Der Jazz wird Teil der saudischen Kulturpolitik Im „Alten Europa“, wie es ein gewisser US-Präsident einmal formulierte, tut man sich mit Veränderungen immer schwerer. Wenn hierzulande in einem jahrelangen Prozess das Heizen umgestellt werden soll, gibt es nahezu einen Volksaufstand; der Bau von Flughäfen oder Schnellbahnlinien dauert Jahrzehnte; die Briten traten gar wohl auch deshalb aus der Europäischen Union aus, weil sich zu viele nach dem alten Empire zurücksehnten. Darüber kann man im Mittleren Osten nur lachen. Die Arabischen Emirate, Katar und Bahrain machten mit ihren in kürzester Zeit errichteten Wolkenkratzerstädten vor, wie man Öl- und Gas-Reichtum umwandelt. Der 42-Millionen-Staat Saudi-Arabien unter Mohammed bin Salman aber ist aktuell der neue Taktgeber. Bei uns wird davon bislang vor allem das saudische Engagement im Weltsport bemerkt, weniger die milliardenschwere Offensive auch bei Bildung und Kultur. Ein weiterer kleiner Baustein dabei ist das soeben zu Ende gegangene dreitägige „1. International Jazz Festival Riad“ – in einem Land, in dem bis vor sieben Jahren öffentliche Konzerte noch verboten waren. Als Riadnovize staunt man schon auf der Fahrt ins Mayadeen Theatre, dem Festival-Spielort im nordwestlich gelegenen Stadtteil Diriya, um dessen …
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Eine Riesensause – Elbjazz 2019
Anders als letztes Jahr war Petrus dem Jazzpublikum diesmal wohl gesonnen und verwöhnte mit Sonnenschein und moderaten Temperaturen. Das Elbjazz-Programm auch dieses Jahr wieder tadellos: von Jason Moran über Jamie Cullum, die NDR Big Band, Sophie Hunger und Newcomer wie KID BE KID, Kokoroko, Jungle by Night oder dem Piano Trio Shalosh war für jeden etwas mit dabei. Einzig die Wege zwischen den Spielstätten mussten bewältigt werden. War man gerade noch in St. Katharinen und will auf das Blohm + Voss Festivalgelände, muss man summa summarum gut 40 Minuten einplanen, bis man vor Ort ist. Das gleiche gilt in etwa von der Elbphilharmonie zum Festivalgelände (ggf. mit Wartezeiten) und umgekehrt. Mit Bus oder Barkasse wird geshuttelt und letztlich hat man, wie bei jedem großen Festival, die Qual der Wahl: Tower of Power oder Julia Hülsmann (diesjährige „Artistin in Residence“ mit mehreren Projekten in unterschiedlichen Formationen), Jamie Cullum oder Kit Downes, Manu Katché, Jason Moran oder dann doch KID BE KID feat. Julia Kadel. Man muss bewusst auswählen, sich ein eigenes Programm zusammenstellen und darf sich nicht verzetteln. Lieber ein Konzert ganz genießen, als planlos hin …
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