Ein Kollektiv ist nicht dasselbe wie ein „Team“, das sich pragmatisch zur Erledigung einer Aufgabe zusammentut. Die Mitglieder eines Kollektivs verfolgen gemeinsame Ziele und Ideale. Als ein Zusammenschluss dieser Art versteht sich das Jazzkollektiv Berlin, das von dem Posaunisten Gerhard Gschlößl und dem Pianisten Marc Schmolling gegründet wurde. Ende August organisierte das Kollektiv sein zehntes Festival, die Jazzkollektiv Nights.Den insgesamt sieben Jazzkollektiv-Mitgliedern geht es nicht etwa darum, eine gemeinsame Band zu bilden. „Jeder von uns ist ein autarker Künstler und macht Seins“, stellt Gerhard Gschlößl fest. „Der Kollektiv-Gedanke betrifft die gemeinsame Vermarktung, Pressearbeit und Veranstaltungsplanung. Das ist effizienter; und wir können so ein breiteres Publikum ansprechen.“ So lässt es sich jenseits von Major-Labels und kommerziellem Mainstream überleben. Als Gschlößl und Schmolling 2007 das Jazzkollektiv Berlin gründeten, hatten sie ein Vorbild: das norditalienische Musikerkollektiv „El Gallo Rojo“, das auch ein eigenes Label betreibt, um den ruinösen Niedergang der Kulturförderung in Italien aufzufangen. Nach dem Modell von „El Gallo Rojo“ trommelten die beiden Musiker ein paar Berliner Kollegen zusammen. „Ausschlaggebend war nicht deren Renommee, sondern einzig die musikalische Qualität“, sagt der Pianist Marc Schmolling. Das 10. Festival …
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