Audience Development (7) – „externe“ Vermittlung

In den vergangenen Blogfolgen habe ich diverse Möglichkeiten beleuchtet, wie Musiker und Veranstalter als „interne“, unmittelbar am Konzert beteiligte Personen die Vermittlung zum Publikum intensivieren und/ oder verbessern können. Es gibt jedoch auch etliche Ideen und Konzepte für die „externe“ Vermittlung, die ich im folgenden vorstellen möchte. Einziger Haken: sie kosten meistens Geld, was im Jazzbereich schnell zum Ausschlusskriterium werden kann. 1) Outsourcen von Dienstleistungen Wenn man nicht das Glück hat, sich entweder selbst gut auszukennen oder enge Freunde und Bekannte zu haben, die einem Bandfoto, Homepage oder Konzerteinführung in guter Qualität kostenfrei oder zu Freundschaftspreisen ermöglichen, kann (und muss) man sich diese Leistungen einkaufen. Im besten Fall spart man dabei viel Zeit und bekommt Resultate, die man selbst nie so gut hinbekommen hätte. Je genauer die eigene Vorstellung dessen ist, was man erhalten möchte, desto besser stehen die Chancen auf ein stimmiges Ergebnis ohne kostspielige Umwege und schlechte Kompromisse. Für alle Dienstleistungen, die keine persönliche Anwesenheit erfordern (wie z.B. Homepage-Gestaltungen), bieten sich im Internet zahllose Möglichkeiten, diese in Ländern mit niedrigeren Lohnkosten durchführen zu lassen. Könnte, je nach Sachlage, auch ein Tauschhandel möglich sein? …

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Kulturbeutel-Verse

Vom 27. März bis 3. April steigt in München wieder das wunderbare Festival „Jazz Lines“. Weil dort aber nicht einfach nur losgejazzt wird, sondern auch gekammerorchestert, diskutiert, gelesen, gehörspielt und filmgeguckt, sitzen Kulturförderer jeder Form mit im Boot: das Kulturradio Bayern 2, das Kulturreferat der Landeshauptstadt, die Kulturstiftung des Bundes, sogar der Veranstalter heißt Kulturkontor. Also alles Kultur hier, links- und rechtsdrehend, ein ganzer Kulturbeutel voll. Und das hebt den Jazz natürlich gleich auf eine ganz andere Ebene: Im ersten Satz des ersten Abschnitts des Grußworts der Künstlerischen Direktorin der Kulturstiftung des Bundes (genug Genitive?) wird gleich die Brücke geschlagen zwischen Bebop und Lyrik. Frau Völckers zitiert nämlich ein „legendäres Jazz-Gedicht des englischen Schriftstellers Adrian Mitchell“: „He breathed in air / He breathed out light / Charlie Parker was my delight.“ Gegen dieses Bekenntnis ist wenig zu sagen (außer dass der äquivoke Reim nicht schön ist), aber die Stiftungsfrau fällt darüber geradezu in Begeisterung: „Poetisch prägnanter ist selten eine Hymne auf das Saxofonspiel von Charlie Parker ausgefallen.“ Poetisch prägnanter? Oder einfach nichtssagender? Ich frage mich, ob Frau Völckers im Geleitwort einer Kunstausstellung ähnlich mutig vorpreschen …

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Nothilfefonds Kultur – Rettung für JazzBaltica?

Der Deutsche Kulturrat, der Dachverband der Bundeskulturverbände, hat erneut einen Nothilfefonds für Kultureinrichtungen gefordert. Erst kürzlich hatte Schleswig-Holstein ein Sparkonzept zur Konsolidierung seines Haushaltes vorsgestellt, das Streichungen unter anderem beim Schleswig-Holstein Musik Festival und beim Festival JazzBaltica vorsieht. Letzteres würde eine Einstellung der Förderung auf Dauer kaum überleben. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann hat daraufhin die vom DKR im Zuge der Krise der kommunalen Kulturfinanzierung bereits früher geäußerte Forderung nach einem Nothilfefonds erneut bekräftigt: „In Schleswig-Holstein wird Tabula rasa gemacht. (…) Beim Festival JazzBaltica, das jetzt kaputt gespart wird, geht es um eine Summe von 160.000 Euro im Jahr und beim Schleswig-Holstein-Tag um 150.000 Euro alle zwei Jahre. Das sind überschaubare Summen, bei denen ein Nothilfefonds des Bundes einspringen könnte, zumal auch die Haushaltsstrukturkommission in Schleswig-Holstein davon ausgeht, dass ab dem Jahr 2014 wieder normale Haushalte verabschiedet werden können.“ Der Nothilfefonds Kultur soll von der Kulturstiftung des Bundes oder von der Kulturstiftung der Länder getragen werden und die klammen Kommunen entlasten. Der DKR sieht die Länder in ihrer Gesamtheit in der kulturellen Verantwortung und fordert eine gemeinsame Handlungsstrategie. „Die Länder haben in den …

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