Jazzfest Bonn! +++ Neue Klänge und Premieren +++ Radiotipp

+++ Jazzfest Bonn +++ Vom 19. April bis zum 1. Mai findet zum 15. Mal das Jazzfest Bonn statt. Dort werden neben international bekannten Musiker*innen wie Rebekka Bakken, Thomas Quasthoff, Ute Lemper und Harold Lopéz-Nussa wieder viele Neuentdeckungen zu sehen sein. Karten können Sie an allen üblichen Vorverkaufsstellen sowie über die Homepage des Jazzfests erwerben: www.jazzfest-bonn.de/programm  Zu sehen sein, werden unter anderem die Monika Roscher Bigband, die am 1. Mai im Opernhaus auftritt. Auf ihrem für den Deutschen Jazzpreis 2024 nominierten Album Witchy Activities And The Maple Death öffnet sie mit technoiden Grooves und Prog-Rock-Elementen die Tür zur Zukunft der klassischen Jazz-Großformation. die US-Sängerin LiV Warfield, die mit druckvollem Funkrock ihrem Mentor Prince huldigt. Im letzten Sommer hat sie noch mit der WDR Big Band und der Prince Experience das Bonner Publikum an den Rand der Ekstase gebracht. Jetzt kommt sie wieder nach Bonn und bringt ihre neue Platte The Edge auf die Bühne. Cymin Samawatie, die Gründerin des Trickster Orchestra, kommt ebenfalls zurück nach Bonn. Im LVR-LandesMuseum tritt die Sängerin, Pianistin und Komponistin mit ihrem neuen Duo-Projekt auf. Mit dem Bassklarinettisten und Elektronik-Künstler Milian Vogel verbindet sie Jazz und moderne …

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Emotional schimmerndes Amulett: Das neue Album Jasper Van´t Hofs

Demnächst wird er 77. Ans Aufhören aber scheint der Niederländer Jasper van´t Hof keine Sekunde seiner Lebenszeit zu verschwenden. Das Kreative, das Musik machen, erfinden, kreieren ist offenbar die beste Voraussetzung, damit das Leben für ihn seit über fünf Jahrzehnten genießbar bleibt und es verschönert. Aktueller Ausdruck dieser Lebenslust  ist ein neues Quartett-Album, das der agile Tastenmann als „Skin Under“ bei seinem langjährigen Label Jaro veröffentlicht. Das begleitet und unterstützt seinen musikalischen Output immerhin auch bereits seit vier Jahrzehnten. Damals, im düster umwölkten 1984, hatte van´t Hof Pili Pili gegründet, sein tanzbares und clubtaugliches Afrika-Jazz-Projekt, mit dem er sogar einen veritablen Clubhit landete. Zudem erklomm die Sängerin Angélique Kidjo mit dieser Band eine weitere Stufe auf ihrer Weltkarriere. Eine beeindruckende Karriere Mit „Skin Under“ fügt der stilistisch enorm vielseitige und nicht nur bildlich gesehen weit gereiste Pianist, Organist und Keyboarder seiner langen Kette funkelnder Musikperlen ein weiteres musikalisches Amulett hinzu. Sieben Stücke enthält das Album, nur eines nicht aus van´t Hofs Feder. Lediglich die intime Ballade „Marsch fuer Oelze“ mit einem zu Herz gehenden Basssolo (Stefan Lievestro) ist vom Schlagzeuger Ralf Hübner komponiert. Bei der …

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Klangkosmos zwischen freier Improvisation und Struktur: CDs von Joachim Zoepf

Als Jazzmusiker würde er sich heute nicht mehr bezeichnen, meint der in Erftstadt lebende Holzbläser Joachim Zoepf. Dabei hat der im Spessart aufgewachsene Musiker in diesem Genre seine ersten Meriten verdient – und als Mitglied der damals schwer angesagten Kölner Saxophon Mafia auch viele Erfolge gefeiert. Bald schon stieg er bei dieser Bande von Grenzgängern, humorvollen Musikanten und Freigeistern wieder aus und wandte sich mit Kooperationen in viele Regionen Europas dem freien Jazz bis hin zur Neuen Musik zu. Von da aus entwickelte er sich immer mehr zur frei improvisierten Musik und einer eigenen Spielweise. Diese bezeichnet er als „Neue Improvisierte Musik, deren Ausdrucksmittel und Klangmöglichkeiten ich seit über zwanzig Jahren entwickle und erforsche.“ Mit dem zunehmenden Einfluss elektronischer Musik und Mittel hat er sich immer weiter vom (Free-)Jazz entfernt und eine eigenständige Spielpraxis herausgebildet. Wesentliches Stilmerkmal in seiner Soloarbeit ist der hohe Anteil geräuschhafter Elemente, die zum großen Teil durch unorthodoxe Handhabung seiner Instrumente, Überblasen, Veränderung des Ansatzes und andere Techniken erzeugt werden. Lässt sich Adorno mit Free-Jazz versöhnen? In den letzten zwei Jahrzehnten hat er mehrere Soloproduktionen eingespielt, die teils erst in letzter …

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Gelungener Spagat: die 53. Internationale Jazzwoche Burghausen

Ein Festival wie die Internationale Jazzwoche Burghausen muss mit vielen Variablen rechnen. Da ist zum einen die eigene Tradition, die auf mehr als ein halbes Jahrhundert Geschichte zurückblickt und auf eine beachtliche Anzahl der Berühmtheiten stolz sein kann, die in der vergleichsweise kleinen Stadt an der Salzach zu Gast waren. Man muss darüber hinaus die ortstypische Infrastruktur bedenken, von der für eine knappe Woche umgewidmeten Werksversammlungshalle des Hauptsponsors bis hin zu vereinsinterneren Vorlieben der Interessensgemeinschaft Jazz, der Stadt selbst und der involvierten Gastronomie. Dann kommt außerdem die Veränderung der Musik hinzu, die kaum noch Superstars, dafür aber viel spannendes neues Personal zum Entdecken zu bieten hat. Die Jazzwoche versucht daher schon länger den Spagat zwischen Bewährtem, was die große Halle füllt, und Perspektivischem, das neue Hörer:innen und Künstler:innen in die Stadt holt. Ein geglücktes Programm Und in diesem Jahr ist dieses Wechselspiel der Ansprüche besonders gut gelungen. Denn auf der einen Seite konnte man junge Bands wie Feh, die Monika Roscher Big Band oder auch die Combos der Jazz Night und des Next in Jazz-Sonntags erleben. Auf der anderen Seite aber klappte die Anbindung an …

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Der „unelektrischste E-Bassist“: Norbert Dömling ist seit über 50 Jahren auf der Bühne

Ein richtiger Franke! Hat man Norbert Dömling am Telefon, weiß man nach wenigen Sätzen, wo er als Junge Fußball gespielt hat. Der Bassist ist ein waschechter „Frangge“, um dem Idiom des gebürtigen Würzburgers zu folgen. Obwohl Dömling mit seiner Frau Ane schon lange in Südhessen lebt, kann er seine dialektverbundene Herkunft aus dem unterfränkischen Weinland nicht leugnen. Hier hat auch seine Karriere begonnen, die ihm vergangenes Jahr den mit 5000 Euro dotierten Darmstädter Musikpreis „für herausragende musikalische Leistungen“ eingebracht hat. Sein 50-jähriges Bühnenjubiläum konnte der Bassspieler mit dem singenden Ton bereits einige Jahre früher feiern. Bevor er erstmals größere Bekanntheit mit der zum Krautrock zählenden Jazzrockgruppe Missus Beastley erlangte, spielte er in regionalen Bands Soul und Blues. Oft „für die Amis in deren Clubs“, wie die amerikanischen Soldaten damals genannt wurden. Ein Autodidakt als Jazzprofi?! Das Bass spielen hatte er sich selbst draufgeschafft, nachdem er in Kindheit und Jugend einige Stunden Blockflötenunterricht und „zehn Stunden auf der Gitarre bei einer Nonne“ bekommen hatte. Die Gottesfrau konnte ihm nicht mehr beibringen, da aber war Dömling schon lange vom Virus Musik infiziert. Dömling machte selbst weiter, indem …

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News:+++ Jazzfrühling Festival +++1. Mindener piano summit+++Trompeter Joo Kraus mit neuer Single+++Kennenlernworkshop für Nachwuchsmusiker*innen +++

+++Der Jazzfrühling beginnt: Festivalstart am 13. März mit Conny Bauer und Nils Wogram!+++ Vom 13. bis zum 17. März findet das 17. JazzArtFestival in Schwäbisch Hall statt. Das Programm ist vom ersten Tag vielfältig gestaltet und bietet junge und alte bekannte und unbekannte Namen. Karten können beim Jazzclub, dem Goethe-Institut, dem Konzertkreis Triangel und dem Kulturbüro Stadt Schwäbisch Hall erworben werden. Weitere Infos finden Sie hier +++ 1. Mindener piano summit +++ Am 18. und 20. April treten in Minden zwei der besten Jazz Piano Trios der aktuellen Szene auf: das Iiro Rantala HEL Trio und das Michael Wollny Trio. Karten sowie das weitere Programm des Jazz Club Minden für den gesamten April finden Sie hier +++ Trompeter Joo Kraus mit neuer Single +++ Trompeter Joo Kraus veröffentlicht am 29. März die erste Single „Save Me“ von seinem neuen Album „No Excuse“, das im September 2024 erscheint! Von Ende 2024 bis Anfang 2025 geht der Musiker mit diesem Album auf Welttour. +++ Kennenlernworkshop für Nachwuchsmusiker*innen +++ Am 24. März 2024 veranstaltet die Jazzabteilung der Hochschule für Künste (HfK) Bremen ab 13 Uhr einen rund vierstündigen …

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Mit dichten Sounds und feinen Balladen: Jazztrio Renner überzeugt bei erstem Auftritt in Regensburg

Ray Anderson hat es getan und der geniale Albert Mangelsdorff, der früh verstorbene Johannes Bauer und die britische Posaunistin Annie Whitehead. Jeder dieser herausragenden Jazzposaunisten spielte im Laufe der Karriere mindestens einmal in einem Trio ohne Harmonieinstrument. In diese beeindruckende Tradition reiht sich das junge Trio Renner ein, das sich mit eigenen Kompositionen beim Jazzclub im Leeren Beutel dem Regensburger Publikum vorstellte. Ein Album, das man nach dem Konzert als CD mitnehmen könne, wandte sich Schlagzeuger Valentin Renner gegen Ende bedauernd an die entflammten Zuhörenden, „haben wir leider noch nicht“. Vor kurzem „sind wir aber im Studio gewesen“, verriet er freudestrahlend. Vielleicht gibt es „die CD dann bis zum nächsten Auftritt schon“, sagte er mit einem erwartungsvollen Blick in Richtung der Clubverantwortlichen Bernhard Lindner und Lea Aulinger, die im hinteren Bereich des Saales standen. Die nickten beifällig und das Trio, das nach den Brüdern Valentin und Moritz (Posaune) Renner benannt ist, stimmte das letzte reguläre Stück ihres spannenden Programms an. Vielfalt so weit das Auge reicht Das eröffneten sie mit ihrem „Wesensverwandten“, wie sie den kongenialen Bassisten Nils Kugelmann auf ihrer Homepage nennen, und der …

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Nach Rio für Aerobic-Album: Curt Cress in Regensburg

„Handmade“, handgemacht, wird heute als zweifelhaftes und zudem unscharfes Qualitätsmerkmal in der Popmusik benutzt, um Musik zu beschreiben, bei der auf Elektronik und Computer verzichtet wird. Abgesehen davon, dass der Verzicht auch auf Unkenntnis oder Abwehr gegenüber neuen Entwicklungen beruhen kann, erfolgt auch die Erzeugung elektronischer Tonspuren und Klänge selten ohne Hände. Curt Cress hat sich in seiner langen internationalen Karriere als Schlagzeuger nie gegen digitale Neuerungen abgeschottet. Auf Einladung des Regensburger Drummers Gerwin Eisenhauer (Trio ELF) und des Jazzclub war er zum Drumtalk nach Regensburg in den Leeren Beutel gekommen. Bereits in den 1980er Jahren, erzählt er, habe er sich ein elektronisches Drumkit angeschafft – und es teuer vermietet. Warum er zu einem der bestbezahlten Schlagzeuger der Jazzszene wurde, hängt sicher auch mit diesem ausgeprägten Sinn für Neuerungen und seiner Klugheit in geschäftlichen Dingen zusammen. Den eigentlichen Ausschlag allerdings hat etwas anderes gegeben. Seine musikalische Leidenschaft und die „Energie, die ich für jede Art Musik im Studio und auf der Bühne reinstecke“, hat ihm heute den Ruf einer Schlagzeuglegende eingebracht. Deshalb ist er jahrzehntelang nahezu weltweit von Künstlern und Produzenten für Aufnahmen gebucht worden. …

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Der „Blackbird“ fliegt im Duo – Yumi Ito und Szymon Mika in Regensburg

Das polnisch-japanische Duo mit Yumi Ito und Szymon Mika spielt bei seinem Regensburger Debüt mit Vielfalt und Offenheit auf Regensburg: Fast konnte man meinen, das Konzert fiele aus, so kahl wirkte die Bühne im Leeren Beutel. Zwei Ständer mit Mikros, der Flügel abgedeckt, zwei scheinbar zufällig rumstehende Monitorboxen und ein Ständer mit einer Gitarre. Erst als Sängerin Yumi Ito und der Gitarrist Szymon Mika vom seitlichen Backstagebereich auf die Bühne kamen, konnten die Zuhörer sicher sein, dass das unter dem Titel „Ekual“ stehende Duokonzert tatsächlich stattfindet. Eine kleine Wasserflasche, die Ito neben der Monitorbox abstellte, verstärkte  den minimalistischen Eindruck noch. Duos sind im Jazz keine Seltenheit, haben manchmal auch ökonomische Gründe. Bei dem polnisch-japanisch-schweizerischem Duo hat das keine Rolle gespielt. Ito, die eine polnische Mutter hat, und Mika lernten sich in Basel kennen. Sie lebt dort und der polnische Gitarrist vervollständigte in der Kulturhauptstadt der Schweiz sein in Krakau begonnenes Studium mit einem Masterabschluss. Als die beiden während einer Aufnahmepause ein wenig zusammen spielten, meinte der amerikanische Bassist Steve Swallow, sie sollten „unbedingt ein Duo gründen“. Davon angefixt, nahmen die jungen Musiker die Aufforderung als …

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Auf dem Pfad der Bluestugend – Shuteen Erdenebaatar in Regensburg

Shooting Star Shuteen Erdenebaatar präsentierte beim Jazzclub im Leeren Beutel ihr Debütalbum mit ihrem Quartett Regensburg: Angekommen in Deutschland, habe sie sich anfänglich sehr fremd und unwohl gefühlt, erzählt Shuteen Erdenebaatar über ihre Ankunft 2018 in München. Die DAAD-Stipendiatin kannte weder die Sprache noch das hiesige Essen, hatte keine Anbindung und wusste nicht, wie man sich verhält. Erst als sie das Voralpenland mit den Bergen entdeckte, habe sie endlich etwas gefunden, das sei an ihre mongolische Heimat erinnerte. Darüber hat die Musikerin, die mittlerweile ein Doppelmasterstudium erfolgreich abgeschlossen hat, ihre erste Komposition in Deutschland geschrieben. Beim bejubelten Auftritt ihres Quartetts im Leeren Beutel geriet „An Answer From the Distant Hill“, wie die Nummer betitelt ist, zum absoluten Hinhörer am Ende des ersten Sets. Es begann lautmalerisch mit Querflöte, gespielt von Saxofonist Anton Mangold. Erst ruhig, entwickelte es sich mit mächtigem Groove zu einer mitreißenden Nummer. Der hörte man die Freudengefühle und das Vergnügen der Komponistin in jeder Phase an. Mit seinem zeitweise rockigen Groove und einem ohrenschlackernden erregenden Disput zwischen Bassist Nils Kugelmann und Valentin Renner am Schlagzeug fiel es ein wenig aus dem Rahmen …

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