Der Jazz und die Komponisten der Weimarer Republik

Die Konzertreihe „Feindsender“ beleuchtet die kontroverse und tragische Situation des Jazz unter der Nazi-Diktatur. Die Konzerte werden ausführlich moderiert und mit interessanten Rückblicken auf die Musikszene und Zitaten aus Originalquellen angereichert. Das Ensemble besteht aus Studierenden und Dozenten der Hochschule für Musik und Theater München mit dem besonderen Fokus auf die Förderung begabter junger Musikerinnen und Musiker. Gestern beleuchteten Tizian Jost (Vibraphon/Klavier), Michael Riessler (Bassklarinette) und Eugen Bazijan (Violoncello) klassische Komponisten der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zum Jazz. Im Fokus standen jazzinspirierte Arbeiten von Paul Hindemith, Ernst Krenek,  Erwin Schulhoff – „To Make A Lady Out Of Jazz“ und 3. Kurt Weill. Die Fotos dieser Feindsender-Galerie schoss der Moderator des Abends, Ralf Dombrowski. Weitere Feindsender -Konzerte im NS-Dokumentationszentrum München am 17.2., 13.4., 11.5. (im BR-Studio 2) und 29.6.2016.

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„Alles ist Jazz – irgendwie“: Jazzfest München 2015

Von Godehard Lutz – „Alles ist Jazz – irgendwie“: Diese augenzwinkernde Aussage des Pianisten Andy Lutter kennzeichnete mehr oder weniger trefflich die beiden ersten Konzerte am Eröffnungsabend des 26. Jazzfest der Jazzmusiker-Iniative München. Deren Vorsitzender und bewährter Festivalleiter ist Lutter seit langem. Im Verdacht, der Jazzpolizei anzugehören, stehen eher und sein Verein eh nicht. Die musikalischen Grenzen waren beim Jazzfest nie ganz eng und wurden in den letzten Jahren (auch geographisch) eher weiter gezogen. Wenn also am Donnerstagabend, den 10. Dezember in der Black Box des Gasteig sechs extrovertierte Straßenmusikanten auf der Bühne standen, die sonst eher in der Münchener Fußgängerzone anzutreffen sind und von einer besinnlichen Singersongwriterin aus der Schweiz abgelöst wurden, konnte, musste man sich aber nicht wundern. Jazz boten „Konnexion Balkon“ und Katharina Busch und ihre Band nicht, aber sie entsprachen voll dem Festival-Motto „Hören Sie Stimmen!“ Und es bereitete Freude, ihnen zuzuhören. Darein mischte sich beim Auftakt von der Straße eine gehörige Portion Verblüffung und Spaß über diese „upcyclete Musik“, die vor der genialen Verwertung keiner Komposition aus Klassik und Pop zurückschreckt und nebenbei das Schlagcello erfunden hat, das so gewissermaßen …

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Wie der Jazz nach Deutschland kam: ein Filmprojekt

Die Filmemacher Andreas Heinrich und Reinhard Kungel von rk-film arbeiten an einem Dokumentarfilm über Anfang und Verbreitung des Jazz in Deutschland. Einen ersten Eindruck vermittelt ihr Trailer, der auf folgender Internet-Seite frei zugänglich ist: http://jazz2germany.de In der Finanzierung ihres Projektes gehen die Filmemacher neue Wege. Gemeinsam mit der Internetplattform Startnext versucht man den schwierigen Marktbedingungen im Dokumentarfilm zu trotzen: mittels Crowdfunding. http://startnext.com/entering-germany Jazz- und Filmliebhaber haben hierbei die Möglichkeit, das Filmvorhaben direkt und sofort finanziell zu unterstützten. Optional winken verschiedene „Dankeschöns“ als Gegenwert – ganz abgesehen vom ideellen Wert, dieses Projekt mitrealisiert zu haben. ENTERING GERMANY – WIE DER JAZZ NACH DEUTSCHLAND KAM Ein Filmprojekt von Reinhard Kungel und Andreas Heinrich Kein Dokumentarfilm hat bisher umfassend die Geschichte des deutschen Jazz erzählt. Reinhard Kungel möchte dies ändern und arbeitet seit sieben Jahren mit seiner Produktionsfirma rk-film an der Realisierung von „Entering Germany | Wie der Jazz nach Deutschland kam“. Jazz-Legenden in ausführlichen Interviews festzuhalten, darunter Coco Schumann, Paul Kuhn (†), Rolf Kühn, Max Greger (†), Klaus Doldinger, Hugo Strasser, Peter Thomas und „DDR-Jazz-Papst“ Karlheinz Drechsel. Hinzu kommen bisher unveröffentlichte Konzertaufzeichnungen, darunter das legendäre letzte Live-Konzert …

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+++ News +++ Veranstaltungstipps-Ticker +++ Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis +++ Early Bird Tickets Moers +++

+++ Jazzclub Regensburg mit Lorenz Kellhuber und Lisa Bassenge +++ Der Jazzclub Regensburg präsentiert am Donnerstag, den 10.12.2015, 20:00 Uhr, das Pianotrio von Lorenz Kellhuber bei Jazz in der Galerie;  Besetzung: Lorenz Kellhuber – p | Orlando le Fleming – b | Obed Calvaire – dr – Spätestens seit seinem zweiten, hoch gelobten Album COSMOS gilt der 25-jährige Pianist und Komponist LORENZ KELLHUBER als außergewöhnliches Talent in der Jazzszene. Zu diesem Konzert kommt er mit seinem New Yorker Trio, für das er zwei der gefragtesten Musiker der dortigen Jazzszene gewinnen konnte: Mit ORLANDO LE FLEMING am Bass und OBED CALVAIRE am Schlagzeug interpretiert er dabei Stücke aus dem Great American Songbook. Am Sonntag, den 13. Dezember wird es weihnachtlich mit Rüdiger Eisenhauers Sleigh Ride Orchestra feat. Lisa Bassenge; Besetzung: S(w)inging Angels: Martin Strasser – voc | Klaudia Salkovic – voc; Sleigh Ride Orchestra: Dirk Rumig – sax | Rüdiger Eisenhauer – g | Matthias Bublath – org | Felix Wiegand – b | Guido May – dr Special Guest: Lisa Bassenge – voc – Tiki, Rockabilly und Swing Extravaganza is in the House. Das Sleigh …

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Die vielen Talente der Jutta Hipp – eine umfangreiche Dokumentation gibt Auskunft

Von Dietrich Schlegel. Gleich zu Beginn sei es gesagt: „The Life And Art Of Jutta Hipp – Hipp is cool“ ist eine verlegerische und jazzhistorische Großtat des Musikproduzenten Micha Gottschalk und der Jazzmusikerin und Musikpädagogin Ilona Haberkamp. Ganz wesentlich war auch der Jazzhistoriker Gerhard Evertz, Verfasser eines Buches über „Jutta Hipp – ihr Leben & Wirken“, an Recherche und Dokumentation beteiligt. Eine stabile Box im 12“ Format alter LPs enthält ein schwergewichtiges, reich bebildertes Buch voller informativer Texte und Dokumente, ein Beispiel hoher Buchkunst, noch beeindruckender als Gottschalks 2014 in ähnlicher Aufmachung erschienene Text- und Musikdokumentation „mood records cologne Gigi Campi: Jazz in West Germany 1954 – 1956 – The First Independent Modern Jazz Label in Europa“. So wurde dieses Gesamtkunstwerk zu einer bibliophilen Hommage auf Jutta Hipp, die am 4. Februar 1925 in Leipzig geborene und am 7. April 2003 in Queens/N. Y. gestorbene einst als „First Lady of European Jazz“ gefeierte Pianistin, die über Jahre in Europa auch die einzige Jazzmusikerin an einem Instrument war. Sonst gab es nur Sängerinnen. In diesem Jahr wäre sie 90 Jahre alt geworden. Der Inhalt dieser Box …

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Zweiter Jazz Piano Marathon in Ottobrunn

Von Thomas J. Krebs – Unter dem Motto „Prägende Generation” geht der Jazz Piano Marathon in Ottobrunn am 04. Dezember 2015, diesmal mit 12 Händen an 88 Tasten, in die zweite Runde. Nach dem grandiosen Erfolg der ersten Veranstaltung letzten Jahres scheint sich diese Reihe zu etablieren (das wäre zumindest wünschenswert). Waren letztes Jahr noch 11 ranghohe Pianisten am Start, die generations- und stilübergreifend das Publikum begeisterten, hat man sich entschlossen den Jazz Piano Marathon dieses Jahr auf 6 Künstler zu beschränken. Eine gute Entscheidung, hat man damit die Möglichkeit, den Zeitrahmen etwas lockerer zu gestalten, und der Zuhörer kann die Musiker noch intensiver genießen. Eine Herausforderung für den Veranstalter wie für den Hörer bleibt es allemal, es gibt klanglich viel zu erleben und zu entdecken. Diesmal werden mit von der Partie sein: der türkische Fusion-Virtuose Aydin Esen, Jeff Gardner mit seinem südamerikanisch-karibischem Jazzpiano, als Vertreter der russischen Jazzpianoschule Simon Nabatov, der wunderbar vielseitige Christoph Spendel, Laszlo Gardony mit seinem komplexen, hochemotionalen Spiel und last not least Cornelius Claudio Kreusch himself, dessen Hände wie gewohnt über die Tasten fliegen werden und der gleichzeitig, gemeinsam mit …

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Kamasi Washington in der Unterfahrt – ganz großer Bahnhof

Kamasi Washington in der Unterfahrt – ganz großer Bahnhof: das Konzert seit 5 Monaten ausverkauft, ein Zusatzkonzert vorgeschaltet, um der Nachfrage zumindest ein wenig gerecht zu werden, ein 18m langer Nightliner vor dem Club, sowas erlebt die Unterfahrt auch nicht alle Tage…und dann: Jazzer steigen aus, ohne Allüren, entspannt, freundlich, den Fans zugewandt und in grandioser Spiellaune. Das Konzert selbst ein Hammer. Kamasi Washington zündete mit seinem Oktett ein wahres Jazzfeuerwerk und begeisterte das Publikum. Der kann wirklich was! Glückliche Fans kamen zum Schluss auch noch bei der Signierstunde seines Albums auf ihre Kosten und mit dem Meister sowie seinen Mitstreitern ins Gespräch. Vorspann und Galerie: Thomas J. Krebs/Text: Ralf Dombrowski Als Kamasi Washington den Vertrag für sein Konzert in der Unterfahrt unterschrieb, war noch nicht klar, dass er so berühmt sein würde. Wenig später jedoch nahm der Hype seinen Lauf und so quollen die Reservierungslisten derart über, dass er gleich zweimal hintereinander spielen musste, zwei Konzerte auf unterschiedlichem Niveau der künstlerischen Energie. Denn die erste Runde um sechs war zwar konzentriert, aber im Vergleich zum Konzert um neun Uhr doch deutlich gedämpfter. Ein wenig …

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+++News +++ Stimmgewaltiger Abschluss bei Jazz & The City in Salzburg +++ IBK-Förderpreis verliehen +++ Förderprogramm zur Digitalisierung der Live-Musikclubs startet +++

+++ Stimmgewaltiger Abschluss bei Jazz & The City in Salzburg +++ 5 Tage, 80 Konzerte, 30 Locations und rund 35.000 BesucherInnen – die 16. Auflage des Festivals Jazz & The City lockte Jazzfans aus aller Welt in die Salzburger Altstadt und bewies einmal mehr, dass sich die Stadt nicht nur als hervorragende Bühne für österreichische KünstlerInnen sondern vor allem auch für internationale Stars eignet. Zum krönenden Abschluss brachte Omar Sosa mit seinen hörbaren kubanischen Wurzeln Schwung ins Publikum des Salzburger Landestheaters und Lisa Simone erfüllte den Raum mit ihrer gewaltigen Stimme! „Jazz & The City“ hat es geschafft: Von anfänglichen 18 Konzerten an drei Spielstätten im Jahr 1999, hat es sich 16 Jahre später in ein Festival mit internationaler Strahlkraft entwickelt. Die rund 80 unterschiedlichen KünstlerInnen entführten die BesucherInnen auf eine musikalische Reise um die ganze Welt. Stars wie Dhafer Youssef, Anouar Brahem, das Avishai Cohen Trumpet Trio, Chris Potter, Bill Frisell, John Scofield & Joe Lovano, Eska, Omar Sosa, Lisa Simone und viele mehr waren die absoluten Highlights und lösten mit ihren Auftritten am vergangenen Wochenende wahre Begeisterungsstürme aus. Zahlreiche Österreichpremieren u.a. von Yom, …

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Dombert’s Urban Jazz, unterwegs mit dem neuen Programm

Gitarrist Andreas Dombert tourte in den vergangenen Jahren mit Weltstars wie Larry Coryell, Philip Catherine, Ulf Wakenius oder Airto Moreira. Mit seiner Formation „Night of Jazz Guitars“ trat er bei hochkarätigen internationalen Festivals auf, als Kopf der Band „Dombert´s Urban Jazz“ experimentierte er mit Elektronik-Einflüssen und feilte an seiner ganz eigenen Klangästhetik. Am kommenden Mittwoch (4. 11.) gastieren Dombert und sein Urban Jazz-Projekt in seiner Wahlheimatstadt Regensburg mit einem brandneuen Programm. Ein Jahr lang feilte er in der Stadtkunst, einem Künstlerhaus am Stadtrand von Regensburg, zusammen mit dem Elektroniker Peter Sandner und dem Videokünstler Ralf Oberleitner an den neuen Stücken. Im Jazzclub Leerer Beutel in Regensburg erwartet die Besucher ein brandneues Programm, das gerade auf einer Tour durch Süddeutschland erprobt wird und gleichzeitig im Münchener Studio von Manfred Mildenberg aufgenommen wird. Die Premiere in der Münchner Unterfahrt ist gelungen, und mit jedem Konzert wächst das Programm zusammen und gewinnt an Perfektion. Weitere Konzerttermine sind Amberg (29.10.), Neumarkt (30.10.) und Feldafing (31.10.). Die Tour gastiert nicht nur in klassischen Jazzclubs , sondern auch in Konzert- und Theatersälen wie dem Casinosaal in Amberg oder dem Reitstadel in Neumarkt. …

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Abschied von der Škoda-Allstar-Band: Uli Beckerhoff blickt auf ein gelungenes Modell zur Förderung der Kultur zurück

Von Stefan Pieper – Zum letzten Mal geht ab dem 5. November die Škoda Allstar Band auf Tour. Danach zieht sich der Autokonzern endgültig aus dem Bereich des Jazz-Sponsoring zurück. Damit ist der hochkarätig besetzten Combo aus internationalen Jazzgrößen die Möglichkeit zur weiteren Existenz als tourneefreudige Liveband genommen. Ulrich Beckerhof, Gründer und langjähriger Leiter der Skoda Allstar Band blickt mit großer Dankbarkeit auf die gute Zusammenarbeit mit dem Sponsor zurück. Bei voller künstlerischer Souveränität hat Škoda dieser Band das lebenswichtige  Rückgrat gegeben. Beckerhoffs ernüchterndes Fazit beschreibt die heutige wirtschaftliche  Situation für die meisten Jazzmusiker und – bands: „Mit so einer großen Formation zu spielen, ist heutzutage auf der Live-Ebene nicht mehr finanzierbar. Ein Tourbetrieb in dieser Größenordnung ist nicht ohne einen Sponsor zu stemmen. Ich bin sehr dankbar, dass wir so lange von diesem Sponsor unterstützt worden sind.“ Durch das Sponsoring durch Skoda konnte die Allstar-Band 15 Jahre lang viel Basisarbeit in Sachen Jazz leisten. Last but not least konnte dadurch der Tourneebetrieb vor allem in Sachen Jazzvermittlung reiche Früchte tragen: „Wir haben an zahllosen, auch sehr kleinen Örtlichkeiten gespielt und dadurch einem breiten Publikum …

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