Der tragikomischen Story einer offiziellen Jazzband im dritten Reich haben sich die Autoren Oliver Hochkeppel und Peter Wortmann angenommen und daraus ein abendfüllendes Programm im Bürgerhaus Unterföhring gestaltet. Zusammen mit Heinz Dauhrer und dem „WINE AND ROSES SWING ORCHESTRA“ mit Pete York am Schlagzeug, wurden die illustren Stücke von „Charlie and his Orchestra“ gespielt. Akribisch haben dafür Michael Keul, Matthias Bublath, Bernhard Ulrich sowie Heinz Dauhrer die Originalstücke abgehört, zu Papier gebracht und für ihre Band arrangiert. Zwischen den Stücken eingeflochten sind szenische Texte, eindrucksvoll und mit Esprit vorgetragen von April Hailer und Maximilian Höcherl. Zum historischen Hintergrund: Jazz im Dienst der NS-Propaganda. Nach dem „endgültigen Verbot des Niggerjazz“ im Dritten Reich 1935 war den Nazis, vornehmlich Josef Goebbels, für die Propaganda im Ausland allerdings jedes Mittel recht. So wurde im Auftrag des Reichspropagandaministers mitten im Krieg eine Jazzband rekrutiert, die aus den besten Jazz-Musikern Deutschlands und des besetzten europäischen Auslands bestand: „Charlie and his Orchstestra“. Mit von der Partie waren z.B. der Saxophonist Lutz Templin, der Wiener Trompeter Charlie Tabor oder der Münchner Schlagzeuger Freddie Brocksieper. Namensgeber wurde allerdings der österreichische Ministerialbeamte und Sänger …
WeiterlesenAuthor: Redaktion JazzZeitung
Leipziger Jazznachwuchspreis 2017 geht an Schlagzeuger Philipp Scholz
Der Leipziger Jazznachwuchspreis 2017 geht an den Schlagzeuger Philipp Scholz. Er wird ihm im Rahmen der 41. Leipziger Jazztage am Dienstag, dem 17. Oktober, 20 Uhr, im UT Connewitz durch Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke verliehen. Organisator ist der Jazzclub Leipzig e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt. Der durch die Marion Ermer Stiftung gestiftete Preis ist auf 6.500 Euro dotiert. Im Anschluss an die Verleihung können sich Besucher vom außergewöhnlichen musikalischen Talent des Preisträgers in einem Konzert überzeugen.
WeiterlesenGitarrengipfel zu den 41. Leipziger Jazztagen
In der 41. Ausgabe der Leipziger Jazztage bietet der Leipziger Jazzclub ein Programm mit 22 Konzerten, die um den vielseitigen Gitarrensound im zeitgenössischen Jazz kreisen. An zehn Spielorten vom Szeneclub bis zum Opernhaus gastieren Newcomer und Stars unter dem Motto „Gitarrengipfel“.
WeiterlesenNeu: Die JazzZeitung-Newsletter
Newsletter sind ja sowas von out! Die Abonnements dieser „News“ füllen, gefühlt, 90 Prozent des Posteingangs im Mailfach. Weitere 8 Prozent sind Spam – oder umgekehrt. In der Regel aber dürften vor allem Newsletter von Shopanbietern immer wieder ihre Funktion vergleichsweise gut erfüllen. Warum soll es auf der JazzZeitungs-Website nun auch Newsletter geben. Weil wir es können? Nein, weil es einfach ein vielleicht doch nützlicher Service ist.
WeiterlesenBericht: Gerd Dudek spielte sich ins 80. Lebensjahr hinein
Das Recklinghäuser Szenelokal Altstadtschmiede mit ihren wöchentlichen Sessions steht für eine hohe Beständigkeit im Jazz, wie sie auch und gerade jenseits der großen Bühnen lebt. Vorausgesetzt man pflegt sie mit so viel Herzblut wie der Gitarrist Ingo Marmulla, der vor Jahrzehnten diese Reihe ins Leben rief – und heute über genug Kontakt in der Szene verfügt, um jede Woche aufs Neue die kleine Bühne voll zu bekommen. Auffällig ist, dass hier auch viel junges Publikum das Klischee von der in Würde ergrauenden Jazzgemeinde fröhlich konterkariert. Erwartungsgemäß voll wurde es, als hier mal wieder ein legendärer Spieler auf der Bühne stand: Der Saxofonist Gerd Dudek improvisierte und solierte sich abendfüllend in sein 80. Lebensjahr hinein. An seiner Seite agierte eine große, spontan zusammengewürftelte Band, und auch die vereint jung und alt in ihren Reihen! Am untersten Ende der Altersskala der groß besetzten Combo auf der kleinen Bühne rangiert Jerry Lu, der „jugend jazzt“ und „jugend musiziert“ erfolgreich meisterte und jetzt in Köln Jazzpiano studiert. Durch nichts lässt sich dessen ruhig pulsierendes Spiel aus der Ruhe bringen. Das beweist er bei dieser improvisierten Spontan-Combo wie sonst auch …
WeiterlesenMonk spielt nichts als Monk – Thelonious Monks Solo über seine Komposition Bemsha Swing
Von Ron Cherian. Das Album „Brilliant Corners“, auf dem Bemsha Swing (ein 16taktiger erweiterter Blues) enthalten ist, gilt als eines der besten Monks. Anhand dieser Solotranskription lassen sich einige Merkmale des unverwechselbaren monkschen Klavierspiels demonstrieren. Kurzbiographie von Thelonious Monk: Geboren am 10. Oktober 1917 in North Carolina, gestorben 1982 in New York. Autodidaktischer Zugang zum Klavierspiel, nur wenige Unterrichtsstunden (Beginn wahrscheinlich im Alter von 10 Jahren). 1941 bis 1942 Hauspianist in Minton’s Playhouse, Brutstätte des Bebop. Plattenverträge mit Blue Note, Prestige, CBS. Durchbruch beim Label Riverside (1955–1961). Über 70 Kompositionen, darunter „’Round Midnight“, „Straight, No Chaser“, „Rhythm-A-Ning“. Melodik Ganztonleiter (T. 6,15-16) Chromatik (T. 1-2,19-20) Intervallmotivik (etwa fortschreitend absteigende Intervalle in T. 1–4 kl. Sexte – kl. Terz – Quarte – gr. Sekunde) Enger Bezug zum Thema (häufige Zitate sowohl melodischer als auch lediglich rhythmischer Art, etwa T. 8–10,25–26,29–30) Harmonik Dissonanzen, Reibeintervalle (große Septime T. 3; Tritonus; kleine/große Sekunde T. 7,9,28) Neuerungen des Bebop: Akkordsubstitutionen (etwa Progression Db7–C statt G7–C in T. 2-3) Halbverminderte Akkorde T. 1,5; Akkorde mit „flatted fifth“ T. 2 Rhythmik Vorgezogene Noten (oft auf Zählzeit „4+“, siehe T. 3,9) Verschieber/„Rhythmic displacement“ (etwa …
Weiterlesen+++ Festival-News +++ Bremen +++ Münster +++
+++ New Dimensions in Jazz – neues Festivalformat geht in Bremen an den Start +++ Zum ersten Mal lädt die Hochschule für Künste Bremen zum Festival ein. Am 17. und 18. November 2017 werden Bands von Master-Studierenden, herausragenden Ehemaligen sowie Lehrenden des Jazzstudiengangs und Freunde aus dem europäischen Nachbarländern Neues, Unerhörtes und Innovatives präsentieren. Das Programm bietet Musik, die sich als offene, wandlungsfähige Kunstform versteht, und aus Entwicklung und Dialog, Improvisation und Integration unterschiedlicher kultureller Aspekte neue musikalische Perspektiven schafft. Zu recht dürfen Sie spannende Konzerte aus dem nordeuropäischen Jazz-Schmelztiegel mit ihren jungen Exponenten und ihren zeitaktuellen Interpretationen erwarten. Das von Studierenden mit gestaltete Festival begreift sich damit auch als wichtiger Beitrag zur Jazz Stadt Bremen, mit Ihrer national und international tragenden Rolle als Jazz-Promotor. Als Raum für Jazzhörer, Wirkungs- und Studienstätte für Jazz-MusikerInnen, Ort mit Label- und Rundfunkformaten, führendem Branchentreff und starken Kulturträgern. FR 17.11.2017 19:30 h // Floris Kappeyne Trio (NL) 21:00 h // Joern and The Michaels (DE) 22:30 h Malstrom (DE) SA 18.11.2017 19:30 h // Malte Schiller Quartett (DE/AUT) 21:00 h // Raimond Mägi Trio (EST) 22:30 h // Holon …
WeiterlesenSave the date: der Jazzclub Regensburg wird 30
Seit 30 Jahren steht der Jazzclub Regensburg für ein genauso hochkarätiges, wie abwechslungsreiches Live-Programm. In diesem Herbst wird die bayerische Musikinstitution 30 Jahre alt – gefeiert wird im November. Seit 1987 hat der Jazz in Regensburg ein Zuhause –im Jazzclub Regensburg, angesiedelt im historischen Gemäuer des Kulturzentrums „Leerer Beutel“ (Bertoldstraße 9). Rund 2.000 Konzerte fanden seit der Gründung vor 30 Jahren statt. Dazu gehören Auftritte von nationalen und internationalen Acts, von Stars, Legenden und Newcomern. Darunter finden sich so klangvolle Namen wie Rebecca Bakken, Barbara Thompson, Peter Herbolzheimer, Til Brönner, Albert Mangelsdorff, Art Farmer, Cecil Taylor und Jan Gabarek. Derzeit stellt das Jazzclub-Team pro Jahr rund 70 Konzerte auf die Beine. Da die allermeisten Konzerte auf zufriedenstellenden bis sehr guten Zuschauerzuspruch stoßen, kann man sagen: Regensburg ist eine echte Jazz-Stadt – nicht zuletzt durch den Jazzclub Regensburg. Anita Keuchl, die als 2. Vorstand für die Finanzen und das Rech-nungswesen zuständig ist, stellt fest: „Mit konstant um die 750 Mitgliedern ist der Jazzclub Regensburg einer der größten in Deutschland. Die ehrenamtlich geleisteten ca. 5.000 Stunden pro Jahr sowie eine solide finanzielle Basis bei Umsätzen im sechsstelligen …
WeiterlesenBildergalerie: Tobias Meinhart präsentiert neue CD
Am 27. September präsentierte der Saxophonist Tobias Meinhart seine neue CD „Silent Dreamer“ zuammen mit Ingrid Jensen (tp, fx), Yago Vazquez (p), Phil Donkin (b, eb) und Jesse Simpson (dr) in der Münchner Unterfahrt. Journalist und Fotograf Ralf Dombrowski war dabei.
WeiterlesenJazzfest Berlin 2017 blickt nach London und New York
Festivaleröffnung mit Bands aus den USA und London im Lido in Kreuzberg. Erster Artist-in-Residence: Amerikanischer Musiker Tyshawn Sorey Die Verbindung der Berliner Musikszene mit den USA und London ist eines der Themen der dritten und letzten Festivalausgabe des künstlerischen Leiters, des britischen Autors Richard Williams. Der US-amerikanische Schlagzeuger und Komponist Tyshawn Sorey ist der erste Artist-in-Residence des Festivals und tritt in vier Formationen auf, darunter im Abschlusskonzert mit 20 Musiker*innen aus Berlin. Außerdem reisen aus den USA Dr. Lonnie Smith, Nels Cline mit seinem Projekt „Lovers“, Ambrose Akinmusire, Heroes Are Gang Leaders, Steve Lehman & Sélébéyone und John Beasley’s MONK’estra an. Die „Berlin-London Conversations“ im A-Trane und die Auftritte von Shabaka and the Ancestors, Mônica Vasconcelos, Kit Downes und Empirical bringen die Londoner Musikszene nach Berlin. In seiner dritten und letzten Festivalausgabe präsentiert der künstlerische Leiter Richard Williams beim 54. Jazzfest Berlin an sechs Tagen, vom 31. Oktober bis 5. November, ein Programm mit 24 verschiedenen Jazzformationen – vom Solo bis zur Bigband, über 150 Musiker*innen verschiedenster musikalischer Herkünfte aus den USA, Südamerika, Südafrika, Asien und Europa. In den Konzerten werden teilweise ganz neue Konstellationen, zum Beispiel bei den „Berlin-London Conversations“ im A-Trane, zu erleben sein. Eigens für das Festival konzipierte Projekte, darunter drei neu …
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