Tasiya & Sammy Lukas mit Folk, Elektronik und Romantik

Kein geringer als Bassist Manfred Bründl, in dessen Band Silentbass Nastja Volokitina mitsingt, hat das erste Album des Duos Tasiya und Sammy Lukas (p) mitproduziert. Aufgenommen haben sie es im polnischen RecPublika Studio. Volokitina, die sich mit Künstlerinnennamen Tasiya nennt, ist in Odessa aufgewachsen, hat am Vladimir Music College studiert und ist später an Musikhochschule Franz Liszt in Weimar gewechselt, um bei Michael Schiefel, Leonid Chizhik und Jeff Cascaro ihr Studium zu vollenden. 2013 gewann sie in Montreux den prestigeträchtigen Wettbewerb für Jazz Voice und 2017 weitere Wettbewerbe in Riga und Polen. Der Titel ist bei diesem Debüt Programm. Aufgeteilt in zwei suitenähnliche Blöcke, die durch einzelne Nummern verbunden sind, beruhen einige der Songs/Kompositionen  auf ukrainischen und russischen Volksliedern, die von Tasiya bearbeitet und neu arrangiert worden sind. Diese Verbindung folkloristischer Motive, Scat, elektronischer Effekte und modernen zeitgenössischen Formen kommt auch in der eigenwillig-wandlungsfähigen Stimme zum Ausdruck. Mit ihr setzt die Sängerin zwischen glockenhellen Rufen, malerischen Glossolalien und perkussiver Stimmakrobatik eine verschwenderische Energie frei. Selbst rituelle Joiks der Samen oder alpenländisches Jodeln scheinen bei ihr anzuklingen. Hämmernde Akkorde vom Klavier, handclapping und eher verhaltene elektronische …

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news+++BMW Welt Jazz Award Finale auf Anfang 2021 verschoben+++

München. Nach den spannenden Konzerten des diesjährigen BMW Welt Jazz Award im Doppelkegel der BMW Welt hat die Jury jetzt die Finalisten bekannt gegeben: Adam Bałdych Quartet und Peter Gall Quintet. Mit dem diesjährigen Motto „The Melody at Night“ besann sich der BMW Welt Jazz Award auf die Wurzeln des Jazz: So fanden die kostenfreien Konzerte erstmals als Abendveranstaltungen statt, moderiert von Hannah Weiss, Gewinnerin des BMW Welt Young Artist Jazz Award 2019. Mit Blick auf die aktuellen Ereignisse, die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus und aus Verantwortung gegenüber den Künstlern, Gästen und Mitarbeitern haben die BMW Group und die BMW Welt sich schweren Herzens dazu entschlossen, das Finale auf Anfang 2021 zu verschieben. Bereits das sechste Auswahlkonzert mit dem Giovanni Guidi Quintet musste aus dem gleichen Grund abgesagt werden. Der neue Termin für das Finale des BMW Welt Jazz Award wird auf www.bmw-welt.com/jazzaward und im BMW PressClub bekanntgegeben. Dann werden die beiden Finalisten ihre Interpretationen des Mottos „The Melody at Night“ im Auditorium der BMW Welt präsentieren. Das Sieger-Ensemble wird mit einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer von BMW Design entworfenen …

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Herrliches, Kurioses und satte Boni: Legendäre Alben auf Vinyl bei „Groove Replica“

Im Februar machte eine für Vinyl-Fans beunruhigende Meldung die Runde: Ein Feuer hatte die Fabrik der Firma Apollo/Transco in Kalifornien zerstört, eine von zwei Produktionsstätten weltweit, welche die so genannten Lacquers, die für die Herstellung von LPs notwendigen Master-Folien produzieren. Die Auswirkungen dieses Vorfalls sind noch nicht abzusehen, doch ein Blick auf die Rückseite der ersten Scheiben dieser neuen Vinyl-Wiederveröffentlichungsserie namens „Groove Replica“ (Vertrieb: in-akustik) zeigt, dass sie davon nicht betroffen war: Sie sind mittels „Direct Metal Mastering“ hergestellt, jenes alternativen Verfahrens, das Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland entwickelt wurde. Zum moderaten Preis von etwa 17 Euro bekommt man eine sauber gepresste 180g-Vinylplatte  unsterblicher Klassiker der Jazz- und R&B-Diskothek mit den originalen Liner Notes, dazu eine CD in Klappkartonhülle, die neben den LP-Titeln weiteres Material, zum Teil ganze Zusatzalben enthält. Beachtlich! Zur Musik selbst muss nichts mehr gesagt werden, hier nur ein paar Anmerkungen zum Bonusmaterial und, wo nötig, zur Klangqualität: Miles Davis: Kind of Blue (Groove Replica 77012) Beginnen wir mit dem aufnahmetechnischen Kuriosum der Serie, wobei ein wenig auszuholen ist. Wie erst 1992 bemerkt wurde, lief die Masterbandmaschine am 2. März 1959, …

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Schillernde Schönheit afrikanischer Melodien: Zum Tod von Manu Dibango

Manu Dibango ist der erste prominente Künstler, der an den Folgen einer Coronarvirus-Infektion gestorben ist: Mitte März war die Erkrankung des Künstlers an COVID-19 bekannt geworden, am 24. März starb der 1933 in Douala, Kamerun geborene Jazz-Saxofonist und Komponist im Alter von 86 Jahren an den Folgen der Infektion in seiner Wahlheimat Paris. Manu Dibango, Sohn eines Gutsbesitzers und einer Modedesignerin, kam 1949 mit 15 Jahren nach Frankreich. Dort sollte er das Abitur machen und einen seriösen Beruf erlernen. Kamerun war damals noch französische Kolonie, die Unabhängigkeit als Republik erhielt das Land erst 1960. In einem Interview mit dem BR Klassik-Redakteur Uli Habersetzer erzählte Dibango: „Eltern in Kamerun brachten damals Opfer, damit sie ihre Kinder nach Europa schicken konnten, um zu studieren – um Arzt oder Anwalt zu werden, also angesehene Berufe zu erlernen.“ Der Beruf Musiker zählte allerdings nicht dazu, Manu Dibangos Vater hatte bestenfalls zu Kirchenmusik einen Bezug: „Solange darin ein Halleluja vorkam, kein Problem. Aber ohne Halleluja wurde es schwierig. Ich hatte es nicht so mit dem Halleluja. Andere afrikanische Kinder kehrten mit bedeutenden Studienabschlüssen zurück, und ich – machte Musik. Das …

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Solist, Bigband-Gründer und Komponist: Zum Tode von McCoy Tyner

Der Jazz-Pianist Alfred „McCoy“ Tyner ist laut seiner Website am Freitag, den 6. März, im Alter von 81 Jahren verstorben. Die New York Times bezeichnete ihn einmal als einen der einflussreichsten Pianisten im Jazz. Tyner komponierte einige bekannte Titel wie Passion Dance, Contemplation, Blues on the Corner, Land of the Lonely, Celestial Chant, Enlightenment Suite und Desert Cry. Tyner begann im Alter von 13 Jahren mit dem Klavierspielen und trat seit seinem 15. Lebensjahr regelmäßig live in Jazzgruppen auf. Nachdem er John Coltrane in seiner Heimatstadt Philadelphia getroffen hatte, wurde er 1962 Mitglied des „John Coltrane Quartets“. Darauf folgten Albenproduktionen und Songs mit Künstlern wie Tina Turner, Jimmy Witherspoon und Wayne Shorter sowie  Schallplatten unter seinem Namen auf dem Label „Impulse!“. 1967 erschien dann das Album „The Real McCoy“. Im Jahr 1995 gewann Tyner einen Grammy in der Kategorie „Best Large Jazz Performance“ mit seiner „McCoy Tyner Big Band“ mit einem Song aus dem Album „Journey“. Einen weiteren Grammy gewann er mit seinem Album „Infinity“ in der Kategorie „Best Jazz Instrumental Performance“ im Jahr 1996. Im Jahr 2002 zeichnete ihn die NEA-Stiftung, die jedes Jahr …

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Emotion und Freigeist: Emile Parisien Quartett im Essener Grillo-Theater

Emile Parisien habe in der letzten Zeit viel über Digitalisierung, über die Sogwirkung von Bildschirmgeräten und über Multi-Tasking nachgedacht. So umriss der Saxophonspieler aus Okzitanien  zur Begrüßung seines Publikum die programmatische Idee zum neuen Album „Double Screening“ –  und dies setzte auch die Koordinaten bei einem Live-Konzert in perfekter Kollektiv-Chemie.  Die Band wurde im Essener Grillotheater begeistert gefeiert! Die Antworten auf zuviel digitale Verzettelei finden auf der Livebühne in Essen dann aber so analog und musikalisch entschlossen wie nur möglich statt. Unerschöpfliche Weiten, die gar kein WWW brauchen, tun sich angesichts der riesigen Fantasie aller vier Spieler an diesem Konzertabend allemal auf. Allein Parisiens Tongebung und Klangkultur auf dem Instrument ist schon Abendprogramm genug: Oft wie ein orientalisches Blasinstrument beschwörend und trotz der hohen Tonlage des Soprans irgendwie auch mystisch dunkel, dabei gerne latent orientalistisch die Intervalle verschleifend – so mutet sein Spiel über weite Strecken an. Bei allem Freigeist wird immer wieder dezidiert in klar definierte Jazz-Diktionen vorgestoßen – ja, es nimmt den Atem, wie diese Band swingen kann! Solche aberwitzig synkopengespickten Highspeed-Neobop-Höllenritte sind immer wieder Fazit der vorausgegangenen instrumentalen Fantasiereisen. Aber auch Bindeglied, …

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BMW Welt Jazz Award 2020: Das Trio Reis-Demuth-Wiltgen bestreitet das fünfte Dienstagskonzert

Als fünfte Band im Entscheid des BMW Welt Jazz Award war vor voll besetztem Haus das Trio des Pianisten Michel Reis, des Bassisten Marc Demuth und des Schlagzeugers Paul Wiltgen zu Gast. Pulsierende Pattern, mächtig sich auftürmende Klangkaskaden – nur unterbrochen von dem Motto „The Melody at Night“ geschuldeten inspirierten Balladen für Klaviertrio. Im Doppelkegel der BMW Welt stellte das Luxembourger Trio sein jüngstes Album   „Once In A Blue Moon“ vor. Vor Ideen sprühende, überraschende, stets packende Musik, die Emotionen weckt und vom traumwandlerisch sicheren Verständnis der drei Instrumentalisten getragen ist. Eine ausführliche Konzertkritik lesen Sie unter www.nmz.de Fotos: Thomas J. Krebs

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Musik eines Genies – neu interpretiert 

Ein Quintett aus München lässt die Musik des Bebop-Saxofonisten Charlie Parker beim Jazzclub Regensburg wieder aufleben.   Regensburg. Er war ein Genie. Ein tragisches sagen viele, ein „natürliches Genie“, wie es einmal Gigi Gryce, Mitglied der Jazz Messengers und Altsaxofonist wie sein Freund Charlie Parker, über diesen ausdrückte. Der Einfluss, den der bereits mit 34 Jahren verstorbene Saxofonist auf die – weitere – Entwicklung des Jazz hatte und noch immer hat, ist immens. Heuer wäre Charlie Parker, „Bird“ wie er von seinen Kollegen genannt wurde, hundert Jahre alt geworden. Da kommt das Bandprojekt von Geiger Jörg Widmoser und Klarinettist Stephan Holstein, „The music of Charlie Parker“, gerade richtig. Die beiden Münchner haben ein ganzes Album mit Kompositionen des Meisters und Mit-Erfinders des Bebop im Quintett aufgenommen. In einem gut besuchten Konzert stellten sie es beim Jazzclub Regensburg mit Thomas Stabenow am Bass, dem fränkischen Pianisten Bernhard Pichl und dem Augsburger Schlagzeuger Walter Bittner im Leeren Beutel vor. Aufgenommen und veröffentlicht haben die beiden das gleichnamige Album bereits vor zwei Jahren, „da haben wir überhaupt nicht daran gedacht, dass Parkers Jubiläumsgeburtstag ansteht“, rückt Holstein die zeitliche Koinzidenz …

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Klangreiche Sounds voller Poesie: das Or Bareket Quartet aus New York beim Jazzclub Regensburg

Erstaunt erlebt ein unbekanntes israelisch-amerikanisches Jazzquartett wie es beim Debüt in Regensburg gefeiert wird. Es war ein seltenes Phänomen, welches bei Veranstaltern und Musikern gleichermaßen die Mundwinkel weit nach oben gehen ließ und Freude auslöste. Das Konzert des wenig bekannten Or Bareket Quartet aus New York beim Jazzclub Regensburg im Leeren Beutel war auf Anhieb so gut besucht, dass ein schwitzender und mammelnder Jazzclubmann mehrfach Stühle heranschleppen und anbauen musste. Trotzdem mußten noch einige Besucher, welche die ungünstige Sicht von der Seite scheuten, mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Wie sich am Ende des zweistündigen Auftritts zeigte, waren sie damit keineswegs unzufrieden. Der stürmische Applaus, den die vier Musiker für ihr virtuoses Spiel wie für die zugängliche und zugleich farbige Musik erhielten, ging von allen aus. Zuvor hatte das Quartett, darunter die verwiegend verhalten trommelnde Schlagzeugerin Savannah Harris, bei der Zugabe noch einmal richtig aufgedreht, das Tempo angezogen.  Mit einer spritzigen battle zwischen dem sonst eher stoischen Gitarristen Charles Altura und dem wendigen, erfindungsreichen Pianisten Nitai Hershkovits bekam das Publikum noch einmal einen kräftigen Adrenalinschub für den Nachhauseweg. Auf der Europatour, an deren Schluss das Regensburg-Debüt stand, …

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+++News:+++Jazz & Talk-Konzert am 2. Dezember im Gasteig ist Nat King Cole gewidmet+++Januar Highlights im Stuttgarter Jazzclub BIX+++

+++Unforgettable+++ Nat King Cole gilt als einer der größten Entertainer, Sänger und Pianisten des Jazz – in diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Das nächste Jazz & Talk-Konzert am 2. Dezember im Gasteig ist ihm gewidmet. Eintritt frei Denkt man an Nat King Cole, fällt einem zuerst der gefühlvolle Sänger mit der samtenen Stimme und der Interpret schöner Songs wie „Mona Lisa“ und „When I fall in love“ ein. Doch Nat King Cole war auch als Pianist stilbildend und darüber hinaus ein Trendsetter seiner Zeit. Mit seinem Nat King Cole Trio war er bereits Ende der 1930er Jahre so etwas wie die Blaupause des später so populären Formats des Piano Trios. Ikonen des Jazzpianos wie George Shearing, Oscar Peterson oder Errol Garner nennen ihn ein prägendes Vorbild. Worin liegt Coles Bedeutung für den Jazz und warum wird er gerade unter Musikern so verehrt? Dieser Frage gehen die Jazzmusiker und Professoren Andreas Kissenbeck und Michael Keul gemeinsam mit Studierenden des Jazz Instituts der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) bei der nächsten Ausgabe von „Jazz & Talk“ nach. Am 2. Dezember um 19 …

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