Um fünf Uhr bei den alten Steinen

Das 9. Jazzfestival im südschwedischen Ystad – unter anderem mit Musik von Nils Petter Molvaer, Avishai Cohen und Wolfgang Haffner Wer Jazz an traumhaften Spielstätten erleben will – auf nach Ystad! Dieser Ort in Südschweden hat ideale Bedingungen für ein Festival. Für die Hauptkonzerte ein Theater von 1894 mit großer Bühne, aber ungemein intimer Atmosphäre. Für Open-air-Matineen ein idyllischer Innenhof aus dem 16. Jahrhundert mit Birnbaum seitlich vor der Bühne. Für kleinere Konzerte am späteren Abend eine 750 Jahre alte Klosterkirche. Zum 9. Mal gab es das Festival jetzt, dessen künstlerischer Leiter der in Ystad lebende Pianist Jan Lundgren ist. Der hob es einst zusammen mit dem ehemaligen Bürgermeister Thomas Lantz aus der Taufe – und stellte auch diesmal wieder ein reizvolles Programm mit internationalen Stars und Angeboten zum Entdecken zusammen. Es kamen 10.600 Besucher. „Hier zieh ich her!“ Ystad lockt. Denn die Küstenstadt mit rund 19 000 Einwohnern – sonst Kulisse der Kurt-Wallander-Krimis von Henning Mankell – hat auch bei heftig schwülem Wetter eine wunderbare Aura. Das mit der Hilfe vieler freiwilliger Helfer gestemmte Festival empfängt Besucher und Künstler mit außergewöhnlicher Freundlichkeit – sodass …

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+++ News +++ Worms: Jazz & Joy Festival +++ JazzKorea gibt Line-Up bekannt +++

+++ Worms: Jazz & Joy Festival +++ Zum 28. Mal lädt Worms vom 17. bis 19. August 2018 zum Internationalen Festival Jazz & Joy ein und setzt dabei auf Stars der Jazz-Szene genauso wie auf Rock- und Pop-Musiker. Auf fünf Bühnen rund um den Wormser Dom wird wieder gejazzt, gejammt und gerockt. Während am Freitag neue Künstler-Konstellationen in der traditionellen Private Section das Festival eröffnen, stellt Pop-Sängerin Sarah Conner auf einem parallelen Sonderkonzert ihr Album „Muttersprache“ vor. Zu späterer Stunde steht zudem die renommierte Saxophonistin Candy Dulfer auf der Bühne, die bereits Ende der 80er Jahre ihren Durchbruch feierte. Am Samstag erwarten die Besucher neben zahlreichen weiteren Acts gleich zwei Schweizer Musikgrößen, indem zunächst Soulsänger Seven und später Rockröhre Stefanie Heinzmann ins Scheinwerferlicht treten. Zum Abschluss schlägt das Festival am Sonntag erneut jazzige Töne an, wenn der über 70-jährige Franco Ambrosetti in die Trompete bläst und Posaunist Nils Logram mit seinem Quartett „Root 70“ die Werke seiner aktuellen Aufnahme „Luxury Habits“ präsentiert. www.jazzandjoy.de   +++ JazzKorea gibt Line-Up bekannt +++ Erstmals stellt das JazzKorea Festival vom 22. November bis 1. Dezember 2018 nicht nur in …

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+++ Cultoursommer Halle läutet seine Jazz-Woche ein +++ 2. Hömma Jazz Festival in Oberhausen +++ Violinenvirtuose Roy Sandro beim JazzBayreuth +++ Holzkirchen präsentiert Jazz, Blues und mehr

+++ 6. Cultoursommerwoche +++ Auch in seiner zwölften Auflage widmet der Cultoursommer seine letzte Woche traditionsgemäß dem Jazz. Dafür finden sich vom 8. bis 11. August zahlreiche Musiker in Halle an der Saale ein, um das universale Musikfestival mit dem ein oder anderen Standard ausklingen zu lassen. Den Auftakt macht am Mittwoch Soul-Ikone Angelika Weiz, die in den 80er Jahren zur beliebtesten Jazz-Sängerin der DDR gewählt wurde und sich nun mit Kollegen wie Chris Lewis, Charlie Eitner und Topo Gioia zusammenschließt. Am Donnerstag werden die Besucher von der fünfköpfigen Combo Java Five – The Art Of Vocal Swing empfangen, bevor Stephan Bormann und Thomas Fellow alias Hand On Strings mit experimentierfreudigen Gitarrendialogen das Wochenende einläuten. Das Abschlusskonzert am Samstagabend bestreitet die Inkspot Swing Band feat Domenica Pottel, die Werke ihres aktuellen Albums „Satin Doll“ vorstellt. http://www.cultoursommer.de/   +++ Hömma Jazz Festival Oberhausen +++ Zum zweiten Mal möchte das Hömma Jazz Festival in Oberhausen seine Besucher vom 12. bis 16. September mit einer Fülle an Acts zum beschwingten Mitjazzen animieren.  Zu Beginn tritt am Mittwoch Trompeter Markus Stockhausen mit seiner aktuellen Formation Quadrivium die Bühne, um …

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„Bujazzo 30“ heißt die neue Aufnahme des Bundesjazzorchesters

Am 3. August hat das Bundesjazzorchester sein neues Werk „Bujazzo 30“ vorgelegt, mit dem das Ensemble sein 30-jähriges Bestehen feiert. Während Jiggs Whigham und Niels Klein als Künstlerische Leiter fungierten, holte sich die Band mit Nils Landgren, Kurt Elling und Wolfgang Niedecken gestandene Gastspieler als Unterstützung. Die Jazzformation setzt als Projekt des deutschen Musikrats auf junge Talente: Es werden lediglich Mitglieder bis zu 22 Jahren im Orchester aufgenommen. Die Musiker können bis zu zwei Jahre an der Formation teilnehmen. Das Bundesjazzorchester rekapituliert auf „Bujazzo 30“ ihr Repertoire der letzten fünf Jahre, das sich zwischen Tradition und Moderne bewegt. www.bundesjazzorchester.de

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Rund um den Starnberger See – Jazz kennt kein Kirchturmdenken

Das 6. Starnberger SeeJazz Festival findet vom 11. bis 19. August 2018, und damit erneut in der Ferienzeit statt. Die im Verein verbundenen lokalen Kulturveranstalter der Region Starnberger Fünf-Seen-Land, Pfaffenwinkel und Tölzer Land haben sich zusammengefunden, um abseits der Metropole auch in der ländlichen Region lebendiger Kultur Raum zu geben. Entsprechend der Idee der Vereinsgründer werden für das SeeJazz Festival die „Grenzen“ der Anrainer-Landkreise Starnberg, Bad Tölz, Wolfratshausen und Weilheim-Schongau aufgehoben und alle Jazzbegeisterten, seien es Ortsansässige, Urlauber oder auch überregionale Musikfreunde zu einer Rundreise um den Starnberger See eingeladen. Die Spielorte im Überblick: Rittersaal im Schloss Kempfenhausen (82335 Berg): Das Schloss in seiner heutigen Form wurde um 1520 in landschaftsbeherrschender Lage auf dem Höhenrücken von Kempfen hausen erbaut. Die Ausstattung des Rittersaales entspricht dem späten Historismus und ist am Ende des 18. Jahrhunderts entstanden. Der Saal bietet ein herrschaftliches Ambiente und Platz für max. 60 Personen. Schlossgut Oberambach in der Remise (82541 Münsing): Der Hof Oberambach wurde 1476 erstmalig im Reichsarchiv erwähnt, zum Herrensitz ausgebaut und hat sich zum Treffpunkt von Künstlern (auch der ’Blauen Reiter’), Literaten und Freidenkern entwickelt. Seit 1991 ist das …

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25 Jahre Jugend-Jazzorchester Sachsen: Three Atmospheres – A Suite for Large Ensemble

Seit 25 Jahren vereint das Jugendjazzorchester Sachsen (JJO) die talentiertesten Nachwuchsjazzer des Landes in einer Bigband. Egal ob traditionellen Swing, funkige Beats oder moderne Grooves – wenn diese 20-30 jungen Leute auf der Bühne stehen, bleibt kein Fuß und kein Kopf ruhig. Anlässlich des 25jährigen Jubiläums dieses Auswahlensembles entsteht eine Suite für large ensemble aus Kompositionen für einen unkonventionellen Klangkörper, in dem sich die Wiederkehr musikalischer Elemente und Motive wie ein roter Faden durch eine Genre übergreifende Stilistik zieht. In der musikalisch auf „Interpretation, Improvisation und elektronische Verfremdung“, ebenso wie gesellschaftlich auf „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ Bezug genommen wird. Die Kompositionen, speziell für dieses Ensemble geschrieben, verbinden den Gestus klassischer Musik mit Raum für Improvisationen; Sequenzen mit orchestral filmmusikalischem Charakter ergänzen sich mit elektronischen Soundscapes. Gleichermaßen ein Hybrid wie die Besetzung des Klangkörpers erzeugen die Kompositionen eine atmosphärisch dichte Stimmung, die unweigerlich Bilder von großer Kraft und Tiefe entstehen lassen. Das JJO hat sich dazu ausgewählte Gäste aus dem Landesjugendorchester Sachsen eingeladen. Erstmals werden junge Musiker beider Landesensembles (die in Trägerschaft des Sächsischen Musikrates betreut werden) gemeinsam in dieser ungewöhnlichen Besetzung musizieren! Zu einer verschmälerten …

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Mehr als eine Riesenparty: der 27. Jazzsommer im Bayerischen Hof

Im Prinzip ist es jedes Jahr das Gleiche: man freut sich auf eine spannende Woche im Hotel Bayerischer Hof, bekommt ein erstklassiges Programm geboten, feiert ab, hört zu, trifft Musiker, Freunde und Bekannte, tauscht sich aus, lässt sich inspirieren und am Morgen nach dem letzten Abend des Festivals setzt mit aller Wucht der Kater ein. Was: das war es jetzt, schon wieder alles vorbei, so schnell? Yes – jetzt ist Erholung angesagt, nun folgt die für alle Beteiligten verdiente Sommerpause ! Inoffiziell eröffnet den Jazzsommer seit fast zehn Jahren die Band „Münchner Musikkritiker machen Musik“ im Nightclub. Den offiziellen Opening-Act im Festsaal des Hotels bestritt dieses Jahr dann Jean-Paul „Bluey“ Maunick mit seiner Band Incognito, faktischer Garant für gute Laune und nach wie vor Federführer im Bereich Acid-Jazz. Am gleichen Abend folgte darauf im Nightclub Bass Newcomerin Nik West mit einem Funk-Gewitter. Der zweite Abend stand mit Lucky Peterson, der nächstes Jahr mit 55 Jahren sein 50 jähriges Bühnenjubiläum feiern wird, unter dem Motto Blues pur und wurde von der Gastvokalistin Tamara Tramell mit Verve unterstützt. Am Mittwoch folgte dann schließlich ein lupenreiner Jazzabend mit …

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Tomasz Stańko. Foto: Thomas J. Krebs

Ein Ton wie ein Leuchten

Der polnische Trompeter Tomasz Stańko ist am 29. Juli 2018 in einem Warschauer Krankenhaus gestorben. Stańko (geboren am 11. Juli 1942 in Rzeszów) galt als einer der bedeutendsten Musiker Polens und des europäischen Jazz. Tomasz Stańkos Musik ist umfänglich auf CD dokumentiert, neben etlichen polnischen und internationalen Labels vor allem bei bei ECM Records. Sein persönlicher Sound auf dem Instrument, von ihm selbst als Mischung aus „slawischer Melancholie und Blues“ beschrieben, ist stets vom ersten Trompetenton an wiederzuerkennen. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde der Trompeter in den frühen 60er- Jahren in den Gruppen des Komponisten und Pianisten Krzysztof Komeda. Stańko wirkte mit an Soundtracks von Polanski-Filmen und auch als Musiker des Komeda-Albums Astigmatic, das zu den Aufnahmen zählt, die erstmals einen neuen europäischen Jazz definierten. Sein ECM-Debüt hatte Tomasz Stańko 1975 mit dem Album Balladyna, featuring Tomasz Szukalski am Tenorsaxophon, Dave Holland am Bass und Edward Vesala am Schlagzeug. Wie sein Vorbild  Miles Davis, war auch Stańko ein anspruchsvoller Bandleader und jede seiner Gruppen besaß ihren eigenen Charakter. Seit Anfang der  2000er-Jahre  lebte er halb in New York, halb in Warschau. Seine jüngste Formation (für …

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Bildergalerie: Molvaer, Shakespeare, Dunbar, Aarset und Delay mit „Nordub“

Nils Petter Molvaer (tp), Robbie Shakespeare (b), Sly Dunbar (dr), Eivind Aarset (g), Vladislav Delay (electronics) und ihr Projekt „Nordub“ in der Münchner Unterfahrt: Dub the Reggae. Die Jamaikaner Sly + Robbie tummeln sich schon seit den frühen 70er-Jahren in diversen Reggaebands. Als Rhythmusgruppe ihrer Band Black Uhuru erhielten sie 1985 den ersten Grammy Award, der je für ein Reggaealbum vergeben wurde. 1999 gewannen sie ihren zweiten Grammy für ihr Duoalbum ‘Friends’. Als Produzentenduo sind Sly & Robbie bekannt für ihre Innovationsfreude: Sie kombinieren Dancehall, Hip-Hop, Jazz, Reggae, Soul und viele andere Einflüsse. Sie haben für Paul McCartney, Britney Spears oder No Doubt Hits produziert und mit Bob Dylan, Sting, Serge Gainsbourg und Sean Paul zusammengearbeitet. Nun erschaffen sie gemeinsam mit dem Norweger Nils Petter Molvaer eine einzigartige Klangwelt, die von farbenreichen, elegischen Sounds des norwegischen Jazz bis zu den energiegeladenen Grooves Jamaikas reicht. Zusammen mit Eivind Aarset an den Gitarren und Vladislav Delay an der Elektronik hat sich eine Band von seelenverwandten Musikern gefunden, die alle Genregrenzen sprengt. Fotos vom 17. Juli 2018 aus der Münchner Unterfahrt von Ralf Dombrowski

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+++ Vorschau +++ die Leipziger Jazztage 2018 +++

+++ Pressemitteilung vom 24. Juli 2018 +++ Die Leipziger Jazztage reichen in ihrer 42. Ausgabe vom 11. bis 20. Oktober 2018 »Fish and Chips«. Unter der Schirmherrschaft von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung bringt das Festival an zehn Tagen und zehn Spielorten weit über 100 internationale MusikerInnen zusammen auf die Bühne, die sich nicht nur dem musikalischen Erbe Großbritanniens, sondern auch seiner jungen, vielversprechenden Jazzszene widmen. Neben Stars wie Dave Holland, Norma Winstone und Joshua Redman präsentieren die Jazztage auch einzigartige Festivalprojekte und Auftragskompositionen, die ausschließlich in Leipzig zu erleben sein werden: So trifft Matthew Herbert’s Brexit Bigband im Schauspielhaus auf das Vocalconsort Leipzig und MusikerInnen der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy«. Der Berliner Schlagzeuger Max Andrzejewski spielt mit seiner Band HÜTTE im Westbad die Auftragskomposition »The Music of Robert Wyatt« – Wyatt selbst, der legendäre Musiker der Band Soft Machine, kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst spielen, unterstützt das Projekt aber. Die Konzertreihe »Across the English Channel« bringt britische und deutsche MusikerInnen in exklusiven Konzerten zusammen: Leipzigs internationaler Jazz-Star Michael Wollny spielt dabei mit Leafcutter John und Alex Nowitz die »Goldberg-Tangenten«, Lucia Cadotsch trifft auf das Londoner Duo Tricko, die junge Hamburger Saxophonistin …

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