Nach neuen Statistiken hat die Gitarre das Klavier als beliebtestes Einstiegsinstrument abgelöst. Was bei den Amateuren im Trend liegt, hat die Profis längst erreicht: Musste die Gitarre in der improvisierenden Musik lange hinter die klassischen Jazzinstrumente zurücktreten, so wächst seit einiger Zeit die Zahl der innovativen Jazzgitarristen mit eigenen Bands und Projekten unaufhörlich. Unter dem Motto „Playing my guitar“ präsentiert nun der siebte BMW Welt Jazz Award bei den Sonntagsmatineen im BMW Welt Doppelkegel sechs aus verschiedenen Nationen stammende, faszinierende Vertreter, die die Bandbreite dieses Instruments kreativ und klanglich ausschöpfen. Für die JazzZeitung sprach Andreas Kolb mit Helmut Käs, dem Leiter der BMW Welt über das Münchener Jazz-Event und über die BMW-Markenwelt. JazzZeitung: Herr Käs, Sie sind seit Juli 2014 neuer Leiter der BMW Welt. Welche Neuigkeiten gibt es im „verflixten 7. Jahr“ des BMW Welt Jazz Awards? Helmut Käs: Das „verflixte 7. Jahr“ wird es mit Sicherheit nicht sein, das kann ich mir nicht vorstellen. Das Format, das wir gemeinsam mit der Stadt München sowie unseren Partnern in die siebte Saison starten, ist inzwischen gut etabliert. Was mit Sicherheit jedes Jahr neu ist, ist …
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Breaking News +++ Hayden Chisholm Improviser in Residence in Moers +++ Fritz Rudolf Fries gestorben +++ Ausstellung Jazzfestival Münster +++ Party im Bayerischen Hof München
Hayden Chisholm wird Improviser in Residence 2015 in Moers. Damit tritt der 1975 in Neuseeland geborene profilierte Saxophonist, Klarinettist und Komponist die Nachfolge von Julia Hülsmann in Moers an. Das Übergabekonzert der beiden Improviser, die bereits beim moers festival 2014 gemeinsam spielten, findet am 14. Januar 2015 in der Festivalhalle Moers statt. Der „Improviser in Residence“ ist eine Einrichtung des moers festival. Seit 2008 wird eine musikalische Persönlichkeit eingeladen, ein Jahr lang in Moers zu leben und zu arbeiten. Der „Improviser“ organisiert Konzerte, ist Ansprechpartner für Projekte und künstlerische Koproduktionen und arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Moers und Umgebung. +++ Der Schriftsteller Fritz Rudolf Fries, der Literatur- und Jazz-Freunden durch seinen Debütroman „Der Weg nach Oobliadooh“ bekannt geworden ist und in dessen weiteren Romanen der Jazz immer wieder aufscheint und zitiert wird, starb am 17. Dezember im Alter von 79 Jahren in seinem Wohnort Petershagen bei Berlin. In der JazzZeitung 04/2010 würdigte Dietrich Schlegel den Autor aus Anlass seines 75. Geburtstags in dem Beitrag „Der Weg nach Oobliadooh – Ein Roman voller Jazz“. +++ Energiegeladene Saxophon-Soli, überschäumende Spielfreude am Bass oder intime, …
WeiterlesenDas Portal zum Jazz wünscht frohe Weihnachten
Mit ein paar Last-Minute-Geschenk-Tipps möchten wir uns für 2014 von unseren Leserinnen und Lesern verabschieden. Wir machen – wie alle – ein bisschen Urlaub und werden ab 5. Januar wieder zurück sein mit einem News-Überblick und täglich neuen Beiträgen. Danke für alle Kommentare, Besuche und Ihre Treue. Und los geht’s mit einem Buch-Tipp: Startrompeter Till Brönner ist nämlich auch eine guter Fotograf, wie vielleicht noch nicht alle wissen. Sein Fotoband ist im Verlag TeNeues erschienen und heißt „Till Brönner: Faces of Talent“ (Kempen 2014, 208 Seiten, 98 Euro (ISBN 978-3-8327-9865-9)) – und hier die Rezension von Reiner Kobe: Ein Talent Till Brönners blieb bislang verborgen, das als Fotograf. Jetzt legt der Trompeter gleich einen ganzen Band seiner eindrücklichen Schwarz/Weiß-Fotos vor. Die meisten Aufnahmen sind spontan entstanden, wie es sich für einen Jazzmusiker gehört, also ohne Set und künstliches Licht. Brönner trifft dabei nicht nur den richtigen Ton, sondern auch den richtigen Punkt, um auf den Abzug seiner Leica zu drücken. In seinem reduzierten Stil fördert Brönner auch unbekannte Seiten bekannter Persönlichkeiten zu Tage. Offen blicken deren Gesichter in die Kamera, meist freundlich, selten skeptisch. Dass …
Weiterlesen„Egal wo ein Klavier steht, da fühle ich mich zuhause“ – Luca Sestak
Von Miriam Hasenkampf – Wer sich im Dezember nicht nur mit Glühwein warm und mit Plätzchen bei Laune halten will, dem sei „New Way“, ein Blues und Boogie Album des niedersächsischen Jungpianisten Luca Sestak, ans Herz gelegt. Denn der erst 19-Jährige vermittelt mit seinem facettenreichen Klavierspiel Lebensfreude und Energie. Auf dem Album „New Way“, welches 2014 auf CD in raffinierter Vinyl-Optik erschienen ist, findet sich Jazz, der sich nicht in eine Schublade stecken lässt: bluesige Kompositionen neben klassischem Boogie (sehr schön: „Laci’s Boogie“), aber auch eine poppige Ballade („For Her“) und klassische Interpretationen (z.B. von Chopins „Frederic’s dream“). Dabei fahren einem vor allem die Boogie Stücke mit schnellem Tempo in die vereisten Tanzbeine. Von den 13 Songs, die Sestak alle selbst auf dem Klavier eingespielt hat, sind neun Eigenkompositionen. Nur bei zwei der 13 Stücke erhielt er Unterstützung am Schlagzeug durch Johannes Niklas. Die JazzZeitung hat dem jungen Künstler Fragen zu seinem Album, seinen persönlichen musikalischen Vorlieben und seinen bereits gemachten Erfahrungen und Erlebnissen auf der Bühne gestellt: JazzZeitung: „New Way“ ist bereits Dein zweites Studioalbum. Davor hast Du 2010 das Album „Lost in …
WeiterlesenGender and Identity in Jazz – Call for Papers zum 14. Darmstädter Jazzforum 2015
Das Jazzinstitut Darmstadt kann 2015 auf 25 Jahre Wirkungsgeschichte zurückblicken. Im Rahmen des Jubiläumsjahres findet vom 1. bis 4. Oktober 2015 das 14. Darmstädter Jazzforum statt. Thema ist „Gender and Identity in Jazz“. Angesichts der Tatsache, dass Jazzmusik bis zum heutigen Tag eine Männerdomäne ist und dass im künstlerischen eine Frauenquote fragwürdig bleibt, kommt diese internationale Tagung genau im rechten Moment. Die Jazzzeitung veröffentlicht den englischen Pressetext sowie den Call for Papers. Jazz used to be a predominantly male music. Not only were most of the musicians male, but its aesthetics and social environment was dominated by male ideals and male players as well. In the public perception of this music women as well as other groups or identities not compliant with the male orientation of jazz’s origins played only a minor role. Strong female instrumental voices, for instance, or musicians with a LGBT background were marginalized both by the media and by the jazz scene, seen as an exception or celebrated as a fig-leaf for the alleged openness of the music. Celebrating the Jazzinstitut’s 25th anniversary, the 14th Darmstadt Jazzforum will approach the gender …
Weiterlesen5 Fragen an: Tom Gaebel
Neues aus der aktuellen Printausgabe der JazzZeitung: 5 Fragen an den Sänger Tom Gaebel, der eben sein neues Album auf den Markt gebracht hat. JazzZeitung: Warum ist es so gut, Sie zu sein? Tom Gaebel: Das Motto ist natürlich nicht nur auf mich gemünzt, aber tatsächlich macht mir mein Leben gerade sehr viel Spaß – das neue Album ist endlich fertig und veröffentlicht, und im Frühjahr gehen wir damit auf Tour. Das ist der klassische Musikerzyklus, der mir einfach sehr gefällt! JazzZeitung: Was ist das Besondere an dem neuen Album? Gaebel: Ich hatte zum ersten Mal komplette Freiheit in allen Belangen und konnte wirklich machen, was ich wollte, konnte in allen Töpfen herumrühren und hab das auch sehr genutzt: Bis auf eine Coverversion von Sam Cookes „Wonderful World“ sind alle Songs von mir, ich hab auch von den ersten Aufnahmen bis zum Artwork alles unter meiner Kontrolle gehabt. Das ist allerdings mit sehr viel mehr Stress und Arbeit verbunden, als ich dachte, aber ich hab auch ganz tolle Leute um mich gehabt, die mir manchmal sicherlich gerne noch viel mehr aus der Hand genommen hätten …
Weiterlesen75 Jahre Blue Note – das Buch
Das ist wirklich beeindruckend, was Herausgeber Rainer Placke vom Jazzprezzo Verlag anlässlich 75 Jahre Blue Note herausbringt: „Painted Jazz – Das Buch zum Jubiläum“ heißt es und ist versehen mit einem Vorwort von Joe Lovano. Weiterhin gibt es große Kapitel von Michael Cuscuna (Blue Note), Ira Gitler (über die Geschichte), Theresia Ziehe (über Alfred Lion und Francis Wolff), Barbara Steingiesser (über die Verbindung von Kunst und Musik), Bert Noglik (über das legendäre Cover-Design von Reid Miles), Don Was (über die Blue Note-Zukunft) und Ben Rünger (über den Künstler Dietrich Rünger). Darüberhinaus erzählen viele Prominente ihre ganz persönliche Blue Note-Geschichte: Götz Alsmann, Nils Landgren, Gregory Porter, Joachim Krol, Esperanza Spalding, Udo Lindenberg, Nils Wülker, Till Brönner, Klaus Doldinger, Siggi Loch, Karsten Jahnke, Wayne Shorter, Sheila Jordan und viele mehr. Zehn seiner Lieblingstitel des Labels bespricht Roger Willemsen, immer korrespondierend mit den Bild-Kompositionen des Düsseldorfer Künstlers Dietrich Rünger. Dem Buch liegen zwei CDs bei. Dabei handelt es sich um zwei Radio-Sendungen aus dem Jahre 1964, in denen Alfred Lion und Francis Wolff in ihrer deutschen Muttersprache über ihre fanatische Liebe zum Jazz erzählen und die größten Hits …
WeiterlesenDas gibt’s nur einmal: das Birdland Neuburg
Jazzclubs gibt es einige in Deutschland, vor allem natürlich in den mittleren und den Großstädten. Warum ist einer der berühmtesten und angesehensten dann mitten in der bayerischen Provinz, im kleinen Barockstädtchen Neuburg an der Donau angesiedelt? – Alles begann bereits im Jahr 1958, als der spätere Gründer der Jazzwoche Burghausen, Helmut Viertel eine Ausbildung zum Gerichtsvollzieher in Neuburg machte. Er hatte interessante Jazzplatten, die damals noch schwer erhältlich waren und hörte sie zusammen mit Manfred Rehm. Aus Liebe zum Jazz gründeten sie den Club, der aber erst ab 1985 richtig auf Kurs gelangte. Viertel war inzwischen nach Burghausen versetzt worden, und Rehm veranstaltete in verschiedenen Gaststätten regelmäßig Konzerte. 1991 zog man in die jetzigen Räumlichkeiten, ein Kellergewölbe unter der Hofapotheke: ein Ambiente, das Seinesgleichen in Deutschland und Europa sucht. Sponsor Fritz von Philipp erklärt sich den Erfolg folgendermaßen: „Ich merk’s immer an der Reaktion der Musiker, die sind so etwas gar nicht mehr gewöhnt. Hier ist der Club super, das Publikum super und das Umfeld bestens. Die Gastronomie steht nicht im Vordergrund, nichts klappert, man kann sich auf die Musik konzentrieren. Das ist phantastisch.“ (Text …
WeiterlesenNeue JazzZeitung 2014/04 im Handel
Gedruckt und zugänglich: Die neue aktuelle JazzZeitung 2014/04. Berichte: Südtirol Festival, Jazz Sommer im Bayerischen Hof, Bayerisches Jazzweekend, Festival Bingen swingt, Andreas Dombert / Chris Gall im Leeren Beutel Regensburg, Ystad Sweden Jazz Festival 2014 Portrait: Ketil Bjørnstad, Andrea Keller (Pianistin und Komponistin aus Australien), der Harfenist Edmar Castañeda, das Dortmunder Duo „about aphrodite“, 5 Fragen an den Bassisten Robert Landfermann Dossier: Jazz und die progressive Form – von Hans-Jürgen Schaal CD-Rezensionen: 35 Jahre Leo Records, Katharina Maschmayer, Tingvall Trio, Jacob Karlzon, Michael Schiefel u.v.m. Club-Portrait: das Birdland Neuburg Farewell: Horace Silver, Charlie Haden, Giorgio Gaslini
WeiterlesenJazzkritik ist käuflich
Die Dinge sind kompliziert. Neulich übersandte mir Redakteur Andreas Kolb einen Einladung zu einem JazzFestival, das in wenigen Tagen im September auf der Krim stattfinden soll. Rossiya Segodnya International Information News Agency invites Jazz Zeitung to take part in a press trip to the International Jazz Festival Koktebel Jazz Party. The press trip scheduled for September 10-17, 2014 will be held in Koktebel, a picturesque and cozy coastal town in Crimea. Die Sache ist vollfinanziert und so, als ob man Jazzjournalisten einkaufen könnte. (Kann man natürlich und das wird auch gerne, wo Kohle vorhanden, gemacht. So kam ich zum Winterjazz nach Köln dieses Jahr. Ich glaube, das ist nich okay!) Es wirkt in der Tat teils merkwürdig, was man als bezahlter Gast dann schreibt, wo man sich für die Nettigkeit in der Pflicht fühlt. Ich hätte es auch nie gedacht, dass man nach einer Pressekonferenz über die Qualität des Buffetts nachdenkt und, wenn es mal nur Schnittchen gab statt Frikadellen schon enttäuscht ist. Gehätschelt werden wollen, vollkritisch bleiben und so, wie geht das zusammen? Aber das Geld ist überall knapp. Heute haben die „normalen“ Journalisten …
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