Film und Konzert: Der Jazz-Film „Saslonch-Suite“ auf dem 30. Internationalen Dokumentarfilmfestival München

Was passiert, wenn Extremsportler mit Jazzmusikern an einer Felswand in Dialog treten? Andreas Pichler dokumentiert mit seiner Doku „Saslonch Suite“ das Projekt des Südtiroler Jazzfestivals Alto Adige, bei dem Kletterer und Highliner zu experimentellen Sounds ihre ganz eigenen Rhythmen finden. Konzert „The Climbers“ Schaerer – Niggli – Kalima Nach dem Film geben die Klettermusiker Andreas Schaerer (Stimme), Lucas Niggli (Drums), Kalle Kalima (Guitar) ein Konzert.  Beim Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2014 haben sie gemeinsam mit weiteren Musikern und Kletterprofis in der Saslonch performt. So wagemutig klingt auch die Musik des Trios. »Saslonch Suite«  (IT 2014, 42 Min. – Langfassung, Andreas Pichler) Mi, 13.5.15 / 20:00 Uhr / Black Box € 8,50

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John Scofield und Pablo Held im Neuburger Birdland

Am vergangenen Freitag stattete Gitarren-Star John Scofield zum fünften Mal dem Neuburger Jazzclub „Birdland“ seinen Besuch ab. Ralf Dombrowski war mit seiner Kamera für uns  dabei. „Sco“ hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den Keller unter der Hofapotheke für eine der schönsten Locations dieser Art weltweit hält. Nun kam er mit dem feinen Trio des deutschen Pianisten Pablo Held mit Bassist Robert Landfermann und Drummer Jonas Burgwinkel, der hier selbst im Dezember 2013 für ein denkwürdiges Konzert sorgte, nach Neuburg. „Die kantige, abstrakte, zugleich organische, aus sich herauswachsende Musik eines erstaunlichen Quartetts“, schreibt Dombrowski, „war das Konzerthighlight der Neuburger Jazz-Saison.“

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Viktoria Tolstoy & Jacob Karlzon im Veranstaltungsforum Fürstenfeld – Fußball oder Jazz?

Von Thomas J. Krebs – Diese Frage stellte sich dem Publikum aus dem Münchner Umland am vergangenen Mittwoch nicht wirklich. Im Rahmen der renommierten und erfolgreichen „fürst jazz“ Reihe, die mittlerweile in die 22. Saison geht, erschien das treue Jazzpublikum vollzählig und konnte, im Gegensatz zu den Fußballfans, den Abend in vollen Zügen genießen. Ob „Against all odds“ von Phil Collins, Stücke von ihren Alben „White Russian“, „Letters to Herbie“ oder Songs aus dem aktuellen Duo Album mit Jakob Karlzon, Tolstoy verzauberte das Publikum mit ihrer facettenreichen Stimme und gab Karlzon gleichzeitig genügend Raum, um auch solistisch am Piano brillieren zu können. Gewonnen hat an diesem Abend auf jeden Fall das Publikum mit der Entscheidung sich das Konzert anzuhören. Anbei ein paar fotografische Impressionen des Abends.

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Audience Development (7) – „externe“ Vermittlung

In den vergangenen Blogfolgen habe ich diverse Möglichkeiten beleuchtet, wie Musiker und Veranstalter als „interne“, unmittelbar am Konzert beteiligte Personen die Vermittlung zum Publikum intensivieren und/ oder verbessern können. Es gibt jedoch auch etliche Ideen und Konzepte für die „externe“ Vermittlung, die ich im folgenden vorstellen möchte. Einziger Haken: sie kosten meistens Geld, was im Jazzbereich schnell zum Ausschlusskriterium werden kann. 1) Outsourcen von Dienstleistungen Wenn man nicht das Glück hat, sich entweder selbst gut auszukennen oder enge Freunde und Bekannte zu haben, die einem Bandfoto, Homepage oder Konzerteinführung in guter Qualität kostenfrei oder zu Freundschaftspreisen ermöglichen, kann (und muss) man sich diese Leistungen einkaufen. Im besten Fall spart man dabei viel Zeit und bekommt Resultate, die man selbst nie so gut hinbekommen hätte. Je genauer die eigene Vorstellung dessen ist, was man erhalten möchte, desto besser stehen die Chancen auf ein stimmiges Ergebnis ohne kostspielige Umwege und schlechte Kompromisse. Für alle Dienstleistungen, die keine persönliche Anwesenheit erfordern (wie z.B. Homepage-Gestaltungen), bieten sich im Internet zahllose Möglichkeiten, diese in Ländern mit niedrigeren Lohnkosten durchführen zu lassen. Könnte, je nach Sachlage, auch ein Tauschhandel möglich sein? …

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Breaking News +++ KUG Jazz Night in Graz +++ Martin Schmitt in Oberthulba +++ XJAZZ Festival in Berlin

KUG Jazz Night – 50 Jahre Institut Jazz mit Sheila Jordan Sein 50-jähriges Jubiläum begeht das Institut Jazz der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz mit mehr als einem Dutzend prominent besetzter Konzertereignisse im In- und Ausland. In diesem Rahmen werden auch mehrere Künstler/-innen zu erleben sein, die für Graz prägend waren: So etwa bei den KUG Jazz Nights am 6. und 7. Mai, an denen Sheila Jordan (voc) im György-Ligeti-Saal auftritt. Begleitet wird sie vom langjährigen Institusvorstand Karlheinz Miklin (sax) und dessen Quartett. Miklin verabschiedet sich mit diesem Konzert als KUG-Lehrender. Weitere Informationen zur KUG Jazz Night finden sie hier.   Martin Schmitt präsentiert sein neuestes Programm „von Kopf bis Blues“ auf der Piano-Bühne in Oberthulba Schon dreimal begeisterte der Münchner mit seiner Klavierspielkunst, seinem Gesang und einer bemerkenswerten Moderation die ausverkaufte Piano-Bühne. Diesmal hat er sein neuestes Programm „von Kopf bis Blues“ im Gepäck, welches er erst kürzlich im Münchner Gärtnerplatz-Theater mit großem Erfolg vorstellte. Nach seinem Mundart-Programm „Aufbassn!“ präsentiert Martin Schmitt am 8. Mai (20.00 Uhr) erneut eine gelungene Mischung aus eigenen bayrischen Songs, Blues, Boogie Woogie und Gedichten als lyrisches …

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Am International Jazz Day der UNESCO: Fuller Sound im Gasteig

Am International Jazz Day der UNESCO am 30.4. konzertieren das Tia Fuller Quintet feat. Sean Jones und Claus Reichstaller sowie das U.M.P.A Jazz Orchestra der Hochschule mit Stücken von Tia Fuller gemeinsam in der Black Box.Das Konzert wird einer der Höhepunkte der diesjährigen JAM:M Jazz Masters München sein.(Karten bei München Ticket) Jam-Sessions der Studenten der Hochschule für Musik und Theater und den Teilnehmern der Meisterkurse gibt es am 1.5. und am 2.5. jeweils um 21.00 Uhr in der Lounge des Restaurants „gast“ im Gasteig. Am 3.5. wird es für die Amateure dann ernst: Die Teilnehmer der JAM:M Jazz Master Classes präsentieren in der Black Box ihre Ergebnisse vor Publikum. Neben umfangreichen Konzertaktivitäten mit ihrem Quintett, aber auch als Sidewoman bei Popstar Beyoncé, leitet Tia Fuller derzeit acht Ensembles am Berklee College of Music. Altsaxophonistin und Komponistin Tia Fuller war Mitglied bei Terri Lyne Carrington’s „Mosaic’ Project“, für das es einen Grammy gab, sie arbeitete als Assistentin des musikalischer Direktors bei Esperanza Spalding’s „Radio Music Society“- Tournee, und tourte mehrfach mit Dianne Reeves. In München unterrichten sie und ihre Mitstreiter in Einzelgruppen, dazu leitet jeder Dozent …

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Weltoffen, spontan und spielbesessen: Elchin Shirinov als Kulturbotschafter

Von Stefan Pieper –  Am 19. Mai lohnt es sich, nach Frankfurt zu reisen: Im stimmungsvollen Ambiente des Gesellschaftshauses im Frankfurter Palmengarten gastiert der aserbaidschanische Ausnahme-Pianist Elchin Shiriniov – zusammen mit dem Briten Dave Hamblett am Schlagzeug und dem italienischen Bassisten Andrea di Biase. Sein deutsches Debut-Konzert im Düsseldorfer Schauspielhaus bewies, dass der junge aserbaidschanische Pianist Elchin Shirinov zu den besten Jazz-Pianisten unserer Tage gezählt werden darf. Die überaus vielfältige Jazzszene in Aserbaidschan deutet auf eins hin: In diesem islamischen und post-sowjetischen Land zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer funktioniert religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Toleranz. Baku und Aserbaidschan stehen zurzeit besonders im Rampenlicht wegen der Europa-Spiele im Juni dieses Jahres. Ebenso half der Eurovision Song-Contest dem Land zu internationaler Aufmerksamkeit. Doch die reiche kulturelle Gegenwart Aserbaidschans bietet viel mehr als solche Medienereignisse. Aktuell präsentiert die Heydar Aliyev Stiftung zusammen mit der Botschaft der Republik Aserbaidschan und auf Einladung des Botschafters Parviz Shahbazov in einer deutschlandweiten Konzertreihe ein vielfältiges musikalisches Potenzial. Der Pianist Elchin Shirinov, der am 19. Mai im Gesellschaftshaus im Palmengarten zu Frankfurt gastiert, gehört zu den herausragenden Talenten der Szene in Baku. (Auch in diesem Jahr wird es hier wieder ein großes international …

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Audience Development (6) – Do-it-yourself-Vermittlung 3: Überlegungen zu Raum und Zeit

Dem Jazz wird oft vorgeworfen, er hänge von der Art seiner Präsentation immer noch in den goldenen Zeiten der 1950er und 60er Jahre fest. Auch wenn es längst viele lobenswerte Veränderungen gibt – einige habe ich in der einleitenden Folge dieser Blogserie bereits genannt –, würde mir doch auf die Frage „Wie läuft ein Jazzkonzert ab?“ zuerst folgendes Verlaufsklischee einfallen: Das Publikum wird eine halbe Stunde vor Beginn des Konzertabends in den Raum/ Saal gelassen und nimmt in Reihen oder an kleinen Tischen Platz. An den Wänden hängen Schwarz-Weiß-Fotos mehr oder weniger bekannter Jazzgrößen. Mit leichter bis mittlerer Verspätung betritt ohne Ankündigung eine Band die etwas erhöhte Bühne und beginnt mit dem ersten von zwei Sets, die jeweils etwa 45 Minuten dauern. Nach dem ersten Stück heißt der Bandleader das Publikum willkommen. Sofern die Musik der Gruppe ausreichend klare Trennungen zulässt, wird nach jedem Solo routiniert bis begeistert geklatscht. Die Pause zwischen den Sets wird genutzt, um neue Getränke zu ordern. Eine über Applaus und gegebenenfalls stilles Füßewippen hinausgehende Interaktion zwischen Publikum und Band während der Sets ist nicht vorgesehen. Vor dem letzten Stück stellt …

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News: Giora Feidman in Leipzig +++ Jeffrey Mills & Friends mit Special guest Roger Pabst in Halle

The Giora Feidman Jazz Experience – „Klezmer meets Jazz“ Giora Feidmann kommt mit einem neuen Programm – einer spannungsreichen Mischung aus Jazz und Klezmer, gespielt von virtuosen Instrumentalisten – am 10. Mai (17 Uhr) in die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Petri. in Leipzig. Was kommt dabei heraus, wenn ein erfahrener Orchestermusiker, der die jiddische Volksmusik salonfähig gemacht hat, auf einmal mit dem Jazz flirtet. Die Begriffe „Klezmer“ und „Jazz“ bezeichnen dabei lediglich Eckpunkte und stehen in keinem Widerspruch zueinander. Klezmer – Musik ist voller Swing und im Jazz steckt ebenfalls das ganze Kaleidoskop von Emotionen, die im Klezmersound mitschwingen. In Feidmans neuem musikalischem Menü gibt es Latin Jazz wie „Caravan“ von Duke Ellington, die Jazz-Ballade „Beautiful Love“ von Victor Young, George Gerswhins Uptempo Swing „Somebody Loves Me“, oder atmosphärischen Jazz wie „Crystal Silence“ von Chick Corea. Dies alles ist durchsetzt von der trotz aller Melancholie lebensbejahenden Musik der osteuropäischen Juden. Jazz einmal ganz anders. Begleitet wird Giora Feidman (Klarinette, Bassklarinette) von Stephan Braun ( Jazz Cello) Reentko Dirks (Gitarre) und Guido Jäger (Kontrabass) Weiterer Informationen zu Giora Feidmans Konzert in der Peterskirche finden sie hier.   …

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Funkelndes Universum: Sebastian Sternals „Symphonic Society“

Von Dietrich Schlegel – Sebastian Sternal, viel gefragter und beschäftigter Jazzpianist und einfallsreicher Komponist, hat sich drei Jahre nach dem Erfolg mit seiner „Symphonic Society“, einer aus ausgesuchten Jazzmusikern und einem klassischen Streichquartett bestehenden „symphonischen Combo“, erneut und noch weiter auf das Terrain des symphonischen Jazz vorgewagt. Auf die mit dem ECHO Jazz 2013 ausgezeichnete erste CD folgt nun Volume 2, eine Fortsetzung mit derselben Formation, doch mit noch stärkerer Ausprägung des Symphonischen. Versuche, Jazz und symphonische Musik zueinander zu bringen, hat es schon mannigfach gegeben. Aber Sternal strebt da keine Anleihen an, etwa bei Strawinskys 1945 für Woody Herman geschriebenem berühmten „Ebony Concerto“. Erst recht sieht er sich nicht in der Tradition eines Paul Whiteman, der in den zwanziger Jahren für sein aus klassischen Streichern und bekannten Jazz-Musikern wie Bix Beiderbecke gebildetes Orchester erstmals den anspruchsvollen Begriff „Symphonic Jazz“ geprägt hatte. Sternal ist kein Fan einer „Verjazzung“ von Klassik – wie es z.B. Jacques Loussier mit seinem „Play Bach“ getan hat, , „indem er Bach einfach mit Swing-Achteln spielte“. Ihn interessiert eher eine Verbindung von Jazz und Klassik „aus dem Innern des Materials heraus“. …

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