Eine positiv kritische Masse: Eindrücke vom Outreach Festival 2024 in Schwaz

Eines der ungewöhnlichsten Jazz-Festivals Europas findet im österreichischen Schwaz statt, 30 Kilometer vor Innsbruck und gerade einmal 118 Autokilometer von München entfernt. Hat doch das „Outreach Festival“ wie kaum ein anderes die Vision, „Musik und alle anderen bildenden und darstellenden Künste zu verwenden, um Grenzen aufzubrechen und Synergien zu schaffen“, wie sein Gründer und Leiter, der Trompeter Franz Hackl sagt. Hackl gründete das Outreach vor über 30 Jahren sozusagen von New York aus, wo er mit seiner amerikanischen Frau Rose seinen Hauptwohnsitz hat. Doch schon über die Trompetenmanufaktur, die er hier mit seinem Vater betreibt, hat er die Verbindung zu seiner Tiroler Heimatstadt immer gehalten, zur 13000 Einwohner zählenden „Silberstadt“, die im 15. Jahrhundert mit über 200000 Bewohnern die zweitgrößte des Habsburgerreichs und neben Augsburg Hauptsitz der Fugger war. Unter diesem Leitgedanken des Verbindenden führt Hackl es – seit einigen Jahren gemeinsam mit dem Bassisten Clemens Rofner – interdisziplinär, genreübergreifend, ganzheitlich und experimentell. Diese Brückenschläge haben seit der Pandemie beim Festival-Schwerpunkt, den drei Konzertabenden im Silbersaal des „SZentrums“ überm Inn ausgangs der Altstadt noch einmal neue, ganz konkrete Züge angenommen. Die Corona-Ausgabe 2021 konnten Hackl …

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