Drei Acts auf der Hauptbühne des Hauses der Berliner Festspiele. Bereit zur Präparation von Musik, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Dieses Mal Beobachtungen vom Parkett aus, statt aus Bird’s Höhle und seiner akustischen Hölle gestern. Präparation des Instruments: Eve Risser mit Après un rêve Zu vörderst Eve Risser an einem vielfältig präparierten stehenden Klavier mit ihrem etwas über 30-minütigen neuen Stück Après un rêve. Dabei handelt es sich um eine Art Toccata über den Grundton „D“. Das Klavier, an manchen Stellen höchst effektiv präpariert wird zu einem Klangorchester (mit einer per Fußpedal integrierten Mini-Bassdrum), die sich fast komplett über einem gepulsten rhythmischen Grundteppich langsam von einer akustischen Szene zur nächsten bewegt. Das klingt in bestimmten einfachen harmonischen Fortschreitungen zart, dann wieder, in extremen Registern, spitz. Großes Vergnügen bereitet das, schon ob der kecken Grundgrooves, aber eben auch wegen der Farbigkeit, die diesem Instrument, gelegentlich auch mit Schlegeln, entlockt wird. Intim das alles und zugleich doch expressiv. Tückisch gut! Das Gute, das so einfach sein kann. Das Simple kann doch wirklich einen komplexen Klangzauber entfachen. Die Mittel dazu sind ökonomisch, die Ausführung ist virtuos. Klasse. …
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