Bisher wurde der Albert-Mangelsdorff-Preis (Deutscher Jazzpreis) der Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) für das Lebenswerk verliehen. Die personell völlig neu aufgestellte UDJ hat sich in diesem Jahr für eine Öffnung der Auswahlkriterien des Preises entschieden. Somit konnte die Jury den Posaunisten und Komponisten Nils Wogram gestern im Rahmen des Jazzfests Berlin als bis dato jüngsten Preisträger ehren. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der GEMA-Stiftung, dem Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes und der GVL gestiftet. Überreicht wurde der Preis erstmalig in Form einer Trophäe des Berliner Metallbaukünstlers Wolfgang Seidel von Julia Hülsmann, Vorsitzende der Union Deutscher Jazzmusiker. Die Laudatio hielt der Publizist Hans-Jürgen Linke, der die Arbeit des Preisträgers seit Jahren verfolgt: „Nils Wogram steht mit beiden Beinen in der Jazzgeschichte, aber wie alle Posaunisten hat er seine Beine nicht nur zum Stehen und Geerdetsein. Er bewegt sich, und Jazzgeschichte ist für ihn immer eine Herausforderung zur Aneignung, die durchaus kompliziert ausfallen kann. In Root70 hat er gemeinsam mit Hayden Chisholm mikrotonale Spielweisen entwickelt, mit denen er sein eigenes Verständnis von Jazz auflädt. Vor einigen Jahren gab es zum Beispiel ein Album, das …
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