Mit einem ganz besonderen Festival, Out Of The Box, beginnt das Ausstellungsjahr für das Kunst- und Kulturzentrum whiteBox im Münchener Werksviertel. In erster Linie geht es darum, künstlerische Aktionen auf ganz eigene, andere Art zu präsentieren und für die Realisierung gleichzeitig dazu auch mal gewohnte Räumlichkeiten zu verlassen. Den Festivalauftakt bestritt der norwegische Jazz-Perkussionist Terje Isungset auf der Rooftop Location München Hoch5 im Werksviertel. Seit mittlerweile 30 Jahren ist er unbestritten einer der Pioniere der „Ice Music“ und entwickelte über die Jahre ein Universum an Musikinstrumenten aus purem Eis, die in Konzerten zum Einsatz kommen und gespielt werden. Die Fotos vom ersten Konzert im Schneesturm auf der Freiterrasse des München Hoch5 machte Susanne van Loon, vom zweiten Konzertabend inside berichtet Thomas J. Krebs. Am zweiten Abend von Isungsets „Ice Music“ trat er gemeinsam auf mit Arve Hendriksen an der Trompete, verschiedenen Eis-Hörnern & Gesang, Anders Jormin mit einem Eis-Bass (!), der Sängerin & Soundtüftlerin Maria Skranes und – last not least – unterstützt von Ina Charlotte Mo (Eis-Assistenz), sowie Isungsets langjährigem Sounddesigner Asle Karstad. Eigentlich sollte auch dieses Konzert Open Air auf dem Rooftop …
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Magnetische Sternstunde der Musik: Das Lorenz Kellhuber New Trio im Stadttheater Regensburg
Regensburg. Verpufft, beiseite geschoben, weggewischt. Jeglicher Vorbehalt, ob ein reines Instrumentalkonzert bei den Zuhörern auch ankommt, war schlussendlich atomisiert. Anfänglich sorgte sich Pianist Lorenz Kellhuber im Theater Regensburg noch, dass Besucher sein Konzert mit dem New Trio vorzeitig verlassen könnten. Am Ende konnte die euphorisierte Menge kaum noch mit Zugaben beruhigt werden. Nach einer über dreiviertelstündigen Improvisation hatten die drei Musiker ihre Zuhörer derart in einem magisch-magnetischen Klangkosmos gefangen, dass sie wie Süchtige nach immer mehr verlangten. Einige wenige waren tatsächlich nach der Pause nicht mehr ins Theater zurückgekehrt, ihre Plätze blieben verwaist. Vielleicht hatten sie sich etwas mehr Groove, normaleren (Mainstream-)Jazz oder songartige Strukturen erwartet. Wer allerdings die Entwicklung des mit 28 Jahren noch jungen Berliner Pianisten mit oberpfälzischen Wurzeln ein wenig verfolgt hat, konnte darauf ernsthaft kaum gesetzt haben. Kellhuber hat sowohl als Solist, Bandleader, wie als Begleiter oder Partner über Genregrenzen hinweg der Improvisation immer einen breiten Raum eingeräumt oder gar ganz frei gespielt. Dennoch war es vom Jazzclub, als engagierter Veranstalter, eine mutige Entscheidung das neue Trio um Kellhuber in der Reihe „Jazz im Theater“ zu präsentieren. Anders als im intimeren …
WeiterlesenNachlese zum 5. Ottobrunner Klavier-Festival
Das mittlerweile fünfte Klavier-Festival war gleichzeitig auch der Abschluss des 10-jährigen Jubiläums der Ottobrunner Konzerte. An zwei Abenden gaben drei außerordentliche, stilbildende Pianisten jeweils eine Solo-Performance am Steinway. Ketil Bjørnstad & Bobo Stenson traten am ersten Abend auf, und den zweiten Abend schließlich bestritt Pianolegende Martial Solal. Ketil Bjørnstad spielte ein ungemein kraftvolles Set, das er Manfred Eicher und dem ECM Label widmete. Stürmische Momente wechselten mit lyrischen Klängen. Bjørnstad spannte einen Bogen von seinen eigenen Kompositionen bis hin zur Klassik. Bobo Stenson dagegen schlug sehr viel leisere Töne an. Seine Improvisationen, hoch inspiriert, waren emotional spannungsgeladen und wirkten gegen Bjørnstads Spiel fast zerbrechlich. Ein großartiger erster Abend, abgerundet durch das traditionelle „Meet The Artist“ Künstlergespräch nach dem Konzert. Der mittlerweile 91-jährige, in Algier geborene, französische Pianist Martial Solal setzte am zweiten Tag des Festivals spielerisch einen ganz besonderen Akzent. In zwei Sets interpretierte er Jazz-Standards auf seine eigene Art und Weise und zerlegte gekonnt Stücke wie „Tea For Two“, „I Remember April“ oder gar das französische Kinderlied „Frère Jacques“. Solals Spiel war ungemein frisch und gleichzeitig erfrischend, humorvoll wie virtuos. Der Schalk sitzt ihm …
WeiterlesenBMW Welt Jazz Award 2019: Der elfte Wettbewerb feiert Jazz mit dem Motto „Saxophone Worlds“
München. Der elfte BMW Welt Jazz Award wird mit dem Leitmotiv „Saxophone Worlds“ zelebriert. So sind auch im Jahr 2019 Jazz-Begeisterte und solche, die es werden wollen, wieder zu sechs kostenfreien Sonntagsmatineen von Januar bis März eingeladen. Im Mittelpunkt steht dabei das Instrument, das wie kein anderes den Jazz repräsentiert und durch seine große Bandbreite beeindruckt: das Saxophon. Ihm widmen sich sechs international herausragende Ensembles, die das Motto „Saxophone Worlds“ im Doppelkegel der BMW Welt interpretieren. Die Musiker kommen in diesem Jahr aus Deutschland, Estland, Frankreich, Norwegen, Polen, Schweiz sowie Großbritannien und den USA. Das große Finale um den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten BMW Welt Jazz Award findet am 4. Mai 2019 im Auditorium der BMW Welt statt. Künstler und Ensembles Januar 2019: Maciej Obara Quartet Der 37-jährige polnische Alt- und Tenorsaxofonist Maciej Obara gehört zu den wichtigsten Musikern der mittleren Generation des europäischen Jazz, in dem Polen mit Virtuosen von Zbigniew Seifert bis Leszek Mozdzer immer schon eine bedeutende Rolle spielt. Nachdem er 2006 mit seinem Trio den renommierten Wettbewerb in Bielka Zadymka für junge Jazzbands gewonnen hatte, eroberte Obara im Jahr darauf …
Weiterlesen5. Klavier Festival in Ottobrunn mit Bobo Stenson, Ketil Bjørnstad & Martial Solal am 13. & 14. Dezember
Im Dezember finden in Ottobrunn seit nunmehr 5 Jahren Piano Abende der besonderen Art statt. Im Rahmen des Jubiläums „10 Jahre Ottobrunner Konzerte“ wird das diesjährige Klavier Festival im Wolf-Ferrari-Haus am Donnerstag, den 13. Dezember von zwei ganz besonderen ECM-Pianisten eröffnet: dem Schweden Bobo Stenson, der u.a. in Formationen mit Jan Garbarek und Charles Lloyd Maßstäbe gesetzt hat, sowie Ketil Bjørnstad, der nicht nur als außerordentlicher Jazzpianist, sondern auch als erfolgreicher Autor lyrischer Werke und Essays weit über die Grenzen seiner Heimat Norwegen bekannt geworden ist. Am 14. Dezember folgt dann ein absolutes Piano-Highlight: Kein Geringerer als der 1927 in Algier geborene Martial Solal, Grandseigneur des französischen Jazz-Pianos, wird den zweiten Abend des Festivals bestreiten! Wie kein Zweiter beeinflusste er in der Tradition von Bud Powell, Lennie Tristano oder auch zeitgenössischer Musik die französische wie internationale Jazzszene. Bis heute gilt er als einer der ganz Großen, der mit seinem Spiel den Jazz maßgeblich geprägt und bereits zu Lebzeiten Geschichte geschrieben hat. Gleichzeitig hat Solal immer gelehrt und sein Wissen weiter gegeben. So geschehen vor ca. 30 Jahren an einen seiner Schüler, den Pianisten Cornelius Claudio …
Weiterlesen2nd Classical & Beyond Festival in Ottobrunn: Kreuschbrothers feat. Giora Feidman & Bobby Watson
In den vergangenen zehn Jahren sind im Ottobrunner Wolf-Ferrari Haus im Rahmen der Ottobrunner Konzertreihe u.a. Stars und Legenden wie Joachim Kühn, Ralph Towner, John Scofield, Kenny Garrett, Aki Takase, Klaus Doldinger, Alfredo Perl, Pepe Romero, das Hilliard Ensemble, Tulio Peramo, Badi Assad, Eliot Fisk, Al di Meola, Joe Lovano, Dave Liebman oder Rabih Abou Khalil in Ottobrunn aufgetreten! Zu diesem Jubiläum haben die Brüder Johannes & Cornelius Kreusch, die mal im Hintergrund als Organisatoren, mal selbst auf der Bühne stehen, für das Rahmenprogramm des zweiten Classical & Beyond Festivals als „Star-Gäste“ niemand Geringeren eingeladen als die Klezmer-Legende Giora Feidman und den Saxophon-Giganten Bobby Watson. Den ersten Abend des Festivals bestritt Cornelius Kreusch – hoch inspiriert und virtuos – solo am Piano, gefolgt von Johannes Kreusch an der Gitarre im Duo mit dem mittlerweile 82-jährigen Klarinettisten Giora Feidman. Was sich während dieser Begegnung ereignete war mehr als nur faszinierend. Giora Feidman begann mit ultraleisen, aufmerkenden Tönen, die er seiner Klarinette entlockte, im Geiste des klassischen chassidischen Niggun, mit der wundervollen Melodie des hebräischen Volksliedes Hava Nagila. Es folgten Werke von Piazolla bis Schubert. Als Feidman schließlich …
Weiterlesen+++ News +++ 3 Tage Jazz Festival 2019 in Saalfelden +++ Jim Mullen Group spielt in Abensberg +++
+++ 3 Tage Jazz Festival 2019 in Saalfelden +++ Im Gegensatz zum Saalfeldener Sommerfestival ist das 3 Tage Jazz Festival in Saalfelden ein kleineres Musikfest, das vom 18. bis 20. Januar 2019, also im tiefsten Winter, inmitten des Salzburger Innergebirgs stattfindet. Bei den aufgestockten neun Konzerten auf drei Bühnen stehen große Namen der europäischen Jazzszene genauso wie junge Jazzformationen Österreichs im Mittelpunkt. Jedes der drei Eröffnungskonzerte wird dabei von einer österreichischen Formation bestritten. Unter den Musiker/-innen aus Frankreich, Holland und Italien findet sich auch Bassist Henri Texier, der im Kunsthaus Nexus mit seinem Sand Quintett seine aktuelle Platte „Sand Woman“ vorstellt. Für programmatische Brüche sorgen indessen die Musiker Hélène Labarrière & Hasse Poulsen, wenn sie die Hits der Popgeschichte frei interpretieren, während die Formation „Sudoku Killer“ um Bassistin Caterina Palazzi aus Italien Post- und Stoner-Rock-Elemente in den Jazz einweben. Am Samstag präsentiert Alex Pinter sein mit Gitarre, Piano und Akkordeon recht eigenwillig besetztes Trio „Birds against Hurricanes“, mit Christian Bacanic solo und dem Streichquartett „Violett Spin“ steht der Sonntag im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang ganz im Zeichen der österreichischen Musikerinnen und Musiker. Schließlich lässt das …
WeiterlesenMit „Clubjacken“ und pluckernden Grooves geht das junge hippe Nuejazz-Festival in die sechste Auflage. Schwerpunkt: Der Süden Londons
Vor sechs Jahren haben einige junge und kulturpolitisch engagierte Jazzmusiker das Heft selbst in die Hand genommen und dem darbenden Nürnberg ein neues Festival verpasst. Das Publikum hat dankbar zugegriffen. Seither hat sich das jährliche Nuejazz-Festival zu einem Magnet für neue Entwicklungen und nach vielen Seiten offene Trends im plötzlich gar nicht mehr uncoolen Jazz entwickelt. In diesem Jahr steht vom 9. bis 18. November die hippe Londoner Szene im Mittelpunkt. Erstmals setzt die Crew um Frank Wuppinger damit einen geographischen Schwerpunkt, der sich definitiv lohnt. Auf dem früheren Industriegelände Kulturwerkstatt Auf AEG, im Opernhaus und erstmals auch in Erlangen präsentieren sich an den Schnittstellen von Analogem und Digitalem etliche frische UK-Acts, vorwiegend aus dem kreativ blubbernden Süden der britischen Metropole. Schaut man auf diese neue quirlige Jazzbewegung, fällt meist ein Name: Shabaka Hutchings (Titelbild). Dieser Tenorsaxophonist, der seine Musiker zumeist um Haupteslänge überragt, ist ein Kreativbündel. Mit Sons of Comet kommt er nach Nürnberg. In seinem Quartett sind Afrika und Karibik zu hören, der tänzerische Impuls einer Second-Line aus New Orleans und der zupackende Groove elektronischer Clubmusik. Ebenso aufregend das Duo Blue Lab Beats …
WeiterlesenEin West-östlicher Jazz-Folk-Divan – Die Debüt-CD der Band „Eurasians Unity“
Wer sich die im Juni bei Enja Yellow Bird erschienene CD „Eurasians Unity“ anhören möchte, dem sei angeraten, zuvor auf Google Earth zu surfen oder einen klassischen Weltatlas zur Hand zu nehmen. Denn nicht jeder mag auf Anhieb wissen, wo zumindest einige der sieben Herkunftsländer der acht Musiker mit sieben Sprachen, die in diesem Orchester vereint sind, auf der Landkarte genau zu finden sind. In geographischer Definition liegen Usbekistan, Aserbaidschan, Iran, die Ukraine, Bulgarien, Polen und – am westlichen Zipfel – auch Deutschland – allesamt auf der Eurasischen Kontinentalplatte. Kultur, Volkskunst und Musik der jeweiligen Regionen auf diesem gewaltigen Terrain sind jedoch äußerst unterschiedlich. In westlicher Sicht je weiter östlich desto fremdartiger. Diese Unterschiede sind es, die Caroline Thon reizen. Die Kölner Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin folgte schon immer ihrer künstlerischen Devise, Grenzen zu testen und zu überschreiten. Das bewies sie bisher schon mit ihrem Quintett „Patchwork“ und mehr noch mit ihrem Thoneline Orchestra, mit dem sie die weithin beachteten Alben „Panta Rhei“ (2011) und „Black & White Swan“ (2015) veröffentlicht hatte. Spielte sie mit diesen Formationen fast ausschließlich ihre eigenen Kompositionen, so ging sie …
WeiterlesenEuphorium-Festival 2018 in Leipzig
Im Rahmen des Euphoriums, dem internationalen Mini-Festival für zeitgenössische improvisierte Musik in Leipzig, finden am 16. und 17. November sowie am 9. und 10. Dezember drei musikalisch-theatralische Installationen des Projektensembles Euphorium-freakestra zu Migration und Integration statt. Dieses mehrteilige, experimentelle Forum kombiniert die performative Qualität einer kinetisch-skulpturalen Praxis mit innovativem Instrumentalspiel. Mittels verschiedener Konstellationen der Instrumente sollen dabei personale Migration sowie soziale Integration demonstiert werden. Am 16. und 17. November 2018 präsentiert das internationale Kollektiv bestehend aus John Dikeman (USA), Elan Pauer (Niederlande), Christian Lillinger (England), John Edwards (Deutschland) und Ingebrigt Haaker Flaten (Norwegen) im Soziokulturellen Zentrum „naTo“ eine Weiterentwicklung des von Ernst-Ludwig Petrowsky und Peter Brötzmann geschaffenen Freejazz-Quintett und fächern die musikinstrumentalen Konstellationen systematisch auf. Zwei Haudegen der in Europa zeitgenössisch programmierten Improvisationsmusik, Barry Guy (Titelbild) und Baby Sommer, kollaborieren nach ihrer Premiere vor zwei Jahren nun am 9. Dezember 2018 mit Oliver Schwerdt zu der für Sommers OEvre seltenen Instrumentenkonstellation des Klaviertrios. Noch ein Trio erwartet die Besucher an diesem Abend mit den beiden Perkussionisten Christian Wolfarth und Antonin Gerbal sowie dem Organisten Rudur Zidong. Abschließend tritt am 10. Dezember 2018 Akira Sakata, der …
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