Die von Laurens Hammond in den 1930er Jahren erfundene Hammondorgel erfreute sich in den 1960er und 1970er Jahren der wohl größten Popularität, gerade im Jazz. Der Hammondklassiker, das Modell B-3 in Verbindung mit einem Leslie-Lautsprechersystem, ist klanglich bis heute einzigartig unverwechselbar und hat sich nach wie vor im Jazz, aber auch in der Blues-, Soul- und Popmusik etabliert. Man mag es kaum für möglich halten, aber München hat sich im Laufe der Jahre als heimliche Hammond-Orgel Hauptstadt gemausert. Auf Betreiben des SZ-Musikjournalisten Oliver Hochkeppel sollte das erste „Munich’s Finest“ – Jazz Organ Summit bereits diesem Sommer, als Teil des Eulenspiegel Flying Circus-Programms, Open Air über die Bühne gehen, musste dann aber leider wetterbegingt abgesagt werden. So gut so schlecht. Aber Rettung nahte: Michael Stückl von der Unterfahrt war sofort bereit das Festival im Club stattfinden zu lassen, allerdings auf zwei Abende verteilt, leider coronabedingt ohne Publikum. So fanden sich letzte Woche am Donnerstag und Freitag vier Münchner Hammond-Jazz-Masterminds im Jazzclub ein und brachten dort nicht nur die Drähte in den Orgeln, sondern vor allem die Tasten zum Glühen. In gewohnter Weise wurde das Festival online …
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news+++hr-Sinfonieorchester setzt Stage@Seven bis Ende Juni fort+++Bundesbigbandarchiv in neuem Look+++Edumusica Summermasterclasses im August+++
Ruth Reinhardt und Simon Oslender auf der „Stage@Seven“ Bis einschließlich Freitag, 26. Juni, setzen das hr-Sinfonieorchester und die hr-Bigband ihre erfolgreiche Livestream-Reihe „Stage@Seven“ fort. In der kommenden Woche erklingen unter der Leitung von Ruth Reinhardt berühmte Werke wie die „Kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart und die „Holberg-Suite“ von Edvard Grieg, aber auch das Cellokonzert von Robert Schumann und das Oboenkonzert von Bohuslav Martinu. Die hr-Bigband hat sich den jungen Hammondorgel-Virtuosen Simon Oslender eingeladen und präsentiert groovige Stücke aus der Feder von Ray Charles und Co. Soul-Jazz, Rhythm ’n‘ Blues und Boogaloo verspricht der Dienstagabend mit der hr-Bigband, die einen der sogenannten „Rising Stars“ der deutschen Jazzszene trifft: Simon Oslender. Dank seines außergewöhnlichen Talents ist der 21-Jährige bereits festes Mitglied der Wolfgang Haffner Band und spielt in der neuen Formation von Saxofonist Bill Evans, den Spykillers. Auf der „Stage@Seven“ trifft er jetzt die hr-Bigband unter der Leitung von Jörg Achim Keller. Zuvor ist hr-Solo-Cellist Peter-Philipp Staemmler in Schumanns Cellokonzert zu erleben und am Freitag zudem Solo-Oboist José Luis García Vegara im selten gespielten Oboenkonzert von Bohuslav Martinu. Die nächsten Konzerte bei „Stage@Seven“: Montag bis Freitag, …
WeiterlesenJazz, Brazil & Beyond beim Jazzsommer im Bayerischen Hof
Neben Gilberto Gil, der Fusion-Formation Moshulu, über Joey de Francesco mit seinem Trio, Frankreichs Vocal Shootingstar Camille Bertauld, John Medeski solo am Flügel, gaben sich China Moses und last not least der großartige Ivan Lins die Klinke in die Hand. Bei diesem Festival war musikalisch für jeden etwas dabei. Stimmungsmäßig kochte der Festsaal am ersten Abend bei Gilberto Gil und in den nächsten Tagen waren auch im Nightclub spannende Nächte angesagt. Was für ein Fest beim diesjährigen Jazzsommer im Bayerischen Hof! Gilberto Gil überzeugte mit einer soliden, sehr persönlichen Performance, die im ersten Teil seines Konzertes erst einmal Wohlfühlatmosphäre versprühte, während er dann nach und nach musikalisch druckvoller auftrat. Mit dabei als Gastsängerin seine 10 jährige Enkelin, mit der er einen Reggae zum Besten gab. Danach trat im Nightclub die Fusion-Gruppe Moshulu mit David Sancious, Oz Noy, Jeff Berlin und Dennis Chambers auf, die allerdings mit angezogener Handbremse spielte – da wäre letztlich mehr Druck und Groove drin gewesen. So richtig ab, wie man es eigentlich erwartet hätte, ging es dann leider doch nicht. Dafür fackelte am Abend danach Joey de Francesco nicht lange und …
WeiterlesenMaxime Bender: Universal Sky
Die typisch luxemburgische Namensgebung lautet „französischer Vorname plus deutsch klingender Familienname“. Also liegen die Dinge wohl auch klar bei Maxime Bender, einem hochmotivierten Saxofonspieler, der den europäischen Jazzhimmel bereichert. Klug aus dem Miteinander von Sprachen und Stileinflüssen zu schöpfen, das gehört zum Leben in Luxemburg, und das zeichnet Maxime Benders verschiedene Projekte allemal aus. Im nahen Frankreich ist der kosmopolitische Saxofonist für seine jüngste Band (eine von insgesamt dreien! ) „Universal Sky“ fündig geworden. Sie besteht aus dem Gitarristen Manu Codja, einem Hammondorgelspieler namens Jean-Yves Jung und dem Schlagzeuger Jerome Klein. Lassen wir die Musik für sich sprechen, denn diese ist auf dem „Universal Sky“ – Album regelrecht selbsterklärend: Ein funkiges Lick eröffnet die erste Nummer, der Kommentar folgt sofort. Die Hammondorgel lädt das Klangbild druckvoll auf. Aber bevor der Drive der Rhythmusgruppe ins Schleudern gerät, holt die Musik in wohldosierten Art Ruhepolen. Um dann wieder alle Charakterdarsteller von der Leine zu lassen, um die Kunst des Diskurses, aber auch des Umspielens zu pflegen. Zu Beginn des Stückes „Movement of the Unknown“ bläst Maxime Bender ein langes Sopransolo – nicht nur hier blitzen diese starken …
Weiterlesen+++ News +++ 23. Hildener Jazztage +++ Candy Dulfer und Stefanie Heinzmann bei „Worms: Jazz & Joy” +++
+++23. Hildener Jazztage vom 29.5.–3.6.2018+++ Seit mehr als 20 Jahren stehen bei den Hildener Jazztagen hochtalentierte Newcomer, routinierte Meister ihres Fachs und internationale Stars auf der Bühne, die dem Publikum ein breites Spektrum unterschiedlichster Klangwelten eröffnen. Auch für dieses Jahr versprechen die Veranstalter wieder Hörgenuss pur. Im Folgenden eine Programmübersicht: Dienstag, 29. Mai Traditionsgemäß startet das Festival um 20.00 Uhr im Kunstraum Gewerbepark-Süd an der Hofstraße 64 mit einem Sonderkonzert: Das „Pablo Held Trio“ gilt derzeit eine der lebendigsten Formationen des europäischen Jazz. Mittwoch, 30. Mai Von 19.15 Uhr bis 19.55 Uhr präsentieren die Teilnehmer des Jazzworkshops der Musikschule Hilden ihr musikalisches Können gemeinsam mit ihren Dozenten im Heinrich-Strangmeier-Saal an der Gerresheimer Straße 20. Ab 20 Uhr interpretiert das Tobias Hoffmann Trio Klassiker und Standards aus verschiedenen Epochen. Ab 21.30 Uhr gibt sich dann H A U S, die Formation um den Vibraphonisten Matthias Haus, die Ehre. Donnerstag, 31. Mai Beim „Jazz im Park“, im „Wohnstift Haus Horst“ an der Horster Allee 12 treffen ab 15 Uhr flinke Finger auf flinke Füße: Kongenial begleitet vom Martin Sasse Trio rockt Stepptänzerin Pia Neises mit großer Leidenschaft …
WeiterlesenSchmunzeln, tänzeln und eine Currysauce – Jazzfest Berlin 2017 – (Samstag)
Es kommt wie es kommt. Oder anders. Ich plädiere ja für etwas Schlimmeres als die Jazzpolizei, nämlich das Jazzordnungsamt. Die mag niemand und noch weniger! Sie hat weniger Vollmachten und ist in der Regel deshalb noch unbeliebter. Knöllchen für Parkzeitüberschreitung. Dabei bringt reine cline-ische Sauberkeit nun auch nichts. Also: Das Jazzordnungsamt hat festgestellt: Nels Cline – meeeeh; Dr. Lonnie Smith: jeeeeeh. Lassen Sie und über Konserven reden und über frisch am Tisch Zubereitetes. Nels Cline Lovers – Einerlei Meeeeeeh. Eine Art Konzert für Sologitarre mit erweitertem Ensemble (unter anderem mit Fagott, Englischhorn, Violine und Violoncello). Dieses wurde von „aufstrebenden“ Musikerinnen wohl aus Berlin gestellt. Circa 10 Nummern, nicht unpfiffig arrangiert, die Musikerinnen alle gut. Aber doch immer der ähnliche Ablauf. Egal ob es sich im Bearbeitungen von Billy-Holiday-Nummern oder ein Stück aus eigener Hand oder eines von Sonic Youth handelte. Ein bisschen gerne nach der Methode „Wir bauen eine Stadt“ aufgebaut. Im Gegensatz zur Aufnahme auf CD von Cline nicht so angenehm deprimierend. Eher so softsülzig. Dirigent Michael Leonhart schlägt präzise den Takt, was auch nötig scheint. Präzision ist in diesem Falle alles. Minimale „Fehler“ …
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