Seit 25 Jahren vereint das Jugendjazzorchester Sachsen (JJO) die talentiertesten Nachwuchsjazzer des Landes in einer Bigband. Egal ob traditionellen Swing, funkige Beats oder moderne Grooves – wenn diese 20-30 jungen Leute auf der Bühne stehen, bleibt kein Fuß und kein Kopf ruhig. Anlässlich des 25jährigen Jubiläums dieses Auswahlensembles entsteht eine Suite für large ensemble aus Kompositionen für einen unkonventionellen Klangkörper, in dem sich die Wiederkehr musikalischer Elemente und Motive wie ein roter Faden durch eine Genre übergreifende Stilistik zieht. In der musikalisch auf „Interpretation, Improvisation und elektronische Verfremdung“, ebenso wie gesellschaftlich auf „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ Bezug genommen wird. Die Kompositionen, speziell für dieses Ensemble geschrieben, verbinden den Gestus klassischer Musik mit Raum für Improvisationen; Sequenzen mit orchestral filmmusikalischem Charakter ergänzen sich mit elektronischen Soundscapes. Gleichermaßen ein Hybrid wie die Besetzung des Klangkörpers erzeugen die Kompositionen eine atmosphärisch dichte Stimmung, die unweigerlich Bilder von großer Kraft und Tiefe entstehen lassen. Das JJO hat sich dazu ausgewählte Gäste aus dem Landesjugendorchester Sachsen eingeladen. Erstmals werden junge Musiker beider Landesensembles (die in Trägerschaft des Sächsischen Musikrates betreut werden) gemeinsam in dieser ungewöhnlichen Besetzung musizieren! Zu einer verschmälerten …
WeiterlesenSchlagwort: London
Standing Ovations im Münchner Prinzregentheater für das Michael Wollny Trio
Michael Wollny ist aktuell unglaublich umtriebig und mischt die Szene richtig auf. Zeitgleich mit zwei neuen CDs am Start „Oslo“ und Wartburg“, ist er begleitend dazu mit seinem Trio auf Tour. Nach Bonn, London, Berlin, dem Elbjazz-Festival, auf dem er als Artist in Residence mehrere Konzerte in unterschiedlichen Besetzungen spielte, und Bayreuth, stand für das Trio endlich wieder einmal München auf dem Tourplan. Zur bayerischen Metropole hat Michael Wollny ein ganz besonderes Verhältnis: Act Label, Anfänge im Jazzclub Unterfahrt, das Münchner Publikum; last not least ist mittlerweile auch das Prinzregententheater für die Band ein „coming home again“ mit bewegenden Erinnerungen und vor allem guten Vibes. Das Trio betrat die Bühne sichtlich entspannt und gut gelaunt. Mit leichtem, federnden Gang ging Wollny ans Piano, griff gleich in die Vollen und mit Christian Weber am Bass und dem Schlagzeuger Eric Schaefer spielte die Band ein langes, sehr persönlich gestaltetes, durchgehendes Set, was der Dramaturgie des Abends sehr gut tat. Alte und neue Stücke wurden präsentiert: Angefangen bei „Interludium“ von Paul Hindemith über „Big Louise“ von Scott Walker bis hin zu eigenen Kompositionen wie „Der Wanderer“ oder das …
WeiterlesenKonzertkritik: das Elliot Galvin Trio im Leeren Beutel
Eine gehörige Portion Enthusiasmus und künstlerischer Ehrgeiz. Abgesehen von Musikalität und technischer Brillanz, sind das die Eigenschaften die das britische Elliot Galvin Trio nach Regensburg geführt haben müssen. Zwischen London, wo sie öfter auftreten, Manchester und Paris, dort gastieren sie demnächst, war der Leere Beutel der einzige Auftrittsort in ganz Deutschland. Und der Jazzclub hat mit den, auf dem Kontinent noch unbekannten, jungen Musikern eine gute Nase für Talente bewiesen. Das Konzert, schwach besucht zwar, offenbarte ein frisches, unkonventionelles und ungemein vielseitiges Trio. Das braucht dann auch weder Vergleiche mit anderen Jungstars wie Michael Wollny oder Lorenz Kellhuber zu scheuen, noch gründelt es in flachen Gewässern wie manche angesehene Jazztrios. Seit den Erfolgen von Trios wie E.S.T. oder von Brad Mehldau gehört diese Besetzung wieder zu den beliebtesten im Jazz und stellt entsprechend große Anforderungen an junge Musiker. Der 27-jährige Elliot Galvin wurde bereits während des Studiums am renommierten Trinity College of Music mit Django Bates verglichen, einem der wichtigsten Masterminds des zeitgenössischen englischen Jazz. Mit ihm hat der blitzsaubere Pianist und Komponist einen gewissen Hang zum Eklektizismus gemeinsam. Dieser macht weder vor klassischen Bezügen, …
WeiterlesenAb heute im Kino: „Django – ein Leben für die Musik“ und eine Verlosung
Seit Jahren befand sich der französische Manouche-Gitarrist Django Reinhardt (1910-1953) auf dem Gipfel seines Erfolges, obgleich er sein Quintette du Hot Club de Jazz umbesetzen musste, nachdem sein kongenialer Geiger Stephane Grappelli 1939 aus Furcht vor den Kriegswirren in London geblieben war. Inspiriert von amerikanischen Jazzcombos, vor allem derjenigen des Klarinettisten Benny Goodman, hatte Reinhardt an seiner Stelle den Klarinettisten Hubert Rostaing und anstelle eines der beiden Rhythmusgitarristen einen Schlagzeuger – den Ägypter Pierre Fouad, im Film dargestellt von dem französischen Jazzschlagzeuger Vincent Frade – engagiert. (Text: Gerhard Litterst / Fotos: Roger Arpajou/Weltkino) Das neue Quintett war nicht minder erfolgreich im nunmehr von deutschen Soldaten besetzten Paris und eilte von Auftritt zu Auftritt in den führenden Cabarets, darunter das Folies Bergere, einer der von Reinhardt favorisierten Auftrittsorte. Unter dem ihn feiernden Publikum befanden sich indes zunehmend auch deutsche Offiziere, die einerseits seine als „unarische Negermusik“ verpönte Jazzmusik ablehnten, andererseits von ihrer euphorisierenden und popularisierenden Wirkung fasziniert waren. Hier, 1943, setzt die Handlung von Etienne Comars Film Django ein, der – als Weltpremiere und Wettbewerbsbeitrag – die diesjährige Berlinale eröffnete. Gestützt auf Alexis Salatkos Roman Folles …
WeiterlesenDie Jazz-Radio-Woche vom 16.10. bis 22.10.2017
Ein subjektiver Blick in die Jazzkalenderwoche 42 im Radio. Unter anderem feiert Dizzy Gillespie seinen 100. Geburtstag, an Geri Allen erinnert Karl Lippegaus. Ansonsten: Jazz Meets India bei den Donaueschinger Musiktagen 1967, Sängerin Sarah Vaughan, Anna-Lena Schnabel & Florian Weber, Orchester Kurt Edelhagen, Shirley Horn, Tony Allen, Shabaka Hutchings, Johannes Ludwig, WDR3 Jazzfest Gütersloh 2017, 28. Schaffhauser Jazzfestival 2017, Anouar Brahem, 25. Django Reinhardt Memorial Augsburg 2017, Donaueschinger Musiktage – LIVE, Lindy Huppertsberg/Classic Affairs. Alle Angaben ohne Gewähr. Jazz im Radio (Fernsehen) SR2 – JazzNow – Sonntags von 20.04 bis 22.30 Uhr BR-KLASSIK – Jazztime – Von Montag bis Freitag täglich um 23.05 Uhr rbb-kulturradio – Late Night Jazz – Sa und So 23:04 – 24:00 Uhr hr2-kultur – Jazz in hr2-kultur – täglich SWR2 – Jazz – täglich WDR3 – JAZZ & WORLD – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 0:00 Uhr Deutschlandfunk – Jazz (Überblick) – Jazz Live, JazzFacts und Milestones Deutschlandfunk Kultur – Jazz – diverse Sendetermine ARTE TV – Jazz 16.10.2017 22:04 bis 00:00 | WDR 3 WDR 3 Jazz & World: Young Sassy – Die Anfänge der …
WeiterlesenJazzfest Berlin 2017 blickt nach London und New York
Festivaleröffnung mit Bands aus den USA und London im Lido in Kreuzberg. Erster Artist-in-Residence: Amerikanischer Musiker Tyshawn Sorey Die Verbindung der Berliner Musikszene mit den USA und London ist eines der Themen der dritten und letzten Festivalausgabe des künstlerischen Leiters, des britischen Autors Richard Williams. Der US-amerikanische Schlagzeuger und Komponist Tyshawn Sorey ist der erste Artist-in-Residence des Festivals und tritt in vier Formationen auf, darunter im Abschlusskonzert mit 20 Musiker*innen aus Berlin. Außerdem reisen aus den USA Dr. Lonnie Smith, Nels Cline mit seinem Projekt „Lovers“, Ambrose Akinmusire, Heroes Are Gang Leaders, Steve Lehman & Sélébéyone und John Beasley’s MONK’estra an. Die „Berlin-London Conversations“ im A-Trane und die Auftritte von Shabaka and the Ancestors, Mônica Vasconcelos, Kit Downes und Empirical bringen die Londoner Musikszene nach Berlin. In seiner dritten und letzten Festivalausgabe präsentiert der künstlerische Leiter Richard Williams beim 54. Jazzfest Berlin an sechs Tagen, vom 31. Oktober bis 5. November, ein Programm mit 24 verschiedenen Jazzformationen – vom Solo bis zur Bigband, über 150 Musiker*innen verschiedenster musikalischer Herkünfte aus den USA, Südamerika, Südafrika, Asien und Europa. In den Konzerten werden teilweise ganz neue Konstellationen, zum Beispiel bei den „Berlin-London Conversations“ im A-Trane, zu erleben sein. Eigens für das Festival konzipierte Projekte, darunter drei neu …
WeiterlesenVeranstaltungstipp: Ingrid Arthur in Oberthulba
Ingrid Arthur, die große Jazz und Blues Stimme aus Amerika ist wieder mit Ihrer fünf Mann starken Groove-Formation auf der Piano-Bühne in Oberthulba zu Gast. Die in Berlin lebende Amerikanerin ist weltweit on Tour , begleiten werden sie Simon Horn (Bass), JC Dook (guitar), Helmut Bruger (piano), Fuasi Abdul (sax) und Tracy Dunken (drums). Die in Gainesville, Georgia (USA) geborene Ingrid Arthur ist eine der mächtigsten Stimmen in der Geschichte der Musik. Sie ist nicht nur eine wunderbare Sängerin, sie ist die Göttin des Souls mit reichhaltigem und traditionellem Hintergrund und dem Einfluß von Aretha Franklin, Mavis Staples, Mahalia Jackson. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete Ingrid mit vielen internationalen Stars zusammen. Unter anderem war Sie Background Sängerin bei Grammy Award-Gewinner von 1996 und 1997 Cissy Houston (Mutter von Whitney Houston), „Face to Face” und „He Leadeth me” und bei Grammy Award-Gewinnerin Bette Midler mit dem Song des Jahres „From A Distance”. Sie trat auf den verschiedensten Bühnen in New York, Paris, London und Berlin auf und wurde wegen ihrer Professionalität, sympathischen Erscheinung und einzigartigen Stimme überall mit stehenden Ovationen belohnt. Sobald sich die Türen oder …
Weiterlesen+++News+++Benefizkonzert in Norderstedt+++11. Jazzwanderung in Deidesheim+++Mulatu Astatke: Der Pionier des Ethio-Jazz im Gretchen+++
Benefizkonzert im Kulturwerk am See (Norderstedt) Es muss nicht immer „Tatort“ sein – einen Sonntagabend kann man auch mit Musik verbringen. Wie wäre es mit „ Klassik trifft Jazz und mehr“ ? beim Benefizkonzert am Sonntag, dem 17.09. um 20.15 Uhr im Kulturwerk am See (Norderstedt) Der Weg von Bach über Debussy zum Jazz ist nicht sehr weit. Mit purer Spielfreude und ausnahmslos hörenswert gestalten Gabriel Voicu und seine Freunde ein Benefizkonzert zu Gunsten der Norderstedter Kulturstiftung (mit Werken von Klassik bis Jazz). Gabriel Voicu (Violine) hat seine Stradivari als Solist und Orchestermusiker in zahlreichen Klangkörpern bekannt gemacht. Zuletzt spielte Gabriel Voicu über 50 Konzerte in den größten Städten und Konzertsälen Chinas. Für diesen Konzert konnte er seine Ehefrau, die bekannte Musicaldarstellerin und Gesangsdozentin Simone Voicu- Pohl , Rainer Lankau der als Konzertpianist und Korrepetitor in Norderstedt bekannt ist und der amerikanischer Sänger und Gesangsdozenten Dale Tracy mit dem Gabriel Voicu mehrere Wochen gemeinsam konzertierten um sich versammeln. Veranstalter: Kulturstiftung Norderstedt 11. Jazzwanderung im Deidesheimer und Ruppertsberger Rebenmeer Mit einem spritzigen Programm feiert die kultige Jazzwanderung am 3. Oktober 2017 ihr bereits 11-jähriges Bestehen. …
WeiterlesenEine Musiklegende ist gestorben – Mike Hennessey wurde 89 Jahre alt und spielte bis zuletzt Jazz auf seinem Piano in Durchhausen
Mike Hennessey, eine der großen Persönlichkeiten des globalen Musikmarktes, starb am Mittwoch vergangener Woche im Alter von 89 Jahren in Durchhausen (Baden-Württemberg). Wie seine Familie heute mitteilte, ist Mike Hennessey nach kurzer aber schwerer Krankheit verstorben und wurde im engsten Familienkreis in Durchhausen bei Stuttgart beigesetzt. Hennessey war weltweit ein gefeierter Pianist bekannter Jazz-Ensembles. Er schrieb viele Biografien über berühmte Jazzmusiker unter anderem Kenny Clarke, Johnny Griffin, Ronnie Scott und half unzähligen globalen Popstars, eine Karriere zu machen, weil er in seinen fast drei Jahrzehnten als internationaler Chefredakteur der weltweit renommierten Musikzeitschrift Billboard in New York genau wusste, was in den Charts Erfolg hatte. Seit 1989 lebte Hennessey mit seiner Ehefrau, der bekannten Konzertagentin Gaby Kleinschmidt, in der idyllischen Landschaft von Durchhausen. Er spielte bis zu letzt an seinem Klavier, komponierte und vermochte immer wieder bekannten Jazz-Kompositionen seinen eigenen Stil zu geben. Der humorvolle Journalist und Musiker hatte Durchhausen kennen und lieben gelernt. Er gab auch teilweise in der Umgebung Jazz-Konzerte, um mit seinen Nachbarn und Freunden Spaß zu haben. Mike Hennessey wurde 1928 in London geboren. Er galt als sagenumwobener Jazz-Spezialist, der sich mit …
Weiterlesen+++ 46. moers festival 2.-5. Juni 2017 +++ Gospel, Monk und Golden Twenties: Die hr-Bigband in der Saison 2017/18 +++ Stadtgarten-Team zum „Kulturmanager des Jahres“ gewählt +++
+++ moers festival 2017 +++ Das moers festival 2017 lädt dieses Jahr mit einer spannenden Mischung zum Genuß ein: Julien Baker ist die neue große Liebe der internationalen Indie-Szene und wird für ihre eindringlichen und intimen Konzerte gefeiert. Die 21-Jährige berührt aber nicht nur mit einer wunderschönen Stimme und profundem Songwriting, sondern hat auch politisch etwas zu sagen. Julien Baker kommt aus dem Süden der USA, ist queer und zugleich bekennende Christin, eine konfliktreiche Mischung. The Bad Plus produzieren seit 17 Jahren mit Piano, Bass und Drums einen seltenen Hybrid: intelligente Musik für die Massen. Das Trio aus Minneapolis kreiert mit Einflüssen von Strawinski bis Ornette Coleman einen avantgardistischen eigenen Stil irgendwo zwischen Jazz, Blues, Pop und Rock. Rhythmisch verschachtelt, mal intellektuell, mal romantisch spielen sie auch eigenwillige Adaptionen bekannter Stücke von Bands wie Nirvana, Aphex Twin oder Radiohead. Battle Trance sind vier Tenorsaxophonisten aus Brooklyn, New York, die die Grenze zwischen Instrument und Körper/Atem zu überwinden suchen. Ihrem Namen folgend versetzen sie ihre Zuhörer dabei in Trance, lassen die aus repetitiven Mustern sich überlagernden Klangteppiche in sanften Wellenbewegungen pulsieren. Das 2012 gegründete Quartett unter …
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