Musik eines Genies – neu interpretiert 

Ein Quintett aus München lässt die Musik des Bebop-Saxofonisten Charlie Parker beim Jazzclub Regensburg wieder aufleben.   Regensburg. Er war ein Genie. Ein tragisches sagen viele, ein „natürliches Genie“, wie es einmal Gigi Gryce, Mitglied der Jazz Messengers und Altsaxofonist wie sein Freund Charlie Parker, über diesen ausdrückte. Der Einfluss, den der bereits mit 34 Jahren verstorbene Saxofonist auf die – weitere – Entwicklung des Jazz hatte und noch immer hat, ist immens. Heuer wäre Charlie Parker, „Bird“ wie er von seinen Kollegen genannt wurde, hundert Jahre alt geworden. Da kommt das Bandprojekt von Geiger Jörg Widmoser und Klarinettist Stephan Holstein, „The music of Charlie Parker“, gerade richtig. Die beiden Münchner haben ein ganzes Album mit Kompositionen des Meisters und Mit-Erfinders des Bebop im Quintett aufgenommen. In einem gut besuchten Konzert stellten sie es beim Jazzclub Regensburg mit Thomas Stabenow am Bass, dem fränkischen Pianisten Bernhard Pichl und dem Augsburger Schlagzeuger Walter Bittner im Leeren Beutel vor. Aufgenommen und veröffentlicht haben die beiden das gleichnamige Album bereits vor zwei Jahren, „da haben wir überhaupt nicht daran gedacht, dass Parkers Jubiläumsgeburtstag ansteht“, rückt Holstein die zeitliche Koinzidenz …

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Zum Tod des Pianisten und Arrangeurs Jacques Loussier

Nach dem Geiger Jean Luc Ponty ist der französische Pianist und Arrangeur Jacques Loussier der zweite Franzose, der in Stuttgart die German Jazz Trophy erhielt. Anlässlich des Tods von Jacques Loussier (* 26. Oktober 1934 in Angers; † 5 März 2019) veröffentlicht die Jazzzeitung noch einmal die Laudatio auf den Preisträger der German Jazz Trophy 2010. Der damals noch mit 10.000 Euro (heute 15.000 Euro) dotierte Preis wird zusammen mit einer Statue des Stuttgarter Bildhauers Otto Hajek von  von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg, der neuen musikzeitung und JazzZeitung.de verliehen.   German Jazz Trophy A Life For Jazz 2010 an Jacques Loussier Laudatio von Andreas Kolb Bad Boy of Music heißt ein Blog der neuen musikzeitung, der angeführt wird von dem Komponisten und Pianisten Moritz Eggert. Er sieht sich als Bad Boy, als Böser Bube der Musik, und will in seinem Werk, aber auch in seinen Blog-Texten bewusst provozieren, Stellung beziehen, Tabus in der Musik und im Musikleben brechen. Eggert bezieht sich mit diesem Namen wiederum auf George Antheil, den US-amerikanischen Pianisten und Komponisten des „Ballet mechanique“. Die Uraufführung der Filmmusik zum …

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Tyshawn Sorey. Copyright: Tyshawn Sorey

Jazzfest Berlin 2017 blickt nach London und New York

Festivaleröffnung mit Bands aus den USA und London im Lido in Kreuzberg. Erster Artist-in-Residence: Amerikanischer Musiker Tyshawn Sorey  Die Verbindung der Berliner Musikszene mit den USA und London ist eines der Themen der dritten und letzten Festivalausgabe des künstlerischen Leiters, des britischen Autors Richard Williams. Der US-amerikanische Schlagzeuger und Komponist Tyshawn Sorey ist der erste Artist-in-Residence des Festivals und tritt in vier Formationen auf, darunter im Abschlusskonzert mit 20 Musiker*innen aus Berlin. Außerdem reisen aus den USA Dr. Lonnie Smith, Nels Cline mit seinem Projekt „Lovers“, Ambrose Akinmusire, Heroes Are Gang Leaders, Steve Lehman & Sélébéyone und John Beasley’s MONK’estra an. Die „Berlin-London Conversations“ im A-Trane und die Auftritte von Shabaka and the Ancestors, Mônica Vasconcelos, Kit Downes und Empirical bringen die Londoner Musikszene nach Berlin. In seiner dritten und letzten Festivalausgabe präsentiert der künstlerische Leiter Richard Williams beim 54. Jazzfest Berlin an sechs Tagen, vom 31. Oktober bis 5. November, ein Programm mit 24 verschiedenen Jazzformationen – vom Solo bis zur Bigband, über 150 Musiker*innen verschiedenster musikalischer Herkünfte aus den USA, Südamerika, Südafrika, Asien und Europa. In den Konzerten werden teilweise ganz neue Konstellationen, zum Beispiel bei den „Berlin-London Conversations“ im A-Trane, zu erleben sein. Eigens für das Festival konzipierte Projekte, darunter drei neu …

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Präludium hinter den Kulissen. Foto: Hufner

Jazzfest Berlin 2016 fragt: „Wie offen, gleichberechtigt und divers ist der Jazz heute wirklich?“

Präludium zum Jazzfest Berlin 2016: Diskussion und Programmvorstellung mit Musik am Dienstag, 18. Oktober um 19.00 Uhr im Haus der Berliner Festspiele. Liveübertragung der Diskussion zum Thema via Facebook und Periscope. Musik von und mit Eve Risser, Alexander von Schlippenbach und Axel Dörner. Eintritt frei. Ist die freieste der Musikformen auch verbunden mit einer liberalen und durchlässigen Arbeitspraxis und -kultur? Dieser Frage stellt sich ein Panel, das beim Presse- und Publikumsgespräch mit Musik am 18. Oktober im Haus der Berliner Festspiele zum Jazzfest Berlin 2016 stattfindet – eine herzliche Einladung dazu: Es begrüßt Sie der Intendant der Berliner Festspiele Thomas Oberender. Der künstlerische Leiter Richard Williams wird im Gespräch mit dem Jazzredakteur Ulf Drechsel (rbb Kulturradio) als Vertreter des ARD-Gremiums das Programm des Jazzfest Berlin 2016 vorstellen. Künstler*innen des Festivals und Autor*innen des diesjährigen Festivalmagazins werden sich sowohl mit Musikbeiträgen als auch mit der Beteiligung am Panel einbringen. MUSIK Eve Risser spielt Piano solo und wird beim Jazzfest Berlin 2016 mit ihrem White Desert Orchestra die Musik ihres dann im November neu veröffentlichten Albums erstmals live on stage am 6. November präsentieren. Alexander von Schlippenbach …

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Das Jazzfest Berlin 2016 in einer „extended version“

Der künstlerische Leiter des Jazzfest Berlin Richard Williams hat das Programm für das Jazzfest Berlin 2016 vorgestellt Die Berliner Festspiele veranstalten das 53. Jazzfest Berlin in diesem Jahr vom 1. bis 6. November, in einer „extended version“ mit zwei Vorveranstaltungen. Insgesamt werden beim Festival 16 Jazzformationen und fünf teils völlig neue Duo-Kombinationen auftreten. Viele der beim Jazzfest Berlin 2016 präsentierten Projekte sind speziell für das Festival entwickelt und werden dort einmalig zu erleben sein. Richard Williams: „Jazz is always a conversation, even when it’s just one musician talking to himself. The sense of dialogue is vital to the music’s sense of spontaneity and exploration, and this year’s festival features many musicians encountering each other on a concert platform or a club stage for the first time, ranging in scale from some of the duos at A-Trane and the Kaiser Wilhelm Memorial Church to the collaboration between Nik Bärtsch’s group and the hr-Bigband on the main stage. It’s a conversation with the audience, too, which I hope will become particularly apparent in the special performances that prompted us to apply the title of Jazzfest extended to this year’s programme.” Ein großer Teil der zum Jazzfest Berlin 2016 eingeladenen …

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Jazzfest Berlin 2015: Berliner Festspiele veröffentlichen Programm, Kartenverlosung

Das Jazzfest Berlin 2015 präsentiert mit dem neuen künstlerischen Leiter Richard Williams vom 5. bis 8. November über 120 Musiker/-innen aus 5 Kontinenten. Das Festivalprogramm ist jetzt online und der Kartenvorverkauf startet. Wir verlosen in Kooperation mit dem Jazzfest 2×2 Karten für Freitag, den 06.11.15, 20:00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele – Große Bühne – The Keith Tippett Octet „The Nine Dances Of Patrick O’Gonogon” & Miguel Zenón Quartet  „Identities Are Changeable“. Bitte schicken Sie bis 20. Oktober eine Mail an gaisa@jazzzeitung.de mit dem Betreff „Jazzfest Berlin“ und unter Angabe Ihrer Postadresse. Das folgende Interview mit Richard Williams führte Ralf Dombrowski und wird auch in der kommenden Print-Ausgabe der neuen musikzeitung 10-15 zu lesen sein. Richard Williams versucht sein Glück. Und er hat gute Voraussetzungen. Hierzulande kennt man den 68-jährigen Briten kaum, auch wenn er Bücher über Miles Davis oder Bob Dylan geschrieben hat und den angesehenen Insider-Blog thebluemoment.com betreibt. Außerdem startet er mit neuem, verjüngtem Team in die Zukunft der Berliner Jazztage. Viel Freiheit also für ein Festival mit großer Tradition.  neue musikzeitung: Herr Williams, wie wurden sie in Deutschland empfangen? Richard Williams: Ich verstehe die Leute gut, die …

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Audience Development (14) – weiterführende Literatur

Hier noch ein kleiner Nachtrag zu meiner Audience Development-Blogserie – eine Leseliste für alle, die das Thema gerne noch weiter verfolgen möchten. Ein wesentlicher Teil meiner Ressourcen zu dieser Reihe entstammt einer Katalogsuche mit dem Stichwort Audience Development im Jazzinstitut Darmstadt. Gerade die zahlreichen Artikel älteren Jahrgangs sind leider nur dort im Archiv zu finden, können aber gegen kleine Gebühr nicht nur vor Ort kopiert, sondern auch per mail in digitalisierter Form bestellt werden. Viele der jüngeren Artikel (nach 2000) sind, wie könnte es anders sein, im Internet jederzeit kostenlos abrufbar. In diesen Fällen ist der Link beigefügt. Auffällig ist die ungleiche zeitliche Verteilung der Quellen: War das Thema „Jazzpublikum“ in der zweiten Hälfte der 1950er und der ersten Hälfte der 1960er offenbar von großer Aktualität, verschwand es anschließend lange Jahre in der Versenkung, bis ihm Dollase/Rüsenberg/Stollenwerk 1978 erstmals ein ganzes Buch widmeten. Danach dauerte es weitere zwanzig Jahre, bis sich mit Beginn des neuen Jahrtausends zahlreiche Autoren wieder dem Thema annahmen. Interessant, aber wissenschaftlich nicht zu beantworten wäre die Frage, inwieweit die beobachteten Häufungen mit der Marktdurchsetzung neuer Massenmedien (Fernsehen in den 1950ern, Internet …

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Jazzfest Berlin 2015: Neue Leitung, sportliches Programm

Seit letztem Jahr war bekannt, dass das JazzFest Berlin unter einer neuen Leitung steht und eine unbestimmte Ungewissheit ging damit einher. Was wird passieren? Der englische Journalist Richard Williams folgt auf Bert Noglik, der in den letzten Jahren für das Programm die Verantwortung trug und es gut gemacht hat. Mit dem Wechsel, verändert das Programm seine Züge. Nicht zum Guten, nicht zum Schlechten, sondern zu etwas anderem, ebenso Mutigem. Williams, geboren 1947 in Sheffield, hat in seiner langen Laufbahn schon viel Erfahrungen sammeln können, die weit über das Metier des Jazz hinausgingen. Er war unter anderem auch für den Sportressortleiter des „Independent on Sunday“ tätig und verfasste Bücher zu Formel 1 und zur Geschichte der Nummer 10 im Fussball, war von 1973-76 künstlerischer Leiter bei Island Records etc. pp. Hier in Berlin programmiert er zum ersten Mal ein Jazzfestival. Er ist im besten Sinne weitgebildet und unvoreingenommen. Er hofft auf ein „Festival der neuen Gedanken, neuen Träume, neunen Wege, neuen Möglichkeiten, neuen Lösungen – und sogar der neuen Fragen …. Der Großteil der Musik wird erkennbar wie Jazz klingen. Manches vielleicht auch nicht. (…) Geschichte …

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Audience Development (8) – Multiplikatoren

So banal dieser Satz wirkt, er ist ebenso richtig wie wichtig: Man kann nicht alles alleine machen. Die Möglichkeiten des einzelnen Musikers, des einzelnen Veranstalters zur Publikumsfindung und -bindung sind zeitlich wie finanziell eng begrenzt. Daher fällt Multiplikatoren eine wichtige Rolle zu. Dazu nun einige Anregungen für leere bis schmale Geldbeutel… 1) Bekannt aus Zeitung, Funk und Fernsehen Den öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern in Deutschland fiel über viele Jahrzehnte eine, wenn nicht die tragende Rolle bei der Vermittlung von Jazz und neuer Musik zu. Noch heute läuft jeden Tag Jazz im öffentlich-rechtlichen Radio, wenn auch überwiegend spät abends (nach 22 Uhr) und fast nie länger als 60 Minuten am Stück. Zudem haben etliche private Sender Jazzsendungen im Programm. Selbst Fernsehformate mit Jazzbeteiligung gibt es noch. Diese sind jedoch in aller Regel so gut im Nachtprogramm der Spartensender versteckt, dass die Vermittlungschancen an ein nicht-vorbereitetes, spontan einschaltendes Publikum sehr gering bleiben. Dennoch sind Funk und Fernsehen, ebenso wie Printmedien aller Art, nach wie vor wichtige Multiplikatoren. Welche Zeitungen, welche Radiosender in eurer Umgebung könnten warum an einer Berichterstattung (Programmtipp? Konzertkritik? Live-Mitschnitt?) interessiert sein? Welche Journalisten kennt ihr? Kennen …

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Audience Development (2) – Ist weniger mehr?

Nun schreibe ich einen Blog über das Publikum und fange doch wieder bei den Musikern an. In Bezug auf Zuhörer und Zuschauer kann die Titelfrage getrost mit „nein“ beantwortet werden, auf Musikerseite hingegen drängt sich diese Frage gleich in zwei Gebieten auf: Haben wir zu viele Jazzmusiker in Deutschland? Inzwischen bieten fast 20 Musikhochschulen hierzulande Jazz-Studiengänge an. Etliche davon sind erst in den letzten 10-20 Jahren entstanden, die Zahl der Studierenden ist seither deutlich gestiegen. Während sich zumindest in den Städten mit Musikhochschulumfeld ein vergleichbarer Anstieg auch bei der Zahl der Spielstätten beobachten lässt (siehe unten), sind zwei existentiell wichtige Faktoren leider nicht mitgewachsen: die Publikumszahl und die finanziellen Rahmenbedingungen. Daraus den Schluss zu ziehen, eine Verknappung der Ausbildungsplätze könne helfen, liegt nahe, erscheint mir jedoch zumindest fragwürdig. Zum einen freue ich mich als Musiker über die wachsende Zahl an inspirierenden Kollegen, die mit der ihnen eigenen Kreativität den Jazz lebendig halten. Zum anderen bieten die Hochschulen mehr Arbeitsplätze für Jazzmusiker, was angesichts der wirtschaftlich prekären Lage punktuell wohltuend wirkt. Und drittens entwickeln sich in den Jazz-Studiengängen des Landes eben nicht nur die zukünftigen Jazzmusiker, …

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