10. Jubiläum – der Kurt Maas Jazz Award 2023

Ein Preis ist Ansporn, Würdigung, Selbstvergewisserung. Er ist ein Zeichen nach außen und nach innen, ein Unterscheidungsmerkmal. „Man darf nicht vergessen, dass wir ein kleines Institut sind, mit etwa 80 Studierenden,“ meint Claus Reichstaller, Professor an der Münchner Hochschule für Musik und Theater und Leiter des Jazzinstituts. „Man kann also nicht alle Instrumenten gleichzeitig auszeichnen. Das hat aber auch viele Vorteile“. Kurze Dienstwege zum Beispiel. Eine Initiative wie der Kurt Maas Jazz Award etwa entstand in erstaunlicher Geschwindigkeit. Als sich Reichstaller und Camilo Dornier 2011 bei der Beerdigung des einstigen Institutsleiters Kurt Maas trafen, fassten sie den Entschluss, dessen Erbe in Gestalt eines Jazzpreises für den Nachwuchs weiterzuführen. Austausch intensivierte sich Die Universität und der musikbegeisterte Stifter taten sich zusammen, und schon zwei Jahre später wurde die Auszeichnung zum ersten Mal überreicht. Seitdem gehörten die Pianist:innen Shuteen Erdenebaatar, Leo Betzl und Svetlana Marinchenko, die Klarinettistin Rebecca Trescher, der Saxophonist Moritz Stahl oder auch der Trompeter Matthias Lindenmayr zu den Preisträger:innen. Über den Bassisten Abraham Laboriel entstand ein enger Kontakt nach Boston ans Berklee College. Dozent:innen kamen von dort nach München, und Studierende konnten wiederum an …

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Fulminanter Auftakt, verspätet: Arturo Sandoval erhält die German Jazz Trophy beim Stuttgarter Festival jazzopen

Es hätte der fulminante Auftakt des Festivals jazzopen 2020 in Stuttgart werden sollen: Die Preisverleihung der German Jazz Trophy an den kubanischen Trompeter und Komponisten Arturo Sandoval (73). Corona machte dem einen Strich durch die Rechnung und so musste Sandoval noch zwei Jahre warten. Am Donnerstag, den 7. Juli 2022, findet endlich das Preisträgerkonzert in den Räumen des SpardaWelt Eventcenter am Hauptbahnhof Stuttgart statt. Die JazzZeitung.de veröffentlich aus diesem Anlass noch einmal ein Porträt, das der Publizist und Fotograf Ralf Dombrowski in der neuen musikzeitung vom März 2020 veröffentlicht hat. Als erstes fällt der Name Dizzy Gillespie, denn der Ahnherr des Bebops war es, der in den späten 1940er Jahren kubanische Musik nach New York holte und effektvoll mit den gerade populären Stilströmungen verschmolz. Dann aber folgt schon Arturo Sandoval, eine Generation jünger und selbst ein großer Bewunderer der Kunst seines afroamerikanischen Vorbilds, mit dem er lange auch gemeinsam in Bands unterwegs war. Denn der Trompeter aus der Kleinstadt Artemisa im Nordwesten der Karibik-Insel hat sich nicht nur als Instrumentalist in die erste Liga der internationalen Solisten gespielt, sondern mit beeindruckender Virtuosität und einem sicheren …

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Nachlese: Jazz & The City Salzburg 2018

Text und Fotos von Ralf Dombrowski. Schon faszinierend, eine Stadt, der man architektonisch anmerkt, dass sie Musik mag. Ein Saal wie das Solitär im Neubau des Mozarteums mit großem Panoramafenster Richtung Mönchsberg wäre andernorts womöglich Immobilienspekulanten zum Opfer gefallen, denn exklusiver geht es kaum. Salzburg aber leistet sich Musik, angedockt an den feudalen Park des Schlosses Mirabell, in Rufnähe zum Stadttheater. Tina Heine wiederum, die nun zum dritten Mal das Programm von „Jazz & The City“ verantwortet, weiß genau, dass so ein Raum nach Hochkultur lechzt und sorgt dafür, dass er am wichtigen Finalsamstag des Festivals auch mit passenden Projekten bespielt wird. Da ist zum Beispiel die Pianistin Tamar Halperin, die sich im Duo mit dem allerdings sehr dezent agierenden Elektroniker Guy Sternberg Satie, Cage, Corea widmet. Das hat zwar wenig mit dem Kerngeschäft des Jazz zu tun, bietet dafür aber die Möglichkeit, vor allem die Miniaturen des französischen Exzentrikers in einem textur-übergreifend atmosphärischen Zusammenhang zu erleben, mit Blick auf das erleuchtete Kunstmuseum am Mönchsberg, das in der frühen Abendstunde wie ein Raumschiff in der Dunkelheit schwebt. Danach dann einer der Höhepunkte des Festivals. Der …

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Zeitgenössischer Jazz beim 32. April Jazz Festival im finnischen Espoo

Von Helsinki ist es nicht weit nach Espoo. Man kann sogar mit der neu gebauten S-Bahn fahren, es müssten also von allein genügend Zuhörer kommen, wenn in der Nachbarschaft der Hauptstadt Musiker wie Ambrose Akinmusire oder Bobo Stenson zu Gast sind. „Es ist trotz allem eine Herausforderung“, meint Matti Lappalainen, der Anfang des Jahrzehnts die künstlerische Leitung des April Jazz Festivals von seinem gleichnamigen, aber nicht verwandten Vorgänger übernommen hat. „Wir wollen die Säle natürlich voll bekommen, und daher versuche ich, eine Mischung von internationalen Musikern und Künstlern aus Finnland hinzubekommen, die viele Menschen interessiert“. In diesem Jahr jedenfalls kann er sich nicht beklagen. Der Großteil der Konzerte, die er für die 32. Ausgabe des April Jazz auf das Programm gesetzt hat, waren ausverkauft. Ein wenig kann er sich also zurücklehnen, denn das Konzept der Stil-Mixtur von Modernität, Popularität und heimischer Verwurzelung ging auf. So kam zum Beispiel die britische Sängerin Laura Mvula in die Stadt und füllte den großen Saal des Kulturzentrums mit einer minimalistisch arrangierten Variante von Soul, die der Musik trotz scherzender Ansagen zu viel Ernst verhalf. Der Pianist Iiro Rantala traf …

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Christian Elsässer erhält Münchner Musikstipendium

Christian Elsässer bekam am 13. Oktober im Schwere Reiter das Stipendium Musik der Stadt München überreicht. Er bedankte sich mit einem kurzen Quartett-Stück und versprach, das Preisgeld in die Honorare seiner Big Band Musiker einfließen zu lassen. Alle Fotos: Ralf Dombrowksi Hier ein Auszug aus der Jurybegründung: Mit 32 Jahren eigentlich noch ein Newcomer, gehört der gebürtige Münchner Christian Elsässer, dessen musikalische Ausbildung und Sozialisation wesentlich mit seiner Heimatstadt verbunden ist, doch längst zu den Etablierten der Europäischen Jazzszene: als versierter Jazzpianist, Bandleader, Film- und Fernsehkomponist, Dozent an der Hochschule für Musik und Theater München und – herausragend – als Komponist und Arrangeur. Seine Projekte, beispielsweise mit internationalen Spitzenensembles wie den Big Bands des Hessischen und des Norddeutschen Rundfunks oder dem holländischen Metropol Orchestra, schreiben die Tradition des großorchestralen Jazz fort und überzeugen die Fachwelt mit kompositorischer Vielseitigkeit und nuancierten, farbenreichen Instrumentierungen. Unwillkürlich kommen einem hier die Namen der ganz Großen in den Sinn: Thad Jones, Toshiko Akiyoshi, Maria Schneider… Mit seinem eigenen Jazz Orchestra hat Christian Elsässer einen Klangkörper mit führenden Musikern aus dem Münchner Raum zusammengestellt, der in der Lage ist, das anspruchsvolle …

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