In seinem aktuellen Schwarzbuch kritisiert der Bund der Steuerzahler die Verleihung des Spielstättenprogrammpreises des Bundes. Die Bundeskonferenz Jazz nimmt dazu in einem offenen Brief an den Präsidenten des Bundes der Steuerzahler Stellung: Sehr geehrter Herr Holznagel, in Ihrem aktuellen Schwarzbuch listen Sie den Spielstättenprogrammpreis des Bundes als „teure Annehmlichkeit“. Sie bemängeln, dass bereits subventionierte Häuser durch den Preis doppelt subventioniert werden. Bei den ganz wenigen Spielstätten des Jazz/Rock/Pop, die überhaupt öffentlich unterstützt werden, sind diese Zuwendungen so marginal, dass hier nicht einmal ansatzweise von einer Doppelförderung ausgegangen werden kann. Hinzu kommt, dass es sich bei dem SSPP nicht um eine Förderung im klassischen Sinne, sondern um einen Preis für eine bereits erbrachte künstlerische Leistung handelt. Mit dem Spielstättenprogrammpreis, für den wir uns seit über zehn Jahren einsetzen, rückt vielmehr eine besorgniserregende Ungleichbehandlung in das kulturpolitische Blickfeld: Wie Sie wissen, tragen die Kommunen in Deutschland mit ca 80% die Hauptlast aller kulturellen Ausgaben. Die Kommunen sind jedoch so überschuldet, dass sie zusätzlich zu den 87 Opernhäusern mit eigenem Spielbetrieb, die es insgesamt in der Republik gibt und die zusammen ca. 3,5 Milliarden an öffentlichen Mitteln erhalten, …
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Spielstättenprogrammpreis 2014 vergeben
Für ihre herausragenden Livemusikprogramme wurden gestern am 17. September 2014 in Hamburg 31 Clubs und 27 Veranstaltungsreihen aus Deutschland von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop Jazz 2014 ausgezeichnet. Der bundesweite Preis wurde nach 2013 bereits zum zweiten Mal vergeben. In diesem Jahr gehen an die Spielstätten sowie Veranstalterinnen und Veranstalter insgesamt 900.000 Euro an Preisgeldern. Die Initiative Musik realisiert den Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz 2014 unter Einbeziehung der Bundeskonferenz Jazz und der LiveMusikKommission, dem Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. „Die kleinen und mittleren Livebühnen sind mit ihren ambitionierten und innovativen Programmen abseits des Mainstreams ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft“, erklärt Staatsministerin Prof. Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). „Sie bieten Kulturorte mit Atmosphäre, in denen Musikerinnen und Musiker ihr Publikum finden. Aus überzeugter Leidenschaft für die Sache gehen die Betreiberinnen und Betreiber dieser Clubs oft bis an die Grenze zur Selbstausbeutung. Der Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz soll die Arbeit dieser kulturellen ‚Ermöglicher‘, die oftmals ohne oder nur mit geringer öffentlicher Förderung für hochwertige Kulturerlebnisse sorgen, stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken.“ Die besonderen Auszeichnungen für die „Spielstätte …
WeiterlesenBundeskonferenz Jazz legt Bericht zu Jazz in Deutschland vor
In einem Treffen mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag, Siegmund Ehrmann, hat die Bundeskonferenz Jazz ihren „Bericht zur Situation des Jazz in Deutschland“ vorgelegt. Erstmalig war die Analyse 2004 auf Wunsch des Ausschusses erstellt worden. Die umfassend aktualisierte Ausgabe geht nun auf die Entwicklungen und Tendenzen des Jazz der letzten 10 Jahre bis heute ein. „Wir freuen uns, dass einige Vorschläge wie der Spielstättenprogrammpreis von damals mittlerweile verwirklicht werden konnten.“, so Felix Falk, einer der Sprecher der BK Jazz. „Jazz ist in Deutschland eine eigenständige und höchst lebendige Musikkultur. Deshalb bedarf es noch besserer Rahmenbedingungen, um diese Kunstform nachhaltig und systematisch zu stärken.“ Neben den in den einzelnen Kapiteln des Berichts genannten Zielen benennt die BK Jazz drei Kernziele: 1. soll der Aufgabenbereich der Initiative Musik als der zuständigen Fördereinrichtung durch eine Umstrukturierung erweitert werden, 2. wird die Verstärkung der Exportförderung innerhalb eines Gesamtkonzeptes vorgeschlagen, 3. wird das Strukturentwicklungsprogramm JazzPlan Deutschland gefordert, um die Entwicklung des Jazz und seine Sichtbarkeit in der deutschen Kulturlandschaft wirksam zu verankern. „Der Bericht gibt uns Hinweise darauf, wie die kulturpolitische Arbeit für den …
Weiterlesen„Jahre und Jahre Jazz-Lobby“: Der lange Weg zum Spielstättenprogrammpreis
Felix Falk, Saxophonist, stellvertretender Vorsitzender der Union Deutscher Jazzmusiker, Sprecher der Bundeskonferenz Jazz und Jurymitglied des Spielstättenprogrammpreises im Gespräch. – Der neu eingerichtete Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop und Jazz wurde in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Vom Bundestag mit einer Million Euro finanziert, durch Kulturstaatsminister Bernd Neumann in Hamburg am 25. September überreicht, von der Initiative Musik gGmbH organisiert. Über die Hälfte der Preise und mehr als 400.000 Euro der Prämien gingen an Jazzclubs. Wie kam das zustande? Wir sprachen mit Felix Falk, einem der Väter des Preises und Mitglied der Preisjury.
WeiterlesenÜber 400.000 Euro gehen bei Spielstättenprogrammpreis an Jazzclubs
Mehr als 300 Spielstätten des Rock, Pop und Jazz hatten sich beworben, nun wurden 55 von ihnen für ihr herausragendes Programm ausgezeichnet. Am Abend des 25. September übergab Kulturstaatsminister Bernd Neumann in Hamburg persönlich die Preise. Dabei ging ein Großteil der Preise und Prämien an Jazzclubs. (Die Liste aller Preisträger siehe unten!) „Wir freuen uns, dass mehr als die Hälfte der Preise an Spielstätten des Jazz vergeben werden und diese insgesamt über 400.000 Euro Preisgelder erhalten“, so Volker Dueck, Sprecher der BKJazz und Jurymitglied des Preises, „Das zeigt, dass kleine Clubs und Programmreihen gerade für Jazz essentiell sind und dieser Preis genau an der richtigen Stelle wirkt.“ Ursprünglich wurde die Idee eines Spielstättenprogrammpreises vor 10 Jahren von der Bundeskonferenz Jazz (BK Jazz) entwickelt. Die BK Jazz setzte sich seitdem in ungezählten Sitzungen und Gesprächen auf bundespolitischer Ebene für diesen Preis ein und konnte letztendlich gemeinsam mit der Initiative Musik erreichen, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im November 2012 erstmals 1 Million Euro für dessen Realisierung freigab. „Die Preisträger und ihre spannenden Programme zeigen, dass die langjährige politische Überzeugungsarbeit der Bundeskonferenz Jazz für diesen Preis …
WeiterlesenJazz-Talk in Berlin: Musiker im Gespräch mit der Bundespolitik
Bundeskonferenz Jazz, Jazzinstitut Darmstadt und die Hessische Landesvertretung in Berlin laden ein: KONZERT / TALK: JAZZ TRIFFT POLITIK … nur für den politischen Frühschoppen? Gespräch zwischen Jazzmusikern und Bundespolitik Durch eine große Anfrage der SPD-Fraktion im Bundestag zur „Musikförderung des Bundes“ im April dieses Jahres und die inzwischen vorliegende Antwort der Bundesregierung richtete sich zuletzt der öffentliche Fokus auf den Einfluss bundespolitischer Entscheidungen im Bereich der öffentlichen Förderung von Musik sowie die Zweckmäßigkeit und Transparenz von bestehenden Förderstrukturen wie etwa der „Initiative Musik“. Dass Jazzmusikerinnen und -musiker in hohem Maße an solchen Themen interessiert sind, vor allem aber auch ihre eigene Stellung in der allgemeinen kulturpolitischen Wertschätzung hinterfragen, soll die Auftaktveranstaltung des diesjährigen Festivals „Jazz in den Ministergärten“ zeigen. Auf Einladung der Bundeskonferenz Jazz werden in der hessischen Landesvertretung die Jazzmusikerinnen Julia Hülsmann (Berlin) und Angelika Niescier (Köln) mit MdB Siegmund Ehrmann, Mitglied des Kulturausschusses im Deutschen Bundestag und Obmann der SPD-Fraktion für Kultur und Medien, zusammentreffen, um über die schwierige Wahrnehmung der Belange von Musikerinnen und Musikern aktueller improvisierter Musik in den für die Kulturpolitik zuständigen bundespolitischen Gremien zu sprechen.
Weiterlesennmz-TV-Bühne: Hochsubventionierte Klassik – unterbezahlter Pop und Jazz?
In unserem Post „Wo bleibt der deutsche Jazz“ über den ZEIT-Online-Artikel zur Deutschen Jazzszene kam kürzlich wieder die Situation des deutschen Jazz zur Sprache. Im genannten Artikel hat unter anderem Felix Falk von Mo‘ Blow die fehlende Exportförderung für deutsche Bands beklagt, die es zum Beispiel in skandinavischen Ländern sehr wohl gibt, mit der Folge, dass deutsche Jazzbands einen Wettbewerbsnachteil bei Engagements für Festivals und Clubs haben. Julia Hülsmann hat im nmz-TV-Studio auf der Musikmesse 2011 ins selbe Horn gestoßen: Über die Bedingungen in der deutschen Jazz- und Popszene im Vergleich zum stark subventionierten Klassikbetrieb hat Jazzzeitungs-Redakteurin Ursula Gaisa auf der Messe mit Julia Hülsmann (Musikerin, Sprecherin Bundeskonferenz Jazz), Peter Ortmann (Deutscher Musikrat, Projektleiter „Jugend jazzt“, Bundeskonferenz Jazz), Udo Dahmen (Pop-Akademie Baden-Württemberg) und Ina Keßler (Initiative Musik) über Themen wie Spielstättenförderung und Exportsubventionierung für deutsche Bands gesprochen. Das komplette Gespräch im Stream auf nmzMedia
WeiterlesenJazz ist politisch!
Die Jazzahead steht vor der Tür. Am Wochenende werden wieder Musiker, Agenturen, Labels, Händler, Veranstalter und andere Jazz-Netzwerker durch die Bremer Messehallen ziehen. Es treffen sich Gleichgesinnte, die in erster Linie die Leidenschaft für Jazz verbindet. Doch erfreulicherweise trifft man hier auch viele, die mehr nach Bremen gelockt hat als nur die Aussicht auf den nächsten Festivalgig, Medienpartner oder anderweitig unterschriebenen Vertrag. Ungewöhnlich viele Engagierte finden sich hier zusammen, die verstanden haben: Jazz ist politisch!
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