News, besser als von BILD. Foto: Hufner

Neu: Die JazzZeitung-Newsletter

Newsletter sind ja sowas von out! Die Abonnements dieser „News“ füllen, gefühlt, 90 Prozent des Posteingangs im Mailfach. Weitere 8 Prozent sind Spam – oder umgekehrt. In der Regel aber dürften vor allem Newsletter von Shopanbietern immer wieder ihre Funktion vergleichsweise gut erfüllen. Warum soll es auf der JazzZeitungs-Website nun auch Newsletter geben. Weil wir es können? Nein, weil es einfach ein vielleicht doch nützlicher Service ist. 

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Bericht: Gerd Dudek spielte sich ins 80. Lebensjahr hinein

Das Recklinghäuser Szenelokal Altstadtschmiede mit ihren wöchentlichen Sessions steht für eine hohe Beständigkeit im Jazz, wie sie auch und gerade jenseits der großen Bühnen lebt. Vorausgesetzt man pflegt sie mit so viel Herzblut wie der Gitarrist Ingo Marmulla, der vor Jahrzehnten diese Reihe ins Leben rief – und heute über genug Kontakt in der Szene verfügt, um jede Woche aufs Neue die kleine Bühne voll zu bekommen. Auffällig ist, dass hier auch viel junges Publikum das Klischee von der in Würde ergrauenden Jazzgemeinde fröhlich konterkariert. Erwartungsgemäß voll wurde es, als hier mal wieder ein legendärer Spieler auf der Bühne stand: Der Saxofonist Gerd Dudek improvisierte und solierte sich abendfüllend in sein 80. Lebensjahr hinein. An seiner Seite agierte eine große, spontan zusammengewürftelte Band, und auch die vereint jung und alt in ihren Reihen! Am untersten Ende der Altersskala der groß besetzten Combo auf der kleinen Bühne rangiert Jerry Lu, der „jugend jazzt“ und „jugend musiziert“ erfolgreich meisterte und jetzt in Köln Jazzpiano studiert. Durch nichts lässt sich dessen ruhig pulsierendes Spiel aus der Ruhe bringen. Das beweist er bei dieser improvisierten Spontan-Combo wie sonst auch …

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Thelonious Monks Solo über seine Komposition Bemsha Swing - Traskription: Ron Cherian

Monk spielt nichts als Monk – Thelonious Monks Solo über seine Komposition Bemsha Swing

Von Ron Cherian. Das Album „Brilliant Corners“, auf dem Bemsha Swing (ein 16taktiger erweiterter Blues) enthalten ist, gilt als eines der besten Monks. Anhand dieser Solotranskription lassen sich einige Merkmale des unverwechselbaren monkschen Klavierspiels demonstrieren. Kurzbiographie von Thelonious Monk: Geboren am 10. Oktober 1917 in North Carolina, gestorben 1982 in New York. Autodidaktischer Zugang zum Klavierspiel, nur wenige Unterrichtsstunden (Beginn wahrscheinlich im Alter von 10 Jahren). 1941 bis 1942 Hauspianist in Minton’s Playhouse, Brutstätte des Bebop. Plattenverträge mit Blue Note, Prestige, CBS. Durchbruch beim Label Riverside (1955–1961). Über 70 Kompositionen, darunter „’Round Midnight“, „Straight, No Chaser“, „Rhythm-A-Ning“. Melodik Ganztonleiter (T. 6,15-16) Chromatik (T. 1-2,19-20) Intervallmotivik (etwa fortschreitend absteigende Intervalle in T. 1–4 kl. Sexte – kl. Terz – Quarte – gr. Sekunde) Enger Bezug zum Thema (häufige Zitate sowohl melodischer als auch lediglich rhythmischer Art, etwa T. 8–10,25–26,29–30) Harmonik Dissonanzen, Reibeintervalle (große Septime T. 3; Tritonus; kleine/große Sekunde T. 7,9,28) Neuerungen des Bebop: Akkordsubstitutionen (etwa Progression Db7–C statt G7–C in T. 2-3) Halbverminderte Akkorde T. 1,5; Akkorde mit „flatted fifth“ T. 2 Rhythmik Vorgezogene Noten (oft auf Zählzeit „4+“, siehe T. 3,9) Verschieber/„Rhythmic displacement“ (etwa …

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jazz_news. Motiv. Foto: Hufner

+++ Festival-News +++ Bremen +++ Münster +++

+++ New Dimensions in Jazz  – neues Festivalformat geht in Bremen an den Start +++ Zum ersten Mal lädt die Hochschule für Künste Bremen zum Festival ein. Am 17. und 18. November 2017 werden Bands von Master-Studierenden, herausragenden Ehemaligen sowie Lehrenden des Jazzstudiengangs und Freunde aus dem europäischen Nachbarländern Neues, Unerhörtes und Innovatives präsentieren. Das Programm bietet Musik, die sich als offene, wandlungsfähige Kunstform versteht, und aus Entwicklung und Dialog, Improvisation und Integration unterschiedlicher kultureller Aspekte neue musikalische Perspektiven schafft. Zu recht dürfen Sie spannende Konzerte aus dem nordeuropäischen Jazz-Schmelztiegel mit ihren jungen Exponenten und ihren zeitaktuellen Interpretationen erwarten. Das von Studierenden mit gestaltete Festival begreift sich damit auch als wichtiger Beitrag zur Jazz Stadt Bremen, mit Ihrer national und international tragenden Rolle als Jazz-Promotor. Als Raum für Jazzhörer, Wirkungs- und Studienstätte für Jazz-MusikerInnen, Ort mit Label- und Rundfunkformaten, führendem Branchentreff und starken Kulturträgern. FR 17.11.2017 19:30 h // Floris Kappeyne Trio (NL) 21:00 h // Joern and The Michaels (DE) 22:30 h Malstrom (DE) SA 18.11.2017 19:30 h // Malte Schiller Quartett (DE/AUT) 21:00 h // Raimond Mägi Trio (EST) 22:30 h // Holon …

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Save the date: der Jazzclub Regensburg wird 30

Seit 30 Jahren steht der Jazzclub Regensburg für ein genauso hochkarätiges, wie abwechslungsreiches Live-Programm. In diesem Herbst wird die bayerische Musikinstitution 30 Jahre alt – gefeiert wird im November. Seit 1987 hat der Jazz in Regensburg ein Zuhause –im Jazzclub Regensburg, angesiedelt im historischen Gemäuer des Kulturzentrums „Leerer Beutel“ (Bertoldstraße 9). Rund 2.000 Konzerte fanden seit der Gründung vor 30 Jahren statt. Dazu gehören Auftritte von nationalen und internationalen Acts, von Stars, Legenden und Newcomern. Darunter finden sich so klangvolle Namen wie Rebecca Bakken, Barbara Thompson, Peter Herbolzheimer, Til Brönner, Albert Mangelsdorff, Art Farmer, Cecil Taylor und Jan Gabarek. Derzeit stellt das Jazzclub-Team pro Jahr rund 70 Konzerte auf die Beine. Da die allermeisten Konzerte auf zufriedenstellenden bis sehr guten Zuschauerzuspruch stoßen, kann man sagen: Regensburg ist eine echte Jazz-Stadt – nicht zuletzt durch den Jazzclub Regensburg. Anita Keuchl, die als 2. Vorstand für die Finanzen und das Rech-nungswesen zuständig ist, stellt fest: „Mit konstant um die 750 Mitgliedern ist der Jazzclub Regensburg einer der größten in Deutschland. Die ehrenamtlich geleisteten ca. 5.000 Stunden pro Jahr sowie eine solide finanzielle Basis bei Umsätzen im sechsstelligen …

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Tyshawn Sorey. Copyright: Tyshawn Sorey

Jazzfest Berlin 2017 blickt nach London und New York

Festivaleröffnung mit Bands aus den USA und London im Lido in Kreuzberg. Erster Artist-in-Residence: Amerikanischer Musiker Tyshawn Sorey  Die Verbindung der Berliner Musikszene mit den USA und London ist eines der Themen der dritten und letzten Festivalausgabe des künstlerischen Leiters, des britischen Autors Richard Williams. Der US-amerikanische Schlagzeuger und Komponist Tyshawn Sorey ist der erste Artist-in-Residence des Festivals und tritt in vier Formationen auf, darunter im Abschlusskonzert mit 20 Musiker*innen aus Berlin. Außerdem reisen aus den USA Dr. Lonnie Smith, Nels Cline mit seinem Projekt „Lovers“, Ambrose Akinmusire, Heroes Are Gang Leaders, Steve Lehman & Sélébéyone und John Beasley’s MONK’estra an. Die „Berlin-London Conversations“ im A-Trane und die Auftritte von Shabaka and the Ancestors, Mônica Vasconcelos, Kit Downes und Empirical bringen die Londoner Musikszene nach Berlin. In seiner dritten und letzten Festivalausgabe präsentiert der künstlerische Leiter Richard Williams beim 54. Jazzfest Berlin an sechs Tagen, vom 31. Oktober bis 5. November, ein Programm mit 24 verschiedenen Jazzformationen – vom Solo bis zur Bigband, über 150 Musiker*innen verschiedenster musikalischer Herkünfte aus den USA, Südamerika, Südafrika, Asien und Europa. In den Konzerten werden teilweise ganz neue Konstellationen, zum Beispiel bei den „Berlin-London Conversations“ im A-Trane, zu erleben sein. Eigens für das Festival konzipierte Projekte, darunter drei neu …

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Jan Kricke

Jazz im Bild bei Enjoy 2017

Das Enjoy Jazz Festival (2. Oktober bis 11. November) wird dieses Jahr zwei Fotoausstellungen  präsentieren. Cover Photographs Im Karlstorbahnhof Heidelberg findet am 8. Oktober ab 18:00  die Vernissage zur Ausstelung „Cover Photographs“  der drei Foto-Künstler Jan Kricke, Jean Guy Lathuiliére und Thomas Wunsch statt. Die Drei prägen auf ihre spezifische Art die Cover-Gestaltung des Labels ECM Edition of Contemporary Music aus München. Manfred Rinderspacher Manfred Rinderspacher ist seit übr 10 Jahren als Festivalfotograf beim Enjoy-Festival mit von der Partie. Seine Ausstellung – ein Streiufzug durch die Geshcichte des Festivals – wird bis 4. November verlängert. Information zum Festivalprogramm unter  www.enjoyjazz.de  

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CD-Rezension: Dieter Ilg mit B-A-C-H

Dieter Ilg hat sich mittlerweile einen Platz in der ersten Riege der Bassisten gesichert – national wie international. Unabhängig von seiner kontinuierlichen spielerischen Vielseitigkeit, angefangen bei Marc Copland , Roberto di Gioia oder Mike Manieri, im Duo mit Charlie Mariano oder Till Brönner, erkundet Ilg seit 2009 im Trio mit Rainer Böhm am Piano sowie dem Schlagzeuger Patrice Héral Harmonik, Strukturen und Rhythmik klassischer Komponisten, die er mit seinem Trio jazztechnisch unter die Lupe nimmt. Anders als die seinerzeit im „Third Stream“ üblichen, zum Teil musikalisch abgehobenen, Experimente oder swingende Klassik-Varianten eines Jacques Loussier, nimmt sich Ilg mit seinem Trio ausgewählte Kompositionen und deren Werke vor, analysiert sie und bereitet diese fast visionär auf. Angefangen mit Verdis „Otello“, von der es eine Studio- und eine Live-Version gibt, folgte Wagners „Parsifal“, danach widmete er sich den Werken Beethovens (nomen est omen: „Mein Beethoven“). Nun folgt Ilgs vierter Streich: „B-A-C-H“! Ein nicht minder mutiges Unterfangen, das er sich da vorgenommen hat, das allerdings nahtlos an die vorangegangenen Projekte und Aufnahmen anknüpft. Wer das Trio schon einmal live gesehen hat, weiß wie die Musiker agieren: seelenverwandt, traumwanderlisch spielen …

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Transit

Avantgarde-Jazz bei „cresc… 2017“ +++

Die vierte Ausgabe des internationalen Musikfestivals „cresc… Biennale für Moderne Musik Frankfurt Rhein Main“ präsentiert von Mittwoch, 22., bis Sonntag, 26. November, unter dem Motto „Transit“ Ensemble- und Orchestermusik, Avantgarde-Jazz, Musiktheater, Tanz- und Musikperformances sowie ein Podiumsgespräch und einen Roundtable. Der Vorverkauf für die 14 Veranstaltungen startet am Samstag, 1. Juli. An sieben Spielorten in Frankfurt, Wiesbaden und Hanau widmet sich das Festival dem Thema „Musik und Politik“. Transit ist das Wort der Zeit. Eine Vokabel, die schreckliche Assoziationen weckt und brutale Tatsachen benennt: die Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Transit ist aber auch ein Wort, das schlagartig den Kern von Musik freisetzt als einer Kunst der klingenden Bewegung, einer Kunst, die die Zeit durchmisst, einer Kunst des stetigen Durchgangs. Diesem Spannungsfeld des Transits gibt das Festival cresc… besonderen Raum: mit Künstlern, die Brücken schlagen, Grenzen überschreiten, sich stets neu verorten, sich zwischen Ländern, Kulturen und Genres bewegen. So etwa der Komponist Isang Yun, dessen Geburtstag sich 2017 zum 100. Mal jährt. Zeitlebens vermittelte er zwischen Süd- und Nordkorea, Europa und Asien, aber auch zwischen Tradition und Avantgarde, zwischen Kunst und Politik. cresc… 2017 …

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