(Von Mathias Bäumel) Das Budapester Musikzentrum mit dem dazugehörigen CD-Label BMC Records nahm den 100. Geburtstag György Ligetis zum Anlass, ein in dieser Art wohl einmaliges Klangwerk entstehen zu lassen, das mit zwei Kammermusik-Gruppierungen – dem Ligeti Ensemble und dem Miklós Lukács Cimbiosis Trio – beim „Ligeti 100 Festival“ im Mai 2023 aufgeführt und dann aufgenommen wurde. Im Zentrum dieser Musik stehen Ligetis „Zehn Stücke für Bläserquintett“, aber ganz wesentlich sind die markanten Motivelemente und bizarren Klangschreie, die das Lukács Cimbiosis Trio, gewissermaßen als „Antworten“, in die Abfolge der Ligeti-Stücke hineingibt. Lukács tritt mit seinen Mitspielern – Abschnitt für Abschnitt – in Dialog zur Ligeti-Musik, indem sein Trio mit kleinen, offenbar wie improvisiert wirkenden Präludien und Postludien die Einzelstücke Ligetis dialogisch, miteinander verschränkend, verbindet. Auf diese Weise würde, so eine Formulierung auf dem CD-Cover, die „dünne Linie zwischen zeitgenössischer Musik und Jazz verschwimmen“. Das Analysieren und Erkennen des Aufbaus dieser (und weiterer) Musik ist das Eine, die emotionale Wirkung, die sie auf den Hörer auslöst, ist das Andere, das dabei jedoch im Vordergrund steht. Das Bläserquintett Ligetis lotet die Möglichkeiten seiner Instrumente aus. Dazu und …
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