Weimar/Erfurt, 5. Mai 2017. Der mit 10.000 Euro dotierte ACHAVA Jazz Award ging an das Duo „FRACTAL LIMIT“. Der neue Preis zeichnet ein künstlerisch herausragendes Band-Projekt aus, das den transkulturellen Charakter des Jazz ins Zentrum seines Schaffens stellt und dies auf höchstem künstlerischen Niveau umsetzt, indem es die improvisatorischen oder kompositorischen Ausdrucksmittel des Jazz beispielsweise mit Volksmusik, populärer Musik oder europäischer Kunstmusik vermischt. Achava ist hebräisch, heißt Brüderlichkeit und steht für den interkulturellen Dialog und den Respekt für Andere. Die ACHAVA Festspiele finden seit 2015 jährlich in der Thüringer Landeshauptstadt statt. Jazz ist eine bereits in seinem Ursprung transkulturelle Musik. Vor mehr als hundert Jahren entstand er aus der Begegnung von Afroamerikanern und europäischen Einwanderern im Süden der USA. Weltweit haben sich seither Musiker die Ausdrucksweisen des Jazz angeeignet und weiterentwickelt – in den vergangenen 50 Jahren zunehmend unabhängig und losgelöst von der US-amerikanischen Jazzgeschichte. Mit individuellem künstlerischen Ausdruck, Interaktion und Improvisation wenden sich Jazzmusiker heute gegen musikalische Grenzziehungen und Kartographien, ja überhaupt gegen die Idee einer national gebundenen Kultur. Vielmehr betonen sie den länder-, kultur-, und traditionsübergreifenden, transkulturellen Wert ihrer Musik. Die brasilianische Sängerin …
WeiterlesenSchlagwort: Piano
Arne Reimers Jazz Heroen
Ein Jahr nach dem Erscheinen seines ersten Bandes „American Jazz Heroes“ legt Fotograf Arne Reimer nach. Am 10. Mai erscheint das noch opulenter geratene „American Jazz Heroes Volume 2“. Der Bildband führt jedoch nicht einfach das Erfolgsrezept fort, verdiente, aber etwas in Vergessenheit geratene Pioniere des US-Jazz zu würdigen: Dieses Mal werden auch große Stars wie Sonny Rollins, Ornette Coleman, Roy Ayers, Billy Cobham oder auch Archie Shepp und Steve Swallow mit Carla Bley in Wort und Bild porträtiert. Viele davon konnte Autor und Fotograf Arne Reimer exklusiv zu Hause besuchen. Seit gestern nachmittag ist es offiziell: der Autor und Fotograf Arne Reimer wird für seine beiden Bücher AMERICAN JAZZ HEROES und AMERICAN JAZZ HEROES VOLUME 2 dieses Jahr mit dem Sonderpreis des ECHO JAZZ ausgezeichnet (Verleihung am 1. Juni). Arne Reimer konnte seine Gesprächspartner bei seinen Besuchen wieder dazu bringen, tief in der Schatzkiste ihrer Erinnerungen zu graben. Fernab jeder geschäftlich motivierten Promotion-Routine öffnen sie sich – und so kommt Spannendes und oftmals schier Unglaubliches aus acht Jahrzehnten Jazzgeschichte ans Tageslicht. So erinnert sich der 94-jährige Jon Hendricks, der mit wehmütig in die Ferne …
WeiterlesenBildergalerie: Chick Corea – solo im Herculessaal München
Chick Corea solo im Münchner Herculessaal am exklusiven Yamaha CFX Flügel. Nach einer kurzen Orientierungs- und Findungsphase präsentierte er im ersten Set eine Hommage an ECM mit frühen Eigenkompositionen, Standards wie Blue Monk und seine Version von Carlos Antonio Jobim oder Stevie Wonder Songs. Im zweiten Set startete er dann richtig durch. Nach seinem, Paco De Lucia gewidmeten, Stück steht der Meister auf und fragt das Publikum wer spontan Lust hätte, mit ihm zusammen zu spielen. Im Ernst! Diesem Aufruf folgten wirklich drei Zuschauer, die mit Chick Corea eindrucksvoll und souverän improvisierten. Danach spielte er, komplett entspannt und inspiriert, weitere seiner Klassiker, Auszüge aus den Children Songs und schließlich eine mit dem Publikum gesanglich wunderbar mehrstimmig arrangierte Zugabe. Ein Piano Solo Abend der keine Wünsche offen ließ. Text & Fotos: TJ Krebs
Weiterlesen+++ Neuer Deutscher Jazzpreis in Mannheim vergeben +++
Neuer Deutscher Jazzpreis in Mannheim vergeben Im Jahr 2017 vergab die IG Jazz Rhein-Neckar e.V. in Kooperation mit der Alten Feuerwache Mannheim gGmbH bereits zum zwölften Mal den Neuen Deutschen Jazzpreis, den einzigen Publikumspreis der deutschen Jazzszene. Gewinner des Neuen Deutschen Jazzpreises Mannheim wurde das Tamara Lukasheva Quartett mit Tamara Lukasheva ( Vocal), Sebastian Scobel (Piano), Jakob Kühnemann (Bass) und Dominik Mahnig (Drums). Vom Mannheimer Publikum wurde Tamara Lukasheva zudem als beste Solistin gekürt. Saxophonist Nicolai Pfisterer erhielt den erstmals vergebenen Neuen Deutschen Komponistenpreis.
WeiterlesenDas Branford Marsalis Quartet feat. Kurt Elling im Münchner Prinzregentheater
Jazz-Gipfel: Branford Marsalis, seit mehr als dreißig Jahren eine feste Größe im Jazz und Kurt Elling, der renommierte, mehrmals mit dem Grammy ausgezeichnete Sänger gemeinsam auf einer Bühne! Eine durchaus willkommene und gelungene Ausnahme für das „eingeschworene“ Branford Marsalis Quartett, das normalerweise keine „Gastmusiker“ in ihre Gemeinschaft aufnimmt. Bereits nach ein paar Minuten verwandelten die Musiker das ehrwürdige Prinzregententheater in einen gediegenen Jazzclub, und der Funke sprang sofort auch auf das Publikum über. Sowohl Kurt Elling als auch Branford Marsalis überzeugten musikalisch durch ihre stilistische Vielfalt . Es wurde alles gespielt außer normalen „Standards“, denn das Quartett interpretiert das Great American Songbook mit eigenen, tiefgründigen Arrangements, die es in sich haben. Ob im Duo (bei der Zugabe Bassist Eric Reeves & Kurt Elling), im Piano-Trio mit dem unglaublich inspirierten Joey Calderazzo, im Quartett, beeindruckend auch Justin Faulkner am Schlagzeug und letztlich gemeinsam mit Kurt Elling wurde improvisiert und drauf los gejazzt was das Zeug hielt. Ein gelungener, abwechslungsreicher Abend der einem lange im Gedächtnis bleiben wird. Text & Fotos: Thomas J. Krebs
WeiterlesenJazzwoche Burghausen mit reichlich Pop, Soul und auch Jazz
Musikerinnen, erkannte Joe Viera in seiner Anmoderation der Saxofonistin Lakecia Benjamin, würden immer öfter als „Bandleaderinnen und Instrumentalistinnen in Erscheinung treten“. Der 84-jährige Grandseigneur und Mitbegründer der Internationalen Jazzwoche Burghausen, nicht unbedingt als Feminist bekannt, lenkte damit die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt der auch im Pop und Rock Gültigkeit hat – eine deutliche Unterrepräsentanz von Frauen. Lediglich als Sängerinnen überflügeln Musikerinnen die nach wie vor ausgeprägte männliche Dominanz, auch wenn sich das seit ein paar Jahrzehnten ganz allmählich zu verschieben beginnt. Bei der mittlerweile 48. Jazzwoche bildeten, neben Benjamin und der Fürther Gitarristin Monika Roscher, auch in diesem Jahr Sängerinnen die weiblichen „Zugpferde“ im vielschichtigen Programm. Vor der Engländerin Joss Stone, die nach einer Kritik als „Popstar Burghausen verhext“ hat, war die in Paris lebende Amerikanerin China Moses die eigentliche Überraschung des Festivals. Glücklich schätzen könne man sich, jubelte Viera, dass Moses „denselben Beruf hat, wie ihre Mutter Dee Dee Bridgewater“. Die hatte zwei Jahrzehnte zuvor – 1998 – einen gefeierten Auftritt in Burghausen. Mit einem lockeren Blues aus ihrem vielgelobten Tributealbum „This One´s For Dinah (Washington)“ startete die 39-Jährige die Eroberung der erstaunlicherweise nur …
WeiterlesenMusik der Begegnung: die 43. Freiberger Jazztage starten am 19. April 2017
Diesmal versteckt sich das Teufelchen (manche sagen Faun zu diesem Jazz-Wesen), und zwar hinter einer Trommel mit mittelalterlicher Häuserzeile. Ob das in spezieller Weise auf Freiberger Verhältnisse anspielt, sei dahingestellt – die 43. Freiberger Jazztage jedenfalls, nach wie vor das einzige hochschulbezogene Jazzfestival im Osten Deutschlands, bieten wie stets das Besondere in bewährten Programmstrukturen. Unter dem Motto »Jazz meets Tango« läuft die 2017er Kooperation mit der Mittelsächsischen Philharmonie in Freiberg und Mittweida, es gibt Jazz für Kinder, das Piano-Solo-Konzert im Stadtmuseum, mit »Frank Zappa – Eat that question« den (diesmal nicht ganz jazzigen) Filmabend, es gibt natürlich die beiden Hauptkonzerte im Mittelsächsischen Theater und es gibt auch die rasante Auftakt-Party im Studentenklub Alte Mensa am 19. April. Schwerpunkte des Programms sind heutige Musikformen, Begegnungen von zeitgenössischem Jazz und kammermusikalischen Elementen, Musik, die eine Art Gelassenheit und Wissen vermittelt, Musik, die verschiedene Einflüsse aufgreift und dennoch wie aus einem Guss wirkt. Beispiele: Matthias Spillmann MatsUp aus der Schweiz und Peuker8 aus Deutschland, aber auch die aus Israel kommende Band Shalosh sowie, möglicherweise der Festivalhöhepunkt, die Band um Silke Eberhard und Boris Bell. Die hatte mit der …
WeiterlesenJunger Jazz aus Israel: „Shalosh“ im Hürther Jazzkeller
Das junge israelische Jazztrio «Shalosh» lockte am Wochenende zahlreiche Musikfreunde in den Jazzkeller auf der Hermülheimer Straße. Auf Einladung des Jazzclubs Hürth waren Gadi Stern (Piano), David Michaeli (Bass) und Matan Assayag (Drums) auch nach Hürth gekommen, um im Rahmen ihrer Release-Tour das zweite Album des Ensembles vorzustellen. Sechs Monate hatten die Musiker im Studio an ihrem Album gefeilt. Diesen Hang zur Perfektion ließen sie auch bei ihrem Konzert spüren, das über weite Strecken makellos arrangiert und bis ins letzte Detail ausgetüftelt klang. Das bedeutete aber keineswegs, dass es der Musik an Spontaneität oder Energie gefehlt hätte – genau das Gegenteil war der Fall. Mit unbändiger Energie und einem vibrierenden, dichten Sound, der orientalische Tonfolgen, klassische Virtuosität, zupackenden Rock und entfesselte rhythmische Freiheit miteinander verband, setzten sie das Publikum regelrecht unter Strom. Unerbittliche Schlagzeugsalven So vielfältig und spannungsreich die vielen Einflüsse, die in Shaloshs Musik aufeinandertreffen, so deutlich wurde ein gemeinsames Merkmal, das alle Nummern des Abends prägte: Die sympathischen Jungs von Shalosh lieben das Überraschungsmoment! In «Old Soul» tastete sich Stern durch einen geheimnisvollen harmonischen Irrgarten, bevor die Band schlagartig rockige Energie entfesselte. …
WeiterlesenMalerei von Joachim Kühn in der Fabrik der Künste in Hamburg
„Noten oder ein Bild – beides sind Kunstwerke für mich. Ich male abstrakt, das ist mein Kunstgeschmack, aber ich bin eigentlich offen für alles“, sagt Joachim Kühn. Die Malerei ist seine zweite Leidenschaft. So wohnt den abstrakten Schöpfungen in Farbe, Komposition und Struktur viel Kraft und Poesie inne. Die Werke werden „Schönheit und Wahrheit“ in einer großen Ausstellung erstmalig in Hamburg gezeigt – eine Präsentation der Galerie Jens Goethel präsentiert in Kooperation mit der Fabrik der Künste, in deren Rahmen Joachim Kühn sowohl im Talk als auch im Konzert als Musiker und Maler gewürdigt wird. Eröffnung ist am Mittwoch, den 10.05.2017 um 19 Uhr. Die Ausstellung dauert vom 11. bis 21. Mai 2017. Am Donnerstag den 11.05.2017 um 20 Uhr gib Joachim Kühn um 20 Uhr ein Solokonzert in der Fabrik der Künste „Noten bestimmen mein Leben. Ich konnte Noten lesen, bevor ich Worte lesen konnte. Bei meinem ersten Konzert war ich sechs Jahre alt, ich spiele seither Konzerte und habe noch nie ein Jahr ausgelassen. Platten mache ich seit 1963, also seit mehr als 50 Jahren. Mein Lebenstraum hat sich somit erfüllt“, sagt Joachim …
WeiterlesenFestival LeipJAZZig beginnt am 16. März
Vom 16. bis zum 19. März findet das 22. Festival LeipJAZZig statt. Das Festival beginnt am 16. März im UT Connewitz (Wolfgang-Heinze-Str. 12 A). Veranstaltungsort für die Konzerte vom 17. bis 19. März ist das Schille-Theater in der Otto-Schill-Straße 7 (Hinterhaus). Die Konzertabende beginnen 20 Uhr. Karten zu 17,- / 12,- (erm.) können zur Abholung an der Abendkasse per E-Mail an post@leipjazzig.de vorbestellt werden. Der Kartenvorverkauf erfolgt bei der Ticketgalerie (Barthels Hof) oder auch im Onlineshop (siehe www.leipjazzig.de). Die Karten gelten am 18. u. 19.03. für beide Konzertbeiträge des Abends. Hier ist das Festival-Programm im Überblick: 16.03. (Do.), UT Connewitz, 20 Uhr: LeipJAZZig-Orkester spielt Hanns Eisler 17.03. (Fr.), Schille-Theater, 20 Uhr: Werkstatt für Freiheit 18.03. (Sa.), Schille-Theater, 20 Uhr: Stephan König– P.S.Piano Solo, 21 Uhr: Tetrapack 19.03. (So.), Schille-Theater, 20 Uhr: Ensemble Konzipierte Improvisation, 21 Uhr: Bätzel_Burkert_Stadtfeld_Orgeltrio Infos zu den einzelnen Konzerten sind auf unserer Website www.leipjazzig.de zu finden. Merken
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