Mit ihrem mittlerweile vierten Album ist die Berliner Sängerin Dotschy Reinhardt musikalisch einem Geheimnis auf der Spur. Entdeckt wurde es von Charlie Chaplins Tochter Victoria in dessen Nachttisch. Dort verwahrte der berühmte Daddy einen Brief, worin festgestellt wird, dass er – Charles Chaplin – nicht in London, sondern auf einem nahe gelegenen Grundstück geboren worden sei, auf welchem „romany people“, also Romanis kampierten. Dieses Geheimnis nimmt Reinhardt als Ausgangspunkt, um mit Eigenkompositionen und einigen Standards dem Swing von Django Reinhardts Hot Club, dem Bossa Nova und swingendem Jazz ihre Referenz zu erweisen. Eine coole Mischung, welche die Sinteza – die sich seit Langem aktiv für die Rechte von Sinti und Roma einsetzt – schon früher erfolgreich erprobt hat. Weich und geschmeidig singt sie von schwierigen Fragen des Lebens. Sie lädt ihre Landsleute ein Romanes zu sprechen, damit die Sprache ihrer Vorfahren nicht verloren geht und zeichnet mit ihrem Gitarristen Alexey Wagner eine wunderschöne, intime Liebeseinladung in den Himmel – „Fly Away“. Leider schmiert sie bei ihrem entschiedenen und selbstbewußten Aufruf „Romanes“ am Schluß ein wenig mit der Stimme ab. Eine kaum merkliche Beeinträchtigung, die den …
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