Klangwelt von Oddarang im Leeren Beutel in Regensburg
Finnischer Frauenschwarm am Cello Mehr als drei Reihen vor der Bühne voll besetzt mit jungen Frauen und Mädchen. Auf einige Besucher des Jazzclubs im Leeren Beutel wirkte das so irritierend, dass sie sich fragten, ob sie beim richtigen Konzert gelandet waren. Der Blick auf die abgedunkelte Bühne mit mehreren Keyboardpults, Schlagzeug und an die Säule gelehnte E-Gitarre schien dann doch vertraut. Und als Clubchef Winnie Freisleben mit begeisterter Stimme den Auftritt der finnischen Band „Oddarang“ ankündigte, waren Zweifel vorerst beseitigt. Zentnerschwere, mächtige Sounds füllten den Raum und verbreiteten eine Stimmung zwischen epischer Wucht und sakraler Erhabenheit. Wie Signale aus einer fernen Welt hallten vereinzelt helle Schläge von Olavi Louhivuoris Drumset durch diese Klangwälle und ließen aufhorchen. Louhivuoris präzises und vielgestaltiges Spiel bildete so etwas wie den Nucleus der elegischen Klangwelt zwischen Ambient, Rock, Folk- und Jazzeinflüssen. Aus der E-Gitarre Lasse Sakara flatterten sirrende und zirpende Töne und gaben zu verstehen, dass es noch etwas anderes als Düsternis und Schwere in dieser Musik gibt. Nach einem Wechsel von Schlagzeuger Louhivuori ans Keyboard folgte ein Triopart mit Posaunist Ilmari Pohjola und Osmo Ikonen am Cello. Dieser brachte …
WeiterlesenEnergiebündel China Moses überzeugt mit funky Jazzsoul im Stadttheater Regensburg
Von der Bühne in die Bar – Die in Paris lebende Sängerin China Moses brachte das Publikum im Theater Regensburg mit Souljazz, Funk und erotischen Balladen zum tanzen. Wer sich schütteln muss, wenn er etwas von „Powerfrau“ oder noch schlimmer „Powerfrauen“ hört, war bei China Moses goldrichtig. Der Auftritt der Sängerin mit ihrer Band im Theater Regensburg war die „pure Energie!“ Mit dieser Einschätzung unter einem Videoausschnitt auf Facebook war die Autorin nicht lange allein. „Super“ mit riesigem Ausrufezeichen und „das Konzert war der Hammer“ lauten weitere Kommentare. Ähnlich enthusiastische Äußerungen waren auch direkt nach dem Konzert in den Gängen und Foyers des prunkvollen Hauses am Regensburger Bismarckplatz zu hören, quer durch alle Altersgruppen. Tatsächlich waren es wenige Minuten, in denen Moses auf der Bühne nicht in Bewegung war. Da saß sie neben dem Flügel auf einem Barhocker und interpretierte mit rauhem Gefühl ruhige Balladen. Aber selbst da hielt es die quirlige Frau nur solange aus, wie sie selbst sang. Beim ersten Solo eines Bandmitglieds stand sie bereits wieder auf den Beinen und wippte oder tanzte im Takt einer coolen Improvisation. Und von denen gab …
WeiterlesenKonzertkritik: das Elliot Galvin Trio im Leeren Beutel
Eine gehörige Portion Enthusiasmus und künstlerischer Ehrgeiz. Abgesehen von Musikalität und technischer Brillanz, sind das die Eigenschaften die das britische Elliot Galvin Trio nach Regensburg geführt haben müssen. Zwischen London, wo sie öfter auftreten, Manchester und Paris, dort gastieren sie demnächst, war der Leere Beutel der einzige Auftrittsort in ganz Deutschland. Und der Jazzclub hat mit den, auf dem Kontinent noch unbekannten, jungen Musikern eine gute Nase für Talente bewiesen. Das Konzert, schwach besucht zwar, offenbarte ein frisches, unkonventionelles und ungemein vielseitiges Trio. Das braucht dann auch weder Vergleiche mit anderen Jungstars wie Michael Wollny oder Lorenz Kellhuber zu scheuen, noch gründelt es in flachen Gewässern wie manche angesehene Jazztrios. Seit den Erfolgen von Trios wie E.S.T. oder von Brad Mehldau gehört diese Besetzung wieder zu den beliebtesten im Jazz und stellt entsprechend große Anforderungen an junge Musiker. Der 27-jährige Elliot Galvin wurde bereits während des Studiums am renommierten Trinity College of Music mit Django Bates verglichen, einem der wichtigsten Masterminds des zeitgenössischen englischen Jazz. Mit ihm hat der blitzsaubere Pianist und Komponist einen gewissen Hang zum Eklektizismus gemeinsam. Dieser macht weder vor klassischen Bezügen, …
Weiterlesen+++News+++Sonderkonzert der Reihe „Bühne frei im Studio 2“ anlässlich des International Jazz Day 2018++Nicole Johänntgen veröffentlicht im Oktober 2018 Henry II+++ Soul Jazz mit trioPLUS und Gästen im liveCV+++JazzBaltica 2018 „Alles und Meer“+++
Sonderkonzert der Reihe „Bühne frei im Studio 2“ anlässlich des International Jazz Day 2018 Wenn sich am 30. April der von der UNESCO ins Leben gerufene International Jazz Day zum siebten Mal jährt, veranstaltet der BR Klassik in München eigens ein Konzert, in dem Bands Auszüge aus ihren aktuellen Programmen vorstellen. Die mitwirkenden Musikerinnen und Musiker kommen aus China, Deutschland, Finnland, Italien, Serbien und Ungarn. Gemeinsam wird dem Jazz, seinem freiheitlichen Moment und dem interkulturelle Dialog Beifall gezollt. Drei Bands gestalten das Konzert: Von dem Quintett des chinesischen Schlagzeugers Zhitong Xiu dürfen Kenner eine immens swingende und dynamisch kraftvolle Performance modernen Mainstreams erwarten. Neben Zhitong Xiu, der derzeit seinen Jazz-Master an der Musikhochschule in München macht, wird auch ein Mitglied des Ensembles der Münchner Kammerspiele am Konzert mitwirken: die Sängerin und Schauspielerin Jelena Kuljić. Musikalisches Modern Noir, intensiv, expressiv, virtuos und mitreißend – so könnte man die Musik und Performance der aus Serbien stammenden Sängerin und Schauspielerin mit der Band KUU! – finnisch für Mond – nennen. Verantwortlich für die finnisch-serbischen „Nachtstücke“ zeichnen der Schlagzeug-Überflieger Christian Lillinger sowie die Gitarristen Frank Möbus und Kalle Kalima. …
Weiterlesen