Von der Idee zur Marke: Jazz & The City Salzburg

Tina Heine hat es geschafft, innerhalb von vier Jahren das Festival Jazz & The City von einer Idee zur Marke werden zu lassen. Aus der Erbmasse eines strukturell traditionellen und bereits seit zwei Jahrzehnten bestehenden Jazzfestivals in Salzburg hervorgegangen, hat sich eine Konzertreihe in ein urbanes Event verwandelt, das der Stadt fünf Tage im Herbst ein junges, vielseitiges und immens agiles Antlitz verleiht. Zwar schwärmen weiterhin Bus-Kohorten zumeist fernöstlicher Touristen über die Gassen aus und versuchen shoppend und fotografierend ein Bild von europäischer Gegenwart zu erhaschen. Daneben aber sieht man andere Leute, freakige, szenige, auch ganz normal interessierte Musikfans, die mit dem Programm unter dem Arm von einem Venue zu nächsten pilgern, um Konzerte in ungewöhnlichen Umgebungen oder auch ungewöhnliche Künstler in bekanntem Ambiente zu erleben. Dabei gelingen dem Festival gleich mehrere Kunststücke. Zum einen sind nur wenige Konzerte klassischer Jazz im traditionell swingboppenden Stilverständnis. Wenn ein Schlagzeuger wie Pedro Melo Alves oder ein Geiger wie Théo Ceccaldi auf die Bühne kommen, dann muss man vielmehr mit Experimenten, freien Klängen, mit Energieausbrüchen oder auch clusternder Texturarbeit rechnen. Viele Konzerte brechen außerdem mit dem Tabu des …

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