Jan Garbarek Group bei den Ingolstädter Jazztagen

(Von Thomas J. Krebs) Die Ingolstädter Jazztage sind eine über die Jahre gewachsene, feste Institution und nicht zuletzt das musikalische Aushängeschild der Stadt. Seit 41 Jahren findet dieses vielseitige und abwechslungsreiche Jazzfest mit nationalen Acts, Geheimtipps, Newcomern, vor allem aber auch den großen Namen des Jazz statt. Nachdem der bisherige künstlerische Leiter Jan Rottau nach 27 Jahren mit der 40. Ausgabe der Ingolstädter Jazztage verabschiedet wurde, folgt auf ihn, prominent besetzt, der Schlagzeuger Wolfgang Haffner. Ihm wurde für die kommenden beiden Jahre die Leitung des Festivals übertragen. Viel Veränderung gibt es bisher – zum Glück – nicht. Der Ingolstädter Jazzförderpreis, die Veranstaltungen Jazz in der Kirche, Jazz in den Kneipen, Jazzgottesdienst, Förderpreis des bayerischen Jazz Verbands, Jazz for Kids oder die Jazzparty sind weiterhin gesetzt. In diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit, wenn alles auf den Prüfstand kommt und überdacht wird. Die Ingolstädter Jazztage lassen die Herzen der Jazzfans auch dieses Jahr wieder höher schlagen. Langjährige Weggefährten Jan Garbarek macht sich zum Glück nur mit seinen Veröffentlichungen auf Tonträgern rar. Seine letztes offizielles Album unter eigenem Namen bei ECM war die 2007 aufgenommene und 2009 erschienene Live …

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Traumsicher, traumschön – das Tord Gustavsen Trio mit neuer CD

(Text und Fotos: Robert Fischer) Da wäre man gern ein Mäuschen gewesen: als sich Tord Gustavsen,  Steinar Raknes und Jarle Vespestad im Oktober 2023 in den Studios La Buissonne trafen, um für das renommiete Münchner Label ECM ein neues Album aufzunehmen. Immerhin: Drei Monate später, im Januar 2024, konnte man die in der Provence entstandene Musik beim Regensburger Festival Sparks & Visions live erleben, und nun, etwas mehr als ein Jahr nach den Aufnahmen, ist „Seeing“ erschienen: Was genau Tord Gustavsen mit seiner zehnten Veröffentlichung für ECM im Blick gehabt haben mag, wird wohl (s)ein Geheimnis bleiben – zu hören gibt es jedenfalls das vielleicht schönste Album des norwegischen Jazzpianisten. Konzentration auf das Wesentliche Er werde älter und konzentriere sich nun „auf das Wesentliche im Leben und der Musik“, lässt Tord Gustavsen zur Veröffentlichung seines neuen Albums verlauten, aber wer mit seinem Werk vertraut ist, der weiß, dass die Konzentration auf das Wesentliche schon immer ein Hauptmerkmal der Kunst des norwegischen Tastenmagiers war. Bereits auf seinem ersten, vor über 20 Jahren bei ECM erschienenen Trioalbum, „Changing Places“ (2003), verblüffte die geniale Schlichtheit seines Spiels, die Kunst, …

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Kampf gegen die Klischees – „New Colours Festival“ Gelsenkirchen

(Text und Fotos: Oliver Hochkeppel) Drei EM-Spiele gab es im Sommer in der Schalke-Arena, und ausgerechnet die englischen Fans wärmten wieder alle Gelsenkirchen-Klischees von Deutschlands hässlichster und ärmster Stadt auf. Sicher es gibt schlimme Ecken – wie in mittlerweile jeder englischen Stadt. Seit einigen Jahren schon kämpfen die Gelsenkirchener Bernd Zimmermann und Susanne Pohlen auf ihre Art gegen diese Klischee an – mit Jazz. Mit ihrer PublicJazz Eventagentur in Zusammenarbeit mit dem von Susanne Macheit geleiteten Verein zur Förderung von Kunst und Jazz, mit ihrer Konzertreihe „FineArtJazz“ – und mit dem „New Colours Festival“, das nun seine dritten Ausgabe erlebte. Herausragende Spielorte Vier Tage lang konnte man nun wieder schöne Ecken von Gelsenkirchen kennenlernen, besondere, zum Teil herausragende Spielorte für Konzerte nämlich. Das Schloss Horst etwa als Festivalzentrale, dessen Bühne vor einer in Farben getauchten alten Wandfassade sich vom Ambiente wie von der Akustik her so manche Stadt wünschen würde. Mit dem Industriedenkmal Nordsternturm in luftiger Höhe. Mit dem Schauburg Filmpalast, einem der letzten klassischen Kinopaläste der Republik, denkmalgeschützt und die Zwanzigerjahre-Architektur mit moderner Technik verbindend. Mit dem Musiktheater im Revier, einem revolutionären immer noch bewundernswerten …

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Keine Kompromisse – neue CD von Roger Kintopf

(Text/Fotos: Robert Fischer) Wer als Kontrabassist im zarten Alter von gerade mal 25 Jahren bereits sein zweites Soloalbum veröffentlicht, dem mangelt es jedenfalls nicht am nötigen Selbstbewusstsein. Nicht immer aber gibt es für ein solches Selbstbewusstsein einen so guten Grund wie bei Roger Kintopf: Der Mann ist – als Musiker wie als Solist – einer wie keiner. In jedem Fall aber ist er eine Ausnahmeerscheinung: Der 1998 in Darmstadt in eine musikalische Familie geborene, heute in Köln lebende Roger Kintopf begann als Elfjähriger E-Bass zu spielen, dann wechselte er zum Kontrabass. Zuletzt studierte er in den Jahren 2016 bis 2022  an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln unter anderem bei Robert Landfermann – seinerseits einer der besten, vielseitigsten und begehrtesten Bassisten der deutschen Jazzszene. Parallel dazu etablierte sich Roger Kintopf mit eigenen Projekten wie „STRUCTUCTURE“, im Duo mit Victor Fox, im Trio „Percussion“ mit Felix Hauptmann und Leif Berger sowie als Sideman renommierter Musikerinnen und Musiker wie Kit Downes, Philip Dornbusch, Christian Lillinger und Johanna Summer. Im Jahr 2021 veröffentlichte er sein erstes reines Kontrabassalbum mit dem schlichten Titel „Solo“. 2024 folgt nun …

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Fuchsthone Jazz Orchestra in der Wuppertaler Immanuelskirche

(Von Stefan Pieper) Die Wuppertaler Immanuelskirche, heute zum Kulturzentrum umfunktioniert, ist auf bestem Wege, sich auch als aufstrebender Hotspot der Jazz-Szene in NRW gut aufzustellen. Vor allem, wenn es um Auftritts- und Probemöglichkeiten für große Besetzungen geht. Kuratiert von Karl-Heinz Krauskopf und unterstützt vom Förderverein Kulturzentrum Immanuel e.V. wurde das Programm „Immanuel goes Bigband“ ins Leben gerufen – ein spektakuläres Multimedia-Konzert der Kölner Fuchsthone Orchestra legt zum Auftakt die Messlatte denkbar hoch, wenn es hier künftig um zeitgenössische Jazzorchester-Kultur geht. Musik als soziales Handeln Bei diesem Large Ensemble, das von beiden Bandleaderinnen Christina Fuchs und Caroline Thon kuratiert wird, geht es um weit mehr als nur die Zurschaustellung höchsten musikalischen Könnens.  Das Fuchsthone Orchestra begreift Musik als soziales, interaktives Handeln, um damit auch globale Botschaften zu transportieren. Die beiden Kölner Bandleaderinnen Christina Fuchs und Caroline Thon schärfen mit diesem Konzept über das Medium der Musik den Blick auf das große Ganze – auch und gerade in ihrer aktuellen Reihe „reloaded“, zu der das Konzert in der Immanuelskirche gehörte. Also wirkten auch die zwei Sets in Wuppertal wie eine seismografische Echokammer für die Emotionen dieser Welt …

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+++ news +++ Jazzclub Regensburg: freier Eintritt u20 +++ Registrierung jazzahead! 2025 beginnt +++

+++ Jazzclub Regensburg sorgt für frischen Wind: Freier Eintritt für alle unter 20 Jahren ab Herbst 2024 +++ (PM) Der Jazzclub Regensburg setzt ein deutliches Zeichen für die Zukunft der Musik und Kultur in unserer Stadt: ab dem Herbst 2024 werden alle Personen unter 20 Jahren zu allen Veranstaltungen des Jazzclubs kostenlosen Eintritt erhalten. Mit dieser Initiative möchte der Club junge Menschen für die vielfältige Welt des Jazz begeistern und einen Raum schaffen, in dem sie sich musikalisch entfalten können. Ziel der Initiative ist es, junge Menschen für die vielfältige Welt des Jazz zu begeistern und mit dieser Aktion einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung zu leisten. Musik kennt keine Altersgrenzen – mit dem kostenlosen Eintritt für Jugendliche möchte der Jazzclub nicht nur den Zugang zur Jazzmusik erleichtern, sondern auch das soziale Miteinander fördern und junge Menschen dazu anregen, gemeinsame musikalische Erlebnisse zu schaffen. Neben dem freien Eintritt zu Konzerten möchte der Jazzclub Regensburg e.V. auch durch die regelmäßig stattfindenden, kostenlosen Sessions junge Menschen ermutigen, mit Musiker:innen in Kontakt zu treten und Bühnenerfahrung zu sammeln. Türen auf für die Jugend Der Jazzclub Regensburg freut sich …

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Grandios und abwechslungsreich – das Internationale Jazz-Weekend Unterföhring

(Text & Fotos: Thomas J. Krebs) Seit mittlerweile 21 Jahren lässt Unterföhring es jazztechnisch einmal im Jahr besonders krachen – beim Internationalen Jazz-Weekend! So gab es auch dieses Jahr wieder sowohl Bewährtes als auch so manche musikalische Überraschung im Bürgerhaus der Gemeinde. Soviel schon vorab: es war mal wieder ein ereignisreiches, wohltuendes Wochenende. Beeindruckend: Dominique Fils-Aimé Den offiziellen Startschuss des Jazz-Weekends bestritt traditionell die Jazzbande diesmal mit einem „Jazz-Quiz“ für alle großen und kleinen Musik- wie Jazzinteressierten. Den Auftakt der internationalen Konzertreihe gab die aus Quebec stammende kanadische Singer- und Songwriterin Dominique Fils-Aimé mit ihrer Band. Vor dem Konzert gab es – mittlerweile eine wunderbare Tradition – die Begrüßung des Publikums durch die Leiterin des Kulturamtes Barbara Schulte-Rief sowie eine profunde Konzerteinführung mit Oliver Hochkeppel (SZ) und der Künstlerin. Durch geschickt gestellte Fragen eröffnete sie so aufschlussreiche Einblicke in ihre Musik und Schaffen. Es folgte ein Abend, den das Publikum so schnell nicht vergessen wird. Fils-Aimé betrat die Bühne im langen schwarzen Kleid, barfuß, setzte sich im Schneidersitz auf das Podest in der Mitte der Bühne und begann die ersten Minuten mit einem Solo, das …

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Zwischen Hardbop und Modern: CD von Werner Pusch  

75 ist kein Pappenstiel, da kann man schon zurückschauen und die eigenen Leistungen in den Blick nehmen. Wenn diese dann vor den eigenen und den Ohren anderer noch Bestand haben – sogar ohne nostalgische Verklärung oder Schönfärberei – steht einer Wiederveröffentlichung nichts mehr im Weg. So geschehen mit dem „meine Ziele“ (My Destination) betitelten Album des durchaus reisefreudigen Trompeters und Flügelhornisten Werner Pusch. Gerade mal 31 Jahre war der gebürtige Münchner alt, als er die Aufnahmen für die Schallplatte 1980 mit dem für seine ECM-Produktionen berühmten Tonmeister Martin Wieland in den Bauer Studios mit einem Quintett einspielte. Fünf Kompositionen waren seinerzeit auf „My Destination“ in die Rillen gepresst, zwei von Pusch, die übrigen von Pianist Peter Kosch. Während ihrer Hochphase in den 70er/80er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Band viel im Raum zwischen Frankfurt und Heidelberg unterwegs und spielte in amerikanischen und deutschen Clubs. „Sandra“, „Demiané“ und „Tango For Patricia“ sind Titel, die damals live bei Gigs der Band zu hören waren. Dabei bestechen die zupackenden solistischen Höhenflüge ebenso, wie die boppigen Unisono-Passagen aus Wilson de Oliveiras Tenor und Trompete in „Peterchen ́s Mondfahrt“. …

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Der Vergessene: „Misty – The Erroll Garner Story“ beim Dok-Fest München

Von Oliver Hochkeppel. Festival-Weltpremiere: Georges Gachots beim Münchner Dok-Fest uraufgeführter Film erinnert an den erfolgreichsten Jazzpianisten der Fünfzigerjahre. Schon 2006 schrieb der Münchner Pianist und Autor Ernst Burger im Vorwort seiner exzellenten, im Conbrio-Verlag erschienenen Erroll-Garner-Biografie, dass Garner „nach seinem frühen Tod bei uns etwas in Vergessenheit geriet“. Heute gilt das mehr denn je: Der berühmteste und erfolgreichste Jazzpianist der Fünfzigerjahre, obendrein einer der ganz wenigen Auserwählten, der gewissermaßen als fertiges Genie auf die Welt kam und nie eine Unterrichtsstunde oder Noten brauchte, ist inzwischen selbst manchen amerikanischen Jazzmusikern unbekannt, von der deutschen Allgemeinheit einmal ganz abgesehen. „Misty – The Erroll Garner Story“ Umso erfreulicher also, dass der Franko-Schweizer Regisseur Georges Gachot mit dem 100-minütigen Dokumentarfilm „Misty – The Erroll Garner Story“ jetzt wieder an ihn erinnert. Gachot ist ein Profi im Metier, seit den frühen Neunzigerjahren hat er vor allem klassische Musiker porträtiert, von Wilhelm Killmayer und Wilfried Hiller über Debussy und Schedrin bis zu Martha Argerich. Zuletzt auch über brasilianische Musiker wie Joao Gilberto. Auf Garner ist er wohl über Burgers Biografie gekommen, auch Burger hat ja zuvor ebenfalls vor allem über Klassiker geschrieben, am liebsten über Improvisatoren wie Liszt. …

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Konzerttipps +++ Ron Williams in Oberthulba +++ Kilian Kemmer auf Gut Keferloh +++

+++ Ron Williams auf der Pianobühne Oberthulba +++ Der international erfolgreiche und bekannte Sänger, Moderator, Bühnen- Radio- und TV-Star aus Oakland (USA)/München gastiert am Freitag, den 12. Januar 2024, zusammen mit der groovigen jungen Soul-Crew seines Sohnes Julian Williams zum ersten Mal auf der Piano-Bühne Oberthulba. Blues, Funky Soul, Shuffle und Party Jam der Extraklasse sind angesagt. Bekannt aus dem Fernsehen Ron Williams ist dem internationalen Publikum bestens bekannt durch seine zahlreichen erfolgreichen Tourneen und TV Auftritte im In- und Ausland. Auftritte als Ray Charles Double und Bühnenshows mit der WDR und NDR Bigband und in über 800 teils eigenen Fernsehsendungen wie „Ronabend“ und „Countdown“ sowie Stern TV oder Maischberger machten ihn populär. Markant ist vor allem seine einzigartige Stimme und unverwechselbare Bühnenpräsenz . Aktuell hatte er im Oktober 2023 einen sensationellen Erfolg mit dem Jörg Seidel-Trio im Schlosspark Theater Berlin von Dieter Hallervorden. Im Team mit Sohn Julian Auch sein Sohn Julian Williams ist in den Genres Funk Soul & Jazz erfolgreich. Jahrelang war er als Streetworker in Sachen Straßenmusik in München unterwegs, aber auch mit professionellen Kombos tourte er schon durch Deutschland, Österreich, …

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