Jazzfest Berlin 2015 – Splitter Orchester, Cécile McLorin Salvant und Vincent Peirani

Mit dem neuen Mann in der Programmierung des Jazzfests Berlin kehrt auch ein neuer Wind ein, oder ein frischer Besen. Die Erwartungen sind also groß. Wie dreht der Sportjournalist Richard Williams die Sache? Wohin geht die musikalische Reise? Die Augen groß, die Ohren spitz. Mit seinem ersten Abend hat er schon mal einige Ecken des Jazzlebens ausgefüllt. Es war eine Reise in die Gegenwart, gesättigt mit einer Vergangenheit, die man nicht nostalgisch beschwor. *) Alle Fotos stammen vom HuPe-kollektiv (mehr dann sicherlich bald dort), zu 99 Prozent von Petra Basche. Zettelwirtschaft Das Splitter Orchester besteht aus 24 MusikerInnen, die aus der Szene freier Improvisation kommen. Der Posaunist George Lewis komponiert für dieses Ensemble ein „Creative Construction Set“, eine Uraufführung. Gesteuert haben sich Musiker untereinander, in dem sie Zettel mit Spielanweisungen von Zeit zu Zeit anhoben. Das Verfahren ist bekannt und wirkt nach außen leider wenig sexy. Vor allem droht ein heilloses Klangchaos bei 24 Mitspielerinnen. Dass es dazu nicht gekommen ist, ist der weisen „Construction“ von Lewis zu danken und der hervorragenden Klangkunst der einzelnen MusikerInnen. Dünne Passagen mit ordentlich Luft waren ebenso in den …

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Friedrich Gulda. Die Live-Aufnahmen.

Beethoven, Schubert und Mozart – in der Welt der Wiener Klassik war der österreichische Pianist Friedrich Gulda zuhause wie kein anderer. Schon der 20-Jährige führte allerdings ein Doppelleben. Nach seinen Konzerten in New York, Buenos Aires oder Rio de Janeiro stieg Gulda hinab in die rauchige Luft der Jazzkeller und jammte bis in die frühen Morgenstunden. Den Frackpianisten warf er bald über Bord, für ihn war ein vollendeter Künstler einer, der den Urtext auch mal beiseitelegen konnte und jazzen, rocken und dem Blues im Wiener Lied nachspüren. Sein vielfältiges Schaffen in all diesen Genres hat er früh auf Video dokumentieren lassen und nach der ARTHOUSE Box mit sieben DVDs vom Anfang diesen Jahres, zieht nun Zweitausendeins nach und bringt auf acht DVDs das im Bewegtbild dokumentierte Werk des Wiener Pianisten und Komponisten. „Mozart meets Jazz meets Techno: Friedrich Gulda. Die Live-Aufnahmen.“ – unter diesem Titel  veröffentlicht Zweitausendeins am 19. November eine umfassende Live-Werkschau des Klaviervirtuosen. Diese Live-Edition spiegelt in acht DVDs die ganze Bandbreite seines Schaffens wider – von seinen gefeierten Solo-Konzerten zu Mozart oder Chopin und seinen Duo-Auftritten mit Chick Corea oder Herbie Hancock …

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Shai Maestro bei „Jazz im Goethe Museum Düsseldorf“

Von Dietrich Schlegel – Wieder zierte der originelle Schattenriss des Saxophon spielenden Goethe die Einladungen zum fünften Konzert der Reihe „Jazz im Goethe Museum Düsseldorf“ im barocken Jagdschloss Jägerhof. Und wieder war es der Initiatorin und künstlerischen Leiterin, der Kulturjournalistin Barbara Steingießer, gelungen, mit dem Shai Maestro Trio zum dritten Mal eines der derzeit gefragtesten Klaviertrios zu verpflichten. Nicht dass das letzte Museumskonzert mit den „Echoes of Swing“ beim Publikum keinen Anklang gefunden hätte, im Gegenteil, Saxophon und Trompete boten eine willkommene Abwechslung. Doch dem intimen Ambiente des relativ kleinen Konzertsaals mit den Vitrinen voller erlesenen Porzellans an den Wänden entspricht die kammermusikalische Besetzung eines Klaviertrios am besten. Die Reihe hatte vor zwei Jahren mit dem Trio des israelischen Pianisten Omer Klein vielversprechend begonnen. Triosense und Tingvall Trio folgten. Nun war es mit Shai Maestro wieder ein israelischer Pianist, den Barbara Steingießer zu einem Gastspiel verpflichten konnte. Maestro war bereits mit 19 Jahren von dem Bassisten Avishai Cohen entdeckt und in sein Trio geholt worden war. Fünf Jahre lang, von 2006 bis 2011, tourte er mit seinem berühmtem Landsmann durch die Welt, lernte unzählige Musiker …

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Konzert mit Gesprächigkeit – Jazzfest Berlin 2015: Vorspiel

Seit einiger Zeit laden die Berliner Festspiele vor großen Ereignisse noch einmal zu einer Extraveranstaltung ein. „Music & Public Talk“, so nennt sich das, klingt fluffiger als „Gesprächskonzert“ oder Konzert mit Gesprächen. Auf der Bühne zusammen oder abwechselnd die Musikerinnen Julia Kadel und Alexander Hawkins, der Festivalleiter Richard Williams, sein Hinterfrager Arne Schumacher (Radio Bremen) und die Koordinatorin des Festivals: Nadin Deventer. Eintritt frei. Eigentlich ein tolles Team, großartige Musikerinnen umrahmen Gespräche über das in drei Wochen folgende Festival. Aber so ganz geht die Rechnung nicht auf. Man sitzt auf der Bühne, am Rand hinten eine Bar. Der Blick fällt auf ein Klavier zur Linken, eine große Leinwand mittig und einen Stehtisch mit Mikrofonen halbrechts. Dahinter der leere Saal. Man ist eigentlich irgendwie das Geschehen selbst und doch in Reih‘ und Glied im auf Sitzplätzen. Nach einer kurzen Begrüßung durch die stellvertretende Intendantin der Berliner Festspiele, die offenbar ein bisschen an Bert Noglik, dem Leiter der drei letzten Jahre, hängt, darf sich Julia Kadel an das Klavier begeben und spielt drei Stücke im Gesamtumfang von ca. 30 Minuten. Julia Kadel Ein ziemlich guter Einstieg, Kadel …

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Jazzpreis des Landes Rheinland-Pfalz und des SWR geht an Georg Graewe

Fotos von Ralf Dombrowski – Am Montagabend bekam der Pianist und Komponist Georg Graewe in Ludwigshafen im Rahmen des Enjoy Jazz Festivals den Jazzpreis des Landes Rheinland-Pfalz und des SWR überreicht. Er wurde dabei für sein umfassendes musikalisches Schaffen im Allgemeinen und die Entwicklung eines markanten Personalstiles im Speziellen ausgezeichnet, der längst nächste Generationen junger Musiker/Innen an der Grenze von Jazz, Improvisation und zeitgenössischer Avantgarde beeinflusst. Er bedankte sich in einem kurzen Statement, als er meinte, dass er sich besonders über die Auszeichnung durch eienn Radiosender freue, wo er doch zu einer Generation gehöre, die vieles selbst noch durch den Rundfunk und mutige Redakteure wie Joachim-Ernst Berendt habe entdecken können, die Ungewöhnliches gesendet hätten. Außerdem präsentierte er in zwei Konzerthälften Facetten seiner Musikwelt, zum einen solistisch mit einem improvisierten Rezital der Texturen, Fragmente, Rhapsodien, die er im weiten Sinne über tonale und strukturelle Zentren klammerte. In Teil zwei gesellten sich der Cellist Ernst Reijseger und der Schlagwerker Gerry Hemingway zu Graewe, ein Trio, das in dieser Form bereits seit 26 Jahren existiert und ein kompaktes, energiegeladenes Set des spontanen kommunikativen Miteinanders präsentierte. Eindrucksvolle Musik ohne …

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Bunter Jazz-Herbst in Burghausen

Eins ist sicher: Der Herbst wird wieder bunt in Burghausen. Denn das alljährliche Jazz-Programm begeistert erneut durch stilistischen Reichtum und interessante Acts. Mit einem Highlight geht’s gleich los: Micha Acher, Mastermind der weltweit gefeierten Alternative-Kultband The Notwist, kommt mit seiner feinst besetzten Band Alien Ensemble in den Jazzkeller und beweist erneut, dass er neben Indietronic auch im Jazz ein kreativer und virtuoser Musiker ist. Das Daniel Prandl Quintet interpretiert das einflussreiche Buch „The Hero’s Journey“ von J. Campbell und verwandelt es in zeitgenössischen Jazz mit viel Raum für Improvisation. Immer für eine Überraschung in Sachen Culture Clash gut ist die Unterbiberger Hofmusik. „Bavaturka – Türkische Reise“ heißt ihr stil- und grenzüberschreitendes Programm, dass sie unter anderem mit dem Trompeter Matthias Schriefl und dem Oud-Spieler Şeref Dalyanoglu präsentieren werden. Mit Roy Hargrove kommt ein internationaler Star und in Burghausen gern gesehener Gast in den Jazzkeller. „Earfood“ nennt er sein Projekt, dass er mit einem exzellenten Quintett vorstellen wird. Von Kritikern und Publikum begeistert aufgenommen bietet „Earfood“ dem Trompeter viel Raum, um seine eher „klassischen“ Jazz-Seiten zu zeigen. Was wäre der Jazz-Herbst ohne den traditionellen Frühschoppen? Der …

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+++ News +++ Cyminology im Regensburger Jazzclub +++ Internationales Jazzfestival EBE-JAZZ 15 +++ 25. Festival JAZZ GOES TO KUR 2015 +++

+++ Cyminology im Regensburger Jazzclub +++ Am 8. Oktober um 20 Uhr wird im „Leeren Beutel“ in Regensburg das Berliner Quartett CYMINOLOGY zu hören sein. CYMINOLOGY verbindet persische Lyrik und kammermusikalische, zeitgenössische Musik: Ost und West, Alt und Neu in berührender Synthese. Die subtile, doch dynamische und sanft pulsierende Musik des Quartetts (gegründet 2002) entsteht aus dem Klang der persischen Sprache heraus. Sie verarbeitet Dichtung von Rumi, Hafis, Khayyam und Forough Farrokhzad. Cymin Samawatie führt in ihren Kompositionen unterschiedliche Richtungen zusammen, darunter die Kammermusik, freie Improvisation, moderne Kompositionsstrukturen, der Impressionismus, der Minimalismus und ein entfernter Anklang an Bossa Nova. Tickets und weitere Informationen unter www.jazzclub-regensburg.de +++ Internationales Jazzfestival EBE-JAZZ 15 +++ Einem Autokennzeichen nachempfunden präsentiert sich die IG EBE-JAZZ mit dem internationalen Jazzfestival EBE-JAZZ 15. Im Landkreis Ebersberg, östlich von München, findet erstmals ein internationales Jazzfestival statt. Dabei sind sowohl Künstler aus Deutschland und Österreich wie auch aus Amerika, Brasilien, Afrika, dem United Kingdom und Korea vertreten. Ins Leben gerufen wurde das Festival von einer kleinen Initiative, die sich vor 7 Jahren unter dem Namen „jazz.grafing“ zusammentat. Unterstützt wird EBE-JAZZ 15 unter anderem vom Landrat, …

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Jazzfest Berlin 2015: Berliner Festspiele veröffentlichen Programm, Kartenverlosung

Das Jazzfest Berlin 2015 präsentiert mit dem neuen künstlerischen Leiter Richard Williams vom 5. bis 8. November über 120 Musiker/-innen aus 5 Kontinenten. Das Festivalprogramm ist jetzt online und der Kartenvorverkauf startet. Wir verlosen in Kooperation mit dem Jazzfest 2×2 Karten für Freitag, den 06.11.15, 20:00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele – Große Bühne – The Keith Tippett Octet „The Nine Dances Of Patrick O’Gonogon” & Miguel Zenón Quartet  „Identities Are Changeable“. Bitte schicken Sie bis 20. Oktober eine Mail an gaisa@jazzzeitung.de mit dem Betreff „Jazzfest Berlin“ und unter Angabe Ihrer Postadresse. Das folgende Interview mit Richard Williams führte Ralf Dombrowski und wird auch in der kommenden Print-Ausgabe der neuen musikzeitung 10-15 zu lesen sein. Richard Williams versucht sein Glück. Und er hat gute Voraussetzungen. Hierzulande kennt man den 68-jährigen Briten kaum, auch wenn er Bücher über Miles Davis oder Bob Dylan geschrieben hat und den angesehenen Insider-Blog thebluemoment.com betreibt. Außerdem startet er mit neuem, verjüngtem Team in die Zukunft der Berliner Jazztage. Viel Freiheit also für ein Festival mit großer Tradition.  neue musikzeitung: Herr Williams, wie wurden sie in Deutschland empfangen? Richard Williams: Ich verstehe die Leute gut, die …

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Zweite Ausgabe der Montreux Jazz Academy vom 5. bis 11. Oktober 2015

Anlässlich der zweiten Ausgabe vom 5.-11. Oktober 2015 sind bei der Montreux Jazz Academy zehn junge Musiker aus der ganzen Welt zu Gast.  Yaron Herman, Al Jarreau, Ziv Ravitz, Nils Petter Molvær, Kurt Rosenwinkel und Joe Sanders werden als Mentoren anwesend sein. Das Publikum kann dabei täglich und kostenlos von Workshops und Jam-Sessions profitieren.Die Academy will Karrieresprungbrett sein und- sieht sich als Plattform für musikalische und kulturelle Begegnungen in einem intimen Rahmen. Sie steht für intensives Spielen und den Austausch von Wissen zwischen mehreren Musikergenerationen.   Zwei Konzerte unter der Direktion von Yaron Herman finden am 8. Oktober 2015 ganz im Herzen der Residenz – also dort, wo die Talente arbeiten – statt: Im Centre Musical Sylvia Waddilove in Villeneuve. Die MJAF gibt dem Publikum die Möglichkeit, sich noch öfter an diesen Ort musikalischen Schaffens – ins Centre Musical Sylvia Waddilove – zu begeben. Jeden Abend um 17.00 Uhr werden öffentliche und kostenlose Workshops angeboten, wo Mentoren wie Al Jarreau oder Nils Petter Molvær, aber auch externen Referenten wie dem englischen Komponisten der Filmmusik John Altman freie Hand gelassen wird. Eine etwas andere Art, die Künstler …

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Albert-Mangelsdorff-Preis 2015 geht an Achim Kaufmann

Der Pianist Achim Kaufmann wird mit dem von der Union Deutscher Jazzmusiker vergebenen Albert-Mangelsdorff-Preis (Deutscher Jazzpreis) geehrt. Der von GEMA-Stiftung, GVL und Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes mit 15.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre an eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Jazzszene verliehen. Er ist einer der bedeutendsten Jazzpreise im deutschen Sprachraum. Aus der Begründung der Jury: „Achim Kaufmann gehört seit vielen Jahren zu den an- und aufregendsten Persönlichkeiten der europäischen Jazz- und Improvisationsszene. Seine Musik zeugt von harmonischer Feinsinnigkeit und strukturellem Tiefgang; als brillanter Pianist und Komponist hat er über die reflektierte Auseinandersetzung mit der Tradition zu einer nuancierten, jetzt-zeitigen Klangsprache gefunden, in der Poesie, Energie und Abstraktion gleichermaßen präsent sind. Wie breit dabei auch sein stilistisches Spektrum ist, zeigen nicht nur Achim Kaufmanns jüngste Solo-Aufnahmen und die Duo-Veröffentlichungen mit dem Klarinettisten Michael Moore, sondern auch sein Mitwirken in so unterschiedlichen Ensembles wie ‚grünen‘ (mit Robert Landfermann und Christian Lillinger), ‚Skein‘ (u.a. mit Frank Gratkowski und Wilbert de Joode) oder Christian Lillingers ‚GRUND‘. Der 1962 in Aachen geborene und in Berlin lebende Pianist und Komponist Achim Kaufmann verbindet in seiner Musik Einflüsse …

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