Instrumentalist der Stimme: Zum Tod von Al Jarreau

„Der mit sieben Grammys ausgezeichnete Jazz-Sänger Al Jarreau beendet seine Live-Karriere im Alter von 76 Jahren aus gesundheitlichen Gründen.“ So hieß es noch vor drei Tagen von Seiten seines Managements. Er sei mit Erschöpfung in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht worden, bekomme dort hervorragende ärztliche Betreuung und sei langsam auf dem Weg der Besserung, hieß es in einer Mitteilung auf seiner Website, die hoffen ließ. Am Sonntag, 12. Februar, kam die Nachricht. dass Al Jarreau mit 76 Jahren im Kreise von Familie und Freunden gestorben sei. Aus diesem Anlass stellen wir nochmals den Artikel von Bert Noglik zum 65. Geburtstag des großen Jazz-Sängers aus der Jazzzeitung Nr. 3/2006 online: http://www.jazzzeitung.de/jazz/2005/03/portrait-jarreau.shtml     Merken

Weiterlesen

Herausragend: Jeff „Tain“ Watts in der Unterfahrt

Im Publikum befinden sich zahlreichen Schlagzeuger, gestandene, preisgekrönte Musiker, die bereits als Impulsgeber, Dozenten und Vorbilder in der Szene unterwegs sind. Sie stehen da und staunen, denn der Meister ist in der Stadt. Jeff „Tain“ Watts macht zum ersten Mal in seiner drei Jahrzehnte langen Karriere Station in der Unterfahrt und das an sich ist schon eine kleine Sensation. Denn der Drummer aus Pittsburgh, der unter anderem als rhythmisches Zentrum des Branford Marsalis Quartets den amerikanischen Jazz der Neunziger beeinflusst hat, ist selten in derart kleinem Rahmen zu erleben. Darüber hinaus aber sind er und seine beiden Triopartner, der Gitarrist Paul Bollenback und der Bassist Orlando Le Fleming, derart gut gelaunt, dass aus dem Tourneestop in München ein denkwürdiger Abend wird, der mit betörender Selbstverständlichkeit auf den Punkt bringt, was Jazz eigentlich ausmacht. Watts etwa ist ein Souverän der musikalischen Übersicht, dem es gelingt, gestalterisch zwischen dem polyrhythmischen Wahnsinn und dem swingenden Puls die Waage zu halten. Es hat so ziemlich alles präsent, was auf seinem Instrument darstellbar ist, die Rhythmen und Farben, die großen Strukturklammern und kleinen Nuancen, den Witz der Erfahrung und die …

Weiterlesen

+++ Helge kommt… nach Oberthulba +++

Bereits zum dritten Mal gibt sich Helge Schneider die Ehre – am Samstag 18. Februar 2017 um 20 Uhr auf der Piano-Bühne in 97723 Oberthulba: Helge Schneider & Pete York  „the art of swing“. Mit dem bekannten Drummer Pete York, ehemals Spencer Davis Group, wird Helge sein creatives Musikexperiment , Hammond und Drums, vorstellen. Der Pianist, Entertainer, Comedian, Komponist, Sänger und Allrounder Helge  wird an der  2-manualigen Hammond B 3 auch den Fußbass spielen und Pete York  gekonnt Helges Improvisationen und sicher wieder verrückte musikalische Ausflüge genial begleiten. Diese Premiere wird gespickt sein mit Helges speziellem Witz und Eigenwilligkeiten. Der Bayerische Rundfunk verlieh ihm jetzt gerade im Januar den Bayerischen Kabarett-Ehrenpreis 2017, welcher ihm im Juli im Lustspielhaus in München überreicht wird. Eine „dadaistische Leichtigkeit“ attestiert der BR dem Westfalen. Er sprenge damit Konventionen. Schneiders „respektlos-groteske “ Antikomik, provoziert, polarisiert und verstört! Karten unter Telefon: 09736/657  oder www.piano.de, info@piano.de Merken

Weiterlesen

CD-Rezension – Katie Cruel: The Roving Jewel

Seit mittlerweile zehn Jahren währt die musikalische Zusammenarbeit der albanischen Sängerin Fjoralba Turku und dem amerikanischen Gitarristen Geoff Goodman. Beide leben seit geraumer Zeit in München, musizieren gemeinsam und sind im stetigen Dialog. Doch wer ist nun eigentlich „Katie Cruel“? De facto ist es ein traditioneller Folksong, der während des amerikanischen Bürgerkriegs von Schottland nach Amerika kam und von einer Frau handelt, deren soziales Verhalten nicht mit gesellschaftlichen Normen konform geht. Das Duo Turku/Goodman hat sich nun nach ihrem ersten, vor drei Jahren auf Tutu erschienen Debut „At the Middle“, diesen Namen gegeben. Musikalisch ist in der Zwischenzeit viel passiert: das Repertoire wurde erweitert, und instrumental haben sich die beiden mit dem Violinisten Max Grosch zusammen getan, der einigen Stücken mit seinem Instrument eine weitere Klangfarbe verleiht. Was passiert nun auf dem Album „Katie Cruel“? Das ist nicht einfach in einem Satz zu beantworten. Für Goodman sind die Songs eine Art „coming home“, für Turku eine zusätzliche Möglichkeit ihrer wunderbaren Stimme feine Nuancen zu entlocken. „Katie Cruel“ umfasst sowohl Bluesroots wie Robert Johnsons „Come On In My Kitchen“ oder Bessie Smiths „Lady Luck Blues“, als …

Weiterlesen

Finalisten des 9. Europäischen Nachwuchsjazzpreis Burghausen stehen fest

Fünf   Bands   hat  die   Jury   aus   74   Bewerbungen   für   den   9.  Europäischen   Nachwuchsjazzpreis ausgewählt.   Am  Dienstag,   21.  März   2017  werden  die   jungen  Talente   im  Rahmen   der   48.  Internationalen Jazzwoche Burghausen  (21.  –  26.  März  2017)  im Stadtsaal  ihr  Können  beweisen.  Jede Band hat 20 Minuten  Zeit, danach berät sich die  Jury. Die Gewinner  erwartet ein Preisgeld von 5.000 Euro und die  Ehre am Abend darauf vor der    britischen   Soul-Sängerin    Joss   Stone   in   der    Wackerhalle   vor   großem    Publikum    zu   spielen.   Für   die Zweitplatzierten gibt  es ein  Preisgeld von 3.000  Euro und 1.000 Euro für  den  dritten Platz. Bewerben durften sich nur  Teilnehmer,  die  jünger als  30  Jahre sind.  Die  Jury  besteht  aus: Prof.  Joe  Viera  (Leitung)  und  den  Musik- Journalisten    Roland    Spiegel,    Ralf    Dombrowski    sowie    Reinhard     Köchl.    Jedes   Jury-Mitglied    wählte   im „Blindverfahren“ die Finalisten aus. Und  diese   Nachwuchskünstler  haben es  ins  Finale  geschafft: trio de  lucs  aus  Mannheim,  das  Antoine  Spranger Quartett, das sich ebenfalls in Mannheim gegründet hat, das internationale Filippo Vignato Trio, Fazer  aus München und die Darmstädter Formation TheBassTubation. Eine  wirklich  witzige  Begebenheit  ist es, dass  sich  im  trio de  lucs  drei  Musiker …

Weiterlesen

Start des BMW Welt Jazz Award 2017 – „Bass erstaunt“

Mit zwei skandinavischen Gästen startet der BMW Welt Jazz Award 2017 in seine neunte Saison. Chris Minh Doky & New Nordic Jazz werden am 22. Januar im BMW Welt Doppelkegel zeigen, warum im dänischen Jazz Kontrabassisten die wahren Bandleader sind. Der Schwede Lars Danielsson wird am 5. Februar erstmalig mit dem jungen aus Martinique stammenden Pianisten Grégory Privat auf der Bühne stehen. Bis Mitte März folgen vier weitere kostenfreie Matineen. Die Jury des BMW Welt Jazz Award wird nach der letzten Matinee entscheiden, wer sich im Finale Anfang Mai gegenüberstehen wird, während das Publikum die Wahl für seinen ganz eigenen Favoriten hat. Chris Minh Doky, Sohn einer dänischen Pop-Sängerin und eines vietnamesischen Arztes und Gitarristen, wurde als Jugendlicher noch als Pianist am königlich dänischen Konservatorium ausgebildet, wandte sich aber mit 15 Jahren dem Bass zu, ging in die USA und wurde ein integraler Teil der jungen New Yorker Szene der frühen Neunzigerjahre. Ob mit Larry Goldings, Mike Stern oder Randy Brecker oder als Doky Brothers an der Seite seines Bruders, dem Pianisten Niels Lan Doky – sein Spiel verbindet stets die Grooves der amerikanischen Ostküste …

Weiterlesen

+++ Pat Metheny 2017 auf Welttournee +++

Der mit 20 Grammys ausgezeichnete Gitarrist Pat Metheny hat Mitte Dezember 2016 eine umfangreiche Welttournee unter dem Motto ›an evening with Pat Metheny‹ angekündigt. Metheny, der kürzlich als jüngster und vierter Gitarrist überhaupt (neben Django Reinhart, Charlie Christian und Wes Montgomery) in die Hall of Fame des weltweit einflussreichsten Jazz-Magazins Downbeat aufgenommen wurde, wird an diesen besonderen Abenden Musik aus nahezu allen Schaffensperioden seiner Karriere präsentieren. Nach dem großen Erfolg seiner Grammy prämierten ›Unity Band‹ und ›Unitiy Group‹ Veröffentlichungen und den anschließenden exzessiven Tourneen nahm Pat Metheny sich 2015 eine wohlverdiente Auszeit – tatsächlich offenbar die erste überhaupt seit 1994, wie er selbst zu Protokoll gibt. Wie man sich denken kann, war Metheny während dieser Pause alles andere als untätig. Er nutzte diese Zeit zu Forschungszwecken musikalischer Natur und zur Weiterentwicklung einiger Ideen, die ihm seit längerem im Kopf herumschwirrten. Und auch ohne große Tourneepläne war Pat Metheny selbstverständlich dennoch live zu erleben: Ob mit der Hommage für die Eberhard Weber Konzertreihe, bei ausgesuchten Konzerten in Europa, Japan und Amerika oder als Artist in Residence beim Detroit Jazz Festival, bei dem er mit seinem eigenen …

Weiterlesen

Zum Tod des Regensburger Saxophonisten Manfred Baierl

Wie wir vor wenigen Tagen erst erfahren haben, verstarb der Regensburger Saxophonist und Lehrer Manfred Baierl am 19. Oktober 2016. 1952 in Nabburg geboren, studierte Baierl an der Fachakademie für Musik in Nürnberg, am Konservatorium in München bei André Légros und besuchte internationale Klassik- und Jazzworkshops unter anderem in Bordeuax bei Jean-Marie Londeix und in Basel bei Iwan Roth. Er war zeitweise Musikschulleiter in Emhof, vor allem aber staatlich geprüfter Musiklehrer unter anderem in Amber, Kehlheim und Regensburg, was zu seinem Lebensmittelpunkt wurde. Dort erfüllte er von 2000 bis 2003 einen Lehrauftrag für Saxophon an der Universität Regensburg, spielte 20 Jahre lang im Duo mit dem Organisten und Pianisten Hans Pritschet, war Mitglied in mehreren Jazz-, Bigband- und Pop-Formationen, wie zum Beispiel „Doktor Sax“ oder „Stringdancer“, und wirkte bei einigen Platteneinspielungen mit. Es folgen persönliche Erinnerungen von Roland HH Biswurm. Ein MB! Ist das viel? Immerhin forderte er: 30 % Luftsauerstoff für die Bepflanzung von Wüstengürteln. Solarkleinkraftwerke für „jede Negerhütte“. Den großtechnischen Abbau von Nordpolareisbergen. Eine Wasserpipeline durch die Sahara. Einen Weltraum Cargolift…   Manfred Baierl (er nannte sich Mani Bee) war weit mehr als …

Weiterlesen

NEWS +++ Thilo Wolf im BR +++ Norah Jones kommt nach Deutschland +++ Kölner Winterjazz +++ Winter Nachtigall auf Burg Frankenberg +++

+++ Der BR zeigt im Dezember und Januar Jazz mit Thilo Wolf +++ Der Pianist, Komponist, Arrangeur, Label-Inhaber und vieles mehr, Thilo Wolf, ist im Dezember und Januar mit seinen Freunden, Kollegen und Begleitern mehrfach im Fernsehprogramm des BRs zu sehen:  Am 20. Dezember um 17:30 Uhr spielt er live Piano in der Abendschau aus München mit Johanna Iser (Voc), Béatrice Kahl (Org), Christian Diener (Bs) und Paul Höchstädter (Dr). In der Silvesternacht um 0:55 Uhr als „Thilo Wolf & Friends – A Clash Of Culture On Stage“ bringt er Max Mutzke, Joan Faulkner, Carlos Reisch, Elke Wollmann & Béatrice Kahl, Elisen Quartett, Charly Antolini, Hermann Skibbe und ROCK THE BIG BAND mit. Und um 1:40 Uhr gibt es „Music For Lovers“ mit den Nürnberger Symphoniker und Johanna Iser (Voc), David Tobin (Voc) und Norbert Nagel (Cl, Sax) als Gäste. Am 20. Januar untermahlt die „Thilo Wolf Groove Selection“ die Verleihung des Bayerischen Filmpreises live ab 17:30 Uhr. +++ Norah Jones macht Halt auf deutschen Bühnen +++ Die US-amerikanische Soul- und Jazz-Sängerin, Pianistin, Songwriterin, Schauspielerin und mehrfache Grammy-Preisträgerin Norah Jones kommt im Juli für drei …

Weiterlesen