Die 49. Ausgabe der Internationalen Jazzwoche in Burghausen findet heuer vom 6. bis 11. März statt. Das Vorprogramm für den Auftritt der New Yorker Jazzrock-Band „Blood, Sweat & Tears“ in der Wackerhalle am 7. März wird am Tag davor beim Finale des 10. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreises ermittelt. Die Erstplatzierten des Wettbewerbs erhalten also nicht nur ein Preisgeld von 5.000 Euro, sondern eröffnen auch am Mittwochabend die Jazzwoche. Am Donnerstag tritt neben dem israelischen Avishai Cohen Trio auch Trompeter Charles Tolliver auf, der in Begleitung des Claus Raible Orchestras eine reinszinierte Version von Thelonious Monks Town Hall Concert aus dem Jahr 1959 zum Besten gibt. Was am 9. März folgt, ist ein ausgefallener Mix: Die „Jazzrausch Bigband“, der es als Resident-Bigband des Technoclubs „Harry Klein“ gelingt, Jazz und Techno zu vereinen, gastiert ebenso wie Saxophonist Manu Dibango, der mit seiner Show „Africadelik“ auf eine lange Karriere als internationaler African Soul & Jazz-Star zurückblickt. Bluesfans kommen am Samstag, den 10. März bei den Shows von Nikki Hill und Danny Bryant auf ihre Kosten. Nachdem samstagabends bei der anschließenden Jazznight im Herzen von Burghausen verschiedene Gigs in der …
WeiterlesenSchlagwort: Bigband
Monika Roscher steigt in Leuchtdiodenanzug und tanzt die „Starlight Night“
„Echte Lieder aus dem Leben“: Monika Roscher mit ihrer 17-köpfigen Band im Regensburger Jazzclub Leerer Beutel Das knapp zehnjährige Mädel in der ersten Reihe konnte kaum seinen Blick von der lebhaften Musikerin auf der dicht besetzten Bühne im Leeren Beutel wenden. Weit vorn auf dem Stuhl sitzend, schlenkerte sie mit den Beinen im Takt des mächtigen Bigband-Sounds, ihre Finger gingen mit, wenn Monika Roscher mit entschiedenen Armbewegungen den Einsatz der verschiedenen Bläsersections dirigierte. Oft hatte die Bandleaderin dabei noch ihre E-Gitarre, eine Fender Stratocaster, um den Hals hängen, weil zwischen ihren verschiedenen Aufgaben – sie singt auch noch – zu wenig Zeit gewesen ist, das Instrument in den Ständer zu stellen. Auch in diesem Jahr gastierte Roscher mit ihrem „Artrockpopelektrokollektiv in Big-Band-Gestalt“ – so die Selbstbezeichnung – im Leeren Beutel. Traditionell spielt am zweiten Weihnachtsfeiertag eine Großformation beim Jazzclub und bringt die trägen Jazz- und sonstigen Fans wieder richtig in Schwung. Das gelang der in München lebenden Mittelfränkin so gut, dass das hellauf begeistert Publikum im voll besetzten Saal sprichwörtlich Kopf stand. Mehr als eine Zugabe, die auch noch ganz pragmatisch „The End“ hieß, war …
WeiterlesenHeimatabend ohne Spirit beim Jazzfest Berlin 2017 (Donnerstag)
Natürlich läuft das Jazzfest Berlin offiziell längst seit man im Schloß Bellevue unter die Fittiche von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier genommen wurde. Die ersten Konzerte auf der Festspiel-Bühne fanden aber erst am Donnerstag statt. Zwei Ensembles, in Besetzung und Ansatz denkbar konträr, schlugen auf der Klangfläche auf. Nicht immer gerade funkensprühend oder funkenstreuend – und auch nicht feuertrunken. Ein Männer-Trio aus den USA und eine Männerbigband aus dem Norden Deutschlands, verstärkt mit norwegischen Musikern. Und: natürlich einer Sängerin. Es gibt Tage, da mag man nicht gerne Kritiker sein. Der erste Abend des Jazzfests Berlin war so einer. Das Tyshawn Sorey Trio und die erweiterte NDR-Bigband legten sich nämlich anfangs stark ins Zeug und scheiterten wenig grandios im Lauf ihrer Auftritte. Warum unangenehm: Weil man eigentlich freudig Schönes berichten möchte, aber nicht kann. Tyshawn Sorey Trio – Zwischen Klangkunst und Abklang Der Pianist Cory Smythe betritt die Bühne und baute aus sparsam zusammengesetzten Klänge, repetierend schönste glockenähnliche Klangstrukturen. Pedalisiert, sich langsam auffüllend. Mal werden sie stark musikalisch angereichert und gewürzt, dann wird es wieder wundervoll leer. Ein Grundmuster, zart und von geradezu träumerischer Leere und Luftigkeit. Nach …
WeiterlesenAb heute im Kino: „Django – ein Leben für die Musik“ und eine Verlosung
Seit Jahren befand sich der französische Manouche-Gitarrist Django Reinhardt (1910-1953) auf dem Gipfel seines Erfolges, obgleich er sein Quintette du Hot Club de Jazz umbesetzen musste, nachdem sein kongenialer Geiger Stephane Grappelli 1939 aus Furcht vor den Kriegswirren in London geblieben war. Inspiriert von amerikanischen Jazzcombos, vor allem derjenigen des Klarinettisten Benny Goodman, hatte Reinhardt an seiner Stelle den Klarinettisten Hubert Rostaing und anstelle eines der beiden Rhythmusgitarristen einen Schlagzeuger – den Ägypter Pierre Fouad, im Film dargestellt von dem französischen Jazzschlagzeuger Vincent Frade – engagiert. (Text: Gerhard Litterst / Fotos: Roger Arpajou/Weltkino) Das neue Quintett war nicht minder erfolgreich im nunmehr von deutschen Soldaten besetzten Paris und eilte von Auftritt zu Auftritt in den führenden Cabarets, darunter das Folies Bergere, einer der von Reinhardt favorisierten Auftrittsorte. Unter dem ihn feiernden Publikum befanden sich indes zunehmend auch deutsche Offiziere, die einerseits seine als „unarische Negermusik“ verpönte Jazzmusik ablehnten, andererseits von ihrer euphorisierenden und popularisierenden Wirkung fasziniert waren. Hier, 1943, setzt die Handlung von Etienne Comars Film Django ein, der – als Weltpremiere und Wettbewerbsbeitrag – die diesjährige Berlinale eröffnete. Gestützt auf Alexis Salatkos Roman Folles …
WeiterlesenGitarrengipfel zu den 41. Leipziger Jazztagen
In der 41. Ausgabe der Leipziger Jazztage bietet der Leipziger Jazzclub ein Programm mit 22 Konzerten, die um den vielseitigen Gitarrensound im zeitgenössischen Jazz kreisen. An zehn Spielorten vom Szeneclub bis zum Opernhaus gastieren Newcomer und Stars unter dem Motto „Gitarrengipfel“.
WeiterlesenBericht: Gerd Dudek spielte sich ins 80. Lebensjahr hinein
Das Recklinghäuser Szenelokal Altstadtschmiede mit ihren wöchentlichen Sessions steht für eine hohe Beständigkeit im Jazz, wie sie auch und gerade jenseits der großen Bühnen lebt. Vorausgesetzt man pflegt sie mit so viel Herzblut wie der Gitarrist Ingo Marmulla, der vor Jahrzehnten diese Reihe ins Leben rief – und heute über genug Kontakt in der Szene verfügt, um jede Woche aufs Neue die kleine Bühne voll zu bekommen. Auffällig ist, dass hier auch viel junges Publikum das Klischee von der in Würde ergrauenden Jazzgemeinde fröhlich konterkariert. Erwartungsgemäß voll wurde es, als hier mal wieder ein legendärer Spieler auf der Bühne stand: Der Saxofonist Gerd Dudek improvisierte und solierte sich abendfüllend in sein 80. Lebensjahr hinein. An seiner Seite agierte eine große, spontan zusammengewürftelte Band, und auch die vereint jung und alt in ihren Reihen! Am untersten Ende der Altersskala der groß besetzten Combo auf der kleinen Bühne rangiert Jerry Lu, der „jugend jazzt“ und „jugend musiziert“ erfolgreich meisterte und jetzt in Köln Jazzpiano studiert. Durch nichts lässt sich dessen ruhig pulsierendes Spiel aus der Ruhe bringen. Das beweist er bei dieser improvisierten Spontan-Combo wie sonst auch …
WeiterlesenDie Jazz-Radio-Woche vom 10.10. bis 15.10.2017
Ein subjektiver Blick in die Jazzwoche im Radio. Schwerpunkt ist selbstverständlich Thelonious Monks 100. Geburtstag. Weiters gibt es zum Beispiel: Michel Camilo & Tomatito, Babette Michel, Porträt der Saxofonistin und Komponistin Angelika Niescier, Emile Parisien Quartet und das Trio Idioma, John Patitucci, Pianoduo Iana mit Christine Wodrascka und Betty Hovette, Christian Sands, Deutsches Jazzfestival Frankfurt 2016, Die Kunst des Trompeters Lester Bowie, Nik Bärtsch’s Ronin & hr-Bigband, cond. & arr. by Jim McNeely, Jazzfest Berlin 2016. Alle Angaben ohne Gewähr.
WeiterlesenJazzfest Berlin 2017 blickt nach London und New York
Festivaleröffnung mit Bands aus den USA und London im Lido in Kreuzberg. Erster Artist-in-Residence: Amerikanischer Musiker Tyshawn Sorey Die Verbindung der Berliner Musikszene mit den USA und London ist eines der Themen der dritten und letzten Festivalausgabe des künstlerischen Leiters, des britischen Autors Richard Williams. Der US-amerikanische Schlagzeuger und Komponist Tyshawn Sorey ist der erste Artist-in-Residence des Festivals und tritt in vier Formationen auf, darunter im Abschlusskonzert mit 20 Musiker*innen aus Berlin. Außerdem reisen aus den USA Dr. Lonnie Smith, Nels Cline mit seinem Projekt „Lovers“, Ambrose Akinmusire, Heroes Are Gang Leaders, Steve Lehman & Sélébéyone und John Beasley’s MONK’estra an. Die „Berlin-London Conversations“ im A-Trane und die Auftritte von Shabaka and the Ancestors, Mônica Vasconcelos, Kit Downes und Empirical bringen die Londoner Musikszene nach Berlin. In seiner dritten und letzten Festivalausgabe präsentiert der künstlerische Leiter Richard Williams beim 54. Jazzfest Berlin an sechs Tagen, vom 31. Oktober bis 5. November, ein Programm mit 24 verschiedenen Jazzformationen – vom Solo bis zur Bigband, über 150 Musiker*innen verschiedenster musikalischer Herkünfte aus den USA, Südamerika, Südafrika, Asien und Europa. In den Konzerten werden teilweise ganz neue Konstellationen, zum Beispiel bei den „Berlin-London Conversations“ im A-Trane, zu erleben sein. Eigens für das Festival konzipierte Projekte, darunter drei neu …
Weiterlesen+++ news +++ Bayreuther Jazz-November +++ Jazzwoche Hannover +++ Göttinger Jazzfestival +++
+++ Bayreuther Jazz-November +++ Der Bayreuther Jazz-November präsentiert sich in seinem elften Jahr vom 9. bis 12. November musikalisch noch breiter aufgestellt. Das mehrfach ausgezeichnete Jazzforum (Kulturpreis 2017 der Stadt Bayreuth, Spielstättenprogrammpreis bzw. APPLAUS 2013, 2014 und 2016) zündet als Veranstalter die nächste Stufe für das Herzensprojekt Bayreuther Jazz-November. Beinahe könnte man ihn „Allstar-Jazz-November“ nennen, wenn da nicht die Spätkonzerte wären mit spannenden jungen Projekten. Wenn an den Festivaltagen um 20 Uhr die Jazzgrößen Makiko Hirabayashi, Marilyn Mazur, Rolf Kühn, Jasper van‘t Hof, Tony Lakatos, Wolfgang Haffner oder Christopher Dell auf der Bühne im Becher stehen, machen sich die jungen Wilden schon mal warm: Mario Rom im Glashaus oder die fulminante Jazzrausch Bigband und die meistgehörte deutsche Jazz-Soul-Stimme Pat Appleton im Lamperium. In Kooperation mit den Kulturfreunden Bayreuth kommt sogar ein ganzes Orchester auf die Bühne des Zentrum, um mit dem David Gazarov Trio und der Sängerin Fola Dada den Sonntag Nachmittag mit dem Great American Songbook zu versüßen. In den Werkstätten der Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne gibt es einen Workshop für Kinder mit Percussion am halbfertigen Flügel. Und zusammen mit Kino ist Programm e.V. …
WeiterlesenVERLEY UNS FRIEDEN: Neueste Aufnahme des Bundesjazzorchesters mit Chorälen und Texte nach Martin Luther
Die Neuvertonung ausgewählter Luther-Choräle und prägnanter Zitate des Reformators war Anfnag des Jahres bereits in protestantischen Kernlanden auf Tournee und in Berlin, Dessau, Weimar und Wittenberg live zu hören. Am 8. September erscheint die neueste Aufnahme des Bundesjazzorchesters: VERLEY UNS FRIEDEN Choräle und Texte nach Martin Luther für Jazzorchester und Vokalensemble (Komposition und Arrangement: Michael Villmow). Anklänge an gregorianische Mönchsgesänge und mehrstimmiger Choralgesang vereinen sich mit zeitgenössischer Jazz- und Bigband-Stilistik. „Für mein Werk habe ich Kompositionen aus prägnanten Zitaten erstellt, die entscheidende Situationen in Luthers Leben spiegeln“, so Villmow. „Ergänzend dazu habe ich drei Choräle ausgewählt, die in Musik und Text Martin Luther zugeschrieben werden: ‚Aus tiefer Not schrei ich zu Dir‘, ‚Ein feste Burg ist unser Gott‘ und ‚Verley uns Frieden‘.“ Das Werk erscheint am 8. September bei dem Label Double Moon Records (DMCHR 71192). Die Produktion ist eine Zusammenarbeit mit dem Erich-Thienhaus-Institut (Tonmeister-Ausbildung) der Hochschule für Musik Detmold und entstand im März 2017 im Rahmen der 59. Arbeitsphase des Bundesjazzorchesters in der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen. VERLEY UNS FRIEDEN Bundesjazzorchester Michael Villmow, Komponist und Künstlerischer Leiter Double Moon Records DMCHR 71192
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