Internationales Jazzfestival Münster 2023

Der legendäre knallrote Flügel ist Geschichte beim Internationalen Jazzfestival Münster. Der Sponsor, welcher das Festival immer wieder mit kostbaren Tasteninstrumenten ausstattet, muss Geld verdienen und hat ihn verkauft. Um so dankbarer können wir der französischen Sängerin Camille Bertault sein, dass sie in ihrem knallroten Jackett den liebgewonnenen Farbtupfer zumindest für einen Auftritt lang „ersetzte“. Irgendwie gehört diese Signalfarbe doch zur atmosphärischen Licht- und Farbregie beim Münsteraner Jazzfestival dazu. Noch mehr leuchteten die vielen musikalischen Farben, mit denen das Festival nach der Zwangspause wieder in die Vollen ging – nicht nur beim Duo mit Camille Bertault und einem betont cool aufspielenden David Helbock, nun jedoch am schwarzen Flügel. Mit vormittäglichen Impro-Konzerten in Münsters Dominikanerkirche verschrieb sich das Festival, welches „Jazz im Theater“ seit Ende der 1990er Jahre als Marke etabliert hat, auch mal einer kreativen Bespielung des Umfeldes in der Stadt. So etwas tut auf jeden Fall der öffentlichen Aufmerksamkeit gut und mag dem Festival auf die Dauer auch neues Publikum in Westfalens Studentenstadt zuführen. Ebenso weiteten die beiden Matineen den Horizont vieler aus dem In- und Ausland angereisten Festivalbesucherinnen und -besucher, was sofort auf eine …

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51. Internationale Jazzwoche Burghausen mit jungem Jazz und reichlich Popacts

Die Zitterpartie um die 51. Internationale Jazzwoche Burghausen ist erfolgreich ausgestanden. Nach zweijähriger Pause und dreifacher Planung – für März 2020 und zweimal für 2021 – konnte sie mit 31 Auftritten fast wie gewohnt über die Bühnen gehen. Rund 6.000 Besucher an den sechs Tagen zeigten, dass trotz oder vielleicht sogar wegen der Corona-Pandemie das Bedürfnis nach Live-Konzerten groß war. Der 1. Bürgermeister nannte das erste Festival deutlich zu optimistisch „perfekt. Wir machen einfach so weiter und sind stolz darauf, dass wir die Jazzwoche haben.“ Von Seiten der veranstaltenden IG Jazz hieß es, man sei in der Zwickmühle gewesen, kommerziell zugkräftige Namen zu finden, auf die man bei der Kalkulation angewiesen sei; mit der Gefahr von Enttäuschungen und Mogelpackungen andererseits. Und davon gab es in diesem Jahr einige. Von Leslie Mandokis Soulmates fehlten ohne Erklärung vier, darunter ausgerechnet Al Di Meola, Richard Bona und Till Brönner von der Jazzfraktion. Den guten Ruf als Jazzfestival gefährdeten, ohne neues, jüngeres Publikum anzuziehen, auch andere jazzferne Popacts wie Jungle by Night aus Holland und die Soulsängerin Joy Denalane. Dass deren Band wegen einer Covid-Erkrankung ausfiel, bescherte immerhin ein …

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