„Abhängen mit der Queen!“ – Paulo Morello, Sven Faller und Mulo Francel veröffentlichen neues Album

Fluch und Segen liegen bei dieser Veröffentlichung nahe bei einander, auch wenn das ein wenig pathetisch klingt. Richtig müsste es allerdings heißen, Segen und Fluch, denn das bayerische Trio ist durch die Einschränkungen der Pandemie überhaupt erst zustande gekommen.  Im vergangenen Herbst, als Lockerungen erstmals wieder Bühnenauftritte in Clubs ermöglichten, war ein Triokonzert mit den beiden Oberpfälzern Paulo Morello und Sven Faller zusammen mit dem belgischen Gitarristen Philip Catherine im berühmten Birdland in Neuburg fest gebucht. Reisebeschränkungen und Lockdowns, die zum Zeitpunkt des Auftritts eine Ausreise des Belgiers verhinderten, stellten die zwei verbliebenen Triomitglieder vor ein Problem. Unkonventionelle Lösung Den Auftritt wollten sie nicht absagen und entschieden sich zusammen mit dem Veranstalter für eine unkonventionelle Lösung. Der Veranstalter hatte vorgeschlagen das Konzert doch mit einem anderen Partner zu spielen. Unabhängig von einander hatten sowohl Faller, wie Morello – auch bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Neli Schmidkunz – bereits mit Mulo Francel in anderen Gruppen zusammengespielt. Der gehört mit dem von ihm mit gegründeten Akustik-Quartett Quadro Nuevo zu den erfolgreichsten Jazzsaxofonisten hierzulande. Ein Anruf, Francel hatte Zeit und sagte spontan zu, das Konzert mitzuspielen. Aufgrund ihrer …

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Leise Töne, vertrackte Rhythmen: Das Trio Openthebox in Regensburg

Zweifellos gehört Andreas Dombert zu den local heroes, den Stars der regionalen Szene, wie Jazzclub-Vorstand Bernhard Lindner den Gitarristen bei der Ankündigung eines Konzertes des Trios Openthebox vorstellte. Der gebürtige Straubinger hat in den vergangenen 15 Jahren mehrfach mit ausgesprochen spannenden Projekten und internationalen Kooperationen auf sich aufmerksam gemacht. Dabei hat er sich musikalisch in einem stilistisch weiten Spannungsfeld von bayerisch inspirierter Popmusik über zeitgenössischen Jazz, elektronischen Klangabenteuern bis hin zur Minimal Music als Soloprojekt bewegt. Mit Openthebox, einem neu gegründeten Trio mit dem Tübinger Bassisten Axel Kühn und dem Ulmer Schlagzeuger Christian Krischkowsky, bewegt er sich wieder im Bereich des aktuellen Jazzgeschehens. Das Trio „interpretiert den Kanon des Jazz neu“, wie es auf der Homepage heißt. Tatsächlich verbinden die Kompositionen, die überwiegend von Krischkowsky stammen, vertrautes Terrain mit vertrackten Rhythmen und ungewohnten Wechseln, mit Tempoverschiebungen und großer dynamischer Breite. Kurz und trocken Während sich dabei die beiden Saitenartisten oftmals in der Melodieführung abwechseln und in einem wunderbar leicht swingenden Zwiegespräch miteinander kommunizieren, bricht der Schlagzeuger aus diesem, vielleicht zu harmonisch und geradlinig empfundenen Stil immer wieder aus. Krischkowsky bremst und stoppt mit kurzen, trockenen …

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Das Gilad Hekselman Trio zu Gast im Jazzclub Unterfahrt

Was für ein Abend! Endlich wieder richtig Stimmung mit einer internationalen Band im ausverkauften Club. Ausverkauft, das heißt zurzeit gut hundert Besucher, zwar mit Masken am Platz, aber nichtsdestotrotz ausgelassen, gespannt und guter Laune. Das Gilad Hekselman Trio spielte am vergangenen Dienstag im Jazzclub Unterfahrt. Kaum ein anderer Gitarrist hat in der letzten Zeit so viel Aufsehen erregt. Im 2017er Critics Poll des Jazzmagazins Down Beat belegte er den ersten Platz unter den Rising Stars, und seitdem ist viel passiert. Anklänge an Pat Metheny oder John Scofield sind offensichtlich, allerdings mit einer komplett eigenständigen, sehr melodiebetonten, Spielweise. Dazu glänzt Hekselman weniger durch Schnelligkeit oder Saitenakrobatik, sondern spielt zielstrebig, mit klarem Ton. Mit von der Partie an dem Abend Petros Klampanis am Bass und der wunderbare Schlagzeuger Amir Bresler. Bereits beim ersten Stück „Long Way From“ sprang der Funke auf das Publikum über, und im Laufe des Abends zündete Hekselman an der Gitarre ein Feuerwerk nach dem anderen: „The Headrocker“ oder das John Scofield gewidmete „Scoville“ gingen in die Vollen. Dazwischen immer mal wieder ruhigere Töne, ein paar Kompositionen aus seinem demnächst erscheinendem Album „Far Star“, …

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Auf eine „Unexpected Journey“ mit Beta con Brio

Seit vier Jahren treffen sich die drei jungen Künstler aus der hannoverschen Musikszene im Proberaum, um neue Klänge zu finden, zu improvisieren und zuletzt auch eine „Video-Livesession“ aufzunehmen. Mit Jakob Bereznai am Klavier, Benjamin Brückmann am Cello und Matthias Bodensteiner am Schlagzeug hat sich in „Beta con Brio“ ein Trio gefunden, das sich nicht zuletzt wegen der eher untypischen Besetzung in kein bestimmtes Genre einordnet, sondern lieber die Musik für sich sprechen lässt. Songs wie „Unexpected journey“, „Zwiefacher“ oder „Otthon az Itthon“ zeichnen sich durch Patternvariationen, virtuose Improvisationen und raffinierte Taktwechsel aus. Dabei wird der lyrische Cellopart auch mal unvermittelt von groovigen Rhythmen abgelöst. Im Interview mit Valerie Probst: jazzzeitung: Beta con Brio, wie habt ihr euch als Trio kennengelernt? Matthias Bodensteiner: Im Rahmen der Hochschule, wir haben gemeinsam angefangen zu studieren – Jakob ein Jahr früher als ich. Wir hatten den gleichen Schlagzeuglehrer und da hat man hier und da gequatscht. Die Initiative hat Jakob ergriffen, daraufhin haben wir uns im Proberaum getroffen und Ideen ausgetauscht. jazzzeitung: Und welchen Studiengang habt ihr studiert? Jakob Bereznai: Das ist ein sogenanntes fächerübergreifendes Bachelorstudium mit unseren jeweiligen …

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