Bedeutungsvoll und empathisch: Lucia Cadotsch und AKI im Dortmunder domicil

Text und Fotos: Stefan Pieper. Lucia Cadotsch, in Berlin lebende Schweizer Sängerin und Komponistin mit einer rätselhaften Art von Empathie und Emotion, betörte das Publikum im Dortmunder domicil. Ihre Songs, voller Mystik und Melancholie, entführen in eine Welt voller Metaphern. AKI Der energetischen Interaktion mit ihrer Band AKI tut so etwa keinen Abbruch – im Gegenteil! Aki, so heißt auch Lucia Cadotschs zehntes Album, ist ein „non-binärer“ Name – in Finnland heißen Jungen so, in Japan ist er für Mädchen gebräuchlich. Diese Art von Doppeldeutigkeit ist Programm für Lucia Cadotsch – eben weil strikte Zuordnungen nicht ihre Sache sind – egal wo. Anstelle von Kit Downs, der auf dem Album die Tasten bedient, macht im domicil : Jozef Dumoulin  seine Sache genauso engagiert. Leif Berger hat am Schlagzeug Platz genommen – auf wie viel explosives Temperament man sich in den folgenden 75 Minuten einlassen konnte, hat wohl mancher zu Beginn des Live-Sets noch nicht erahnt. Als fantasievolles Bindeglied – und damit auch als weitere starke Inspirationsquelle für Lucia Cadotsch – waltet Bassist Phil Donkin. Tiefste Tiefe Cadotsch singt ihre Songs, die aus tiefster Tiefe oder …

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Drei glorreiche Pianisten beim 8. Jazz Piano Marathon in Ottobrunn

Wieder einmal beschloss das Wolf-Ferrari-Haus in Ottobrunn bei München seine von den Brüdern Cornelius Claudio & Johannes Tonio Kreusch geleitete Reihe „Ottobrunner Konzerte“ in der Vorweihnachtszeit mit einem Jazz Piano Marathon. Bei der 8. Ausgabe teilten sich die Strecke der Mailänder Antonio Faraò, der Züricher Nik Bärtsch und der Lokalmatador Cornelius Kreusch als Solisten. Der Gastgeber eröffnete über 20 Minuten bescheiden, aber ungestüm mit kurzen Improvisationen, in denen er nach eigenen Worten sein Wesen offenbarte. Nik Bärtsch spielte seine faszinierenden „Module“ im Habit und Habitus des Zen-Meisters, repetitiv und minimalistisch, mit intensiver Spannung in feinsten Veränderungen, direkt auf den Saiten auch mal Koto-Harfen-Klänge erzeugend. Mystisch  zog er mit seiner „ritual groove music“ in den Bann. Aus dem zog, das Publikum ganz anders mitreißend, abschließend Antonio Faraò mit dem ganzen Reichtum der modernen Jazzpiano-Tradion. In langen Improvisationen – mit oft verschwenderisch vielen Noten – gab er dem Marathon eine sportliche Note und verausgabte sich dabei auch physisch.

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Internationale Jazzwoche Burghausen

52. Internationale Jazzwoche Burghausen

Zwar konnte sich die Jazzwoche Burghausen aus dem letztjährigen Corona-Tal mit 20 % mehr Besuchern wieder herausarbeiten, aber ein neues Konzept, das auch jüngere Besucher zu einem Festival mit rundum interessantem Jazz-Programm anlockt, ist noch nicht gefunden. Es gibt anscheinend keinen Nachfolger für Joe Viera mit Überblick über die längst breitere weltweite Szene, der das Festival in eine sichere Zukunft führt. Das 50 Jahre alte Konzept mit den allseits anerkannten Stars des Jazz, die ein großes Publikum magnetisch anziehen, funktioniert  so heute nicht mehr, schon weil es diese Stars nicht mehr gibt. Attraktiv war Burghausen wieder dort, wo es Neues wagte: beim Finale des 13. Europäischen  Nachwuchs-Jazzpreises und dem abschließenden Konzert „Next in Jazz“, beide im intimeren Stadtsaal. Mit dem Landes-Jugend-Jazzorchester unter der bewährten Leitung von Harald Rüschenbaum präsentierte sich dort eine frische Bigband, samt achtköpfigem Vokal-Ensemble. Die LJJB überzeugte unter anderem mit „Ocean Eleven“ von Trio Elf, das sie ihrem 2021 verstorbenen Klavier-Coach Walter Lang widmete. „Wir hatten was mit Björn“ nennen die Posaunistin Maria Trautmann und die Vokalistin und Gitaristin Maika Küster ihr Quartett, mit denen sie sich stark von Jazz beeinflusstem Singer-Songwriting …

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Ralph Alessis Trio im Glasfoyer des Theater Krefeld auf Einladung des Jazzklub Krefeld – Ralph Alessis (t), Mark Ferber (d), Florian Weber (p) | Foto: Stefan Pieper

Mit schwebender Spontaneität: ein überwältigendes Ralph Alessi Trio

Von Stefan Pieper • Der US amerikanische Trompeter Ralph Alessi stammt aus der Bay Area von San Francisco, studierte bei Charlie Haden und ist heute in der New Yorker Szene aktiv. Ebenso tritt er als engagierter Lehrender in Erscheinung, der sogar eine eigene Bildungsinstitution, die School for Improvisational Music in Brooklyn (NY) ins Leben gerufen hat. Mit dem Pianisten Florian Weber steht er in einer geradezu symbiotischen Beziehung. Als neue, bereichernde Komponente ist der Schlagzeuger Mark Ferber hinzugekommen, dessen spektakuläre Finesse und tiefes Verständnis für die Musik das aktuelle Trio des US-Trompeters komplettiert. Die Triobesetzung überwältige im Glasfoyer des Theater Krefeld auf Einladung des Jazzklub Krefeld. Improvisation heißt, einen Moment aufzugreifen und diesen in etwas Neues, Großes zu verwandeln. Das gilt auch für eigentliche Makel: Einer der faszinierendsten Aspekte des Konzertabends mit diesem Weltklasse-Trio resultiert aus einer scheinbaren kleinen Klavierkatastrophe: Da haben die Saiten einer hohe Taste des Flügels kurzfristig ihre Stimmung verloren, was schon einmal passieren kann. Wo viele sofort das Konzert unterbrechen, den Veranstalter verklagen oder panisch nach einem Klavierstimmer rufen, bleibt Pianist Florian Weber völlig tiefenentspannt.   Den Moment in etwas Neues, Großes …

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News: +++ Deutscher Jazzpreis hat nominiert +++ Pijazzo zum 3. Mal in Bayreuth +++

+++ Deutscher Jazzpreis: Nominierungen für 2023 bekanntgegeben +++ Seit 2021 organisiert die Initiative Musik gGmbH den Deutschen Jazz Preis. Die Auszeichnung in einer der 31 nationalen und internationalen Kategorien – von verschiedenen Künstler*innen-Fächern über Aufnahmen, und Arrangements bis hin zu Festivals oder Journalismus – ist jeweils mit einem Preisgeld von 10.000 € und einer Trophäe dotiert. Die 25-köpfige Jury für die Nominierungen setzt sich aus Musiker*innen, Journalist*innen, Veranstalter*innen, Agent*innen und anderen dem Jazz nahestehenden Menschen aus dem In- und Ausland zusammen. Auch die nicht gewinnenden Nominierungen bekämen eine Würdigung von „mindestens 1.000 €”, so die Presseabteilung des Jazzpreises. Mit einem vom Kulturstaatsministerium gestifteten Preisgeld von entsprechend über 350.000 €, deren Ausschüttung sich recht umfangreich auf die Jazz-Szene im Allgemeinen verteilt, schließt der Preis seit ein paar Jahren die Lücke, die der Jazz ECHO hinterlassen hat. Wie letztes Jahr werden die Preise im Rahmen der weltweit größten Jazzmesse jazzahead! am Donnerstag, den 27. April 2023, im Metropol Theater in Bremen verliehen. Hier finden sich alle Nominierungen: www.deutscher-jazzpreis.de +++ Pijazzo – Jazzklavier-Festival in Bayreuth +++ Vom 18. bis zum 21. Mai 2023 öffnet die Klaviermanufaktur Steingraeber & …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 20.02.2023 bis 26.02.2023

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 08. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1. Inhalt Senderliste: 2 mo – 20.02.2023. 3 di – 21.02.2023. 4 mi – 22.02.2023. 5 do – 23.02.2023. 7 fr – 24.02.2023. 8 sa – 25.02.2023. 9 so – 26.02.2023. 11 Senderliste: ORF – Ö1 Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“ Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“ ndr Kultur – Hören und genießen radio bremen – Neugier lohnt sich. rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN. mdr-kultur – Das Radio. wdr3 – Das Kulturradio hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen. sr2 Kulturradio – … gut zu hören. swr2 – Kultur neu entdecken BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben. Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen mo – 20.02.2023 19:30:00 | Ö1 J.D. Hive, Franz Hackls Outreach Orchestra sowie Alex Sipiagin beim Outreach-Festival in Schwaz 2022 Aus der Corona-Not geboren, findet manches Konzept auch weiterhin Anwendung: Aufgrund behördlicher Auflagen durfte beim Outreach-Festival …

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Joe Fonda: „Zukunft gehört den Frauen“

Joe Fonda wurde neben Mary Halvorson und Oliver Lake als einer von fünf „musicians of the year“ 2023 in New Yorks City Jazz Records gewählt. Zwei seiner letztjährigen Alben sind als „recordings of the year“ gelistet und eines seiner Konzerte als Konzert des Jahres. Auch in Europa ist Fonda regelmäßiger Gast. Michael Scheiner hat ihn für die Jazzzeitung portraitiert. Joe Fonda ist ein Wanderer. Keiner im urdeutschen Sinn, der Wald und Wiesen kennt. Der in Amsterdam im amerikanischen Bundesstaat New York aufgewachsene Bassist ist ein Wanderer zwischen Welten – kulturellen, musikalischen, instrumentalen und gesellschaftlichen. Seit drei Jahrzehnten pendelt er mehrmals jährlich von den Vereinigten Staaten nach Europa, um hier Touren mit eigenen Bands und mit Musiker*innen zu spielen, deren Einladungen er folgt. In seiner Heimat USA ist er nur fünf Jahre länger on the road. Zunächst erhielt Klein-Joe Gitarreunterricht, bevor er auf Bass umstieg und Anfang der 1970er Jahre ein Studium an der Berklee School of Music absolvierte. Heute wechselt er zwischen dem E- und seinem geliebten Kontrabass. Gelegentlich spielt er auch noch Flöte und singt. Schon Anfang 2023 ein erfolgreiches Jahr Musikalisch bevorzugt der …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die reduzierte erweiterte Jazz-Radiowoche vom 17.10. bis 23.10.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 42. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1. Wichtig: Petition zum Erhalt des österreichischen Musiklebens – Einladung zum Dialog. Alle wichtigen Informationen zum Thema. Inhalt Senderliste: 1 mo – 17.10.2022. 2 di – 18.10.2022. 2 mi – 19.10.2022. 3 do – 20.10.2022. 3 fr – 21.10.2022. 5 sa – 22.10.2022. 6 so – 23.10.2022. 7 Senderliste: ORF – Ö1 Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“ Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“ ndr Kultur – Hören und genießen radio bremen – Neugier lohnt sich. rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN. mdr-kultur – Das Radio. wdr3 – Das Kulturradio hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen. sr2 Kulturradio – … gut zu hören. swr2 – Kultur neu entdecken BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben. Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen mo – 17.10.2022 19:30:00 | Ö1 Richard Bona & Alfredo Rodriguez Trio bei den INNtönen 2022 Am 23. Juli 2022 …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 26.09. bis 02.10.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 39. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1. Inhalt Senderliste: 1 mo – 26.09.2022. 2 di – 27.09.2022. 3 mi – 28.09.2022. 4 do – 29.09.2022. 5 fr – 30.09.2022. 7 sa – 01.10.2022. 8 so – 02.10.2022. 12 Senderliste: ORF – Ö1 Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“ Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“ ndr Kultur – Hören und genießen radio bremen – Neugier lohnt sich. rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN. mdr-kultur – Das Radio. wdr3 – Das Kulturradio hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen. sr2 Kulturradio – … gut zu hören. swr2 – Kultur neu entdecken BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben. Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen mo – 26.09.2022 17:50 bis 18:00 | SWR 2 SWR2 Jazz vor sechs 19:00 bis 20:00 | hr2-kultur Hörbar 19:30:00 | Ö1 Das Quintett Rucker beim Jazzfestival Saalfelden 2022 Zweimal musste das ursprünglich bereits für August …

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„Clarinet Bird“ – Zum Tode von Rolf Kühn

Die Jazzwelt weit über die deutsche Szene hinaus trauert um Rolf Kühn, Klarinettist von internationalem Ruf, Komponist und Arrangeur, Bandleader sowie Musical Director. Er starb in der Nacht zum Freitag, dem 19. August, in seinem Wohnort Berlin nach vergeblicher Operation infolge eines Sturzes. Er wäre am 29. September 93 Jahre alt geworden. Bis ins hohe Alter unentwegt mit eigenen Bands aktiv, sollte er noch mit seinem neuen Quartett „Yellow & Blue“ im Rahmen des Multiphonics-Festivals am 20. September in Köln und zwei Tage danach in Wuppertal auftreten.   Der in Köln geborene und in Leipzig aufgewachsene Jazzmusiker konnte auf ein wahrhaft reiches künstlerisches Leben und auf eine überaus erfolgreiche Karriere zurückblicken. Er wurde frühzeitig klassisch ausgebildet, an Klavier und Klarinette, in Musiktheorie und Kompositionslehre. Nach ersten Engagements als Saxophonist und Soloklarinettist in den  Rundfunk-Tanzorchestern Leipzig unter Kurt Henkels und des RIAS Berlin unter Werner Müller, frönte Rolf Kühn bald auch in kleinen Formationen seinen Jazzambitionen. In den fünfziger Jahren gewann er als Klarinettist alle deutschen und europäischen Jazz Polls und 1957 sogar den Down Beat Poll als „Clarinet New Star“, denn inzwischen war er auch …

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