In der Kulturarena Jena trat im August mal wieder Rebekka Bakken auf, von den Veranstaltern angekündigt als „Sahnehäubchen“. Wörtlich hieß es da außerdem: „Starke Frauenstimmen gehören zur Kulturarena wie Sahne auf den Eisbecher.“ Nun ist Sahne auf dem Eisbecher im Grunde reine Verzierung: Vanille- oder Schokoladeneis enthalten in der Regel schon mehr als genug Sahne zur Verwöhnung des kulinarischen Gaumens. Aber bekanntlich isst das Auge ja mit: Deshalb gibt’s dann noch einen Klacks Schlagsahne oben drauf, das hübsch anzusehende Häubchen. 100 Gramm Schlagsahne enthalten übrigens rund 300 Kalorien und etwa das Zehnfache an Cholesterin wie die gleiche Menge Jogurt, etwa das Zwanzigfache wie fettarmes Jogurt oder Milch. Und die beliebte Konditorsahne legt da noch mal 30 Prozent drauf. Der Eiskonditor meines Vertrauens rät daher: „Verzichten Sie beim Eisbecher auf Sahne, Krokant und Fruchtsoßen. Legen Sie Wert auf frische Früchte!“ Das Vitamingebot gilt wohl auch im Jazz. Nichts gegen sahnige Frauenstimmen, aber sie sollten im Jazz wirklich eine kulinarische Verzierung bleiben. Zu viel davon erzeugt schnell ein unangenehmes Völlegefühl.
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