Der legendäre knallrote Flügel ist Geschichte beim Internationalen Jazzfestival Münster. Der Sponsor, welcher das Festival immer wieder mit kostbaren Tasteninstrumenten ausstattet, muss Geld verdienen und hat ihn verkauft. Um so dankbarer können wir der französischen Sängerin Camille Bertault sein, dass sie in ihrem knallroten Jackett den liebgewonnenen Farbtupfer zumindest für einen Auftritt lang „ersetzte“. Irgendwie gehört diese Signalfarbe doch zur atmosphärischen Licht- und Farbregie beim Münsteraner Jazzfestival dazu. Noch mehr leuchteten die vielen musikalischen Farben, mit denen das Festival nach der Zwangspause wieder in die Vollen ging – nicht nur beim Duo mit Camille Bertault und einem betont cool aufspielenden David Helbock, nun jedoch am schwarzen Flügel. Mit vormittäglichen Impro-Konzerten in Münsters Dominikanerkirche verschrieb sich das Festival, welches „Jazz im Theater“ seit Ende der 1990er Jahre als Marke etabliert hat, auch mal einer kreativen Bespielung des Umfeldes in der Stadt. So etwas tut auf jeden Fall der öffentlichen Aufmerksamkeit gut und mag dem Festival auf die Dauer auch neues Publikum in Westfalens Studentenstadt zuführen. Ebenso weiteten die beiden Matineen den Horizont vieler aus dem In- und Ausland angereisten Festivalbesucherinnen und -besucher, was sofort auf eine …
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